Manche Tage müssen für Angela Merkel ätzend sein. Noch hat sie den Krieg um die Ukraine für die USA nicht gewonnen, da zerren die Israelis an ihren zarten Nerven. Die wollen drei nagelneue Korvetten für ihre Marine haben, aber am liebsten nichts, oder wenn, dann doch nur wenig zahlen. Es geht, sagt die Waffenindustrie, um rund eine Milliarde Euro und die Kriegsschiffe seien bestens ausgerüstet. Das Schiffsgeschütz kann 85 Schuss pro Minute glatte 18 Kilometer weit schießen und dem Raketenwerfer wird im Prospekt geradezu hymnisch eine "bisher unerreichte Effektivität" zugeschrieben. Leider sind zur Zeit keine Fotos von Wasserleichen im Ergebnis der unerreichten Effektivität verfügbar.

Keine Waffen in Spannungsgebiete! Dieser schöne Satz soll auf dem Klopapier stehen, das der "Bundessicherheitsrat" benutzt, jenes geheim tagende Gremium das den Waffen-Export kontrollieren soll, sich aber eher als Marketing-Agentur für die deutsche Rüstungs-Industrie versteht. Denn die Lieferung der Korvetten an Israel ist natürlich prinzipiell längst bestätigt, es geht nur noch um die Höhe des Rabatts. Und dass die Gegend, in der die Kriegsschiffe ihren Dienst aufnehmen sollen, ein Spannungsgebiet erster Güte ist, versteht sich von selbst: Sie sollen die Erdgas-Felder, die Israel für sich im Mittelmeer beansprucht und deren Pipelines schützen. Zumindest der Libanon, mit dem sich Israel immer noch im Kriegszustand befindet, meldet ebenfalls Ansprüche für die Gasfelder an. Auch die Türkei und Syrien sind in dieser Gegend nicht völlig anspruchslos.

Nun könnte man annehmen, es gäbe internationales Recht, das die jeweiligen Ansprüche regelt. Gibt es auch. Es ist die "Uno-Seerechtskonvention". Aber wie es der Zufall will, hat Israel diese Konvention nie unterzeichnet. Auch die besten Freunde der Kanzlerin, die USA, haben die Konvention ebenfalls nicht unterschrieben. Die FREUNDE lassen sich doch von irgendwelchen internationalen Verträgen nicht die Hände binden wenn es um ihre wirtschaftlichen Interessen geht. Und weil in die Entdeckung und Erschließung der Erdgasfelder unter israelischem Anspruch im Mittelmeer auch der US-Konzern "Noble Energy" - ein Konkurrent von GAZPROM - verwickelt ist, kann man das internationale Recht gleich vierhändig zerreissen.

Das israelische Verteidigungsministerium hat schon im Dezember 2013 bei seinem Finanzminister eine Sonderzahlung in Höhe von 620 Millionen Euro für den Kauf der Korvetten zum "Schutz" der Gasvorkommen beantragt. Um in die Nähe des realen Preises zu kommen, müsste irgendjemand die fehlende Drittel-Milliarde spenden. Dazu gibt der Regierungssprecher Steffen Seibert sachdienliche Hinweise. Es gäbe wegen der "besonderen Verantwortung" Deutschlands für die Sicherheit Israels schon lange eine intensive Zusammenarbeit bei der maritimen Rüstung: "Von dieser Grundhaltung weicht die Bundesregierung nicht ab". Die sechs bereits gelieferten deutschen U-Boote könnten sich in den Häfen der israelischen Kriegsmarine ja einsam fühlen. Auch das muss bedacht sein.

Generell ist die "deutsche Verantwortung" ja mächtig gewachsen. Das haben Herr Gauck, Frau van der Leyen und der Aussen-Dackel Steinmeier schon mehrfach öffentlich erzählt. Deshalb kann die Bundesrepublik auch problemlos Kriegsschiffe in ein Kriegsgebiet liefern. Genau so, wie sie die gewachsene deutsche Verantwortung in der Ukraine mit der einseitigen Unterstützung einer der Bürgerkriegsparteien belegt. Dass zufällig Bill Clinton der wichtigste Lobbyist für "Noble Energy" ist, und dass der Ukraine-Konflikt seine Ursache auch in der internationalen Konkurrenz US-amerikanischer Energie-Konzerne gegen den russischen Gas-Betrieb GAZPROM hat, kann die "deutsche Verantwortung" nur stärken: Bis alles in Scherben fällt.

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Niemandem sollte es gestattet werden, das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen, schon gar nicht in der Rationalgalerie. Autor Unger hat das auch nicht getan. Israel braucht, wie jeder Staat, dauerhaft sichere und gesicherte, international...

Niemandem sollte es gestattet werden, das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen, schon gar nicht in der Rationalgalerie. Autor Unger hat das auch nicht getan. Israel braucht, wie jeder Staat, dauerhaft sichere und gesicherte, international anerkannte Grenzen. Die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats 242 und 338 von 1967, zuletzt im März 2002 durch den Rat formell bekräftigt, weisen den – einzigen – Weg dorthin. Sie fordern den kompletten Abzug Israels aus den seit 1967 völkerrechtswidrig besetzten benachbarten Gebieten. Israels Regierungen haben diese Resolutionen kontinuierlich und gänzlich ignoriert – erstaunlicherweise völlig folgenlos. Kein internationaler Aufschrei, keine Forderungen und Ultimaten, weder Boykott noch Eingreiftruppen der NATO waren die Konsequenz. Wenn Ministerpräsident Olmert jetzt eine einseitige, endgültige Festlegung der Staatsgrenzen plant, ist er es, der die vitalen Interessen der Menschen in der Region bedroht – nicht zuletzt die der eigenen Bürger.

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Rüdiger Becker
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Großen Dank für diese Recherche ! ! !



°Keine Waffen in Spannungsgebiete! Dieser schöne Satz soll auf dem Klopapier stehen, das der "Bundessicherheitsrat" benutzt, jenes geheim tagende Gremium das den Waffen-Export kontrollieren soll, sich aber...

Großen Dank für diese Recherche ! ! !



°Keine Waffen in Spannungsgebiete! Dieser schöne Satz soll auf dem Klopapier stehen, das der "Bundessicherheitsrat" benutzt, jenes geheim tagende Gremium das den Waffen-Export kontrollieren soll, sich aber eher als Marketing-Agentur für die deutsche Rüstungs-Industrie versteht."



Die Sätze kann man sich auf der Zunge zergehen lassen oder sich auch darüber kaputt lachen, wenn es nicht so entsetzlich traurig wäre, dass es im Wesentlichen zutrifft.



Und es trifft wohl auch zu, dass hinter all dem Säbelgerassel und Waffenschmu bei all diesen Akteuren eigentlich längst ausgestorbene Begriffe fröhliche Urständ feiern wie Ehre, Mut und Tapferkeit für die traurige Tatsache, dass viele Feinde - auch so ein völig überholter Begriff - getötet wurden.



Auf beiden Seiten geht es um Menschen! Menschen, die in früher Kindheit so geworden sind. Und die nie "Recht" haben, andere zu töten oder auch nur zu verurteilen. 



http://www.pachizefalos.de/genau-wie-ich.html



Überwinden können wir unsere und unserer Mitmenschen Prägung durch unser inhumanes System nur durch Arbeit an uns selbst.



You can lead your horse to water, but you can´t make it drink.



Aber das Aufzeigen der Verlogenheit unserer Mainstream-Medien, wie es hier in der rationalgalerie geschieht, ist ein wichtiger Beitrag zu der Befreiung von der allgegenwärtigen Propaganda, für den ich mich herzlich bedanke.

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Rainald Irmscher
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Junge Junge, du fasst aber wieder ein heisses Eisen an. Das gibe eine volle Breitseite an Nazi- und Antismetienklatsche, ganz sicher, der Staatsschutz wird sich deiner annehmen.

Seit den NSA Offenlegungen wissen wir das Teutonien fester...

Junge Junge, du fasst aber wieder ein heisses Eisen an. Das gibe eine volle Breitseite an Nazi- und Antismetienklatsche, ganz sicher, der Staatsschutz wird sich deiner annehmen.

Seit den NSA Offenlegungen wissen wir das Teutonien fester Bestandteil der USI ist. Unser GG is nicht das Papier wert auf dem es steht, wir sind teil der Grossmacht, daher tun wir auch was die Grossmacht fuer gut fuer Uns erklaert. Uebrigens ist die Kieler Werft schon lange unter USI Einfluss, Condoleza Rice hat damals mit Ihrer Firma Carlyle fest dort Fuss gefasst [http://www.dw.de/keep-it-in-the-family/a-952030] - die Entscheidung ueber Exporte wird laengst in Washington u Tel Aviv getroffen, Berlin nickt nur ab, muss eigentlich nicht gefragt werden, das sollte jedem klar sein. Gleiches gilt fuer Heckler u Koch.
Nun muss man ergaenzen das es Teutonien gut geht, finanziell u auf dem Papier, da kommen schnell "Freunde" die Teil vom Kuchen wollen , ist doch klar.
Zum radikal zionistischen Apartheidregime in Tel Aviv faellt mir nur ein Zitat von Scharon ein:
"Israel may have the right to put others on trial, but certainly no one has the right to put the Jewish people and the State of Israel on trial."

-- Israeli Prime Minister Ariel Sharon, 25 March, 2001 quoted in BBC News Online
[http://monabaker.com/quotes.htm]

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Joe Bildstein
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Ihr Anwürfe sind ungeheuerlich. Der Staat Israel verdankt seine Existenz seiner guten Rüstung. Wer daran rüttelt, der spielt das Spiel des Antisemitismus!

Gerhard Haussmann
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Auch wenn man die Seerechtskonvention nicht ratifiziert, kann man trotzdem nicht im internationalen Gewässer - wie Israel das immer wieder macht - Schiffe kapern/entern/aufbringen.

Denn dann tritt `eigentlich´ein Piraterie§ ein, der das...

Auch wenn man die Seerechtskonvention nicht ratifiziert, kann man trotzdem nicht im internationalen Gewässer - wie Israel das immer wieder macht - Schiffe kapern/entern/aufbringen.

Denn dann tritt `eigentlich´ein Piraterie§ ein, der das Einschreiten von Schiffen/Flugzeugen der Anrainerstaaten des Seegebietes vorsieht - EIGENTLICH!

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Walter Bornholdt, Kapitän a.D.
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Was ist schon eine "Seerechtskonvention" gegen die Sicherheit Israels, so denken die Hardliner in Tel Aviv und haben damit bisher Erfolg. Wie lange noch ist fraglich. Aber so lange die USA und Deutschland ihre schützende Hand über die...

Was ist schon eine "Seerechtskonvention" gegen die Sicherheit Israels, so denken die Hardliner in Tel Aviv und haben damit bisher Erfolg. Wie lange noch ist fraglich. Aber so lange die USA und Deutschland ihre schützende Hand über die Netanyahu-Clique hält klappt ja alles.

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David Goldberg
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Diese "Androhung", als Anti-Semit o.ä. verunglimpft/beschimpft zu werden, geht mir - mit Verlaub - schon lange an beiden Kotflügeln vorbei. Israel ist ein Staat wie jeder andere auch, der sich Kritik gefallen lassen muss. Ich sehe keinerlei...

Diese "Androhung", als Anti-Semit o.ä. verunglimpft/beschimpft zu werden, geht mir - mit Verlaub - schon lange an beiden Kotflügeln vorbei. Israel ist ein Staat wie jeder andere auch, der sich Kritik gefallen lassen muss. Ich sehe keinerlei Anlass mehr für supersensible Sonderbehandlungen.

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Peter Schäuble
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Mit diesem Satz "aber am liebsten nichts, oder wenn, dann doch nur wenig zahlen" (was den Preisnachlass für die Korvetten meint) lassen Sie den "gierigen, raffenden Juden" wieder auferstehen. Ekliger Antisemitismus.

Harald Bronner
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Diese antisemitische Interpretation entspringt Ihrem schmutzigen Gehirn, nicht meinem Text.

Uli Gellermann
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Zitat: "Mit diesem Satz "aber am liebsten nichts, oder wenn, dann doch nur wenig zahlen" (was den Preisnachlass für die Korvetten meint) lassen Sie den "gierigen, raffenden Juden" wieder auferstehen. Ekliger Antisemitismus."

Mit diesem hübschen...

Zitat: "Mit diesem Satz "aber am liebsten nichts, oder wenn, dann doch nur wenig zahlen" (was den Preisnachlass für die Korvetten meint) lassen Sie den "gierigen, raffenden Juden" wieder auferstehen. Ekliger Antisemitismus."

Mit diesem hübschen Statement bewahrheitet sich was ich schon lange ahne: Die ganzen pseudo-gutmenschlichen Israel-Versteher fürchten sich so sehr vor ihrem eigenen sublimen Antisemitismus, dass sie ihre Projektionen stets selbstverteidigend in die Welt hinausbrüllen müssen. "Da sind die Bösen ! Da drüben! Ich hab´ nix damit zu tun! Ich bin gut !"


Andere plappern nur Schlagworte zum totschlagen nach und da steht "Antisemit" ja ganz oben mit Triple A Rating in allen medialen Pissrinnen um öffentlichkeitswirksam Brauchwasser abzuschlagen.
Jemand der "reinen Herzens" ist braucht sich vor unbequemen Wahrheiten nicht zu fürchten - ausser diese "unbequeme Wahrheit" stammt von Al Gore & Konsorten.


Ich hab auf nächtlichen Waldspaziergängen als Junge auch immer gern Gruselgeschichten erzählt um eigene Ängste und "böse Gedanken" auf meine Freunde zu übertragen und mich so schadlos zu halten.
Klappt eigentlich immer.

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Gideon Rugay
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In punkto Nazikeule:
Im übrigen sagt man,dass Juden oder Behinderte am heftigsten über anzüglichen Humor- Sarkasmus und rattenscharfer Zynismus geht bestimmt auch- lachen können.
Man muss schon intellektuell verklemmt sein um an so nem scharfen...

In punkto Nazikeule:
Im übrigen sagt man,dass Juden oder Behinderte am heftigsten über anzüglichen Humor- Sarkasmus und rattenscharfer Zynismus geht bestimmt auch- lachen können.
Man muss schon intellektuell verklemmt sein um an so nem scharfen Text keine Freude zu haben.
Ein "weiterso" Herr Gellermann.

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Christoph Pauli
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