Das haben sie versucht: Ein Staatsanwalt und eine Richterin in Berlin – sie haben versucht, die Freiheit der Kunst hinter die Gitter der Regierungsmeinung zu kriegen. Denn die Kunstfigur des Pater Theo, des satirischen Predigers für die unheilige Sankt Corona, galt ihnen schon mal gar nicht als Kunst sondern als Politik. Also wurde der Schauspieler Jean-Theo Jost, alias Pater Theo, erst mal verurteilt, weil er sich der „Verharmlosung des NS-Regimes schuldig“ gemacht haben soll. Immerhin hatte der Mann „Heil Spritze“ in die Menge der Demonstranten für die Versammlungs- und Redefreiheit gerufen. Und wo „Heil“ drin ist, so die verquere Logik des Gerichts, da ist auch Unheil drin, davor dürfe man nicht öffentlich warnen.

Eine generelle Definition dafür, was Kunst ist, gibt es nicht

Nun geht Pater Theo in Berufung, und sein Anwalt, Udo Große, erteilt dem Gericht in seinem Schriftsatz eine kostenlose Lektion in Sachen Kunstfreiheit: „Eine generelle und abschließende Definition dafür, was Kunst ist, gibt es nicht. Die Rechtsprechung vertritt einen sog. offenen Kunstbegriff“, schreibt Udo Große. Und er fährt fort: „Der Angeklagte hat sich als Schauspieler der Form des Straßentheaters bedient. Die Pritsche des LKW war seine Bühne, die eine gewisse Distanz zu seinem Publikum geschaffen hat. Das Publikum war sich also darüber im Klaren, dass ihm Theater vorgespielt wird. Der Angeklagte spielte die Rolle des Pater Theo, einer Kunstfigur, was er mit einer entsprechenden Kostümierung deutlich machte. Die dazu aufgesetzte rote Clownsnase hat dieses nicht nur unterstrichen, sondern zugleich den satirischen Charakter seiner Aufführung hervorgehoben. Eigentliches Stilmittel der Satire ist die Übertreibung. Die Verwendung dieses Stilmittels war für die Öffentlichkeit offensichtlich.“

Das Gericht hat sich als Zensor betätigt

Die fulminante Begründung für die Berufung ist, neben ihrer juristischen Qualität, zugleich eine Lektion in Demokratie. Denn im Artikel 5 des Grundgesetzes heißt es: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. - Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. - Eine Zensur findet nicht statt“. Fraglos war der Versuch des Berliner Gerichts eine klar erkennbare Zensur. Zumal es im Artikel 5 GG weiter heißt: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“. Zur politischen Analyse gehört, dass das Gericht sich als Zensor betätigt hat, das Gericht leistete sich so einen Frontalangriff auf das Grundgesetz.

YouTube Monopolstellug

Wer um die häufigen Löschungen von Videos bei YouTube weiß, der weiß auch, dass die Zensur zum Alltäglichen im Netz gehört: Ein fast allmächtiger Konzern, eine Google-Tochter, hat in der Corona-Thematik eine Meinung, die der Regierungsmeinung zum Verwechseln ähnlich ist. Und er drückt seine Meinung gnadenlos durch: Er löscht andere Meinungen. Schon die faktische Monopolstellung des Internetkonzerns hätte die Justiz auf den Plan rufen müssen. Mehr noch sollten die Hüter des Grundgesetzes alarmiert sein, wenn ein privates Unternehmen politische Positionen staatlicher Organe durchsetzt. So marschiert die eigentlich verbotene Zensur durch die Hintertür des Internets, als sei dies ein rechtsfreier Raum.

Linke Denunzianten

Gerade linke Organisationen sollte man auf der Seite kämpferischer Demokraten finden; gerade Linke aller Richtungen vermutete man früher im Lager der Staatskritik. Aber auch und gerade im Fall des „Pater Theo“ kann man mieses Denunziantentum aus der linken Ecke finden: Die Linkspartei-Funktionäre Dennis Egginger-Gonzalez und Felix Schulz hatten, nachdem sie den Schauspieler Jean-Theo Jost in einem Video-Stream gesehen haben, bei der Polizei Anzeige erstattet. Egginger-Gonzalez hat in seiner Anzeige sogar der Polizei gedroht: Die sei nicht gegen die szenische Satire eingeschritten und wenn auch „im Nachgang“ von der Polizei nichts unternommen werden würde, dann richte sich seine „Anzeige auch gegen die Polizei Berlin (Einsatzleitung und beobachtende Polizistinnen und Polizisten)“.

NATO-Staat gegen Demokraten

Egginger-Gonzalez (BVV Steglitz-Zehlendorf) und Felix Schulz (zeitweilig Referent bei Stefan Liebich MdB und Heidi Reichinnek MdB) sind geradezu klassische Beispiele für eine verkommen Linkspartei, die glaubt, dass der herrschende Staat ihr Staat sei. Es ist derselbe Staat, der seine Polizei gegen demonstrierende Demokraten einsetzt; der eine in Afghanistan, im Irak und in Libyen marodierende NATO unterstützt. Es ist der Staat, der in seinem russophoben Wahn einen Wirtschaftskrieg gegen Russland führt und die Zeche von den Armen zahlen lässt.

Der Kampf geht weiter

Der juristische Kampf rund um „Pater Theo“ geht weiter: Sobald der Termin der Berufungsverhandlung bekannt ist, wird er veröffentlicht. Ob der Prozess gewonnen werden kann, ist unsicher. Aber rund um einen juristischen Streit lässt sich politische Aufklärung betreiben: Wie weit ist die Justiz abhängig von den politischen Instanzen? Wie dringend ist die Einschränkung demokratischer Freiheiten zur Sicherung der Heimatfront im Krieg für die Pharma-Industrie? Auch deshalb geht der Kampf weiter.

Da Rechtsanwälte Geld kosten, bitten wir um Spenden auf das Konto des demokratischen Künstlers:
Jean-Theo Jost, Berliner Volksbank
IBAN DE 47 1009 0000 2417 3390 03
Konto-Nummer: 2417 339 003

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Die Macht- und Kräfteverhältnisse in der Welt verschieben sich, wohin und in welche Richtung haben die Völker letztendlich in der Hand. Jagen sie die Schmarotzer, Parasiten und Totbringer, Völkermörder und humorlose, neidische Giftspritzen und...

Die Macht- und Kräfteverhältnisse in der Welt verschieben sich, wohin und in welche Richtung haben die Völker letztendlich in der Hand. Jagen sie die Schmarotzer, Parasiten und Totbringer, Völkermörder und humorlose, neidische Giftspritzen und kleinkarierte von Missgunst und Menschenhass zerfressende unterwürfiges und kriechendes ausführendes Staatsorgan... Die wollen selbst Humor, Spitzfindigkeit, kritisches Denken verbieten,... Lachen und fröhlich sein wird messgenau unter die Lupe gelegt, um dann zu bewerten und zu verurteilen, dass die Klassenjustiz den Menschen Angst machen soll, dass sie parieren ist wahrlich nichts Neues, denn sie müssen spuren, konditioniert werden, wenn im Dschungel der Verbotsschilder in diesem verarmten in vielerlei Hinicht Land nun weitere aufgestellt werden: "Lachen verboten", "Küssen und Umarmungen ist/sind nur mit Maulkorb erlaubt", "Schauspieler dürfen nicht mehr schauspielern", denn "Satire" darf eben nicht "Alles" im Land der Richter und Henker, im Staat der Rechten.
Wir erleben einen Abbau demokratisch erkämpfter Rechte der seinesgleichen sucht. Das Reaktionärste ist wieder auferstanden aus dem Dreck und Mief des ewig Gestrigen, und der Michel michelt wieder vor sich hin. Ich hoffe, dass der Regierung all ihre hochbezahlte Unfähigkeit sowas von um die Ohren fliegt, und das Volk endlich seine Macht und Kraft erkennt, und sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt.
Aktueller denn je: "die Internationale erkämpft das Menschenrecht!"
Und: "Satire darf ALLES" (Tucholsky)
Klar, Solodarität mit den Künstern, denen das künstlern verboten werden soll !!!
Danke, lieber Galerist, dass Du kämpst, und das schon eine sehr lange Zeit. Meine Hochachtung und Wertschätzung die grenzenlos ist, ist dir sicher.

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Ulrike Spurgat
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Immer wieder witzig wenn etwa von "Linke aller Richtungen" oder von "links" versus "rechts" gesprochen wird. Immer noch nicht kapiert dass diese Begrifflichkeiten keine Sachverhalte abbilden sondern pure Spaltungs-Agenda beinhalten?
Ja, Sie mögen...

Immer wieder witzig wenn etwa von "Linke aller Richtungen" oder von "links" versus "rechts" gesprochen wird. Immer noch nicht kapiert dass diese Begrifflichkeiten keine Sachverhalte abbilden sondern pure Spaltungs-Agenda beinhalten?
Ja, Sie mögen eine eigenen Definition von "links" haben. Ich auch. Aber es gibt, zumindest heute, keine allgemein verbindliche Definition von "links". Das ist pure Einbildung, ein Kampfbegriff, der von den Haupt- und Großmedien eingesetzt wird um Menschen eine (völlig verfehlte und falsche!) Scheinorientierung zu geben.

Wer wirksam und umfänglich missbrauchte und damit völlig entfremdete und entkernte Begriffe weiter benutzt, sich in seiner Blase wähnend, in der jeder andere doch das Gleiche darunter verstünde wie man selbst - was aber niemals der Fall ist - macht sich mitschuldig am völlig fehlgeleiteten Diskurs.

"Linke" die unter Polizeischutz Gesetze brechen und gegen demokratische Veranstaltung von Demokraten anschreien, völlig ungehindert von der Exekutive, demokratische Versammlungen stören, friedliche Bürger beleidigen, provozieren, hetzen, belästigen, ja bis hin zu Gewalt ausüben, Körperverletzung, Behinderung, sogar Todesfolgen willentlich dazu in Kauf nehmen bereit sind, - sind antürlich keine "Linke" wie wir es verstehen - aber DIE HALTEN SICH FÜR LINKE!

Aus alleine diesem Grund ist der Begriff "links" völlig vergiftet und darf von wohlmeinenden Menschen einfach nicht mehr gebraucht werden - oder höchsten im Sinne von "antidemokratisch-menschenverachtend-verstrahlt" oder zumindest "Verwirrte und Desorientierte".

(Und nebenher: früher war die cDU und cSU eindeutig "rechts", nach eigenem Verständnis und Selbstbezeichnung. Heute nicht mehr? Heute sind die "Mitte"? Wer das politische "rechts-links-Schema" heute noch verwendet, schließt sich damit einem großen medialen Lügengebäude an! Er betreibt Fehlorientierung und Vernebelung mit. So schwer es fallen mag: wer sich nicht von dieser missbrauchten Begrifflichkeit löst ist Teil des Problems - nicht der Lösung!)

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Albrecht Storz
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Die Begriffe „links“ und „rechts“ stammen aus dem Parlamentarismus. „Links“ galt als sozial und progressiv, „rechts“ als das Gegenteil. Die Begriffe sind heute verschlissen: Die AfD zum Beispiel ist in sozialen Fragen eher rechts, in ihrer...

Die Begriffe „links“ und „rechts“ stammen aus dem Parlamentarismus. „Links“ galt als sozial und progressiv, „rechts“ als das Gegenteil. Die Begriffe sind heute verschlissen: Die AfD zum Beispiel ist in sozialen Fragen eher rechts, in ihrer Orientierung gegen das Corona-Regime eher progressiv. Es geht also um präzise inhaltliche Bestimmungen und nicht so sehr um politische Schubladen.

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Uli Gellermann
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Wer die Demokratie demontiert in dem er abweichende Meinungen unterdrückt (und hiermit sind in diesem besonderen Fall noch nicht einmal die absoluten Extreme gemeint), der sollte besser nicht mit dem Stein der "Verharmlosung" werfen.

Denn auf...

Wer die Demokratie demontiert in dem er abweichende Meinungen unterdrückt (und hiermit sind in diesem besonderen Fall noch nicht einmal die absoluten Extreme gemeint), der sollte besser nicht mit dem Stein der "Verharmlosung" werfen.

Denn auf der anderen Seite werden jene auf ihn warten deren Sprachrohr er vorgab zu sein.

Jene deren Leben einst durch genau diesen Stein erschlagen wurden.

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Christian B.
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Danke, habe es gleich geteilt! U.P.

Uschi Peter
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Meine Spende ist raus.Mich würde im Detail interessieren wie der Fall ausgeht und wie die Richter ihr Urteil begründen. Ich danke Herrn Gellermann und Pater Theo, denn aus solchen Fällen kann man viel über unseren Staat lernen.

Alexander
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Als engagiertes Mitglied der Ekklesia Corona bete ich, dass der Richter/die Richterin(!) der nächsten Instanz den Mut hat, Recht (!) zu sprechen. Es soll ja noch RichterInnen geben, die es wagen, ihren Beruf so auszuüben, wie es das Gesetz...

Als engagiertes Mitglied der Ekklesia Corona bete ich, dass der Richter/die Richterin(!) der nächsten Instanz den Mut hat, Recht (!) zu sprechen. Es soll ja noch RichterInnen geben, die es wagen, ihren Beruf so auszuüben, wie es das Gesetz vorschreibt. Leider gibt es inzwischen einige Beispiele, die die Einschüchterung von Richtern zeigen und die es dem Durchschnittsrichter nicht leicht machen, die Gesetze anzuwenden, die korrekt sind. Einfacher ist es - gerade auch im Hinblick auf die Karriere - mit den Wölfen zu heulen.
Wie wir aus der Geschichte wissen, gehen auch Richter kein großes Risiko ein, bestraft zu werden, wenn sich die Zeiten ändern und die Verbrechen aufgedeckt werden! -
Ich bete also für meinen verehrten tapferen Pater Theo, dass er auf einen ebenso tapferen Richter trifft! Amen

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Siera
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Die LINKE sollte sich in STINKE umbenennen. Ihr Politik stinkt zum Himmel. Da passen Denunzianten prima rein.

Jana Grenzer
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Die Perversität wird überdeutlich, auch wenn viele sie nicht sehen können oder wollen. Bitte weitermachen.

Annette Schubert
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Danke an den Künstler "Pater Theo" und den Autor Uli Gellermann.
Spende für die Kunstfreiheit getätigt !

Ute Plass
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Dummheit, und ihr Spezi, die Humorlosigkeit sind untrügliche Merkmale, an denen man alle Dogmatiker, Fanatiker und deren totalitäre Grundstimmung erkennt.

Seien es Linke oder Rechte Faschisten – alle gleichen sich in dieser Hinsicht, auch wenn...

Dummheit, und ihr Spezi, die Humorlosigkeit sind untrügliche Merkmale, an denen man alle Dogmatiker, Fanatiker und deren totalitäre Grundstimmung erkennt.

Seien es Linke oder Rechte Faschisten – alle gleichen sich in dieser Hinsicht, auch wenn sie in den unterschiedlichsten Zungen schwurbeln.

Pfui Teifi, und noamoi ausgschbiebn!

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Des Illusionierter
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