Die einschlägig bekannte Silvia Stöber ist mal wieder von der Leine gelassen worden. In der ARD-Tagesschau fabuliert sie über „Putins System“. Neben dem üblichen Versuch, die Russische Föderation auf ihren Präsidenten zu reduzieren, unternimmt sie einen schwierigen Balance-Akt. Zum einen darf die Dämonisierungs-Kampagne gegen den russischen Politiker nicht schwächer werden. Denn nur ein echter Dämon kann als Feindbild für den exorbitant teuren Rüstungskurs dienen, der den Deutschen gerade zugemutet wird. 

Hass der Medien-Meute

Putin hat sich den Hass der Meute an der Leine westlicher Herrschaft redlich verdient: Erst stoppte er den Ausverkauf russischen Volksvermögens in der Zeit des Alkoholikers Jelzin; dann stoppte er die Einkreisung Russlands durch die NATO mit einem militärischen Befreiungsschlag. Und dem Versuch einer politischen Isolierung Russlands durch den Westen begegnete er mit der Gründung der Brics-Staaten, gemeinsam mit Brasilien, Indien und der Volksrepublik China.

Schwächen bei Putin festgestellt?

Zum anderen darf der Dämon nicht unbesiegbar erscheinen; wenn die Deutschen das denken würden, wären ja alle Anstrengungen vergeblich. Also sucht die  Stöber Schwächen bei Putin. Dass Putin durch seine erfolgreiche Politik im Sinne der russischen Bevölkerung Loyalität erworben hat, dürfen Schreibsklaven wie Stöber natürlich nicht sagen. Sie muss - unbewiesen versteht sich - behaupten, dass diese Loyalität nur durch Erpressung erreicht wurde. Und wenn sie über den russischen  Regierungsapparat fabuliert, dann fallen ihr nur „Putin-Hörige“ ein, die in diesem Apparat arbeiten. 

Zähneknirschend Wahrheiten verbreiten

Doch immer wieder muß sie zähneknirschend Wahrheiten verbreiten und zum Beispiel „wachsenden Wohlstand“ und „höhere Einkommen“  in Russland zugeben und feststellen, dass davon breite Teile der Bevölkerung profitieren. Damit Putin nur ja nicht zu positiv erscheint, wird zur Abwechslung auf seine Gefährlichkeit verwiesen und Frau Stöber lässt den BND auftreten: „Auch der deutsche Auslandsgeheimdienst BND zum Beispiel warnt, dass Putin 2030 in der Lage sein werde, durch stetige Aufrüstung die NATO anzugreifen.“

Anständiger Journalismus

Ausgerechnet die gut bezahlten Agenten des Auslandsgeheimdienstes werden als Kronzeugen angeführt, obwohl anständige Journalisten wissen, dass die Agenten nur das öffentlich erzählen dürfen, was ihnen ihre Vorgesetzten eingeblasen haben. Aber Frau Stöber ist eine überbezahlte Redakteurin bei der Tagesschau, die wegen der dort üblichen gesellschaftlichen Korruption unanständig denkt, da muß sie an Quellen das nehmen, was ihr der Staat anbietet. Auf diesem Weg verliert sich das Wort Anstand wie von selbst. 

Mit Putins Atombomben winken

So muß die Stöber dann mit Putins Atombomben winken, um zu einem ideologisch gewünschten Schreckens-Schluß zu kommen, der in einer  ARD-Hoffnung mündet: Russland erscheine größer als es sei. - Russlands Größe liegt in einer Bevölkerung, die aus den Überfällen auf das Land gelernt hat und genau weiß: Seine Größe und Stärke liegt in seiner Einheit bei der Verteidigung seiner Interessen. Genau daraus bezieht Putin seine Stabilität.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-putin-macht-system-100.html