Da schlägt Wladimir Putin direkte Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine vor, und der Westen ist echt erschrocken: Aus den Gesprächen könnte ein Frieden resultieren, das findet die Rüstungsindustrie geradezu bedrohlich; und was die Rüstungsindustrie bedrohlich findet, dass finden der Westen und seine Horror-Medien noch schlimmer. Statt den ernsthaften Vorschlag Putins ebenso ernsthaft anzunehmen, wird dem russischen Präsidenten ein Trick unterstellt. Und die Handpuppe der EU, Volodymyr Zelenskyj, stellt Bedingungen: Putin müsse selbst zu den Gesprächen in die Türkei kommen, sonst wäre er aber echt beleidigt.

Lautsprecher von BlackRock

Friedrich Merz, der Lautsprecher von BlackRock in Deutschland, droht sogar Sanktionen an: „Wir sind uns einig, dass für den Fall, dass es in dieser Woche nicht zu einem wirklichen Fortschritt kommt, wir dann gemeinsam auch auf europäischer Ebene für eine deutliche Verschärfung der Sanktionen eintreten wollen“. Woher er das majestätische „Wir“ nimmt, ist unklar. Klar ist, dass die Russen nicht zittern, wenn ein Würstchen aus dem Sauerland sich meldet.

Protzmittel wird Kriegsmittel

Die Sanktionen haben auch ihre skurrile Seite: Einem Gastronom aus Hannover droht ein Verfahren vor Gericht, weil er gegen EU-Sanktionen verstoßen habe. Er verkaufte seinen Mercedes-AMG G 63 für 170.000 Euro an einen Georgier. Wenig später wurde der Wagen in Russland angemeldet. Jetzt wird dem Gastronomen vorgeworfen, er habe gegen EU-Sanktionen verstoßen. Der Mercedes-AMG G 63 ist geländetauglich und gilt der Schickeria als Protzmittel, mit dem man über den Berliner Ku-Damm fährt und die Armen erschreckt. Dank Merz & Co. wird die Karre nun zum Kriegsmittel und fällt unter die Sanktionen: Putin darf das Potemkinsche Fahrzeug auf keinen Fall in die Finger bekommen. Das Amtsgericht Hannover bestrafte den Export ins feindliche Ausland umgehend:  Die 170.000 Euro aus dem Verkauf wurden eingezogen und der Gastronom bekommt noch 150 Tagessätze zu je 200 Euro aufgebrummt.

3. Weltkrieg verhindert

Wie Recht das Amtsgericht hat, wird deutlich, wenn man weiß, dass dieser Mercedes-Typ schon als Papamobil im Einsatz war: 1980 schenkte Mercedes-Benz dem damaligen Papst die Karre als Führungsfahrzeug. Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken, das ist fraglos eine Macht, und wenn die sich auf die Seite Putins stellen und mit dem Mercedes-AMG G 63 ausgerüstet werden . . . ! Gott sei Dank war das Gericht in Hannover wachsam und hat die Aufrüstung der Russen bestraft. Diese Friedensaktion war natürlich nur möglich, weil Friedensfreunde wie Friedrich Merz total konsequent auf Sanktionen gegen Russland bestehen und damit einen 3. Weltkrieg verhindern.

Gottes Gerechtigkeit

Merz engagierte sich in seiner Jugend in der Katholischen Jungen Gemeinde und ist seit seiner Studienzeit Mitglied in einer katholischen Studentenverbindung. In der Bibel weist der Psalm 72 darauf hin, „dass Gottes Gerechtigkeit einer Kultur tatsächlich Frieden und Leben schenkt.“ Die Sanktionen des Merz sind in Wahrheit Teil eines unerklärten Krieges gegen Russland. Insofern sollte man Merz als „Euer Scheinheiligkeit“ anreden. Ein Titel, der ihm besser steht als „Kanzler“.