„Rätselhafte Baku-Connection“ titelt die Tagesschau und macht es geheimnisvoll: Im Oktober soll sich „eine Gruppe von einflussreichen Russen und Deutschen um 18:30 Uhr in der Lobby des 5-Sterne-Hotels Four Seasons in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan“ treffen. Und, noch geheimnisvoller, sie wollen tatsächlich über die „deutsch-russische Zusammenarbeit“ reden. Aber, so teilt uns die Redaktion mit, das Treffen ist „politisch brisant, da es die offizielle Außenpolitik der Bundesrepublik, die auf eine politische Isolation Russlands abzielt“ untergräbt.
Nicht verfügbar!
Die „rätselhafte“ Information ist der Tagesschau von der Wochenzeitung Die Zeit und dem ARD-Politikmagazin Kontraste zugesteckt worden; aber woher haben diese Organe ihre Information über ein offenkundig als „privat“ qualifiziertes Treffen? Auf eine Anfrage der RATIONALGALERIE bei der deutschen Spionage-Abwehr (Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst), einer Truppe, die dem Verteidigungsminister unterstellt ist, kommt die Antwort „Unavailable“ (nicht verfügbar). Die Sorgen um die Sicherheit des Staates wachsen: Erst gibt es „rätselhafte“ Treffen von „einflussreichen“ Menschen und dann ist auch noch die Abwehr nicht verfügbar. Geht Deutschland zu Grunde?
Russland-Isolation untergraben
Ein Satz in der Tagesschau-Meldung bringt Licht ins Dunkel: Das Treffen könnte die „Isolation Russlands untergraben“. Wo etwas „untergraben“ wird, sind häufig Maulwürfe unterwegs, und Maulwürde kennt man aus dem Geheimdienst-Jargon: Es handelt sich um „Agenten, Informanten oder Agitateure“. Darauf zielt die willfährige Tagesschau ab: Sie will das Gespräch in Baku ins Zwielicht zerren, seine Teilnehmer als „Agenten“ brandmarken und das Treffen als illegal diskriminieren.
NSA gegen friedliche Nachbarschaft
Man muß kein Geheimdienstler sein, um Strippen und Strippenzieher zu erkennen: Nur die USA haben ein Interesse daran, friedliche Verhandlungen zwischen Russland und Deutschland zu torpedieren. Denn Verhandlungen könnten zu Entspannungen führen und das Verhältnis zwischen Russen und Deutschen wieder auf jene Ebene heben, die vor der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines ein politisch und ökonomisches Miteinander ermöglichte. Ein friedliches Miteinander? Das wünscht die „National Security Agency", der US-Geheimdienst keinesfalls.
ARD-Chefredakteur ideologisch genormt
Ist es Marcus Bornheim, der Erste Chefredakteur von ARD-aktuell, der ARD-Gemeinschaftsredaktion für Tagesschau und Tagesthemen in Hamburg, der die Interessen der USA in der Redaktion vertritt? Ist er im ZDF-Auslandsstudio in Washington, denn dort war er während seiner Ausbildungszeit, mit der NSA in Berührung gekommen? Bekommt er ein zweites Gehalt oder ist er nur ein gläubiger Anhänger des NATO-Imperialismus und unterwirft sich dessen Direktiven freiwillig? Das offenbart der Tagesschau-Text nicht. Eindeutig ist allerdings eine ideologische Ausrichtung, die weder den Staatsverträgen der öffentlich-rechtlichen Sender entspricht noch den Interessen der Deutschen, die an einer friedlichen Nachbarschaft mit Russland interessiert sind.