Wer dachte, dass Wladimir Putin nur Russisch und Deutsch beherrscht, der irrt. Beim Treffen der großen Zwei in Alaska sagte Putin einen Kernsatz auf Englisch: „Das nächste Mal in Moskau“. Der Dialog Russland-USA wird weitergehen. Offenkundig wollen die Beiden den Krieg in der Ukraine beenden. Damit fällt die Hoffnung auf eine NATO-Krim als dauernder Pfahl im Fleisch der Russen. Und auch die Gebiete im Donbas, die nach den Volksbewegungen für die Freiheit der dort lebenden Russen autonom wurden, sind und bleiben ein Teil der russischen Republik.

Rheinmetall-Fraktion

Offenkundig empfindet die deutsche Rheinmetall-Fraktion den kommenden Frieden als Niederlage. Die ZEIT zitiert zustimmend eine ukrainische Plattform zum Treffen: "Widerlich. Beschämend. Und letztendlich nutzlos“. Das Regierungsorgan DEUTSCHLANDFUNK erwähnt einen angeblichen Experten, der von einem „Tiefpunkt der US-Diplomatie“ faselt. Der SPIEGEL lässt Roderich Kiesewetter von der CDU auftreten, der über einen „schwarzen Freitag“ klagt.

Rohstoffe für lau

Klar: Der Rüstungs-Industrie wird ein fettes Geschäft entgehen, aber die schamlosen Kriegs-Reaktionen sind der Auswuchs perverser Profit-Gehirne, die jede taktische Vorsicht fallen lassen. Man hat mehr verloren als einen kurzfristigen Bilanzgewinn. Man sorgt sich um eine lange NATO-Perspektive, in der man die guten russischen und ukrainischen Rohstoffe für lau bekommen könnte.

Einkaufspreise militärisch senken

Die deutsche Industrie ist abhängig von Rohstoffen und natürlich hätten die Konzerne diese Stoffe am liebsten schön billig. Wer seine potentiellen Lieferanten mit dem militärischen Knüppel drohen kann, der senkt die Einkaufspreise und erhöht den Profit. Diese Sorte Geschäft wird im Frieden schwieriger.

Vorkriegs-Zustand

Ein gesicherter Frieden kann auch zu schlechten innenpolitischen Folgen für die Rheinmetaller führen. Hohe Kosten für die Rüstung sind der Bevölkerung im Frieden viel schwerer zu vermitteln als im dauernden militärischen Spannungszustand. Auch der Einsatz der Bundeswehr im sogenannten „Inneren Notstand“ ist im Frieden ungleich schwerer durchzusetzen als im Vor-Krieg; in jenem Zustand, der von den deutschen Medien zur Zeit erfolgreich suggeriert wird.

Danke, Herr Putin

Wenn der aktuelle Weg zum Frieden in der Ukraine fortgesetzt wird, ist das wesentlich der ruhigen Beharrlichkeit des russischen Präsidenten zu verdanken, der dem sprunghaften Donald Trump die politischen und militärischen Leitplanken so erklären konnte, dass der Frieden in Europa möglich geworden ist. Danke!