Donald Trump hat die US-Wahlen gewonnen. Das ist kein Gewinn für die Welt. Verloren haben erneut die Völker, die auf die USA fixiert, von ihr abhängig oder ihr untertan sind. Trump steht in der Kontinuität nordamerikanischer Gewalt-Geschichte.

Mit den USA war ich einst befreundet. Wie nur ein Kind des Westens mit den USA befreundet sein konnte. Hatten sie uns nicht die Freiheit gebracht? Die Freiheit eines großen Landes mit den Weiten seiner Grassteppen, ein Land, das in seinen Filmen Abenteuer ohne Ende versprach. Waren die USA nicht das Gegenteil des an die Nazis verlorenen Deutschland, ein Deutschland der zackigen Uniformen und der kurzen Prozesse? Kam nicht aus den Staaten jene Musik, die unseren Vätern ein Graus war und die mit Bill Haley und Elvis Presley jene Lässigkeit verkörperte, auf die ganze Generationen anscheinend gewartet hatten? Aus diesem Land kam mit den Jeans jene Hose, die man nie mehr bügeln musste und die doch immer gut saß. Selbst als sie mir die Freundschaft verdarben, als die riesige USA das kleine Vietnam überfallen hatte und meine Träume von amerikanischer Freiheit mit Napalm verbrannt und von Agent Orange vergiftet worden waren, selbst bei den Demonstrationen, auf denen wir „USA-SA-SS“ skandierten oder „Ledernacken-Koffer-packen“, selbst da trugen wir die Parkas der US-Armee.

Immer wieder lieferten die Vereinigten Staaten von Amerika Botschafter der Hoffnung: Pete Seeger, der uns mit dem Lied „We Shall Overcome“ die Weltmusik der Bürgerrechtsbewegungen geschenkt hat. Bob Dylan, der mit „Blowin´ in the Wind“ die Friedensbewegung mit ihrem ultimativen Choral schmückte. In den Romanen von Jack London war ein Versprechen auf eine bessere, auf eine andere, eine neue Welt zu lesen. Immer noch kommen aus den USA große Filme, wird dort große Musik produziert, kann das Land große Schriftsteller ebenso hervorbringen wie großartige Computer. Aber Hoffnungen? Mag sich noch jemand an die Euphorie erinnern, mit der ein farbiger Senator aus Illinois vor Jahren einen Schimmer von Hoffnung verbreitete, als er mit seinem „Yes We Can“ die Präsidentschaft erreichte? Wenn ja, dann eher mit Beschämung, als mit Begeisterung.

Trotz einzelner großartiger Ausnahmen wie Edward Snowden: Aus den USA kommt nichts mehr, was die Welt bereichert. Im Gegenteil. Die jüngere Geschichte der USA ist eine Geschichte von imperialen Kriegen. Von Vietnam über die vielen Kriege in Lateinamerika bis zu den Drohnen und Bomben, die auf arabische Länder niedergehen. Ganz zu schweigen von dem irren Leichtsinn, mit dem täglich der Krieg mit Russland riskiert wird.

Der jetzt an sein Ende gelangte Präsidentschaftswahlkampf hat einen neuen Höhepunkt des Antiamerikanismus erzeugt. Denn beide Bewerber verkörperten durchaus die USA, eine beträchtliche Zahl amerikanischer Wähler haben sich für sie entschieden. Für den explosiven Egozentriker Donald Trump oder die Machtmaschine Hillary Clinton, für einen Mann, der unbedenklich den Einsatz von Atomwaffen erwogen hat, oder für eine Frau, die so ziemlich jeden Krieg der USA gut fand oder sogar beförderte. Und so wie eine Mehrheit der Deutschen für Angela Merkel verantwortlich ist, so ist eine Mehrheit der Amerikaner verantwortlich für Hillary Clinton die Kriegs-Pest, oder für Donald Trump die Atom-Cholera. Keine Frage: Die letzten Entscheidungen fallen in den USA im engeren Kreis des militärisch-industriellen Komplexes. Und doch haben Präsidenten Spielräume, können mehr oder weniger aggressiv sein. Diese beiden wollten nie nur spielen. Ihr Biss ist tödlich. Auch deshalb verbietet sich ein Lesen im Kaffeesatz: Wird Trump, der Gewinner der US-Wahlen, der nur scheinbare Vertreter der Unzufriedenen, eine grundsätzlich andere Politik machen als Hillary Clinton? Trump jedenfalls ist mit seinen Milliarden Dollar zufrieden.

Die Deutschen haben auf die Verhältnisse in den USA keinen Einfluss. Ihnen bleibt nur die Flucht. Die Flucht aus dem Kriegsgeschirr der USA, aus der NATO-Zwangsjacke, der kranken Organisation zur Unterdrückung der Völker. Es gibt ihn: Den Artikel 13 des Nato-Vertrages. Der einen Austritt der NATO-Staaten aus der Kriegsverbrecherorganisation vorsieht. Man kann der NATO kündigen. Das wird nicht leicht sein. Es gilt eine Front von Pro-Amerikanern in Deutschland zu überwinden. Unter ihnen sind die wirklichen Kriegsgewinnler in Medien und Regierung in der Minderheit. Doch die Mehrheit hat sich einfach an die NATO gewöhnt, sie hängt noch der alten Idee einer militärischen Versicherung gegen „Russland“ an. Diese Mehrheit muss für ihre eigenen Interessen mobilisiert werden. Das wird nur gehen, wenn die erste Frage an die neuen Mitstreiter nicht lautet: Woher kommst Du? Sondern: Wohin gehen wir gemeinsam? Und die Antwort kann nur sein: Raus aus der NATO!

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Da bin ich anderer Meinung! Moskau hofft wieder auf „normale Beziehungen“, Killary ist erst mal raus.
Mal sehen, was T. wirklich will und auch kann…er regiert ja nicht allein.
Vielleicht bin ich wieder zu naiv,
mit naivem Gruß aus HH ( die Hoffnung...

Da bin ich anderer Meinung! Moskau hofft wieder auf „normale Beziehungen“, Killary ist erst mal raus.
Mal sehen, was T. wirklich will und auch kann…er regiert ja nicht allein.
Vielleicht bin ich wieder zu naiv,
mit naivem Gruß aus HH ( die Hoffnung stirbt zuletzt!)

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G. Pietrzak
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Kriegsverbrecherin Killary, ist zumindest raus - ein unschätzbarer Gewinn für die Menschheit - wenn Trump sich mehr um seine Infrastruktur in den USA kümmert, dann hat er für weitere Kriegsabenteuer aller seiner Vorgänger weniger Zeit und dass er...

Kriegsverbrecherin Killary, ist zumindest raus - ein unschätzbarer Gewinn für die Menschheit - wenn Trump sich mehr um seine Infrastruktur in den USA kümmert, dann hat er für weitere Kriegsabenteuer aller seiner Vorgänger weniger Zeit und dass er sich weniger um NATO kümmert, sagte er auch.....schon ein geringerer Stellenwert der Kriegstreiberorganisation könnte ein Gewinn sein....man wird ja bescheiden....

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Herbert Hriberschek
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Es ist eine Erleichterung für mich, das dieser US-Wahlkampf endlich vorbei ist.
Wer und was dort gewählt wird, ist Sache der Bürger des Landes. An seiner Politik wird sich absolut nichts ändern und unsere gemeinsame Forderung "Deutschland raus aus...

Es ist eine Erleichterung für mich, das dieser US-Wahlkampf endlich vorbei ist.
Wer und was dort gewählt wird, ist Sache der Bürger des Landes. An seiner Politik wird sich absolut nichts ändern und unsere gemeinsame Forderung "Deutschland raus aus der NATO- NATO raus aus Deutschland" kann auch unter einem neuen US-Präsidenten mit "alliierten Vollmachten" über Deutschland nicht umgesetzt werden; also, es geht weiter so wie jetzt, Krieg, Unterdrückung, "Russenhaß", Atomkrieg möglich.
Leider beginnt nun hier in der "BRD" der Wahlkampf, selbes Szenario, viele Nachrichten und Spekulationen, wir bleiben also nicht verschont von solch Übel.
Ändern wird sich auch hier nichts, alles "Show!"

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Andreas Krödel
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"Der Krieg Gewinnt die US Wahlen"
Also ist HerrTrump für Sie Herr Gellermann der Krieg.
Das sehe ich grundsätzlich anders. Trump ist für mich bisher ein erfolgreicher Geschäftsmann und sonst nichts. Seine charakterlichen Eigenschaften sind mir...

"Der Krieg Gewinnt die US Wahlen"
Also ist HerrTrump für Sie Herr Gellermann der Krieg.
Das sehe ich grundsätzlich anders. Trump ist für mich bisher ein erfolgreicher Geschäftsmann und sonst nichts. Seine charakterlichen Eigenschaften sind mir unbekannt und was die Medien über ihn berichten ist für mich Schall und Rauch.
Im Gegensatz zu Clinton hat er aber bisher nicht mehrere Kriege angezettelt und zig-tausende Kriegsopfer auf dem Gewissen. Das sehe ich erst mal positiv und ich bin bereit dem Mann eine Chance zu geben und ihn durch Taten beweisen zu lassen dass er es besser macht als die letzten 4 Präsidenten, die die Welt mit Kriegen überzogen haben.

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Alexander Kocks
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Dieser „Geschäftsmann“ ist offenkundig bereit mit dem Tod zu handeln:

Trump will Atomwaffeneinsatz in Europa nicht ausschließen
http://www.derwesten.de/politik/trump-will-atomwaffeneinsatz-in-europa-nicht-ausschliessen-id11695834.html#plx666559612...

Dieser „Geschäftsmann“ ist offenkundig bereit mit dem Tod zu handeln:

Trump will Atomwaffeneinsatz in Europa nicht ausschließen
http://www.derwesten.de/politik/trump-will-atomwaffeneinsatz-in-europa-nicht-ausschliessen-id11695834.html#plx666559612

http://www.independent.co.uk/news/world/americas/us-elections/donald-trump-refuses-to-rule-out-using-nuclear-weapons-in-attack-on-europe-a6961101.html

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Uli Gellermann
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Vielen dank für deinen wohltuend differenzierenden, weit gefassten Artikel, lieber Uli!
Die Wahl eines frauenverachtenden, homophoben, rassistischen, chauvinistischen Turbo-Kapitalisten und knallharten Aufrüstungsbeschwörers zum Präsidenten des...

Vielen dank für deinen wohltuend differenzierenden, weit gefassten Artikel, lieber Uli!
Die Wahl eines frauenverachtenden, homophoben, rassistischen, chauvinistischen Turbo-Kapitalisten und knallharten Aufrüstungsbeschwörers zum Präsidenten des Imperiums kann auch bei Linken nicht zwingend Freude, Befriedigung und Hoffnung auslösen. Donald Trump verkörpert den Fleisch gewordenen Angriff auf jeden Intellekt und auf jede Form einer – natürlich zweifelhaften – political correctness. Er ist geradezu das holistisch zu nennende Gesamtkunstwerk einer unappetitlichen Zumutung.
Und doch: Es war eine gute Vasallen-Wahlnacht - keiner hatte Trump auf dem Zettel. Die zunehmend entgleisenden „Finanzmärkte“, die die Gesichter der hiesigen Eliten aus Politik, Wirtschaft – und ein paar Kunstschaffenden widerspiegelten, gerieten zur seltenen Freude. (Nebenbei: Leider muss einmal mehr die Schwarze Liste erweitert werden: ARD-Studiogäste Walter „Stuttgart-21“-Sittler entpuppte sich als nahezu kritikbefreiter Killary-Fan, Hannes „Öko“-Jaenicke stand diesem, freilich etwas testosterongeschwängerter, in nichts nach.)
Wenn sich in der Vasallen-Wahlnacht aber Linken-Riexinger zusammen mit Kollegen-Genmaterial wie dem schlauen Röttgen, dem feschen Cem und irgendeinem SPD-Dödel auf vorgewärmter ZDF-Bank in kollektiver Trauer hinsetzt, dann ergreift einen der Grusel. Wenn dieses dreckige Kriegs- und Wall-Street-Pack aus der Einheitspartei dann noch mit fahlen Gesichtern und zitternden Lippen schaudert, Trump sei ja gegen eine Flugverbotszone in Syrien, unter leisem Schluchzen dräut, er könne sich im Ernstfall sogar mit Putin über die Ukraine einigen und schließlich mit längst geleerten, tränenfeuchten Augen TTIP nachwinkt – ohne dass ein Riexinger stark korrigierend eingreift, dann ist das zum Fürchten! Nicht Trump.
Trump will einen normalen Umgang mit Russland. Angesichts der hochgefährlichen Lagen in Syrien und in der Ukraine ist er für mich deshalb definitiv die mit Abstand „bessere“ Wahl. Alles andere ist zunächst zweitrangig. Ein vergleichsweise gutes Verhältnis zu Russland ist die einzige Lösung, einem verheerenden, vielleicht III. Weltkrieg zu entkommen. Clinton wollte Krieg. Ich denke, das ist nicht oft genug zu betonen. Und das ist auch meine einzige Kritik an deinem Artikel: Wenn Trump, also die USA tatsächlich auf Russland zugehen würde, verhinderte dies wahrscheinlich eine Apocalypse. Ist das nichts?

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Reyes Carrillo
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Ich bin froh, mit dieser Gehirnwäsche nicht aufgewachsen zu sein. (übrigens auch nicht bezgl. der SU) Welche Freiheit? Auf den zertrampelten Leichen der Ureinwohner, deren Kultur rücksichtslos von schießwütigen Europäern vernichtet wurde haben...

Ich bin froh, mit dieser Gehirnwäsche nicht aufgewachsen zu sein. (übrigens auch nicht bezgl. der SU) Welche Freiheit? Auf den zertrampelten Leichen der Ureinwohner, deren Kultur rücksichtslos von schießwütigen Europäern vernichtet wurde haben diese ein Imperium der Ellenbogengesellschaft aufgebaut.
Und Befreiung von den Nazis? Da haben sie schön die Sowjets die Kastanien aus dem Feuer holen lassen mit Millionen Opfern,. Erst als deren Sieg abzusehen war, kamen sie ohne nennenswerte Verluste und weideten den Kadaver Nazideutschland aus. Zuvor haben sie schön aus der Höhe, um ihre Leute nicht bin Gefahr zu bringen, die Zivilbevölkerung zusammengebombt.
Ja auch wir haben Jeans getragen und Elvis gehört aber auch Pete Seeger und Paul Robson, Joan Baez und andere denkende Künstler der USA.
Deshalb muss ich aber heute nicht dauernd berieselt und gehirngewaschen werden von US-"Kultur". Sogar im Kultursender kommen fast nur englische Komponisten und englische Gesänge vor. Ist das der Preis dieser Anbetung alles Westlichen? Nun können die Freunde der Yankees sich nicht beklagen, dass der Große Bruder die halbe Welt zusammenbombt und auf der Schwelle zu Russland steht , um auch das zu vernichten.

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Uschi Peter
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Mit dem Sieg Trumps wird eine Distanzierung zu Europa eintreten. Wie schön wäre es, wenn die NATO damit geschwächt würde. Ich fürchte allerdings, dass die EU nun ihre eigenen militärischen Potenzen im südostasiatischen Staatenbund ASEAN (deutlich...

Mit dem Sieg Trumps wird eine Distanzierung zu Europa eintreten. Wie schön wäre es, wenn die NATO damit geschwächt würde. Ich fürchte allerdings, dass die EU nun ihre eigenen militärischen Potenzen im südostasiatischen Staatenbund ASEAN (deutlich ausgedrückt in der "Bangkok-Erklärung) enorm aufbauen werden. Als Gegengewicht zu China. Schreckliche Aussichten! bitte hier nachlesen
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59474

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Elke Zwinge-Makamizile
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Geben Sie hier nicht ein vorschnelles Urteil ab? Ich habe mir den US-Wahlkampf nicht angetan, weder im Fernsehen (das schon vor Jahren da gelandet ist, wo es hingehört, auf dem Müll), noch in der Presse, ausgenommen Leser-Kommentare z. B. in der...

Geben Sie hier nicht ein vorschnelles Urteil ab? Ich habe mir den US-Wahlkampf nicht angetan, weder im Fernsehen (das schon vor Jahren da gelandet ist, wo es hingehört, auf dem Müll), noch in der Presse, ausgenommen Leser-Kommentare z. B. in der ZEIT.
Anders gesagt, ich weiß so gut wie nichts über Trump, aber ein wenig über Hillary Clinton, z. B. ihren Ausspruch, Gaddafi betreffend und ihre Aktivitäten lt. Pulitzer-Preis-Träger Hersh, der sie und die CIA für den Giftgasangriff verantwortlich machte, den man offiziell immer noch Assad anlastet.
Machen wir uns nichts vor, im US-Wahlkampf geht es nicht um Politik, sondern darum, wer die beste Show abliefert und er war schon immer eine Schlammschlacht.
Trump ist politisch noch ein unbeschriebenes Blatt. Das war Obama auch, als er sein "yes, we can" in die Menge brüllte. Doch welche Leistung hat er wirklich vollbracht? Hat er Guantanamo geschlossen? Hat er der Folter dort ein Ende bereitet? Hat er die Drohnenmorde beendet? Hat er den Patriot Act rückgängig gemacht? Hat er die Kriege beendet, an denen die USA offen oder durch die Hintertür beteiligt war?
Das sind Fragen, die aufzeigen, was die Aussagen im Wahlkampf wirklich wert sind. Hinzu kommt, dass die Reden der Kandidaten weitgehend aus der Feder des Wahlkampfmanagements stammen.
Ich denke, ein Urteil über Trump kann man frühestens in einem Jahr fällen, wenn er sich mit den Gepflogenheiten im Weißen Haus vertraut gemacht hat, weiß, wem er vertrauen kann und wem nicht und wenn man bei uns erkennt, welchen Weg er wirklich beschreiten wird.
Bei Trump vermag ich keine Einschätzung abzugeben, bei Hillary Clinton schon. Ihre Präsidentschaft hätte ganz sicher eine Ausweitung der NATO und der gemeinsamen Kriegspräsenz zur Folge gehabt.
Ja, auch ich war in meiner Kindheit und Jugend von den USA begeistert. Mein erstes Stück Schokolade habe ich von einem GI bekommen, den wilden Westen fand ich spannend und aufregend und ich hebe erst sehr spät erkannt, dass die bösen Indianer und die guten Siedler in den Heftchen und Filmen eine verdrehte Darstellung der Wirklichkeit war. Und die Musik, die wir aus den USA übernommen haben, habe ich kurze Zeit ebenfalls nach außen hin als toll vertreten, nicht, weil ich sie toll fand, sondern weil man "out" war, wenn man sie nicht so toll fand.
Und viele Jahre später fand ich die aus den USA übernommene EDV-Technik toll und machte sie zu meinem Beruf, eine Begeisterung, die nie nachgelassen hat und erst heute in mir starke Zweifel hat aufkommen lassen, ob unsere totale Abhängigkeit von dieser Technik nicht mal wieder ein falscher Weg ist, den wir Menschen beschreiten.
Der USA als Leitfigur der westlichen Welt habe ich schon lange abgeschworen. So kommt aus meiner Sicht auch nicht die maßgebliche Politik, vor allem die Außenpolitik, nicht aus dem Weißen Haus, sondern aus dem Think Tank des Council on Foreign Relations mit all seinen internationalen Ablegern.
Auf Wikipedia kann man eine Menge über die Aktivitäten dieser Organisation erfahren. Bill Clinton ist Mitglied dieses Vereins, Donald Trump meines Wissens nicht.
Mein Tipp? Geben wir Trump, sodenn er die Wahlen gewinnt, doch einfach mal eine Chance. Momentan hoffe ich noch, dass wir mit ihm besser fahren würden, als mit der Clinton und ich glaube auch nicht, dass das Schoßhundverhalten unserer Kanzlerin bei ihm die gleiche Wirkung erzielt, wie bei der Clinton.

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Gert Flegelskamp
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Natürlich ist es immer schwierig einen Politiker nur nach seinen Worten einzuschätzen. Aber wer, wie Trump, vor den Wahlen sagt, dass er den Spitzensteuersatz von fast 40 auf 25 Prozent senken will und auch die Unternehmensteuer von 35 auf 15...

Natürlich ist es immer schwierig einen Politiker nur nach seinen Worten einzuschätzen. Aber wer, wie Trump, vor den Wahlen sagt, dass er den Spitzensteuersatz von fast 40 auf 25 Prozent senken will und auch die Unternehmensteuer von 35 auf 15 Prozent, der wird dieses neoliberale Versprechen wohl halten, zumal er selbst davon profitieren wird. Und wer mit Rassismus Wahlkampf treibt, der wird die neue, von ihm versprochene Mauer zu Mexico vielleicht nicht bauen. Aber wird damit fortfahren die einen gegen die anderen Amerikaner zu hetzen: Zum Erhalt seiner Macht. Auch seine Äußerungen zum Einsatz der A-Waffe haben sein Blatt schon beschrieben: Mit Horror-Tinte.

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Uli Gellermann
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Hoffnungen auf Trump? Enttäuschte Hoffnungen auf Clinton? So oder so wird die US-Politik von den Banken, Konzernen und NATO-Generälen entschieden werden. Verarmung der unteren und mittleren Schichten plus ein Jahrhundert Verdammung jedes...

Hoffnungen auf Trump? Enttäuschte Hoffnungen auf Clinton? So oder so wird die US-Politik von den Banken, Konzernen und NATO-Generälen entschieden werden. Verarmung der unteren und mittleren Schichten plus ein Jahrhundert Verdammung jedes sozialistischen oder auch nur sozialdemokratischen Ansatzes führt zu Rechtsaußen. Da steht die USA nicht allein.

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Emmi Menzel
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Als ich politisiert wurde, war der Vietnamkrieg schon in vollem Gange, ja er war wichtiger Teil meiner Politisierung. Das hat mir geholfen, in den USA nicht "die Guten" zu sehen und daher auch nicht "die Schlechten". Lieber Uli, du zählst...

Als ich politisiert wurde, war der Vietnamkrieg schon in vollem Gange, ja er war wichtiger Teil meiner Politisierung. Das hat mir geholfen, in den USA nicht "die Guten" zu sehen und daher auch nicht "die Schlechten". Lieber Uli, du zählst fortschrittliche Amerikaner auf, die ein anderes Amerika verkörpern. Da gibt es noch viele andere. Dieses andere Amerika das sind nicht wenige, sondern viele, seine Macht ist aber - im Verhältnis zum Militär-Industriellen-Komplex - klein. Dieses andere Amerika ist nicht gut organisiert, so wenig wie das andere Deutschland gut organisiert ist, das andere Frankreich, das andere Italien, das andere Europa. Deshalb gibt es auch zu wenig Beziehungen zu diesem anderen Amerika. Überall sind wir schwach und vereinzelt. Wie war das mit der Internationalen Solidarität der Unterdrückten?
Trump wurde von weniger als der Hälfte der AmerikanerInnen gewählt. Und Clinton auch. Es gibt aber in allen Ländern einen Hunger nach Veränderung. Dieser Hunger hat paradoxerweise Trump geholfen, er hilft Marine le Pen und der AfD/Pegida. Sie werden ihn nicht stillen können, folglich wird er bleiben. Welche Antwort haben die Linken dort und hier auf diesen Hunger? Trump hat es geschafft, weil wir keine Antworten darauf haben.

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Christel Buchinger
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