Rund die Hälfte der deutschen Wahlberechtigten teilt einer DPA-Umfrage zufolge die Einschätzung der Bundesregierung, dass Russland eine Gefahr für Deutschland darstellt. 13 Prozent sehen demnach eine sehr große militärische Bedrohung durch Moskau, 36 Prozent eine erhebliche Bedrohung, wie eine YouGov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur ergab. Aus Sicht von 30 Prozent der Befragten stellt Moskau nur eine geringe Bedrohung dar, 14 Prozent sehen keine Bedrohung.

Ängste für Kriegsvorbereitung dienlich

Die historische Wahrheit sieht anders aus. Es waren die Deutschen, die Russland als es noch UdSSR hieß, brutal überfallen hatten. Doch was zählt schon die historische Wahrheit, wenn die Rüstungsindustrie viel Geld verdienen will und die Eliten in der EU gern mit dem Feuer spielen? Von Wenig bis Nichts. Um die Wahrheit und die Wirklichkeit in den Köpfen in eine nützliche Hysterie zu wandeln, müssen die öffentlich-rechtlichen wie auch die privaten Medien eine eigene Realität herstellen, mit der eine Bedrohung fabriziert wird, die jene Ängste auslöst, die der Kriegsvorbereitung dienlich ist.

Meinung durch Medien herstellen lassen

Es gehört ein gerüttelt Maß an devoter Idiotie dazu, sich eine Meinung durch die Medien herstellen zu lassen und im Ergebnis des Medienkonsums diese Meinung auch noch für die eigene zu halten. Noch vor und neben den ausdrücklich politischen Medien existieren jene Blätter und Sendungen, die das allgemeine Gefühl im Lande herstellen. Zu diesem Gefühl gehört unbedingt der Glaube, dass es jenseits der eigenen vier Wände eine bessere Welt gibt, zu der man aufschauen kann und die zugleich die Hoffnung verbreitet, dass diese ideale Welt der „Eliten“ noch zu Lebzeiten zu erreichen ist.

Himmelblaue Welt

Klar, der Russe steht beinahe vor der deutschen Haustür, glaubt man den Mehrheitsmedien. Aber es gibt sie noch - die schönen Inseln in der deutschen Medienlandschaft. Die Magazine und die Sendungen, die ihre Leser bis zur Blödheit beruhigen. Da wo die Welt immer noch schön bunt ist und der Himmel immer himmelblau ist.

Von der BUNTEN siegen lernen

An der Spitze dieser Medien steht die Illustrierte BUNTE, die geradezu eine normative Kraft für diesen Sektor entwickelt. Im TV sind es Formate wie "Klatsch TV" oder "Brisant" oder "taff“, die von der BUNTEN gelernt haben, wie man in diesem Format siegen kann. Zwar beträgt die verkaufte Auflage nur 308.230 Exemplare, aber da die BUNTE in jedem Wartezimmer und in den meisten Cafés ausliegt, ist ihre meinungsbildende Kraft um vieles höher, als es die Auflage ahnen läßt.

Burda-Medien-Konzern: 2,7 Milliarden Umsatz

Der Burda-Medien-Konzern machte im Jahr 2024 2,7 Euro Milliarden Umsatz, zu dem auch die SPIEGEL-Konkurrenz FOCUS gehört. Während mit der BUNTEN jene grauen Zellen formiert werden, die das Vertrauen in die Herrschaftsverhältnisse festigen, kann der FOCUS den Verhältnissen journalistische Akzente setzen.

Bedrohliche Putin-Übung

So kommt das Magazin in seiner Ausgabe vom 20. 07. 2025 zu dieser Behauptung „Letzter Sommer in Frieden? - Bald beginnt bedrohliche Putin-Übung“. Das Fragezeichen täuscht journalistische Objektivität nur vor, hängenbleiben wird die „bedrohliche Putin-Übung“. Flankierend wird in der BUNTEN von der Hochzeit des Multimilliardärs Jeff Bezos berichtet. Dort dominiert ein „weißer Traum aus Spitze“.

Schlechtester Chef der Welt

Dass der Inhaber des AMAZON-Konzern Bezos beim Weltkongress des Internationalen Gewerkschaftsbundes zum „Schlechtesten Chef der Welt“ gewählt wurde, darf in der BUNTEN ebenso keine Rolle spielen, wie die Unterstützung des US-Militärs durch Jeff Bezos. Burda will mit der Bezos-Hochzeit in Venedig den schönen Schein glänzen lassen. Das soll über die unschöne Wirklichkeit hinwegtäuschen. Natürlich treibt es die Champagner-Elite längst zu bunt.

Brautkleid für 300.000 Dollar

Aus der BUNTEN kann man erfahren, dass der Milliardär Bezos eine Dame namens Lauren Wendy Sánchez geehelicht hat. Ihr Brautkleid kostet 300.000 Dollar. Natürlich waren Bürgergeld-Empfänger nicht eingeladen: Deren Neid könnte sie doch glatt auf Ideen bringen. Das will BURDA auf keinen Fall.