Das glaubst Du nicht: Ohne Zollstock kannste nicht mehr Essen gehen. Denn zwischen 135 – 150 Zentimetern soll heute der Abstand zwischen den einzelnen Tischen sein. Das sagt uns der Herr Corona. Der Herr Corona sagt auch, bald muss er Dir den Ausgang sperren. Wie er schon Schulen und Kindertagesstätten geschlossen hat. Der soziale Kontakt, verkündet die Chefin des Krankenhaus Deutschland, der soziale Kontakt ist gefährlich für das Land. Der infektionöse Fortschritt ist ein Meister aus Bayern: Da hat die Staatsregierung beschlossen, dass zwar noch das private Feiern erlaubt ist, aber nur in privaten Wohnräumen und nur, "wenn die Festgäste einen persönlichen Bezug zueinander haben, zum Beispiel als Familie oder über den Beruf." Ohne persönlichen Bezug kein Feiern. Das trifft den Fasching hart: Dort stellt sich der Bezug oft erst während des Feierns raus.

Corona ist wie Aids

Corona ist wie Aids. Das IfSG droht uns allen. Das IfSG: Das Infektionsschutzgesetz ist die gesetzliche Grundlage für alle die Ver- und Gebote der Stunde. Der Gesetzgeber hat es am 1. Januar 2001 in Kraft treten lassen. Als Reaktion auf die Ergebnisse des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages „HIV-Infektionen durch Blut und Blutprodukte". Noch ist der Corona-Infizierte nicht so diskriminiert wie der von Aids angesteckte. Aber seine Bewegungsmöglichkeiten sind eher stärker eingeengt.

In Busse nur durch die Mitte

Kein Ort mehr für Sport, geschlossen die Stadien und Schwimmbäder. Potsdam, die alte preußische Stadt, verordnet den Einstieg in die Busse nur durch die Mitteltür. Sagt da wer, ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch ab durch die Mitte? Die Corona-Formierung ist ein großer Gleichmacher: "Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen" setzt das Seuchengesetz gleich mit "Theater, Opern- und Konzerthäusern, Museen und ähnlichen Einrichtungen". Schluss ist mit lustig. Sagen die Bundesregierung und die Regierungschefs der Länder.

Demonstrationsrecht einschränken

Aber der Herr Corona kann auch ernst: Versammlungen und Veranstaltungen sollen verboten sein. Auch Zusammenkünfte in Vereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen fallen unter das Verdikt. Wer gestern noch in der Kleingartenanlage war, kann morgen schon ein Feind der Volksgesundheit sein. Was ist mit Demonstrationen? Da kümmert sich der "Amtliche Anzeiger" aus Hamburg drum: "Alle Ansammlungen von mehr als 1.000 Personen sind verboten. Das gilt nicht nur für Konzerte, Volksfeste oder Theater, sondern auch für politische Kundgebungen, Protestaktionen oder andere Demonstrationen." Da ist der Berliner Senat schon weiter: Der will wegen des Coronavirus das Demonstrationsrecht drastisch einschränken. Das kündigte Innensenator Andreas Geisel an: Eine entsprechende Rechtsverordnung, nach der Demonstrationen und Kundgebungen mit mehr als 50 Teilnehmern bis zum 19. April verboten werden, soll beschlossen werden. Klar, die Berliner Landesrgerung gilt als links, da ist man besonders brav auf Seuchenkurs.

Betreten des Spielplatzes wird bestraft

In Bayern und Nordrhein-Westfalen sind die Spielplätze bereits gesperrt. Das widerrechtlicher Betreten des Spielplatzes wird mit Bußgeld bestraft. Was kostet der Kindergeburtstag auf dem Platz? Wie viele Kinder dürfen noch feiern? Wie ist der Abstand zwischen den kleinen Tischen? Dürfen sich die Kinder beim Spielen noch berühren? Dürfen sie sich anatmen?

Coronakrise als Karrierechance

Mit wichtigen Gesichtern und bedeutenden Worten verkünden die mit Amt coronare Weisheiten. Ein Land, ein Volk, ein Virus ist die Parole der Stunde. Die "Coronakrise als Karrierechance" textet der SPIEGEL und meint den Gesundheitsminister Spahn. Der STANDARD aus Österreich weiß: "Deutscher Gesundheitsminister überzeugt als Krisenmanager". Man erinnert sich an den Aufstieg von Helmut Schmidt: Von der Hamburger Flut-Katastrophe ins Kanzleramt. Und wo früher die Umfragewerte kursierten, werden nun die Zahlen der Angesteckten gehandelt: das ganze Land eine einzige Fieberkurve.

Allein machen sie Dich ein: Wer sich heute den sozialen Kontakt verbieten lässt, wird morgen keine Solidarität erfahren.