Eine der automatischen Schusswaffen des Attentates vom 13. November 2015 in Paris ist auf einen Händler zurückgeführt worden, der bereits in den Waffenhandel der CIA, in die Iran-Contra-Affäre mit illegalen Waffen verwickelt war. Das jedenfalls berichtete die PALM BEACH POST, eine der großen Tageszeitung in den Vereinigten Staaten. Und die Iran-Contra Affäre war ein bekannter und bewiesener Deal der Reagan-Regierung: Man lieferte Geld und Waffen an die rechte Guerilla-Bewegung der Contras in Nicaragua, das aus geheimen Waffengeschäften mit dem Iran stammte. Die Contras revanchierten sich mit mehreren Tonnen Kokain für die USA, bei der CIA war das bekannt, geduldet, vermittelt. Verschwörung? Aber nein, US-Regierungshandeln. Die USA wurden deshalb vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen militärischer und paramilitärischer Aktivitäten in und gegen Nicaragua schuldig gesprochen. In einer Resolution forderte die UN-Generalversammlung die USA auf, das Gerichtsurteil anzuerkennen. Zufällig wurde niemand verurteilt.

Nun wird, auch ganz zufällig versteht sich, eine Zastava M92 bei den Pariser Terroristen gefunden, deren Seriennummer auf den Iran-Contra-Waffenhändler, die Firma "Century International Arms" in Delray Beach, Florida, zurückzuführen ist. Die Zastava M92 ist, wie Waffenhändler versichern, eine "sehr ordentliche Kopie" der sowjetischen Kalaschnikow und wird gern von Spezialeinheiten benutzt. Ihr Lieferant, Michael Sucher von "Century International Arms", schweigt sich bisher über den Weg der Waffe von Florida nach Paris aus. Schon während der Iran-Contra-Affaire schwieg seine Firma beharrlich. Und auch als WIKILEAKS die Rolle dieser Waffenschieber-Bude enttarnte (WikiLeaks secret cables detail Delray firm's role in arms trade), war nicht viel zu hören. Geschweige, dass die US-Behörden den Fall erneut aufrollten. Verschwörung?

War das eine Verschwörung als sich damals Gerhard Schröder und Carsten Maschmeyer im "Brauhaus Ernst August" in Hannover trafen und, wie nebenbei über die Agenda 2010, die staatlichen Renten und Maschmeyers private Rentenfirma sprachen? Nie und nimmer, das Gespräch war doch in aller Öffentlichkeit. Auch der Wende-Schlussverkauf der DDR-Industrie durch die "Treuhand", gefingert von Birgit Breuer, die Tochter einer Banken-Dynastie, war keine Verschwörung, sondern eine sicher notwendige Transaktion zugunsten der westdeutschen Industrie. Und dass der Jugoslawien-Kriegs-Vorbereiter Joschka Fischer ein gemeinsames Büro mit der ehemaligem US-Außenministerin Madeleine Albright hatte, ist einer dieser zufälligen Zufälle, wie sie nur von Verschwörungstheoretikern erfunden werden können, selbst wenn das Faktum stimmt.

Der genaue Weg der Waffe - von der Iran-Contra-Firma in die Hände der Paris-Attentäter - ist unbekannt. Bekannt ist die gute Zusammenarbeit eben dieses Waffenhändler mit der CIA. Die Kalaschnikow-Kopie kann natürlich durch mehrere Hände gegangen sein. Aber ein CIA-Direktversand ist auch nicht auszuschließen. So ein Händler ist dem Profit verschworen. Die CIA schwört am liebsten Meineide. Im Interesse der jeweiligen US-Mächtigen, versteht sich. Was wäre, wenn deutsche Soldaten wegen einer US-Waffenlieferung an Terroristen in einen Krieg zögen? Der plakatierte Grund - Solidarität mit den Franzosen - ist schon verrückt genug. Aber wenn die CIA an einer Verschwörung beteiligt ist, kann es gar nicht verrückt genug zugehen.

Alle bekannten Attentäter der Anschläge vom 13. November in Paris wurden in Frankreich oder Belgien geboren, das ist natürlich ein Zufall. Kein Zufall ist, dass aus Rache für das Attentat jetzt in Syrien gebombt wird. Völlig zufällig gehörten einige der Attentäter der wahabitischen Islam-Richtung an. Nicht zufällig ist der Wahabitismus eine Art Staatsreligion in Saudi Arabien, das Land aus dem auch Osama bin Laden stammte. Rein zufällig wird dieses Land regelmäßig aus Deutschland und den USA mit Waffen beliefert. Kein Zufall ist, dass die Waffenlieferanten der Saudis die Heimat des Terrors einfach nicht bombardieren wollen. So geht Verschwörung.

DIE ÜBERSETZUNG DES ARTIKELS DER PALM BEACH POST
FINDET SICH AUF DER SEITE "GELESEN - GESEHEN - GEHÖRT"
VON JOCHEN SCHOLZ, OBERSTLEUTNANT a.D.

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Dieser Uli (bei anderen Journalisten zunehmend gern auch mal: Ulrich), also dieser Gellermann ist schon eine einsame Pracht unter den deutschsprachigen schreibenden politischen Zeitzeugen! Immer wieder einmal tauchen ja auch hier Assoziationen...

Dieser Uli (bei anderen Journalisten zunehmend gern auch mal: Ulrich), also dieser Gellermann ist schon eine einsame Pracht unter den deutschsprachigen schreibenden politischen Zeitzeugen! Immer wieder einmal tauchen ja auch hier Assoziationen einer Verwandtschaft, gar Reinkarnation dieses Ulrich G. von/mit einem gewissen Kurt T. auf, also dieser äußerst seltenen Sorte politischen Schriftlingtums, die das Journalistische, das Schriftstellerische und das Satirische so traumwandlerisch miteinander zu verweben wissen. Diesen Beobachtungen ist heftig nickend zuzustimmen. Ach ja, seufz, denn jeder kennt sie ja auch, die andere Handvoll, meinetwegen auch das andere Dutzend sich berufen fühlender Kurt T.-Plagiatorplagiatoren in Druck und Netz, wie sie im Schweiße der eigenen Ich-Schwere diese klugen, eleganten, wie aus dem Ärmel geschüttelten, florettscharfen Zuspitzungen zu imitieren suchen. Und jeder kennt die Fremdscham, die dann ein solcher meist ungelenker, politisch holprig-infantiler Gassenwitz auszulösen vermag. Von den „ausgefressenen Lichtern“ der jeweiligen politischen Einordnungen ganz abgesehen.
Ja, es ist der vorliegende Artikel, der mich zu dieser maßvollen (!) Lobhudelei und in den erneuten tiefen Kotau zwingt: Es ist einfach großes Kino, mit welcher Eleganz, virtuoser Leichtigkeit und Witz du, lieber Uli, den roten Faden des politischen Zufalls entlang der von dir gebohrten Nadeln auf deine imaginäre Landkarte wickelst. Und so ganz nebenbei gibst du ihm, passend zum Kalender, das verlogen-festliche Gesicht: Knallrote Zipfelmütze, langer Rauschebart... Und rücklings, im prall gefüllten Sack des rot gewandeten Zufalls indes warten Jahr für Jahr viele kleine und große Verschwörungen, bunt umverpackt, auf ihre Ausschüttung an jene, die noch an den Weihnachtsmann glauben. Ein Festessen, bestialisch gut.
Es ist überhaupt immer wieder ein Phänomen, wie viel Inhalt du, vermutlich i.v., deinen ja vom Umfang her in der Regel ziemlich überschaubaren Artikel einzuspritzen vermagst.

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Reyes Carrillo
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Dass die Waffenlieferanten der Saudis die Heimat des Terrors einfach nicht bombardieren wollen, ist irgendwie schon verständlich - sie werden doch nicht Washington dem Erdboden gleichmachen wollen?

Klaus Madersbacher
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HAIKU

schröder und fischer
die rot-grüne panzerfaust
der gewaltlosen

Quelle: Flugschriftgedichte, Bremen 2013, S. 71

Rudolph Bauer
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Wen die headlines überraschen, ist nur ein, sehr gut desinformierter, Narr.
Wer aber vorgibt, überrascht zu sein, ist ein Mittäter des Attentats in Paris, und schürt das Feuer Verschwörung. (Schöne Denksportaufgabe von U. Gellermann, dass alle...

Wen die headlines überraschen, ist nur ein, sehr gut desinformierter, Narr.
Wer aber vorgibt, überrascht zu sein, ist ein Mittäter des Attentats in Paris, und schürt das Feuer Verschwörung. (Schöne Denksportaufgabe von U. Gellermann, dass alle Attentäter in Frankreich oder Belgien geboren wurden.)
Der Zufall, folgt dem Gesetz der Kausalität in seiner empirischen Form, und ist sogar ein Bestandteil des Kausalgesetzes. (Zufall: Bequemlichkeit kausale Zusammenhänge zu ordnen?)
So sind dann auch die Schröder - Maschmeyer, die Birgit-Breuel-Treuhand, und die Joschka Fischer - Madeleine Albright Wunderschaften kaum eine Zufallserscheinung, in einer der Glaubwürdigkeit zerstörenden Form, - als der pure Nepotismus.
Von dieser Erkenntnis bis nach Saudi-Arabien, mit Einbahnstraßen durch die teutschen Waffenschmieden, und den Armenvierteln in Paris, ist es dann nur ein Katzensprung, und sicherlich kein Zufall.
Oh, fast haette ich es vergessen: Dass Marine Lieutenant Colonel Oliver fuer verschiedene Geheimdienste der US-Washington arbeitete, war selbstverstaendlich ein Zufall - oder sollte ich mich taeuschen? Denn unsere Freunde beluegen uns nicht.

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Guenther Lachmann
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Sollte es auch beim Zufall einen Zu-Fall - Bringer geben?
Dessen Motive und Absichten und Hintergründe erkundet werden könnten?
-
"Zufall" ist ein anderer Ausdruck für: "Ich kenne die Zusammenhänge nicht und kann sie schon garnicht erklären."
- Die...

Sollte es auch beim Zufall einen Zu-Fall - Bringer geben?
Dessen Motive und Absichten und Hintergründe erkundet werden könnten?
-
"Zufall" ist ein anderer Ausdruck für: "Ich kenne die Zusammenhänge nicht und kann sie schon garnicht erklären."
- Die Erklärung "Zufall" ist eben das nicht:
Eine "Erklärung".
"Zufall" ist so wenig eine "Erklärung", wie "Ertrinken" ein Schwimm-Stil ist.
- Und: Wer eine Verschwörungs-Theorie aufstellt, der hat wenigstens schon mal eine Theorie. Das kann zur Wahrheitserkenntnis führen.
Deshalb der Haß der Verschwörer auf die "Verschwörungs-Theoretiker".
- Danke für den ausgezeichneten, brillanten Beitrag!

P.S. Auf Zero Hedge gibt es heute eine verwandte Geschichte: Findige Mitmenschen haben rekonstruiert, wie ein Ford Pickup - Truck mit der Werbeaufschrift eines US-Klempners als waffenbewehrtes Fahrzeug beim IS wieder auftauchen konnte.
Also: Wie der Handelsweg dorthin aussah.
Tipp: Erdoelgans Türkei kommt auch vor! ; -)

http://www.zerohedge.com/news/2015-12-15/stunning-explanation-how-infamous-ford-f250-truck-ended-isis-hands

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Benny Thomas Olieni
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Ich lese in deinem Artikel folgende Namen: Michael Sucher, Gerhard Schröder, Carsten Maschmeyer, Birgit "Treuhand" Breuel, Joschka Fischer, Madeleine Albright und Osama bin Laden. Und, du schreibst, indirekt sind diese Personen an einer...

Ich lese in deinem Artikel folgende Namen: Michael Sucher, Gerhard Schröder, Carsten Maschmeyer, Birgit "Treuhand" Breuel, Joschka Fischer, Madeleine Albright und Osama bin Laden. Und, du schreibst, indirekt sind diese Personen an einer Verschwörung beteiligt. Stell dir vor du wärest Amtsträger, z.B. Richter am internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Dann hättest du diese Personen verurteilt weswegen? Verschwörung? Zu einer anderen Zeit mit reaktionärer Politik wäre das Urteil sicher Tod wegen Hochverrat gewesen.

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Folkert Meeuw
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Vielen Dank an Reyes Carrillo, das ausgesprochen zu haben, was ich, wenn auch nicht so witzig, zu Ihrem neuen Artikel hätte sagen wollen. Erst neulich bekannte ich mich schon dazu, einer derer zu sein, die sich beim Lesen Ihrer Artikel an den...

Vielen Dank an Reyes Carrillo, das ausgesprochen zu haben, was ich, wenn auch nicht so witzig, zu Ihrem neuen Artikel hätte sagen wollen. Erst neulich bekannte ich mich schon dazu, einer derer zu sein, die sich beim Lesen Ihrer Artikel an den großen Tucholsky erinnert fühlen.

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Wilhelm Schneider
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SITUATIONSSCHILDERUNG

Wirf das Netz aus, der Zufall bringt die Fische.
Des Volkes Weisheit ist ein klarer Quell.
Gelobt sei auch die Gellermann´sche Frische.
So sitzt die Wahrheit wieder mal zu Tische,
heut ohne Fischbesteck, nur mit Skalpell.

Lutz Jahoda
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Uli Gellermann
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Jawoll,eine weitere Breitseite gegen die Verdummung seitens der "etablierten" Medien und ihrer Claqueure.Danke.

Wie schon einige Kommentatoren so treffend bemerkt haben:die Verwandtschaft zwischen Ihnen, Herr Gellermann und Herrn Tucholsky ist...

Jawoll,eine weitere Breitseite gegen die Verdummung seitens der "etablierten" Medien und ihrer Claqueure.Danke.

Wie schon einige Kommentatoren so treffend bemerkt haben:die Verwandtschaft zwischen Ihnen, Herr Gellermann und Herrn Tucholsky ist nicht von der Hand zu weisen. Das ist gut so.
Tucholsky wird hier immer wieder wohltuend zitiert,gerade wenn es um einen Haufen Blender und Lügner geht,die sich dreist "sozialdemokratisch“nennen, das auch noch ungestraft.
Danke allerseits,weiter so.

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zuviel?nachdenker Trageiser
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Das ist ein echter Gellermann, er nimmt das Totschlagargument "Verschwörungstheoretiker" aus dem Arsenal des Mainstreams raus und zerstört es mit ein paar Worten. Das möchte ich auch können.

Catrin Brenner
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