Wie üblich wimmeln deutsche Nachrichten über den Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin von Worten wie „soll“ ,„sei“ oder „keine Beweise, aber“. Es handelt sich bei solchen Meldungen um den berühmten Konjunktiv- oder Drecks-und Verleumdungs-Journalismus. Im jüngsten Fall stützt sich die Berliner Morgenpost auf die ZDF-Sendung „Terra X History“ und deren Überschrift: „Russische Suchanfragen im Netz vor Anschlägen“, und in der Morgenpost wird daraus flugs dieser Fragesatz „Steckt Putin hinter der Anschlagsserie vor der Wahl?“

Goebbels-Fragezeichen

Kenner nennen solche Schlagzeilen das „Goebbels-Fragezeichen“. Denn solche Fragezeichen dienen der Behauptung und Verleumdung: Sind die einmal gesetzt, ist es den Absendern völlig egal, ob die Frage irgendeinen realen Hintergrund hat. Wichtig ist nur, dass die Empfänger der Botschaft (Leser oder Zuschauer) denken können, dass der mit der Frage Gebrandmarkte (Putin) in einem  fatalen Zusammenhang mit Terror stehen könnte. Die Methode ist von Hitlers Propagandaminister sattsam bekannt.

Profiler ohne Beweise

Dann wird noch ein angeblicher Experte aufgetrieben; im Fall des ZDF ein „Internet-Profiler“ namens Steven Broschart, ein Mann, von dem noch niemand je gehört hat. Der sagt dann: „Wir finden tatsächlich zum Täter im Vorfeld Suchanfragen aus Russland, zum Täternamen, und das ist schon sehr, sehr ungewöhnlich“. Neben dem grottenschlechten Deutsch kann der „Profiler“ nix beweisen; weder seine angebliche Expertise noch irgendeinen Zusammenhang.

Schwachsinniger Politiker

Und ist die Beweisführung auch noch so fadenscheinig, das ZDF findet einen offenkundig schwachsinnigen Politiker, der dem unbewiesenen Verdacht einen Anschein von Wahrheit verleihen soll. Deshalb bläst der Grünen-Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz in den medialen Raum: „Ich glaube, es ist völlig offensichtlich, dass diese digitalen Spuren und die Auswertung und Analyse dieser digitalen Spuren ein wichtiger Baustein dafür sein können, der Wahrheit deutlich näher zu kommen, und insofern sollte man das mit einbeziehen.“

Es stinkt nach Propaganda

Der Journalismus-Experte Uli Gellermann ergänzt die grüne Verblasenheit noch um diese Position: “Ich glaube, es ist völlig offensichtlich, dass Herr von Notz eine digitale Spur nicht mal erkennen könnte, wenn er es schaffen würde, bis drei zu zählen und er sich deshalb besser in Konnie von Kotz umbenennen sollte. Insofern sollte der adlige Herr seine Bausteine nicht in die Nähe der Wahrheit bringen. Denn je näher man dem Herrn von Kotz kommt, desto stärker stinkt es nach Propaganda“.