Manchmal steht auf deutschen Marktplätzen ein steinerner Roland: Sein gezücktes, scharfes Schwert mahnt an jene Seite der Gerechtigkeit, die dem Scharfrichter obliegt. In diesen schweren Zeiten, in denen ausländische Horden fast so viele Deutsche attackieren, wie ehrlich bemühte Skins Ausländer erwischen können, steht der mittelalterliche Roland wieder auf: Es ist Roland Koch, der sich mit weißlich-blanker Brust den Ausländern entgegenwirft, um Schutz und Sicherheit zu garantieren.

Angefangen hat unser Roland mit der Forderung nach einem Verbot von Ganzkörperschleiern an hessischen Schulen. Man weiß doch was islamische Frauen unter der Burkha tragen: Wenn nicht Kalaschnikows, dann Bomben. Während ein ordentlicher Hesse seinen Mummenschanz auf die drei tollen Tage beschränkt, wollen es die radikalen, weiblichen Islamis das ganze Jahr treiben. Wird das an hessischen Schulen geduldet, da ist sich Koch sicher, kann das nur zu ausländischer Jugendkriminalität führen.

Koch, dessen narbiges Gesicht beweist, dass er etwas von Gewaltkriminalität versteht, wehrt den Anfängen wo er sie trifft. Deshalb wollen er und seine Gesinnungsfreunde in der CDU eine Art putativer Haft einführen, den "Warnschuss-Arrest". Wenn zum Beispiel ein ordentlicher Deutscher annehmen muss, dass so eine dunkle, ausländische Type eine Gefahr für ihn darstellen könnte, ruft er die Polizei an und die nimmt den zumeist jugendlichen Ausländer in Vorbeugehaft. Immer nach dem guten deutschen Sprichwort, dass Vorbeugen allemal besser ist als heilen.

Auch das geforderte "Erziehungs-Camp" muss als solides Instrument des Jugendstrafrechts gelten: Wird so ein junger Ausländer mal wieder bei einem Delikt erwischt, schon Gewalt gegen Zigarettenautomaten sollte da genügen, geht er ab ins Erziehungslager. Da kann er sich dann ganz in Ruhe auf die deutsche Leitkultur konzentrieren bevor er abgeschoben wird. Auf solch gute Ideen kommt Roland Koch beim Zappen: Es ist "Action", die ihn im Fernsehen besonders interessiert und auf die Frage, welche geschichtliche Figur ihm am meisten imponiert, antwortete er mit "Hannibal". Nie geklärt wurde, ob er Hannibal Lector gemeint hat.

Dass die Lieblingsschauspielerin des hessischen Ministerpräsidenten "Uschi Glas" ist, kann mit der Hautcreme für Problemfälle zu tun haben, die von Frau Glas vertrieben wird. Sein Kinderwunsch einmal Captain Kirk in "Raumschiff Enterprise" zu sein, wies ihn schon früh als Kämpfer für Gerechtigkeit aus: Zumeist waren es finstere Bewohner ferner Galaxien, die von Kirk weggelasert werden mussten. Dass wäre für unseren Roland der Neuzeit sicher die beste Endlösung der Ausländerfrage.