Der nächste Blockbuster wird DAS VIRUS heißen. Plötzlich ist es da, aus dem Nichts. Klingt bedrohlich. Aus dem NICHTS, ja, käme es aus, sagen wir mal aus Spandau, oder Bonn, oder Heidenheim, aus bekannten Gegenden, da könnte es ja sympathisch sein, das geht gar nicht.
Wesen, die mit dem gräßlichen Dracula verwandt sind!
Aus dem Nichts: Das ist schwarz, düster, fürchterlich. Und dann lassen wir es von Fledermäusen übertragen. Entsetzlich! Von Wesen, die mit dem gräßlichen Dracula verwandt sind! Und wenn es schon nicht ursprünglich aus der Walachei kommt, dann sollte es wenigstens aus Wuhan kommen, aus China, wo das Rattengulasch mit Stäbchen gegessen wird. Dann brauchen wir einen Präsenter, einen, der das Virus vorstellt.
Das Virus ist der Feind, und der Feind ist immer hässlich
Er sollte Locken haben, sympathisch und seriös wirken. Gutes Aussehen ist der richtige Kontrast zum hässlichen Virus, denn das Virus ist der Feind, und der Feind ist immer hässlich. Dann kommt der Präsenter, der mit dem welligen Haar, und spricht medizinisch, so etwas wie: Wenn die Inzidenz steigt, können die Intensivbetten knapp werden. Was eine Inzidenz ist? Das ist die „Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe von bestimmter Größe während eines bestimmten Zeitraums“.
Ist es Durchfall, kann es stinken
Ob das schlimm ist? Kommt drauf an, was es ist. Ist es Durchfall, kann es stinken, ist es die Ruhr, dann ist es gefährlich. Und wer bestimmt die Größe der Gruppe? Am besten der mit den Locken. Und wenn der „Inzidenz“ sagt, dann zischt das gefährlich durch die Flure. Der mit den Locken ist Beauty, das Virus ist das Biest.
Nun kommt die Zahl des Grauens täglich
Und Beauty trägt einen weißen Kittel, und so ein Kittel ist der Retter, das weiß man schon aus der „Schwarzwaldklinik“, oder vom „Landarzt“. Medical-Soaps gehen immer. Aber nur wenn der Tod im Spiel ist, am besten in Serie. Und jetzt kommen die Zahlen, denn alle Drohung geht von Zahlen aus. Man kennt die böse Sieben, sechs mal sechs, bringt die Hex, aber nun kommt die Zahl des Grauens täglich: Die der anonymen INFEKTIONEN!
Tod lauert an der nächsten Ecke
Schon die Anonymität ist grauenhaft. Klar, man kann sich auch mit Schnupfen anstecken. Aber diesmal ist es Corona, wie die Krone, nur nicht die der Schöpfung, sondern die der endgültigen Erschöpfung. Jeden Tag neu: Die Infektionszahlen, so als ob die Infizierten bald sterben würden. Alle.
Oder als ob sie krank wären. Ob sie es sind oder nicht, das spielt für den Film keine Rolle: Hauptsache, der Tod lauert an der nächsten Ecke. Wer da so tödlich an der Ecke lauert, ist der Mitmensch. Der Nächste. Der Nachbar, der Kollege, der Passant: Alle drohen sie mit dem Tod!
Jeder Mensch ist eine Virusschleuder
Die Kinder den Großeltern, der Bahnfahrer seinem Mitfahrer, der Kaffee-to-go-Trinker kann seine Mit-Trinker im Gehen bedrohen. In jeder Schlange, vor jeder Kasse, machen es die Virulenten im Stehen. Jeder Mensch ist eine Virusschleuder.
Der Virulant geht um
Dreh dich nicht um, der Virulant geht um. Wer atmet, stößt das Virus vor sich her. Wer redet, der atmet. Wer singt, der atmet auch. Wer tanzt, der atmet heftig. Wenn Kinder spielen, atmen sie. Priester verbreiten das Virus beim Predigen.
Auf Friedhöfen steht der Atem still
Lehrer atmen beim Lehren. Sogar Polizisten atmen, wenn sie ihres Amtes walten. Solange Menschen noch atmen, machen sie andere krank. Nur wer das Atmen aufgibt, lebt gesund. Auf Friedhöfen steht der Atem still. Man ahnt Rettung: Nur wenn alle alles einstellen, dann könnte die Verbreitung des Virus gestoppt werden.
Bleib zu Hause! Allein!
Bleib zu Hause! Allein! Denn schon Verwandte sind Gefährder. Noch gefährlicher sind Freunde. Sie geben einem die Hand. Sie umarmen den Freund. Manche küssen sich sogar.
Produziert by Pharma-Industries.
Die Welt erstarrt im Todeshauch des Virus. Apokalypse jetzt und immer. Das wird ein Kassenfüller.
Ein kranker Knüller. Beauty wird von Dustin Hoffman gespielt, Jack Nicholson gibt das Virus, produziert by Pharma-Industries.
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