Die Demokratiebewegung sucht noch nach einer neuen Perspektive. Zwar ist ihr bekannt, wogegen sie ist – die Einschränkung der Demokratie unter dem Vorwand des Gesundheitsschutz oder einer vorgeblichen russischen Bedrohung – aber wofür sie sich einsetzt, ist eher ungenau. Zur Zeit kursiert in der Bewegung ein Tip zu einem neuen Gesellschaftsentwurf: „Die humane Marktwirtschaft“ ist ein Buch von Peter Haisenko und Hubert von Brunn, das auf ein „Wirtschaft- und Finanzsystem zum Wohle aller Menschen“ orientiert.

Übermacht des Kapitals

Die Autoren beginnen mit einer Einschätzung des Status Quo, um dann daraus das Modell einer humanen Gesellschaft zu entwickeln. Sie beziehen im Text schon früh Stellung gegen eine Teilung der aktuellen Gesellschaft in Arm und Reich, wenn sie einen Reichtum, der nicht aus Arbeit entstanden ist, als „parasitär“ bezeichnen. Auch wenn sie feststellen, dass „die Übermacht des Kapitals gebrochen“ werden muß, um zu einem „wirklich demokratischen Staat“ zu gelangen, werden Hoffnungen auf eine radikale Alternative geweckt. Dass dann nicht die Frage nach dem Eigentum an Produktionsmitteln, der Ursache sozialer Ungleichheit, gestellt wird, ist bedauerlich.

Pappkameraden zu erkennen

Die Analyse der sozialen Verhältnisse erscheint ziemlich unscharf, wenn die Autoren behaupten, dass „die Bürger unseres Landes keine wirkliche Not zu erleiden“ hätten. Auch, dass „jeder der es will“ ein „Dach über dem Kopf“ habe, ist eine Annahme, die auf den Straßen deutscher Städte täglich widerlegt wird. Wenn dann in dieser Gegend des Buches die „sozialistische Doktrin von der universellen Gleichheit“ scharf zurückgewiesen wird, wird dies der Abgrenzung nach links dienlich sein. Dass es eine solche „Doktrin“ in der sozialistischen Wissenschaft nicht gibt, lässt den Pappkameraden unschwer erkennen.

Hochmittelalter ohne Kriege?

Um das gewünschte Thema – das „fließende Geld“ – historisch zu grundieren, gelangen die Autoren in die Zeit der „Brakteaten“, jener Münzen, die angeblich nicht gehortet wurden und in der es, folgt man den Autoren, keine kriegerischen Auseinandersetzungen gegeben haben soll und in der es den Menschen so „gut ging wie nie“. Folgt man dem Zeithinweis ins Hochmittelalter ernsthaft, findet man von 1073–1075 den Sachsenkrieg Heinrichs IV, 1147 den Wendenkreuzzug, 1198-1215 den deutschen Thronstreit der Staufen und so fort.

Mehrheit der Bevölkerung im Zustand des Überflusses?

Wenn die Autoren im zweitem Teil des Buches zum Modell ihrer neuen Gesellschaft kommen, beginnen sie erneut mit einer oberflächlichen Annahme: „Heute jedoch lebt die bei Weitem überwiegende Mehrheit der Bevölkerung im Zustand des Überflusses.“ - Die offizielle Zahl der Arbeitslosen liegt zur Zeit in Deutschland bei 2.696.000. Diese Zahl wurde entweder nicht recherchiert oder die Autoren haben vom Überfluss andere Vorstellungen als jene, die sich keine Kino- oder Konzertkarte leisten können, auch keine gesunden Lebensmittel und deren Kinder man an den Klamotten als Harzer erkennen kann.

Demokratische Strukturen der Marktwirtschaft?

Wesentliche Grundlage der „Humanen Marktwirtschaft“ ist das „fließende Geld“, das von einem „Wertspeicher“ begleitet wird. Für die wissenschaftliche Debatte wäre es nützlich gewesen, wenn die Autoren den Sozialreformer Silvio Gesell erwähnt hätten. Der war in der Münchner Räterepublik 1919 Finanzminister und gilt als einer der Erfinder des „Freigeld“, einem Vorgänger des „fließenden Geld“. Leider gelingt den Autoren an keiner Stelle eine plausible Erklärung der Vorteile des „fließenden Geldes“. Stattdessen müssen sie im Epilog noch zwei Falschbehauptungen unterbringen: Zum einen schreiben sie von „vorhandenen demokratischen Strukturen des freien Marktes“. Gerade die Demokratiebewegung wurde von der prügelnden Polizei der freien Marktwirtschaft und den mafiösen Justiz-Strukturen des freien Marktes eines schlechteren belehrt. Zum anderen behaupten sie mal eben, dass Marx vorhergesagt habe, „dass der Kapitalismus im Endstadium automatisch zum Kommunismus führen wird“. Diesen „Automatismus“ findet man nirgendwo im Werk vom Marx.

Momo-Bewegung und Geldreform

Wenn Haisenko und von Brunn mit ihrer schwärmerischen Theorie alleine wären, ließe sich dieser Abweg der Bewegung ignorieren. Aber die bei Michael Ende entlehnte Momo-Bewegung geht mit ähnlichen Theorien um: „Eine demokratische Geldreform könnte den ständigen Klassenkampf zwischen den Besitzenden und Besitzlosen sanft beenden und die soziale Schere wieder schließen.“ Andere Bereiche wie zum Beispiel das Bildungs-, Gesundheits- und Mediensystem würden sich mit den neuen gerechten Machtverhältnissen automatisch neu organisieren und verbessern, kann man im MOMO-Manifest lesen.

Über die Zukunft nachdenken ist sinnvoll

Dass die Bewegung über sich selbst und ihre Zukunft nachdenkt, ist sinnvoll. Noch sinnvoller wäre, wenn sie sich ein demokratisches Gremium schaffen würde; einen Raum für die Debatten, das Diskutieren der Ideen und der nötigen Arbeitsschritte in einem Kampf, der von der Verteidigung der Demokratie-Reste zu einer wirklichen Demokratie führen kann.

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Wohlstand ist eine hohle Phrase. Unter einer Demokratie verstehe ich einen Staat in dem die Produktion auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ausgerichtet ist und nicht auf den Profit.
Also daß Wohnungen gebaut werden damit Menschen wohnen...

Wohlstand ist eine hohle Phrase. Unter einer Demokratie verstehe ich einen Staat in dem die Produktion auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ausgerichtet ist und nicht auf den Profit.
Also daß Wohnungen gebaut werden damit Menschen wohnen können. Daß Lebensmittel produziert werden damit Menschen was zu essen haben. Daß Strom, Gas usw. produziert werden damit Menschen nicht frieren usw. Sehen Sie, der Begriff "Wohlstand" ist genauso falsch wie "Versorgung". Denn sowas kann es unter kapitalistischen Bedingungen niemals geben, genausowenig wie eine Demokratie.
Wenn die Menschheit überhaupt eine Zukunft haben soll, dann ganz sicher nicht unter kapitalistischen Bedingungen. Denn Eines hat die Geschichte der Menschheit doch gezeigt, daß es einen menschlichen Kapitalismus nicht gibt, nicht geben wird und auch niemals gegeben hat.
Im Übrigen wachsen kulturelle und materielle Bedürfnisse mit der gesellschaftlichen Entwicklung, mit der Entwicklung der Produktivkräfte und zwar unterschiedlich in den Ländern. Das gilt es zu respektieren aber infolge der Privatwirtschaft wird es ausgenutzt um Profite zu generieren. Mithin ist unser sog. "Wohlstand" auch nur das Ergebnis dessen daß infolge der Privatwirtschaft andere Länder brutalst ausgebeutet werden.

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Erfurt
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Frau Grube, ihr Kommentar sagt viel über ihr Denken aus. Ätzend, empathielos und dürftig informiert über das echte Leben derer, die sie hier "alt" aussehen lassen wollen.
Folgendes.
38 Jahre pädagogisch/psychologisch und therapeutische Arbeit...

Frau Grube, ihr Kommentar sagt viel über ihr Denken aus. Ätzend, empathielos und dürftig informiert über das echte Leben derer, die sie hier "alt" aussehen lassen wollen.
Folgendes.
38 Jahre pädagogisch/psychologisch und therapeutische Arbeit erlauben mir eine Bewertung bei der sozialen Frage in unserem Land. Meine Kollegin in Hamburg von der Caritas hat mir vor einigen Jahren einen Kommentar geschrieben, der unvergessen bleibt: "Zu uns kommen Menschen mit eingewachsenen Socken!."
Die Obdachlosenarbeit in meiner Stadt wird immer schwerer für meine Kollegen. Anlaufstellen für die Menschen werden geschlossen, Drogenberatungsstellen auch..... Der Winter steht vor der Türe und demnächst wird es wieder, wie in jedem Jahr Randnotizen geben, die kurz und bündig mitteilen, dass wieder ein obdachloser Mensch erfroren ist. Und sie schreiben von "Freiwilligkeit", die es niemals in einer solchen Situation geben kann.... Das die Verhältnisse den Menschen ändern steht außer Frage. und dass Engels am Grab vom Karl Marx 1882 spricht, dass "der Mensch zuallererst Essen, Trinken und Kleidung braucht" und ich erlaube mir zu ergänzen und ein Dach über dem Kopf ist eine Tatsache. Dieses sollte selbst Leuten die über Not und Elend drüber wegsteigen, die die Nase rümpfen klar sein.
In Kürze fährt des Nachts, wenn sie gemütlich unter ihrer Kuscheldecke liegen und Schäfchen zählen der Kältebus los um den Menschen eine konkrete Hilfe zu sein: Ein warmes Essen und ein heißes Getränk, warme Decken und Bekleidung, Medikamente und Hygieneartikel. Ein freundliches Wort, eine herzliche Umarmung, bis der Kältebus den nächsten stllgelegten Bahnhof anfährt.....
Ich verneige mich vor all meinen Kollegen in der Obdachlosen-, der Drogen-. in der Alten, Kranken und Pflegearbeit und wünsche ihnen weiterhin Kraft und Mut für diese oft schwierige Arbeit in einem System wo Egoismus, Konkurrenz, Neid, Hochmut und Missgunst seine Kreise zieht.
Und zum Schluss: Relativieren ist uninteressant, wenn es um die konkreten Probleme in Deutschland geht. das dient der Ablenkung.

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Ulrike Spurgat
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Als das Buch im Jahr 2015 erschien, war die Aussage vom Leben "im Überfluss" sicherlich nicht unzutreffend, zumal im globalen Vergleich. Auch wenn sich das gerade, mit voller Absicht, drastisch ändert, dürfte es dem durchschnittlichen...

Als das Buch im Jahr 2015 erschien, war die Aussage vom Leben "im Überfluss" sicherlich nicht unzutreffend, zumal im globalen Vergleich. Auch wenn sich das gerade, mit voller Absicht, drastisch ändert, dürfte es dem durchschnittlichen Sozialhilfeempfänger selbst heute noch deutlich besser gehen, als Milliarden von Menschen im globalen Süden.

Sicher, Haisenko kann, als pensionierter Flugkapitän der Lufthansa, vielleicht nicht die Nöte Obdachloser nachvollziehen, die lieber freiwillig unter einer Brücke schlafen, als unter einem Dach, das sie sich mit 20 Leidensgenossen teilen müssten, die im besten Fall nur nicht gut riechen, im schlimmeren Fall im Suff aufeinander losgehen. Dennoch zeigt der Klappentext des Buches bereits mit den dort aufgeführten Hauptforderungen, dass er die zentrale Problematik erkannt hat: Keine Zinsen/Zinseszinsen, keine Lohnsteuer, dafür gesichertes - nicht bedingungsloses - Grundeinkommen, und Geld als reines Arbeitsmittel, nicht als Produktionsmittel für mehr Geld.

Dass das überzeugten Sozialisten, wie Herr Gellermann, nicht weit genug geht ist verständlich. Aber wer garantiert eigentlich, dass die Produktionsmittel in einem künftigen, neuen realexistierenden Sozialismus nicht wieder letzten Endes in der Hand von korrupten Aparatschiks landen werden?

Würde man nicht den faschistoiden Grundton dahinter so deutlich erkennen können, müsste man glatt meinen, Herrn Schwabs 15-Minuten-Städte wären gar kein so schlechter Weg zurück in autarke Dorfgemeinschaften. Haisenko und von Brunn erwähnen auch gesundgeschrumpfte Kommunen und Genossenschaften als wertvolles Mittel zur Vermeidung der Erpressung durch Monopolisten. Einer von mehreren sehr interessanten Ansätzen, die wie ich finde, etwas mehr Erwähnung verdient hätten, als die Schwächen des Modells.

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Claire Grube
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Es geht nicht um „weit genug“, es geht u. a. um die „Freiwilligkeit“ von Obdachlosen: Das ist bestenfalls ein Trostglauben zum Wegsehen. Schlimmstenfalls mittelständische Arroganz.

Uli Gellermann
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Sehr geehrter Herr Gellermann,

bei den öffentlich, rechtlichen Medien, welche leitfließend die zähe Brühe des Hauptstrom's bilden, um deren Konsumenten/Adressaten mitzureißen und komplett gehirnwaschend zu manipulieren, wirken sowohl die üblen...

Sehr geehrter Herr Gellermann,

bei den öffentlich, rechtlichen Medien, welche leitfließend die zähe Brühe des Hauptstrom's bilden, um deren Konsumenten/Adressaten mitzureißen und komplett gehirnwaschend zu manipulieren, wirken sowohl die üblen strukturellen Mechanismen des Systems, als auch ebenso gewichtig die individuellen niederträchtigen und perfiden Machenschaften seiner macht- und geldgierigen Protagonisten, deren Nutznießer sie sind.

Dabei greifen Empathielosigkeit,
Vorsatz, Korruption und Dummheit in wechselseitiger und gemischter Ausprägung wie Zahnräder unheilvoll ineinander.
In allen Fällen "Hie & Da" etwas mehr und/oder etwas weniger.

Diese im Artikel von Ihnen so gut durchschauten Halbwahrheiten, zu manchmal nur "Minisegment-Wahrheiten" selektiert, sind oftmals, eigentlich sogar meist schlimmer als reine Lügen. Und das ist das eigentliche Tückische dabei.
Die ernüchternde Erkenntnis der selbstdenkenden Menschen ist, daß man jene nicht als reine Lügen zu benennenden Nachrichten leicht entlarven kann und diese Halbwahrheiten geschickt als pure MEINUNG verpackt und serviert bekommt.

Wider dem bekannten Sprichwort, habe all die "kreativen" Lügen erstaunlich lange Beine !?

Doch dieser Krug, der schon seit undenkbar langen Zeiten zum Brunnen geht und das Wasser der Wahrheit & Klarheit trübt und vergiftet, wird brechen ...... irgendwann !

Dies ist ein kleiner Trost, auch wenn wir es zu unseren Lebzeiten vielleicht nicht mehr, zumindest nicht im großen Stil erleben können !?

Ich danke Ihnen sehr für Ihre unermüdliche und mutige Arbeit !

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Sven Schilling
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Der Galerist, der hier einmal mehr sein journalistisches Können unter Beweis stellt zeigt dessen Unbestechlichkeit und den beständigen Kampf für demokratische Rechte, die er leidenschaftlich einfordert. Und er fordert selbständiges Denken im...

Der Galerist, der hier einmal mehr sein journalistisches Können unter Beweis stellt zeigt dessen Unbestechlichkeit und den beständigen Kampf für demokratische Rechte, die er leidenschaftlich einfordert. Und er fordert selbständiges Denken im Sinne I. Kant. Dafür ist ihm zu Danken. Mit diesem weiteren Buch, dass sich der Galerist hier zur Brust gehen die kläglichen Versuche weiter, sich Themen zu widmen, die gesellschaftliche Relevanz haben und wie der Kapitalismus das Denken lähmt. Keine wirkliche Grundlage, die die Verhältnisse darstellen und dem Leser z.B. die Lebenswirklichkeit der Menschen im Land nahebringt. Sie sind Teil einer Entfremdung. Sie spiegeln die Verhältnisse insofern wider, dass keine Tiefe oder gar tiefgreifende Erkenntnisse greifbar werden, die den Ist Stand einer Gesellschaft erklären. Statt eines stabilen Spatens, wird die Schüppe aus dem Sandkasten benutzt und der Acker oberflächlich bearbeitet. Von allem etwas; wie eine bunte prall gefüllte Wundertüte ist für jeden was dabei.
Kleinbürgerliches Denken , abgehoben, realitätsfern, zynisch und verachtend. "....dass jeder, der es will" ein Dach über dem Kopf habe" ist an grenzenloser Dummheit kaum zu übertreffen. Da sitzen sie in ihren Wolkenkuckucksheimen, weit entfernt von der Straße, wo all die zerplatzten Lebensträume, die Hoffnungen, die Not, der Kummer und das Elend in der Gosse liegen. Geschichten, die betroffene Menschen mir immer wieder erzählen....treiben mich u.a. an dem heutigen widerlichen System den Garaus zu machen. "Humane Marktwirtschaft" ? Da lachen ja die Hühner im Stall. Versuch mal den Pudding an die Wand zu nageln. Diese elende Sand in die Augen streuen. dass Kapitalismus veränderbar sei ist der größte Stuss, wenn man weiß, dass Kapitalismus eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt und das er, selbst wenn man ihn bunt anmalert, mit Gltzer bestreut, dass die Illusion Rosenduft aufsteigen lässt, um den Geruch der stinkenden Kloake zu überdecken, bleibt er was er ist: Ein System der Ausbeutung von Mensch, Natur und Umwelt.
Ein Mehrwert lässt sich nicht erkennen, wie bei der meisten Literatur, die diese Themen aufgreift.
Sind es bürgerliche Weltverbesserer oder Scharlatane, die die wirklichen Probleme und die Lebenswirklichkeit von Menschen ignorieren....."Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein". Wie wahr..........
"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toter Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden".
"...... bis die Situation geschaffen ist, die eine jede Umkehr unmöglich macht, und die Verhältnisse selbst rufen:
Hic Rhodus, hic salta!
Hier ist die Rose, hier tanze!"
(MEW, Dietz Verlag 1966, Band 8, Der achtzehnte Brumaire des Lois Bonaparte, Seite 117/18)

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Ulrike Spurgat
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Der Kapitalismus wird erst mit dem letzten Menschen verschwinden. Er wird niemals sozial oder grün sein und er wird durch nichts und niemand ersetzt werden. Er passt sich wie ein Chamäleon seiner Umgebung an. Er war schon seit der Steinzeit immer...

Der Kapitalismus wird erst mit dem letzten Menschen verschwinden. Er wird niemals sozial oder grün sein und er wird durch nichts und niemand ersetzt werden. Er passt sich wie ein Chamäleon seiner Umgebung an. Er war schon seit der Steinzeit immer da und bleibt bis zum letzten Tag. Der Tauschhandel ist das eigentliche Problem. Solange Menschen Waren und Dienstleistungen nur bereit sind zu tauschen und nicht sie zu schenken, ändert sich auf dieser verfluchten Murmel Null.

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Daniel
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Diese Zuschrift wirft die klare Frage auf: Selbstmord oder Kampf? Ich empfehle Überleben, also Kampf.

Uli Gellermann
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>Ruth
"Raffgier, Machtbessenheit, Kontrollzwang, Narzissmus, Egomanie..."
Ich entkräfte mal: Was bewirkt, dass Raffgier im einen Fall zu einem Familienkrach über ein zu teuer eingekauftes Teeservice führt, und in anderen Fällen zu Massentötungen...

>Ruth
"Raffgier, Machtbessenheit, Kontrollzwang, Narzissmus, Egomanie..."
Ich entkräfte mal: Was bewirkt, dass Raffgier im einen Fall zu einem Familienkrach über ein zu teuer eingekauftes Teeservice führt, und in anderen Fällen zu Massentötungen durch mRNA-Spritzungen oder Waffenlieferungen in die Ukraine? Um das, was das bewirkt, geht es. Mich wundert, dass Studierte sowas nicht wissen.

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Saša
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@Ruht: "Wirkliche Wahlen" sind keineswegs eine Garantie für Demokratie, das eine hat im Grunde mit dem anderen nichts zu tun. Oder muß man erst auf die USA hinweisen? Erstaunlich ist, mit welcher Energie immer wieder nach dem 3. Weg gesucht wird,...

@Ruht: "Wirkliche Wahlen" sind keineswegs eine Garantie für Demokratie, das eine hat im Grunde mit dem anderen nichts zu tun. Oder muß man erst auf die USA hinweisen? Erstaunlich ist, mit welcher Energie immer wieder nach dem 3. Weg gesucht wird, allerdings hilft die Frage nach den Auftraggebern hier vielleicht schon weiter. Dem Galeristen ist uneingeschränkt zuzustimmen, entscheidend ist die Eigentumsfrage und dabei zeigt sich, wenn das auch meist bestritten wird, daß die im sozialistischen System eben nicht mehr stand. Es wäre in diesem Zusammenhang sicher sehr nutzbringend, wenn man sich auf solider wissenschaftlicher Basis mit diesem besonderen Konstrukt endlich auch mal auseinandersetzen würde, das würde die hier stehenden Probleme sicher befördern. Denn es war weder Partei- noch Staatseigentum und auch kein anteiliges Genossenschaftsvermögen besonderer Art, sondern etwas ganz anderes. Es hat durch eben diese Besonderheit verhindert, daß es zum Spekulationsobjekt gemacht werden und Anlaß zum gierigen Anhäufen geben konnte. Es war unantastbar und so wurde es auch behandelt. Was es mit dem Eigentum im bürgerlichen Sinne gemein hatte war seine Eigenschaft als Kapital, welches durch Hinzufügung lebendiger Arbeit vermehrt wurde. Die mit Wirkung vom 1. Juli 1990 erfolgte faktische Enteignung des DDR-Volkes durch Untertreuhandstellung dürfte wegen der rechtlichen Eigenart dieses Eigentums juristisch unwirksam gewesen sein und sich in historischer Betrachtung als Raub herausstellen.

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Otto Bismark
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Ja, die Suche nach „dritten Wegen“. ;) Tut mir leid, aber ich halte die gesamte Wirtschafts-Diskussion (egal worin) für müßig, so lange der Mensch selbst in seiner charakterlichen und psychischen Entwicklung derart „unvollkommen“ ist. Raffgier,...

Ja, die Suche nach „dritten Wegen“. ;) Tut mir leid, aber ich halte die gesamte Wirtschafts-Diskussion (egal worin) für müßig, so lange der Mensch selbst in seiner charakterlichen und psychischen Entwicklung derart „unvollkommen“ ist. Raffgier, Machtbessenheit, Kontrollzwang, Narzissmus, Egomanie... was vergessen? Und das wird er schneller, wenn es ihm „gut geht“ (oder sehr schlecht).
Gut gehen heißt, die BASIS der Maslowschen Bedürfnispyramide ist erfüllt. Alles drüber sind „weitere Bedürfnisse.“ Sie werden wichtig, wenn die Basis erfüllt ist und/oder „schon mal waren“, man sie wieder streichen muss.
Im Übrigen hatten wir Studenten damals im Fach „Politische Ökonomie“, so hieß das Fach, unseren Seminarleiter mit genau diesem Hinweis schier zur Verzweiflung gebracht, denn er konnte es mit den marxistischen Lehren nicht entkräften. Meinte nur immer wieder, der Sozialismus (und das Volkseigentum an PM) würde einen anderen Typus Menschen schaffen.
Hat er? Hat er nicht.

Falls das Eigentum an PM in den Händen der Produzierenden selbst liegt: Wer verwaltet es? Der Staat, oder nur die (jeweiligen) Arbeiter in den Unternehmen als Genossenschaften? Das erfordert gleichwertige Einlagen, sonst klappt es auch wieder nicht.
Und der Staat, das hatten wir im ehemaligen Ostblock bzw. ja nur eine Partei), und ich sämtliche 40 Jahre erlebt, schreibe also aus Erfahrung.
Wirkliches Volkseigentum war es damals in der DDR nicht. Dazu wäre eine echte Demokratie vonnöten gewesen, wirkliche Wahlen, Volksbegehren. Parteieigentum war es, so könnte man's sagen. Denn da war der „unvollkommene Mensch“. Genau das, was auch jetzt ist. Nur macht es der Kapitalismus eben noch viel leichter.

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Ruth
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Wer über die Produktionsmittel verfügt, der verfügt über die Macht in der Gesellschaft. Wer das in seinen ökonomischen Betrachtungen nicht berücksichtig, ist auf dem Holzweg. Wie diese Macht verwaltet wird ist eine zweite Frage.

Uli Gellermann
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Wer bei 14 Millionen an und davon die Hälfte unter der Armutsgrenze HIER IM REICHEN LAND noch von einem Zustand des Überflusses reden mag... kann nicht wirklich wissen wovon er redet oder schreibt. Damit fällt gesamtes Gechreibsel erwähnten...

Wer bei 14 Millionen an und davon die Hälfte unter der Armutsgrenze HIER IM REICHEN LAND noch von einem Zustand des Überflusses reden mag... kann nicht wirklich wissen wovon er redet oder schreibt. Damit fällt gesamtes Gechreibsel erwähnten Buches in sich zusammen, man geht von falschen Tatsachen aus, irrt weltfremd umher.
* Armut durch Arbeit * , beschleunigt durch die Satanischen Verse eines " Sozialdemokraten ( Schröder ) und seiner Mitverbrecher dieses Verelendungsdiktats Agenda 2010, eine angeblich sozialverträgliche und soziale Verhältnisse schaffende hinterfotzige Demagogie " sozialdemokratischer " Art.
RICHTIG ! - nun muss der Demos zur Tat schreiten, er allein hat die Macht ALLES zu verändern, die erwähnte Rätedemokratie kann Vorbild sein.
Die Veränderungen zum Positiven beginnen mit der Verweigerung gegebener Vernichtungsstrukturen, dazu gehört dann auch das Niederlegen der Zwangsarbeit die wie schon gesagt arm macht : GENERALSTREIK !
Ein solcher ist ganz einfach die Verweigerung der Befehle dieses Regimes, gleichzeitig das Erschaffen neuer wirklich demokratischer Strukturen.
Ihr könnt es auch Revolution nennen, notwendig um den Gewalteneinheitsterror zu beenden.
Und wenn diese notwendige Bewegung " obenerdig " nicht mehr zugelassen ist, dann muss man sie eben im Untergrund vorbereiten und voran treiben.

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Freiherr
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