Es ist immer gern der nackte Arsch, mit dem Donald Trump, der Kaiser der Welt, seinen Handelspartnern ins Gesicht springt. Wo andere Kaiser sich verschämt die Lumpen der Höflichkeit, die Klamotten der Diplomatie, überziehen, da kennt Kaiser Donald nur die runtergezogene Hose. Mal ist es die EU oder Mexico, denen der Despot mit Zöllen von 30 Prozent droht, jetzt ist es Russland, dem Trump mit Strafzöllen von 100 Prozent droht, wenn es im Ukrainekrieg nicht das tut, was der angemaßte Herrscher der Welt will.

Zynischer NATO-Witz

Pikanterweise fällt dem US-Präsidenten diese neue Drohung bei einem Treffen mit dem NATO-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus aus dem Mund. Es ist ein zynischer Witz, die Drohung ausgerechnet bei einem Treffen mit dem NATO-Chef zum äußern. Denn der Anlass des Kriegs in der Ukraine lag und liegt im Versuch der US-Nato, die Ukraine in die NATO aufzunehmen und so den Russen jede Menge feindliche Raketen und Bomben vor die Tür zu legen. Jetzt will der ebenso aggressive wie wirre Trump den von der NATO begonnenen Krieg mit einer erpresserischen Geldforderung zugunsten der USA beenden.

Größter Schuldner der Erde

Hinter dem rüden Gehabe des Primitiven aus Queens verbirgt sich der schuldengetriebene Wunsch der USA, ihren Haushalt in den Griff zu bekommen. Ende 2024 betrug der Schuldenstand des größten Schuldners der Erde 35,25 Billionen Dollar. Das aggressivste Land der Erde hat in der Neuzeit mit dem Koreakrieg, dem Vietnamkrieg, dem Golfkrieg, dem „Krieg gegen den Terror“, dem Afghanistan- und dem Irak-Krieg jede Menge unprovozierte Kriege geführt. Deshalb ist der Rüstungshaushalt der USA mit Abstand der höchste weltweit. Im Jahr 2024 betrugen die Militärausgaben rund 997 Milliarden US-Dollar, was etwa 37% der weltweiten Rüstungsausgaben entspricht. Damit liegen die USA deutlich vor China und Russland, den zweit- und drittgrößten Militärmächten. 

US-Diebe brauchen ihre Armee

Statt die Staatskasse durch eine Kürzung des Rüstungshaushalts zu sanieren, versucht es Trump durch die Anhebung räuberischer Zölle. Damit ja kein Schuldner auf die Idee kommt, seine Dauerdarlehen an die USA zurückzufordern, brauchen die US-Diebe dringend ihre Armee. So beißt sich die US-Finanz-Politik in den Schwanz: Damit keiner auf die Idee kommt, sein Geld von den USA zurückzufordern, brauchen die USA immer mehr Geld für ihre Rüstung, machen also immer mehr Schulden, um sich immer höhere Rüstungsausgaben zu leisten, die müssen durch immer höhere Schulden finanziert werden, die wiederum . . .

Trumps Schlingerkurs

Der Kaiser hat den Russen eine 50-Tage-Frist gesetzt, in denen sie gefälligst seine Forderungen zu erfüllen hätten. Was Trump augenscheinlich für ein Spiel hält, ist für Russland eine Frage der nationalen Existenz: Nur wenn Russland nicht mit einer militärischen Perma-Erpressung durch die US-Ukraine leben muß, ist das Land international handlungsfähig. Trump kann mit seiner Peitsche wedeln, wie er will: Die Russen werden dem Schlingerkurs des US-Präsidenten nicht folgen.