"Männer von 16 bis 60 gehören nicht in den Bunker, sondern an die Front:" Diesen markigen Satz konnte man nach dem Krieg noch lange an deutschen Bunkern lesen. Das sollte den Zivilunken Beine machen, um den Endsieg zu erkämpfen und den Russen hinter die Oder zu drängen. Das hat damals irgendwie nicht geklappt. Damit die heutigen Lücken im Kampf gegen den Russen geschlossen werden, macht die Tagesschau Reklame für die kämpfende Truppe: „Vom Ungedienten zum Uniformträger“ heißt die Überschrift und die Verheißung lautet: „Die Bundeswehr bildet auch ungediente Männer und Frauen für den Dienst an der Waffe aus“. Man merkt den grünen Unterschied: Auch und gerade die Frauen werden angesprochen. Das wäre Hitler nie eigefallen.

Ein Lagerfeuer brennt

Gendergerecht geht es weiter im Text, und auch die soziale Bandbreite entspricht demokratischen Verhältnissen: „Sie sind zwischen 20 und 54 Jahre alt. Handwerker, Ingenieure, Angestellte, ein Geschäftsführer, ein Lehrer für Englisch, Spanisch und Musik an einer Gemeinschaftsschule. Eine Rechtsanwältin ist auch dabei, Mutter zweier kleiner Kinder.“ Natürlich darf der Aspekt Abenteuerurlaub nicht fehlen: „Die Rekruten und Rekrutinnen bereiten sich im Biwak vor. Jeder hat ein Zelt ohne Boden, ringsum Gräben, damit kein Wasser hereinläuft. Ein Lagerfeuer brennt.“. Wer weiter liest, dem könnte die gesetzliche Grundlage für diese Rekrutierung fehlen. Doch mit solch zivilem SchnickSchnack mag sich Jürgen Rinner, Personalrat beim ARD-Sender „Saarländischer Rundfunk“, nicht aufhalten.

Jahrelanges tödliches Schweigen

Spätestens seit Kanzler Scholz den Vorwurf des Genozid an Russen im Donbass als „wirklich lächerlich“ erklärt hat, sind der Militarisierung des zivilen Lebens nur noch wenig Grenzen gesetzt. Dass seit dem Putsch auf dem Maidan im Februar 2014 mehr als 13.000 Menschen in der Donbass-Region getötet wurden? Ist doch dem Kanzler egal. Und was dem Kanzler egal ist, das ist den deutschen Medien unter Führung der Tagesschau scheißegal. Erst durch das jahrelange tödliche Schweigen über den Völkermord im Donbass konnte die künstliche Empörung über den russischen Krieg in der Ukraine zu einer scheinbar gerechten Empörung stilisiert werden.

Logo in Blau-Gelb

Der ARD-Personalrat Jürgen Rinner ist Mitglied im „Deutschen Journalisten Verband“, einer Organisation, die ihr Logo NATO-konform in ein ukrainisches Blau-Gelb getaucht hat. So Blau-Gelb wie zur Zeit nahezu alle deutschen Medien erscheinen. Dass Journalismus nicht „Partei“ heißt, dass Parteinahme das Denken erschwert, dass schon das Verschweigen der Morde im Donbass den deutschen Journalismus als NATO-freundlich kennzeichnete, das ist den Damen und Herren der textenden Zunft offenkundig gleichgültig. Objektivität als Voraussetzung für die Recherche, für die Analyse, für die Berichterstattung, für die Formulierung der Nachricht? Das ist angesichts des Krieges vergessen. Es herrscht die Meinung vor und im besten Falle glaubt man, es sei die eigene.

Zu Kriegsverbrechen geschwiegen

Längst ist die eigene Meinung vieler Journalisten im Strom der Mehrheit ertrunken. Einer Mehrheit, an deren Herstellung sie selbst mitgewirkt haben und zu deren Säulen der Glaube an die gute USA, demokratische Wahlen und westliche Werte gehören. Wer all das nicht hinterfragt hat, wer zu den Kriegsverbrechen im Irak, Syrien oder Libyen brav geschwiegen hat, der ist längst zum Komplizen der NATO geworden. Zugleich ist er ein Muster eines skurrilen Selbstbetrugs: Weil er an der Verbreitung von Lügen selbst beteiligt ist, erscheinen sie ihm als wahr.

Melde mich, wie befohlen!

Scheinheilig fragt die Tagesschau am Ende ihrer Kolportage: „Mit der Waffe das Land verteidigen? Hoffentlich nicht“. Scheinheilig auch, weil der Text mit dieser untertänigen Floskel endet: "Melde mich, wie befohlen, Herr Oberst. - Mit diesen Worten nehmen die Rekruten und Rekrutinnen zum Abschluss der Ausbildung ihre Bundeswehr-Litze entgegen.“  Die Bundeswehr-Litze hat sich auch Jürgen Rinner auf unsere Kosten verdient; sicher wünscht er sich eine Litze in Blau-Gelb.

Kommentare (16)

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Wenn im Herbst (bewaffnete) Impfkommandos das Land durchkämmen, um die ungeimpften Wehrkraftzersetzter zu konditionieren, wäre es dann nicht sinnvoll, sich vorher vom Klassenfeind zeigen zu lassen, wie man sich wehrt?

Thomas 2
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A R D steht für:

A - tlantik-Brücke
R - egiert
D - eutschland

Thomas
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Ungedient und litzenfrei, geht mir die Tagesschau am A.....RD vorbei!

Danke, Herr Gellermann, für das Bekanntmachen der "uniformierten Mehrheitsmeinung". Propaganda wirkt. Diese bezahlt der Bürger selbst.

Thomas
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Bitter, bitter, bitter !
Beschämend, blind und taub geblieben ist das deutsche Volk , dass nie hat Lernen wollen selbständig aufrecht kämpfend für den Frieden und dafür ihre eigenen Belange in die Hände zu nehmen. Möglichkeiten gab es nach 1945...

Bitter, bitter, bitter !
Beschämend, blind und taub geblieben ist das deutsche Volk , dass nie hat Lernen wollen selbständig aufrecht kämpfend für den Frieden und dafür ihre eigenen Belange in die Hände zu nehmen. Möglichkeiten gab es nach 1945 mehr als genug, doch Feigheit und Gehorsam an die Obrigkeit, hier ist das sich Ausliefern an den größten Kriegsverbecher aller Zeiten - die Mickey mouse - gemeint hat das verhindert was man auch Selbstbestimmungsrecht der Völker nennt.
Bitter, dass es bis heute nicht wieder gelingt eine kraft- und machtvolle Gegenbewegegung gegen die Herrschende Klasse, gegen das Kapital und gegen all die Kriegstreiber auf die Füße zu stellen.
Die Marketings leisten ganze Arbeit und Michel und Micheline empört sich in der Empörungs- und moralin versäuerten Republik nicht etwa über explorierende Preise bei den Grundnahrungsmitteln und/oder bei der Energie wobei gesunde Nahrungsmittel von der Wählerschaft der Grünen, die links-liberale-luxus-boheme Grünlinge die in kernsanierten Altbauwohnungen leben, weitab von Vierteln wo ich wohne wo geflüchtete Menschen in der Nachbarschaft leben locker gelatzt werden können da sie überdurchschnittlich verdienen. Es trifft wie immer die Armen und wie immer beißen den letzten die Hunde und zahlen die Ärmsten der Armen den Preis für die die warm und trocken des Abends an ihrem Kamin hocken der mit Pellets beheizt, dass versteht sich von selbst bei einem Glas bestem Wein sich die nächsten Schweinerein auszudenken, wie sich um jeden Preis der Lebensstandard auf Kosten der Ärmsten erhalten lässt.
"Kriege wird es solange geben, solange das Kapital das Volk beherrscht und unterdrückt! (Ernst Friedrich, Anarchist und ein radikaler Friedenskämpfer, Krieg dem Kriege, 1924)
Plato, der geboren war 427 Jahre vor dem Nazarener sprach folgendes für die Ewigkeit: "Alle Kriege entstehen nur um den Besitz von Geld!"
Wenn sich das internationale Kapital durch gegenseitige Konkurrenz bedroht, und wenn sich die Schlotbarone und Fabrikbesitzer unter sich in Streit geraten. dann rasseln sie mit ihren Säbeln und mit Sporen, dann rufen sie: "Das Vaterland ist in Gefahr!" (Gemeint ist immer mit Vaterland der Geldsack!)
Und heute gelingt der herrschenden Klasse Grenzen aufzuheben um weiterhin Sand in die Augen der Mehrheit des Voles zu streuen und ihnen ins Hirn zu blasen, dass man ja in einem Boot gemeinsam sitzt und man schließlich gemeinsame Interessen hat.
"Kein schön`rer Tod ist in der Welt, als wer vom Feind erschlagen...." (Altes Soldatenlied) Pfui Teufel! Und in diese Richtung geht die Reise, denn das Kapital wird um jeden Preis von der herrschenden Klasse geschützt werden, es ist ja die eigene Klasse. Und wie im Artikel punktgenau geschrieben steht lockt man das kommende Kanonenfutter in die Falle. Was für ein blödes Volk von Untertanen !

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Ulrike Spurgat
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Es ist mindestens so beschämend wie inakzeptabel, mit welcher Selbstverständlichkeit und Hybris sich die Kriegstreiber im Land in der Öffentlichkeit bewegen und ihren kranken Verirrungen freien Lauf lassen können. Sind denn allesamt noch bei Trost?

Fred Stein
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Man sollte für die ganzen waffengeilen Kriegstreiber, Russenhetzer und transatlantischen Arschkriecher eine eigene Brigade auflegen. Die nennt sich dann die Truppe der Sesselsoldaten und Frontschwätzer. Aus dem warmen Fernsehstudio heraus lässt...

Man sollte für die ganzen waffengeilen Kriegstreiber, Russenhetzer und transatlantischen Arschkriecher eine eigene Brigade auflegen. Die nennt sich dann die Truppe der Sesselsoldaten und Frontschwätzer. Aus dem warmen Fernsehstudio heraus lässt sich gut Krieg spielen. Ich empfehle daher allen die so gerne auch ein paar Deutsche Soldaten in der Ukraine verheizen möchten, einfach einen Besuch bei der Haushälterin von Rheinmetall, Frau Strack- Zimmermann. Da können sich die Maulhelden ihre Ausrüstung abholen, die gute hat sicher ein paar Kartons von dem Zeug davon im Keller und dann gehts los in den Donbass. Diese FDP Wallküre können sich übrgs. gleich mitnehmen. Ich geb auch freiwillig ein paar Euro dazu für die Flixbustickets, denn je schneller das Pack wegkommt desto besser. Denn ein paar weitere schiesswütige Russenhasser können die da sicher gut ganz gebrauchen, um unsere gemeinsamen westlichen Werte zu verteidigen. Und wer sich beim Krieg spielen zu dumm anstellt, oder selber in den Fuss schiesst oder sonst auch zu nichts Nutze ist, also aller Wahrscheinlichkeit alle Mainstreamjornalisten, der kann immer noch ein paar Brunnen bohren. Wobei, wahrscheinlich sind die meisten dieser Hohlköpfe dazu zu dämlich.

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Ingo Czichowski
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Der Artikel ist schrecklich gut, die Betonung liegt auf schrecklich.

Norbert Händler
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Gott bewahre uns vor Sturm und Wind-
und Deutsche die im Ausland sind!

Reinhard Lerche
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Diese Leute bereiten alles für den Dritten Weltkrieg vor. Wenn sich nicht langsam eine politische Bewegung dagegen entwickelt, dann wird es nicht beim ukrainischen Stellvertreterkrieg bleiben.

Man kann nur froh sein, dass die russische Regierung...

Diese Leute bereiten alles für den Dritten Weltkrieg vor. Wenn sich nicht langsam eine politische Bewegung dagegen entwickelt, dann wird es nicht beim ukrainischen Stellvertreterkrieg bleiben.

Man kann nur froh sein, dass die russische Regierung bisher die Nerven behält. Die Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet werden jedoch nicht auf Dauer unbeantwortet bleiben.

Es ist ein Treppenwitz, dass die Kriegshetze zum Dritten Weltkrieg nun ausgerechnet von genau jenen betrieben wird, die gerade noch bei “Corona” den Schutz des menschlichen Lebens über alle Freiheitsideen gestellt haben.

Offensichtlich steht das Vertreten von US-Interessen noch höher als der Lebensschutz und noch höher als jede Form von Freiheit.

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DasKrokodil
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Ich durfte "nur" 18 Monate Dienst im Waffenrock schieben; dafür in einer Armee, die noch ehe sie einen Schuss in einem Gefecht hat abgeben können, aufgelöst wurde. Ich kannte den anscheinend in der Buntenwehr gängigen Begriff des "Zivilunken" bis...

Ich durfte "nur" 18 Monate Dienst im Waffenrock schieben; dafür in einer Armee, die noch ehe sie einen Schuss in einem Gefecht hat abgeben können, aufgelöst wurde. Ich kannte den anscheinend in der Buntenwehr gängigen Begriff des "Zivilunken" bis dato nicht.
Allerdings, wenn er tatsächlich so gängig - heute - wäre, könnte er ein Hinweis auf das Selbstverständnis des "Bürgers in Uniform" sein, und Aufschluss über sein Verhältnis zum durch ihn zu schützenden, tatsächlichen Bürger geben. In meinen Ohren klingt er überheblich.
Gut, das ist ansich auch gar nicht so verwunderlich. Wenn er denn nach Dienstschluss noch in Uniform mit den Öffentlichen unterwegs ist, so konnte ich oft die Distanziertheit der Mitfahrenden ihm gegenüber erkennen. Ist der "kleine" Unterschied vielleicht mehr und mehr gar gewollt? "Staatsbürger in Uniform" muss es eigentlich heißen, und Bürger ansich bin auch ich gar nicht mehr gern, lieber Mensch. Und das war auch ich seinerzeit als Uniformierter gefühlt eher nicht.
Ich halte viele der Menschen, die in Uniformen gepresst werden, für missbraucht. Deren gerade laufender Gerichtsprozess um ihre Zwangs"impfung" verdeutlicht das auch. Ich möchte ihnen zurufen: "Lasst Euch nicht verheizen!", und: "Nicht für mich!", nicht einmal für die Mehrheit des, dieses Volkes!

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Dian C.
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