Schon seit Jahr und Tag machte Schweden verdeckte Reklame für die NATO: Mit schöner Regelmäßigkeit geisterten seit langem russische U-Boote durch die schwedischen Medien und machten so im scheinbar neutralen Schweden Stimmung für einen NATO-Beitritt.

Adieu Bullerbü

Während Schweden noch bis jüngst als friedliches Bullerbü galt, verlangte Verteidigungsminister Peter Hultqvist schon im September 2016 eine allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen.

Anforderungen der Nato gerecht werden

Schwedens Oberbefehlshaber Micael Bydén sagte sogar kürzlich in einem Interview, die zwei Prozent würden nicht reichen, um den Anforderungen der Nato gerecht zu werden, man müsse in „vernachlässigte Infrastruktur investieren, neue Systeme beschaffen und viel mehr Leute einstellen“.

Kampagne gegen Russland

Nun kulminierte die Kampagne gegen Russland in Behauptungen des Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Byden: "Ich bin sicher, dass (Russlands Präsident Wladimir) Putin sogar beide Augen auf Gotland geworfen hat. Putins Ziel ist es, die Kontrolle über die Ostsee zu erlangen“.

Schweden bei der SS

Die aktuelle Feindlichkeit gegen Russland hat fatale historische Wurzeln. Als Russland sich im tödlichen Kampf gegen Hitler-Deutschland befand, der zur Befreiung Europas führte, lieferte Schweden 40 Prozent des kriegswichtigen Eisenerz-Bedarfs für Reichsdeutschland. Und kurz nach Beginn der Operation „Barbarossa“ (dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion) traten rund 300 Schweden der Nazi-Kern-Truppe „SS“ bei. Zumeist in die SS-Divisionen „Viking“ und „Nordland“.

Luftwaffen-Attaché in Washington

Seine NATO-Ergebenheit wird der schwedische Oberbefehlshaber in Washington vertieft haben, als er dort von 2002 bis 2003 als schwedischer Luftwaffen-Attaché gedient hat. Dieser Dienst war offenkundig der Karriereschritt zum Stab der schwedischen Luftwaffe. Die schwedische Luftwaffe hat Tradition: Sie war mit einem Freiwilligengeschwader, der Flygflottilj 19, bereits 1940 gegen einen sowjetischen Flughafen im Einsatz gewesen.

Gewinn-Spiel für Rüstungsindustrie

Der Westen hofft, den Ukraine-Krieg zu gewinnen. Nur so läßt sich der schwedische Verzicht auf seine Neutralität begreifen. Die Armee der Ukraine bekommt aus Schweden nicht nur Kampfboote, sondern auch eine hochmoderne Version des Schützenpanzers CV 90 - mit vielen Verbesserungen. In diesem Gewinn-Spiel ist nichts zu gewinnen. Außer für die Rüstungsindustrie.

Kommentare (16)

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Im Vertrag mit den USA hat Schweden nicht mal die Stationierung von US- Atomwaffen in Schweden ausgeschlossen (wie z.B. Norwegen) Ich habe es die zweite Ermordung Olaf Palmes genannt (@ Zivilist's Substack)

Stefan Boehnke
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Der Begriff Erz-Lieferant ist übrigens irreführend. Vielmehr ist es so, daß die Deutschen Stahlkönige ihr Erz da geholt haben wo sie es am profitabelsten bekommen haben. Daß das nicht ohne Ausbeutung fremder Länder und der Menschen geht die da...

Der Begriff Erz-Lieferant ist übrigens irreführend. Vielmehr ist es so, daß die Deutschen Stahlkönige ihr Erz da geholt haben wo sie es am profitabelsten bekommen haben. Daß das nicht ohne Ausbeutung fremder Länder und der Menschen geht die da wohnen geh, sollte jedem klar sein.

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Erfurt
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Und nicht vergessen! Die Erschießung hunderter deutscher internierter Soldaten aus dem Kurland-Kessel im November 1945. Die Soldaten wollten nur wie ihre in Norwegen stationierten Kameraden zum Kriegsende, in die Heimat entlassen werden. Beim...

Und nicht vergessen! Die Erschießung hunderter deutscher internierter Soldaten aus dem Kurland-Kessel im November 1945. Die Soldaten wollten nur wie ihre in Norwegen stationierten Kameraden zum Kriegsende, in die Heimat entlassen werden. Beim Verlassen der Lager wurde von schwedischern Wachsoldaten das Feuer eröffnet!

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Walter Bornholdt
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Ich bin gerade in Südschweden, auf dem Land. Hier macht alles einen sehr friedlichen Eindruck. Das Manöver mit den Kampfjets findet wohl mehr im Norden und auf Gotland statt. Wenn man mit den Menschen spricht, machen sie einen niedergeschlagenen,...

Ich bin gerade in Südschweden, auf dem Land. Hier macht alles einen sehr friedlichen Eindruck. Das Manöver mit den Kampfjets findet wohl mehr im Norden und auf Gotland statt. Wenn man mit den Menschen spricht, machen sie einen niedergeschlagenen, besorgten Eindruck, versuchen aber dennoch fröhlich zu sein. Was bleibt ihnen übrig? Es gab absichtlich keine Volksabstimmung über den Eintritt Schwedens in die NATO. Wahrscheinlich wäre keine Mehrheit zusammengekommen. Vor allem junge Menschen wären dagegen gewesen. Das weiß ich von meiner Enkeltochter, die viele schwedische Freunde hat. Es ist alles sehr widersprüchlich und kompliziert.
Immerhin ist Schweden im Zweiten Weltkrieg nicht auf deutscher Seite in den Krieg eingetreten, wie es die Politiker ursprünglich wollten. Diese, zumindest relative, Neutralität, die Schweden nur Gutes und Frieden gebracht hat, war u.a. das große Verdienst der sowjetischen Botschafterin Alexandra Kollontai, die durch ihr Geschick, ihre Bildung und ihre Persönlichkeit Einfluss nehmen konnte auf mächtige schwedische Kreise wie z.B. auf die reichste Familie Wallenberg. Diese vernünftige Entscheidung war ein Glück für Schweden. Der jetzige Nato-Eintritt ist ein großes Unglück für Schweden, so wie die gesamte jetzige fatale Situation, herbeigeführt durch die wahnsinnige westliche Politik, ein großes Unglück für alle Länder ist.

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Antje Leetz
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Da war doch was......

2010 veröffentlichte der HELD DER MEINUNGSFREIHEIT Julian Assange, Gründer von WIKILEAKS durch sein Internetportal über 500.000 sozusagen vertrauliche Dokumente über den Irak und Afghanistan zusammen mit 250.000...

Da war doch was......

2010 veröffentlichte der HELD DER MEINUNGSFREIHEIT Julian Assange, Gründer von WIKILEAKS durch sein Internetportal über 500.000 sozusagen vertrauliche Dokumente über den Irak und Afghanistan zusammen mit 250.000 diplomatischen Mitteilungen, wo die Welt hat erkennen können, was mit einem der mutigsten Journalisten passiert, wenn man dem größten Kriegstreiber und Völkermörder die Stirn bietet. Die USA ist Rumpelstilzchen, dass wütet und von Tod und Rache lebt.

Schweden beschuldigte Julian Assange fälschlicherweise einer Vergewaltigung, um ihn so an die Amis ausliefern zu können. Assange sagte, dass er fürchte, dass die Beschuldigungen Schwedens - wo er wegen Sexualdelikte , die er abstreitet, begangen zu haben, verhört werden sollte - nur ein Manöver der Behörden waren, die mit den USA zusammen arbeiten und den Zweck verfolgen, ihn an die USA auszuliefern, wo sein Leben keinen Pfifferling mehr wert ist, denn die Rache ist mein, spricht die göttliche USA und Schwedens verräterische Staatsanwälte waren munter bei dieser offensichtlichen Totschlag Behauptung, die nichts anderes ist, als einen ehrenwerten und aufrechten mutigen Journalisten mundtot zu machen aktiv beteiligt. Was für Schleimer, die den schmierigen und klebrigen Nacktschnecken im Garten ähnlich sind.
J. Assange Anwälte haben damals den Nachrichtenmedien mitgeteilt, dass Assange über die Schwedischen Staatsanwälte verärgert sei, die trotz eines UNO-Beschlusses, indem seine Inhaftierung als willkürlich bezeichnet und gefordert wurde, er müsse sein Asyl als ein freier Mann verlassen können, ohne Repressalien, egal welcher Art. Die tieftraurige Geschichte von Julian Assange zeigt mehr als einmal, wie rachsüchtig die Herrschenden Klassen sind, wenn man nicht spurt, sondern sich für den aufrechten Gang und zur Aufklärung, ohne wenn und aber bekennt. Alles Gute, Julian Assange und der Kampf geht weiter, bis du als freier Mann leben kannst. Wir vergessen dich nicht ! Dank dem GALERISTEN der unverdrossen seinem Journalisten mutig und kämpferisch viele Jahre zur Seite mit seiner SEITE steht.

Anmerkungen:

Wenige wissen auch, dass Schweden geheime Truppen in den sowjetisch-finnischen Krieg schickte.

In dem sehr lesenswerten Buch, von 1972 sind die schwedischen Konzentrationslager , in die man Kommunisten und radikale Sozialdemokraten einsperrte eindringlich aufgeschrieben und erschütternd, die Ähnlichkeiten zu den deutschen Konzentrationslagern. Warum kommt das alles mir so bekannt vor.

"1. Arbetarkompaniet Storsien - em book am politisk internering 1939 - 1940" von Gunnar Kieri und Ivar Sundström, dass 1972 erschien.

Vielen Dank für diesen sehr interessanten und bestens recherierten Artikel,

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Ulrike Spurgat
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Die Feindseligkeit gegen Russland hat keine historische Wurzeln sondern ist im Wesen des westlichen Imperialismus begründet. Eines der Ziele des 2. Weltkrieges bestand darin, die UdSSR zu vernichten!

Erfurt
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Schon vor den aktuellen Eskalationen habe ich mich immer gefragt, was haben eigentlich die Schweden und Finnen als Neutrale in Nato-Manövern und Nato-Eingreiftruppen zu suchen? Heute wird klar: Die Militärs und die Falken, die es überall gibt, wo...

Schon vor den aktuellen Eskalationen habe ich mich immer gefragt, was haben eigentlich die Schweden und Finnen als Neutrale in Nato-Manövern und Nato-Eingreiftruppen zu suchen? Heute wird klar: Die Militärs und die Falken, die es überall gibt, wo es Macht gibt, haben nur auf die Gelegenheit gewartet, das Korsett der Neutralität endlich abzulegen. Der Nato-Beitritt war wohl von langer Hand geplant und vorbereitet, nur die Tauben und die Bevölkerung mußte man noch rumkriegen. Da wird man wohl insgeheim Putin dankbar sein.

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Detlev Matthias Daniel
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Geht imperiale Logik so? Die NATO kreist Russland bis zum Erdrosseln ein, Russland wehrt sich, das bewegt Schweden und Finnen zum NATO-Beitritt und jetzt sind die USA sich selbst dankbar. Echt, äh?

Uli Gellermann
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Gab auch früher schon schwedische Angriffe auf Russland. Auch im Mittelalter (Kiewer Rus) und in der Frühen Neuzeit (Karl XII. im Nordischen Krieg). Bei letzterem gab‘s richtig auf‘s Maul! Motive bleiben in Schweden offenbar immer gleich!

Radivoje Maksimovic
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Sind die Schweden verrückt geworden ?
Kürzlich wurde mit den USA ein Abkommen über die Einrichtung von exterritorialen Basen mit mit Material und Atomwaffen getroffen.
Norwegen lässt das auf den US Flugbasen im Land nicht zu. Die schwedische...

Sind die Schweden verrückt geworden ?
Kürzlich wurde mit den USA ein Abkommen über die Einrichtung von exterritorialen Basen mit mit Material und Atomwaffen getroffen.
Norwegen lässt das auf den US Flugbasen im Land nicht zu. Die schwedische Bevölkerung wird zum "Preppern" animiert...
Seit dem Mord an Olof Palme setzt sich das Militär immer mehr durch und die Waffenindustrie wächst ähnlich wie bei uns. Die von SIPRI veröffentlichten Zahlen sind beängstigend. "Experten" reden davon, das die Insel Gotland von den Russen begehrt wird . Sind denn nur noch Psychopathen an der Macht ?

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Burkhard Bielski
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Es ist bekannt und keine Theorie, dass Olof Palme (im Gegensatz zum Schwedischen Militär) bedingungslos für Frieden war. Da allerdings schon damals die US-Militärs Einfluss auf die Köpfe der Militärs "ihrer befreundeten Staaten ausübten, zudem...

Es ist bekannt und keine Theorie, dass Olof Palme (im Gegensatz zum Schwedischen Militär) bedingungslos für Frieden war. Da allerdings schon damals die US-Militärs Einfluss auf die Köpfe der Militärs "ihrer befreundeten Staaten ausübten, zudem der "Verbund der Antisozialisten" schon seit 1919 beste Kriegsanstrengungen und -gewinne generierten, passt zwischen US und Vasallen Militärs keine Briefmarke!
Zur Palme Ermordung gab es erhellende Nachforschungen von Journalisten. Auch die Ergebnisse sind keine Theorie!
Wenn also seit Jahrzehnten die Berichterstattung über die U-Boote und die bösen Russen jetzt "endlich" die Finnen und Schweden, sicherlich bald auch die Schweizer und wer weiß wen, in die NATO holt, vielleicht auch Vatikan und sonstige, so ist das doch gut - für die Profite der Rüstungsindustrie!
Immer wieder für einen guten Zweck:
Für Notleidenden Milliardäre!

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Reinhard Lerche
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