In Deutschland hat sich ein unguter Philosemitismus entwickelt: Noch rauchen die Trümmer im zerbombten Gaza-Streifen, noch sind nicht alle Leichen geborgen, da legt Israels Finanzminister Bezalel Smotrich den Plan für eine „Immobilien-Goldgrube“ in Gaza auf den Tisch. Angelehnt an die „Riviera-Pläne“ des zynischen Profiteurs Donald Trump überlegt Smotrich: “Wie wir uns das aufteilen, wie wir Prozente aus der Vermarktung des Bodens in Gaza machen".
Widerliche Kaltschnäuzigkeit
Angesichts dieser widerlichen Kaltschnäuzigkeit kann die deutsche Bundesregierung nicht abseits stehen: Nach dreieinhalb Monaten hebt die Bundesregierung die wegen des Gaza-Kriegs verhängten Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf. Diese Entscheidung gelte ab dem 24. November, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius der Deutschen Presse-Agentur.
Francesca Albanese: Welt steht den Palästinensern zur Seite
Das war doch immer schon so: Israel kann machen, was es will - die deutsche Regierung unterstützt den Genozid an den Palästinensern geradezu kniefällig. Ganz anders die UN-Sonderberichterstatterin für Palästina, Francesca Albanese. Sie kommentiert die israelischen Gräuel so: „Die Frage ist nicht mehr, ob die Apartheid Israels und das globale System der Komplizenschaft, das sie stützt, ein Ende finden werden. Es kommt darauf an, wann und wie.“ Abschliessend folgt eine Botschaft an die Palästinenser: „Von der Härte der Besatzung bis hin zu den Orten, an die euch das Exil verschlagen hat, wo ihr den Völkermord beobachtet oder erleidet, wird euer Kampf wahrgenommen. Eure Widerstandsfähigkeit wird gewürdigt, und die Welt erwacht mit euch und wird euch zur Seite stehen, so wie sie es mit Südafrika bis zu eurer Befreiung getan hat.“ Aus den „Salzburger Nachrichtern“ - anders als in deutschen oder israelischen Medien - erfährt der Leser von tosendem Applaus der Versammelten.
Die „böse Hexe“
Was Israel vom Rederecht der UN-Sonderbeauftragten hält, wird klar, wenn Danny Danon der israelische UN-Gesandte in den Saal geifert: „Francesca Albanese, du bist eine böse Hexe." Das liegt auf der Linie, die US-Aussenminister Marco Rubio durchsetzen will; er hatte schon am 9. Juli Sanktionen gegen die UNO-Sonderberichterstatterin angekündigt. Sie darf nicht in die USA einreisen, in das Land, in dem die UN ihren Sitz hat. So begreift das Trump-Regime die Meinungsfreiheit und die Bewegungsfreiheit der UN-Diplomaten: So wie Trump gerade aufgelegt ist.
Das andere Deutschland trifft sich
Es gibt das Deutschland der Regierung, die Waffen zum Mord an Palästinensern nach Israel exportiert, und es gibt das andere Deutschland, dessen Bewohner solidarisch mit den Palästinensern sind und sowohl Konzerte für Gaza veranstalten, als auch für die palästinensischen Opfer spenden. Dieses Deutschland trifft sich am 02. 12. in der Berliner Columbiahalle.