"Russen sagen sitzend Nein! Im Sitzen sagt der Russe Nein. Stünde unser Russe aber, dann sagt´ er Schluss mit dem Gelaber“, strahlend schaut sich Caren Miosga im Kurs „Deutsch für Anfänger“ um: „Hab ich das nicht gut gesagt, Herr Doktor?“

Dr. Gniffke: „Was soll uns schon der Russe sagen? Ein Ja würden wir ihm doch verargen. So bleibt der Russe immer Schuld. Und kostet uns nur die Geduld. - Das sitzt jetzt hoffentlich, Frau Miosga. Das werden doch sogar Sie behalten können!?“ Wendet sich um und ab.

Programmbeschwerde: Bewusste Falschinformation
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-4795.html
 
Werte Damen und Herren Rundfunkräte, werter Herr Intendant,
im Zuge der Berichterstattung über die Berliner Konferenz mit dem russischen Präsidenten W. Putin am 19. Oktober 2016 fragte (wie von ihr gewohnt in verkorkstem Deutsch) Tagesthemen-Moderatorin Carmen Miosga während eines Schaltgesprächs mit Thomas Baumann, ARD-Studio Berlin (00:04:07):
„(...) Erklären Sie uns, wie wir das zu verstehen haben: Russland kündigt die Gespräche mit den Amerikanern auf und zwar an dem Tag, an dem sie mit der Kanzlerin und ihrem Außenminister zusammensitzen (...)“
Daraufhin Baumann (00:04:32):
„(...) Wenn sich der russische Außenminister Sergej Lawrow weigert, direkt über Syrien mit seinem US-Amtskollegen Kerry zu sprechen (...)“
Nicht Russland hat die Gespräche mit den USA aufgekündigt. Sondern die USA haben die Gespräche mit Russland abgebrochen.
Nicht einmal wir kritische Zuschauer haben uns bis anhin vorstellen können, dass der Beleg für eine so massive Faktenverdrehung, eine Tagesthemen-Falschdarstellung, bei ARD-aktuell selbst zu finden sein würde. Tagesschau-Sendung vom 15.10. 2016, nur vier Tage vorher:
„(...) Zuletzt hatten die USA die direkten Gespräche abgebrochen (...)“
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-16453.html
(ab 00:02:47)
Die Zitate aus der TT-Sendung v. 19.10. sind nicht als Irrtum, als Versehen zu erklären. Solche Falschdarstellungen zeigen Absicht, sie sind aktive Propaganda, ein Verstoß gegen die Programmrichtlinien des Staatsvertrags.
Da seitens der Redaktion ARD-aktuell in Hamburg nichts zur Korrektur unternommen wurde, auch nicht in späteren Sendungen, liegt eben darin, im Nichtstun, ein weiterer Verstoß gegen Programmauftrag und Programmrichtlinien, gegen den wir hier ausdrücklich Beschwerde führen.
Beim 4. Evangelischen Medienkongress vom 12. bis 13. Oktober in Hamburg erklärte ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke (Hamburg), die Tagesschau „...erhebt keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit – auch wenn ihr das immer wieder unterstellt wird. (...)“
http://www.kath.net/news/57133
Wir unterstellen im hier beklagten Fall, dass ARD-aktuell in der Attitüde der Unfehlbarkeit eine erweisliche Falschinformation nicht widerruft und sich nicht selbst korrigiert.

Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer