Die bekannte deutsche Parlamentswelt ist zusammengebrochen: "Dass es in der Mitte keine Mehrheiten mehr gibt“, rief der Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring in der Wahlnacht verzweifelt und fand jede Menge Echo. Einen schönen Nachhall lieferte die "taz", das Blatt mit dem progressiven Anstrich: "Ramelow ist die Mitte". Gemeint war der thüringische Ministerpräsident der LINKEN, der unglückliche Wahlgewinner ohne Perspektive auf eine Regierung, weil seine Partner von SPD und GRÜNE nicht genug Stimmen bekommen hatten.

Die mittigste aller Mitten war über Jahrzehnte jene große Koalition der Bundesrepublik, deren Kern verlässlich von CDU und SPD gebildet wurde, sich aber auch gern mal mit der FDP oder den GRÜNEN garnierte. Eher seltener, aber immer wieder, durfte auch die Linkspartei mal Regierungsluft auf Landesebene schnuppern. Neu an den parlamentarischen Futterkrippen, gefüllt mit Diäten und Dienstwägen, war die AfD. Obwohl sie mit unverbrüchlicher Treue zur NATO eine Grundbedingung für eine Amts-Karriere in Deutschland erfüllt, erinnert ihr Auftritt doch zu sehr an den Marschtritt brauner Kolonnen: Noch verkauft sich das schlecht, zumal der deutsche Exportweltmeister auch gern mit jenen Ländern handelt, die vor gar nicht so langer Zeit deutsche Truppen näher kennengelernt haben.

Manchmal, so nach dem zweiten, dritten Bier, stimmten damals auch SED-Gastgeber das "Rennsteig-Lied" an, die heimliche Hymne der Thüringer. Es mochte den Gast aus dem Westen befremden, wenn die Genossen von einer "weiten Welt" sangen, in der sie dann doch ein "Verlangen" nach dem "Thüringer Wald" und seinen "Vöglein" packte. Zeigte das innige Singen doch, dass unterhalb des propagierten Internationalismus immer noch jenes Heimatgefühl hockte, das dem Nationalgefühl den Sockel gibt. Jenes Gefühl, an dem man sich festhält, wenn alles immer fremder und anonymer wird: Die kalten Call-Center zur Abwehr von Kunden, die Anglizismen als billiger Ersatz für Sprache, die Shisha-Bar statt der Eck-Kneipe. Mit dem befremdlichen Gefühl von der Veränderung der Heimat kann man vernünftig umgehen, wenn man sich sozial gesichert fühlt. Aber welcher Arbeitsplatz, welche Rente, welcher Mietvertrag hat denn noch eine lange Laufzeit? Und dann noch jene sonderbare nationale Einheit, in der die einen Deutschen glatt 17 Prozent weniger verdienen als die anderen: Ostlöhne eben.

Die AfD kam jüngst in Thüringen auf 23,4 Prozent, verdoppelte damit ihr bisheriges Wahlergebnis und setzte so den Trend der Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen fort: Wer zur Zeit die Stagnation großkoalitionärer Bierruhe aufschäumen will, der wählt AfD. Die erschrockenen Schlagzeilen bestätigen jene Wähler, die auf der vergeblichen Suche nach einer echten Opposition auf die AfD reingefallen sind. Über Jahre war die LINKE, anfänglich noch als PDS firmierend, die genuine Ost-Partei, wie sie auch die nahezu einzige echte Oppositionspartei geworden war, nachdem die GRÜNEN ihren konsequenten Pazifismus gegen ein NATO-Billet eingetauscht hatten. Ausgerechnet mit der sehr redlich gemeinten "Erfurter Erklärung" von 1997, die auch der damalige Gewerkschaftsvorsitzende Bodo Ramelow unterzeichnete, wurden jene ROT-ROT-GRÜNEN Koalitionen eingeläutet, die der LINKEN den Weg zu einer parlamentarischen Macht ebnen sollte, die doch nur als Einbahn-Straße für Dienstwagen fungierte. Auf diesem Weg verlor die LINKE ihren Ostbonus und erst Recht ihren Oppositions-Ruf. Bodo Ramelow und seine Anhänger werden sich im Glück eines Wahlerfolges glauben. Wie sie sich als neue Mitte fühlen, mag man nicht denken.

Als sich am 20. Oktober 2014 in Dresden jede Menge Unzufriedener unter dem Kürzel PEGIDA sammelten, begann eine außerparlamentarische Bewegung von RECHTS manche Themen und Plätze zu besetzen, die lange Zeit für LINKS reserviert schienen. Mit dieser Bewegung konnte sich die ursprünglich bürgerlich-konservative CDU-Ausgründung AfD extrem verstärken. Sie bekam bei der Bundestagswahl 2013 mal gerade 4,7 Prozent der Wählerstimmen. Aber nach und mit den PEGIDA-Aktionen konnte die AfD bei den Landtagswahlen im März 2016 in Baden-Württemberg immerhin 15,1 Prozent der Stimmen einfahren, bei denen in Rheinland-Pfalz 2016 12,6 Prozent erreichen und bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sogar satte 24,3 Prozent einsacken. In jenem Maße, in dem auf den Parlamentsfluren die Mandatshoffnungen der LINKEN wuchsen, marschierte auf Straßen und Plätzen die RECHTE an ihr vorbei.

Dass Angst vor dem Fremden ernst genommen werden muss, dass die Heimat keine Erfindung der Nazis war – auch wenn die den Begriff mißbrauchten – dass man sich als Gastgeber über die Zahl der Gäste verständigen muss: Diese Themen wurden in der LINKEN zum Tabu erklärt und mit einem ebenso flinken wie vereinfachenden "Nazis raus" niedergebrüllt. Wie nebenbei hat die Mehrheitsgruppierung an der Spitze der LINKEN mit der Kaltstellung von Sarah Wageknecht auch noch eine ihrer wenigen populären Medienfiguren auf dem Altar eines fiktiven Antifaschismus geopfert.

Der Rennsteig führt durch den Thüringer Wald und gilt als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Wer diesen Weg den RECHTEN überlässt, der wird, wenn alles so schief geht wie bisher, bald auswandern müssen.

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Über den Niedergang der Linken schrieb Peter Dausend nach der Brandenburg-Wahl: "Die Kümmerer kümmern sich zu viel um die, die keine Kümmerer brauchen."
Das war in Thüringen wohl anders. Deshalb können wir der dortigen Linken und ihrem...

Über den Niedergang der Linken schrieb Peter Dausend nach der Brandenburg-Wahl: "Die Kümmerer kümmern sich zu viel um die, die keine Kümmerer brauchen."
Das war in Thüringen wohl anders. Deshalb können wir der dortigen Linken und ihrem Ministerpräsidenten nur von ganzem Herzen gratulieren. Sie haben etwas richtig gemacht.

Mehr heißt dieser Erfolg aber nicht. Die Spielräume für linke Politik im neoliberalen Kapitalismus sind begrenzt, sollten aber dennoch genutzt werden. Die Dienstwagen-Spur führt deshalb in die Irre.

Über die "Mitte" darf man sich keine Illusionen machen. Die Mitte ist seinerzeit zur NSDAP geschwenkt, sie sucht heute Typen wie Bolsonaro und Guaido, sie zertrümmert in Hongkong die Stadt, um ihre Privilegien zu verteidigen. Gegen die Unten, niemals gegen die Oben. Die AfD ist die neue Mitte, hervorgerufen von den Wirrköpfen, die sich mal dafür hielten.

Birgit Mahnkopf hat jüngst bei der Rosa Luxemburg Stiftung einen klugen Vortrag über die Kipppunkte in Natur und Gesellschaft gehalten.
Zitat: "In zunehmend desintegrierten Gesellschaften verwandeln sich die in der Belletristik schon oft beschriebenen Dystopien des permanenten Belagerungszustands in durchaus realistische Zukunftsszenarien. Dabei steht nichts weniger auf dem Spiel als die Selbstvernichtung des Menschen als ein Kulturwesen. Daher sollte uns nicht allein seine möglich gewordene physische Vernichtung in großer Zahl kümmern, sondern seine vorgängige Vernichtung als politisches Wesen interessieren."

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Heinz Schneider
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Frau Mahnkopf aus dem Stiftungsdeutsch übersetzt: „ In der Literatur gibt es eine Vorahnung von der gesellschaftlichen Endzeit. Da sollte uns Sorgen machen.“ Echt, äh?

Uli Gellermann
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Bravissimo, lieber Uli Gellermann!

Eine Wahlanalyse, die genau den Punkt trifft. Keine der üblichen Beschimpfungen der "unverschämten" AfD-Wähler als ausschließlich Nazis oder Rechtsextreme, sondern offene Kritik an den Versäumnissen der linken...

Bravissimo, lieber Uli Gellermann!

Eine Wahlanalyse, die genau den Punkt trifft. Keine der üblichen Beschimpfungen der "unverschämten" AfD-Wähler als ausschließlich Nazis oder Rechtsextreme, sondern offene Kritik an den Versäumnissen der linken Parteizentrale und der Ausgrenzung Sahra Wagenknechts durch die linksliberale Parteiführung. An Ramelow und seinen thüringischen Gefolgsleuten dürfte es kaum gelegen haben, dass die Höcke-Partei so großen Zulauf bekam.

Bezüglich des "Rennsteigliedes" haben Sie ja zum Glück noch rechtzeitig die Kurve gekriegt; ich hatte anfangs den Verdacht, Sie würden gegen Heimatgefühle anschreiben wollen. Auch wenn "Gefühlsduselei" nicht jedermanns Sache ist - ich gehöre auch zu denen, die an ihrer Heimat hängen und trotzdem kosmopolitisch denken. Für mich kein Widerspruch!

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Reinhard Sichert
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Wir schreiben Deutsch: Von Hölderlin bis Hacks.

Uli Gellermann
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Ich bin überwältigt von Ihrer klaren Sprache und Ihrem klaren Verstand. Danke.

Marie Berger
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"dass man sich als Gastgeber über die Zahl der Gäste verständigen muss" - ein fundamentaler Satz. Den traut sich sonst kaum ein Linker zu sagen.

Jörg Weber
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Jetzt soll die Linke auch noch an der AfD schuld sein, das geht wirklich zu weit.

Henner Bäcker
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Dass Deutschland ein Einwanderungsgesetz braucht, steht ausser Zweifel. Und zwar in erster Linie zum Wohle der Einwanderer. Aus zwei Gründen allein wäre dies hilfreich: Wer sich einmal persönlich um die Integration von Asylsuchenden kümmerte,...

Dass Deutschland ein Einwanderungsgesetz braucht, steht ausser Zweifel. Und zwar in erster Linie zum Wohle der Einwanderer. Aus zwei Gründen allein wäre dies hilfreich: Wer sich einmal persönlich um die Integration von Asylsuchenden kümmerte, weiss um die schon für Deutsche unverständlichen Formalien und die zum Teil in sich widersprechenden Ämterkompetenzen nicht nur auf Bundesebene aber auch auf Landes- und Kommunalebene. Transparenz und Einheitlichkeit wären auch hilfreich um zu erfassen und vor allem an die heimische Bevölkerung zu kommunizieren, wer sich wo mit welchem Recht aufhält. Ohne dieses Wissen kann die Mähr vom Bevölkerungsaustausch oder der Islamisierung besser erzählt werden. Dass sich die Linke darum nicht kümmert, ist ihr durchaus anzulasten.

Nun ist die Afd allerdings nicht nur eine Ein-Themen-Partei. Es sollte nicht vergessen werden, dass die Einwanderungsfrage im Vordergrund den Hintergrund einer durch und durch anti-emanzipatorischen Bewegung verdeckt: zum beabsichtigt geschichtsvergesslichen Chauvinismus kommt der Militarismus und der Männlichkeitswahn, dazu gesellen sich Frauen- und Homosexuellen-Feindlichkeit, eine tiefsitzende Verachtung von kritischer Kreativität und sozialer Experimentierfreudigkeit und eine grundsätzliche Ablehnung von allem was als schwach gilt. Die pathologische Sucht nach totaler Ordnung, Disziplin und Sauberkeit ist hier ohne weiteres gewillt auch wieder über Leichen zu gehen. Diese Seite der AfD ist vom so genannten Flügel um Höcke vertreten. Für deren Erstarken ist nicht die Linke zur Verantwortung zu ziehen. Für Pathologien ist das Gesundheitswesen und der Strafvollzug zuständig. Als Sarrazin mit seiner Kopftuchmädchen-Scheisse anfing, hätte der Karren vom Establishment vielleicht noch aus dem Dreck gezogen werden können. Direkt in den Knast wegen Volksverhetzung. Statt dessen ist der Mann jetzt Millionär. An diesem Klima sind CDU, SPD und Grüne schuld, nicht die Linke.

Und wo wir es gerade von den Millionären haben: Die AfD besteht ja nicht nur aus dem Flügel, sondern auch aus Leuten wie Gauland und Weidel. Wenn diese davon sprechen, dass die islamischen Einwanderer „unseren" Lebenswandel nicht schätzen, meinen sie etwas ganz anderes als Höcke und Kameraden. Die Ultra-Neo-Liberalen wollen in einem anderen Sinne dass alles beim Alten bleibt: Autofahren, Flachbildschirme, Discounter Wegwerfgesellschaft auf der einen Seite. Repressiver Nachtwächterstaat, Deregulierung zu Gunsten des Kapitals und Ausbeutung des Menschenparks auf der anderen Seite. Dass dies auf die Kosten der Restwelt geht, interssiert sie einen feuchten Kehrricht. Geiz ist geil trifft hier folgerichtig auf Ausländer raus. Sie wissen genau, dass ihr „Lebensstil" auf weiteres nur mit Hilfe der imperialen USA und der NATO durchzusetzen sind. Und sie wissen auch genau, dass dieser Lebenswandel, in dem sie sich selbst national und international als Elite verklären, unausweichlich zu sozialen Verwerfungen führen wird. Für die internationalen Verwerfungen sind bereits CIA und US-Army zuständig, für die nationalen braucht man die nützlichen völkischen Idioten wie Kalbitz und Höcke mit ihren Verbindungen zu militanten Rechten im nationalen Untergrund und im tiefen Staat. Denn wer Friedrich von Hayek sagt, muss früher oder später eben auch Ernesto Pinochet sagen.

Und hier liegt meiner Ansicht nach das Problem. Es gibt in Deutschland keine geschlossene Anti-kapitalistische Partei oder Bewegung mehr. Das ist sicherlich auch auf die Machenschaften des Kapitals zurückzuführen. Aber auch der Mangel an einem neu formulierten einigenden Ziel, Mangel an glaubwürdigem Peronal, interne Grabenkämpfe, veraltete ideologische Apparate und quasi nicht vorhandene Medienkompetenz auf der Seite der emanzipatorischen Kräfte haben ihren Teil dazu beigetragen. Diese Zersplitterung zu beenden, ist die Aufgabe der Stunde.

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Marc Britz
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Was für ein Geschrei und Getobe war 2014 in der Republik zu hören: Ramelow macht den Kommunisten im roten Mäntelchen schallte es von allen Kanälen. Jedem Kommunisten tut man sehr unrecht mit solchen Unwahrheiten den Antikommunisten zum...

Was für ein Geschrei und Getobe war 2014 in der Republik zu hören: Ramelow macht den Kommunisten im roten Mäntelchen schallte es von allen Kanälen. Jedem Kommunisten tut man sehr unrecht mit solchen Unwahrheiten den Antikommunisten zum Kommunisten machen zu wollen. Nüchtern betrachtet haben dann zwei sozialdemokratische Parteien, mit den antikommunistischen GRÜNEN eine gemeinsame Landesregierung, die die Hoffnung für eine Verbesserung der Lebenswirklichkeit der Menschen im Land werden sollte. Ramelows GESTAPO Vergleich mit dem Ministerium der Staatssicherheit der DDR hat mein Blut zum Kochen gebracht. Er verkörpert neben Habeck, Kretschmann und anderen den Zeitgeist Politiker, den eigentlich keiner braucht, außer das System für dass sie gemeinsam stehen. Selbst die Totalitarismus-Doktrin (Schumacher sPD/Hannah Arendt) scheint sich mehr und mehr abzunutzen.
Nun hat die LINKE die Wahlen gewonnen und hat aber auch verloren. Die Ränder, die sPD und die GRÜNEN dümpeln vor sich hin. Was tun sprach Zeus, die Götter sind voll Alkohol.
Betreibe ich Ursachenforschung lande ich zwangsläufig bei der sozialen Frage. Die Unsicherheiten im alltäglichen Leben der Menschen nehmen zu: Gewachsene, vertraute und verlässliche Strukturen werden abgelöst von Ängsten, Unsicherheiten und Verlusten. Man nimmt die Menschen, die gesamtgesellschaftliche Wesen sind mit ihrem verständlichen Bedürfnis nach Sicherheiten nicht ernst. Der Mensch braucht keine Konjunktivs, keine Absichtserklärungen, keinen Abbau sozialer Errungenschaften, keine Aufrüstung, die immer die bezahlen, mit mangelnder ärztlicher Versorgung und mit dem Gang zu den Tafeln. Es sind die die am Ende und ganz unten stehen all das auf ihren schwachen Schultern tragen, wovon genügend pofitieren. Den letzten beißen die Hunde, ein altes Sprichwort.
Der Mensch braucht den Mitmenschen, gesicherte soziale Verhältnisse, in denen er leben und sich entwickeln kann. Strukturen, die verlässlich und stabil sind. Die seelischen Erkrankungen haben einen Höchststand erreicht. Der Paritätische Wohlfahrtsverband schlägt Alarm, was die Kinderarmut und die Verelendung in vielen Städten, Dörfern und Gemeinden angeht. Alte Menschen werden vernachlässigt, sind in der Altersarmut gelandet haben kaum genug zum Leben und das ist keine Floskel. Danke an Schröder, an die verkommenen GRÜNEN, dass ihr dafür gesorgt habt, dass Deutschland den größten Niedriglohnsektor in der EU hat.
Das alles ist der Nähboden für eine AfD. Ein Staat, der die Schwachen nicht vor denen schützt, die keinen Staat brauchen versagt kläglich. So ist es der AfD mehr und mehr gelungen Themen zu besetzen, ohne den realen Bezug zur Wirklichkeit, dafür aber mit viel Popanz und Illusion. Berücksichtigen sollte man auch, dass es keinesfalls so ist, dass faschistisches Gedankengut in der Hölle schmort. Nö, selbst der Oberfaschist Globke hängt noch im Kanzleramt.
Das Geschnatter was die AfD angeht ist ein Witz. Die AfD ist folgerichtig aus den miserablen gesellschaftlichen und unsicheren Verhältnissen heraus entstanden. Die LINKE hat ohne Not ihre Positionen weitgehend geräumt und von anderen besetzen lassen. Man weiß, dass die soziale den Zündstoff für aufkommenden Faschismus beinhaltet und das sollte niemals vergessen werden: "Der Schoß ist noch fruchtbar, aus dem das kroch."
Und zum Schluss: Internationalisten sind Patrioten......da beißt die Maus keinen Faden ab.....und sind heimatverbunden.
Die Lieder der roten Brigaden z.B und andere, die von Kampf, Heimat und Liebe Zeugnis ablegen treffen mitten ins Herz: Die Thälman Kolonne, die Moorsoldaten, El pueblo unido, Mamita unido, sowie Victor Jara und Pablo Neruda (Chile) sind und bleiben unvergessen in den Herzen aller fortschrittlicher Menschen. Victor Jara: Bitte an den Feldarbeiter ist zu nennen. Ernst Busch, Eisler, Weinert, die DDR HYmne. Was für ein Erbe !

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Ullrike Spurgat
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"Fiktiver Antifaschismus" - gut formuliert: ein Antifaschismus der "FCK AFD" stammelt und sich an der Denunziation von Sarah Wagenknecht abstrampelt. Diese Zeit"genossen" haben nicht begriffen (und werden es auch nicht begreifen), dass der...

"Fiktiver Antifaschismus" - gut formuliert: ein Antifaschismus der "FCK AFD" stammelt und sich an der Denunziation von Sarah Wagenknecht abstrampelt. Diese Zeit"genossen" haben nicht begriffen (und werden es auch nicht begreifen), dass der Retrofaschimus im kapitalistischen Schoß der bürgerlich-parlamentarischen Gesellschaft seine Wurzeln hat.

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Paulo H. Bruder
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Die Thüringen-Wahl hat für mich vor allem eines gezeigt: dass wirklich linke Regierungspolitik, will sie erfolgreich sein, in einem imperialistischen Staat nicht möglich ist.

Ramelow, der Erfolgreiche mit dem Pyrrhus-Sieg, hat dafür nicht die...

Die Thüringen-Wahl hat für mich vor allem eines gezeigt: dass wirklich linke Regierungspolitik, will sie erfolgreich sein, in einem imperialistischen Staat nicht möglich ist.

Ramelow, der Erfolgreiche mit dem Pyrrhus-Sieg, hat dafür nicht die Linkspartei gebraucht, er hat auf x-beliebige Weise kleinbürgerlich regiert, und das kam bei den thüringischen Kleinbürgern an, von denen sich immer noch viele Linke nennen. Ja, das "Rennsteiglied" von Herbert Roth ist ihre Universalhymne, es passt zu ihnen, ich kenne es schon aus meiner Kindheit, wo es auf keiner Veranstaltung in Thüringen fehlen durfte, und das Publikum stimmte stimmkräftig mit ein. Und sicher auch bekam Ramelow so manche Stimme aus Angst vor der AfD, ohne dass das über seine "Politik" etwas aussagte.

Eines weiß ich: Sollte Ramelow tatsächlich mit der CDU koalieren, kriegt die Linkspartei im ganzen Land keinen Fuß mehr auf den Boden. Schon die Überlegung aufgrund der Prozentverhältnisse hätte sich für einen echten Linken verboten. Da wäre es ehrenhafter, er würde zu einer Minderheitsregierung stehen.

Hier wird von einigen Kommentatoren bezweifelt, dass die Linkspartei ihren Teil Schuld am Aufstieg der AfD trägt. Warum aber kann die AfD "linke" Themen ohne weiteres in ihre Wahlpropaganda integrieren? Doch nur deshalb, weil die Linkspartei als die angebliche Vertreterin der Erniedrigten und Beleidigten sie links liegengelassen hat.

Was ich an Ihrem Beitrag kritisieren muss, Ulli Gellermann, ist, dass sie bei den Flüchtlingen von Gästen schreiben.
Nein, Flüchtlinge sind keine Gäste, sie werden aufgrund der Flüchtlingskonvention der UNO aufgenommen, es ist ihr Recht, vor Krieg, Hunger und Elend in andere Länder zu fliehen, sie haben keinen irgendwie gearteten "Gast-Status", den man nur für Touristen anwenden sollte..

Ich war als Kind mehrmals im Rahmen der Kinderferienlager und später auch als Urlauberin in Thüringen zu Gast und muss sagen, dass die Thüringer freundliche, hilfsbereite, praktische
Leute sind, die zu meinem Bedauern vom Inselsberg aus leider nicht über die Wipfel der Thüringer Fichten hinausblicken können.

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Hanna Fleiss
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Die Mehrheit der Flüchtlinge kam nicht freiwillig und will auch zurück in ihre Heimatländer. Sie sind also bei uns zu zeitweilig Gast.

Uli Gellermann
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eider stimmt das alles. Es ist sozusagen Tatsache, dass die Partei "die Linke" durch die Flüchtlings-Krise zum Neoliberalen Partner der Alt-Parteien geworden ist.
Leider ist es aber ein ausserordentlich schwerer Erkenntnisprozess Tatsachen zur...

eider stimmt das alles. Es ist sozusagen Tatsache, dass die Partei "die Linke" durch die Flüchtlings-Krise zum Neoliberalen Partner der Alt-Parteien geworden ist.
Leider ist es aber ein ausserordentlich schwerer Erkenntnisprozess Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen! (Quellenangabe für den letzten Satz, Peter Hacks)

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Wolfgang Kruz
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