Spätestens seit Mitte März werden wir mit dem Thema „Corona“ so flächendeckend und lautstark zugedröhnt, dass man höllisch aufpassen muss, um überhaupt noch andere Geräusche wahrzunehmen. Wie etwa die Tatsache, dass der globale Lockdown nicht nur die unteren Schichten in den Metropolen hart trifft, sondern in der „dritten Welt“ voraussichtlich mehrere Millionen Menschen umbringen wird. Wohlgemerkt: Nicht vom Virus selbst ist die Rede, das in den armen und ärmsten Ländern noch mehr „Opfer fordert“ als in Europa oder Nordamerika, sondern von den zusätzlichen Kollateralschäden aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise, die aus dem monatelangen, inzwischen zum zermürbenden Stop-and-Go-Modus übergeleiteten Lockdown resultiert.

Thema für pausenlose Nachrichten

Dabei ist das Missverhältnis offensichtlich. Wenn man durchschnittliche Zahlen aus früheren Jahren zugrunde legt, sind in Deutschland seit Anfang Januar ungefähr 560.000 Menschen gestorben. Darunter waren 9.200, bei denen das Coronavirus als hauptsächliche oder wesentliche Todesursache diagnostiziert wurde. Das sind 1,64 Prozent aller Todesfälle. Im selben Zeitraum wurden ungefähr 200.000 Tote aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 135.000 Krebstote registriert. Das sind die beiden zahlenmäßig bedeutendsten Todesursachen in Deutschland, die zusammen rund 60 Prozent aller Sterbefälle ausmachen, aber offensichtlich kein Thema für pausenlose Nachrichten, Sondersendungen, regierungsamtliche Warnungen und herzensgut gemeinte Rufe nach einem nationalen Trauertag sind. 

Der aktuelle Anteil des Coronavirus am gesamten täglichen „Sterbegeschehen“ in Deutschland liegt bei 0,15 Prozent. Für „die Politik“ ist das ein natürlicher Grund, die Lautstärke der Alarmsirenen wieder hochzudrehen. Das Virus hat sich in kurzer Zeit, viel wirksamer als beispielsweise der Terrorismus und das russisch-chinesische Feindbild, als Instrument erwiesen, das Zweifel an staatlichen Notstandsmaßnahmen und an der Auszehrung verfassungsmäßiger Grundrechte mit einem sehr hohen Grad an Zuverlässigkeit verstummen lässt. „Die Politik“ kann das Wegsperren von Hunderttausenden oder auch Millionen alten Menschen und Angehörigen anderer „Risikogruppen“ tabufrei erörtern und teilweise auch schon praktizieren, ohne dass ein gesellschaftlicher Diskurs aufkommt. Die Hauptursache dafür scheint bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht in erster Linie individuelle Angst zu sein, sondern ein irregeleitetes Pflicht- und Solidaritätsgefühl. Großenteils handelt es sich allerdings – in Abwandlung eines klugen Spruchs von Oskar Lafontaine aus dem Jahr 1982 - um Sekundärtugenden, mit denen sich im Extremfall auch Kriege durchhalten lassen.

Lieber nur die Alten einsperren als alle

46 Prozent der Befragten seien angesichts der Corona-Seuche „für Restriktionen bei Risikogruppen“, titelte der BerlinerTagesspiegel am 31. März. Zu diesem Zeitpunkt war seit einer Woche das sogenannte Kontaktverbot der Regierungen von Bund und Ländern in Kraft. Neben einer breiten Vielfalt sonstiger Einschränkungen untersagte es allen Landesbewohnern, sich - abgesehen von den Mitgliedern des eigenen Haushalts - gleichzeitig mit mehr als einer anderen Person zu treffen.

Das vom Tagesspiegel mitgeteilte Ergebnis beruhte freilich auf einer Suggestivfrage, die grundsätzliche Zustimmung zur Notwendigkeit der angeordneten Maßnahmen voraussetzte: „Wie bewerten Sie die Idee, das Kontaktverbot wegen der Corona-Pandemie auf Personen mit Vorerkrankungen oder in höherem Alter zu beschränken?“ – Die so formulierte Frage, die weder Art und Schwere der angenommenen Vorerkrankungen noch das Alter präzisierte und die überdies die Art und den Umfang der befürworteten oder abgelehnten Zwangsmaßnahmen offenließ, hatten laut Tagesspiegel im Befragungszeitraum 27. bis 30. März 25,8 Prozent mit „sehr positiv“ und 20,8 Prozent mit „eher positiv“ beantwortet. 18,7 Prozent bewerteten die Idee „sehr negativ“ und 22,1 Prozent „eher negativ“.

Trotz der suggestiven Form bestehen an der vom Tagesspiegel ausgesprochenen Vermutung, die Gesellschaft sei an dieser Frage gespalten, auch vier Monate später keine grundsätzlichen Zweifel. Eher kann man wohl feststellen, dass das Thema sich seit Anfang Mai durch die Aufhebung oder Lockerung vieler Verbote, Gebote und Beschränkungen vorerst entspannt und seine zeitweise unverhältnismäßige Zentralität verloren hat. Es ist aber zu befürchten, dass die Grundidee jederzeit reaktivierbar ist, wenn die Stimmungsmache mit einer zweiten oder dritten Welle wieder zunimmt.

Als der Tagesspiegel am 31. März das vermutlich erste Umfrageergebnis präsentierte, hatten sich schon eine Reihe mehr oder weniger namhafter Personen zu Wort gemeldet. Einige Äußerungen hatte das Handelsblatt am 24. März zusammengefasst:

- Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte „Ausgangsbeschränkungen“ für „Ältere ab 65 Jahren und andere Risikogruppen“ gefordert, die auf längere Zeit gelten müssten. „Nötig seien umfassende Maßnahmen, um diese Bevölkerungsgruppe isolieren zu können, während sich das öffentliche Leben wieder schrittweise normalisiere“. Eine Voraussetzung dafür sei, „dass wir die nächsten Wochen nutzen, eine sehr saubere Stratifizierung zur Stabilisierung der Risikogruppen vorzunehmen anhand der existierenden Daten. Und zwar aller Daten, die wir zur Verfügung haben.“

Isolation als Teil der „Verantwortungsgesellschaft“

- Der kommissarische Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags, Heribert Hirte von der CDU, hatte sich dafür ausgesprochen, dass „Ältere und Risikogruppen länger Einschränkungen in Kauf nehmen müssen als der Rest der Gesellschaft“. Als positive Beispiele nannte er die bereits verhängten Besuchsverbote in Altersheimen und die Empfehlung der Bundesregierung, Kontakte zwischen Großeltern und Enkeln zu vermeiden. Es gehe dabei um „die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems im Interesse aller“, mahnte Hirte, und wollte das Land auf dem Weg zur „Verantwortungsgesellschaft“ sehen.  

- Die ehemalige Verfassungsrichterin Gertrude Lübbe-Wolff, als 67Jährige selbst eine Betroffene, hatte dem Handelsblattgesagt, es werde „über kurz oder lang darauf hinauslaufen müssen, dass die einschneidenden Restriktionen sich auf Ruheständler und andere spezielle Risikogruppen konzentrieren“. Notwendig sei dies als „Vorbeugung gegen eine Überlastung des Gesundheitssystems“, um „vor allem diejenigen aus dem Infektionsgeschehen möglichst herauszuhalten, die im Fall einer Infektion die Ressourcen des Gesundheitssystems voraussichtlich am häufigsten und am intensivsten beanspruchen“.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer von den Grünen machte sich im Gespräch mit der Welt (24. März) Gedanken, „wie wir in drei bis vier Wochen kontrolliert und organisiert aus diesem totalen Lockdown wieder herauskommen“. Sein Vorschlag: eine „vertikale Öffnung“. „Menschen, die über 65 Jahre alt sind, und Risikogruppen werden aus dem Alltag herausgenommen und vermeiden weiter Kontakte. Jüngere, die weniger gefährdet sind, werden nach und nach kontrolliert wieder in den Produktionsprozess integriert.“

Die Rechtsanwältin Jessica Hamed warb im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau (27. März) für die „Rechtmäßigkeit“ der Isolierung und Einsperrung von „älteren Menschen ab etwa 50-60 Jahren“, „Menschen mit Vorerkrankungen und Raucher*innen“. Es müsse „diskutiert werden, ob für die Rettung der Risikogruppen die Existenzgrundlage der gesamten Bevölkerung geopfert werden darf“. Bedenken gegen die Zwangsisolierung der „älteren Menschen“ wischte die pragmatische Juristin mit der pauschalen Behauptung beiseite: „Die Lebensrealität sieht faktisch so aus, dass alte und pflegebedürftige Personen überwiegend in Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen ‚gesteckt‘ werden oder ohnehin auf sich gestellt allein leben. Den Aufschrei empfinde ich als einigermaßen heuchlerisch.“ – Diese Argumentation ist indessen nicht nur kaltschnäuzig, sondern auch sachlich falsch: Nur etwa ein Viertel der fast drei Millionen pflegebedürftigen Deutschen lebt in Heimen. (Ärzteblatt.de, 18. Dezember 2018)

Die anscheinend am Weitesten gehende Idee brachten laut Pressemeldungen die Leiter dreier Kliniken in Düsseldorf, Leipzig und Minden – Aristoteles Giagounidis, Uwe Platzbecker und Martin Grießhammer - ins Spiel. Wie die Rheinische Post und der Remscheider Generalanzeiger am 27. März meldeten, sollen die drei Chefärzte in einem mehr oder weniger offenen Brief dafür plädiert haben, „besonders Gefährdete mit Vorerkrankungen“ und Menschen über 65 „zu ihrem Schutz hermetisch abzuriegeln“, um Personen mit niedrigerem Risiko zu ermöglichen, „den wirtschaftlichen Betrieb aufrecht zu erhalten“. Auch vom Einsatz der Bundeswehr zur Versorgung des isolierten Bevölkerungsteils soll die Rede gewesen sein.

Wie riegelt man 20 Millionen Menschen hermetisch ab?

Direkt betroffen wären in Deutschland von einem derartigen Szenario mehr als 20 Millionen Menschen. Vermutlich die meisten von diesen leben mit Partnern, viele jüngere „Vorerkrankte“ auch mit ihren Kindern, zusammen. Mit Sicherheit wäre die „Abriegelung“, Versorgung und Überwachung von so vielen verstreut lebenden Menschen eine weitaus größere sicherheitspolitische und logistische Herausforderung als die Absperrung eines zusammenhängenden Gebiets wie der chinesischen Stadt Wuhan, deren Einwohnerzahl mit über elf Millionen Menschen angegeben wird. Schon aus Gründen der technischen Machbarkeit würde der Gedanke an eine Zusammenfassung aller Angehörigen von „Risikogruppen“ in geschlossenen Wohnvierteln oder in Lagern (etwa in freigeräumten Kasernenkomplexen, leerstehenden Schulen oder ungenutzten Verkaufshallen) in die Nähe rücken.

Zwangsmaßnahmen gegen „Gefährdete mit Vorerkrankungen“, die nicht einfach auf Grund ihres bloßen Alters leicht zu identifizieren und zu erfassen sind, würden außerdem voraussetzen, dass den vollstreckenden Staatsorganen alle persönlichen Krankenakten ohne Einschränkung zur Verfügung gestellt werden müssten, wie es schon in der oben zitierten Forderung des Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, anklang. Die ärztliche Schweigepflicht wäre mit einem Schlag liquidiert, damit zugleich auch das Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und Ärzten nachhaltig belastet.

Leider war es nicht möglich, von einem der drei beteiligten Mediziner oder den beiden Zeitungen nähere Angaben über Inhalt und Adressaten dieses Briefes zu erhalten. Entsprechende Mails blieben unbeantwortet.

England: „Segmenting and Shielding“

Die britische Zeitung Guardian berichtete am 5. Mai über Vorschläge einer regierungsnahen Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern der Universität Edinburgh unter dem Titel „segmenting and shielding“, Abtrennen und Schützen. Ihre Strategie sah vor, alle Menschen über 70 und andere durch das Virus besonders gefährdete Personen über einen längeren Zeitraum hin - die Rede war zunächst von mindestens 17 Wochen - zu isolieren, um „jüngeren Leuten mehr Freiheit zu geben, sich zu bewegen und an die Arbeit zurückzukehren“. Der Anteil der zu isolierenden „Risikogruppen“ an der Gesamtbevölkerung wurde von der Arbeitsgruppe auf 20 Prozent geschätzt. Weitere 20 Prozent, bestehend aus Familienangehörigen und Mitarbeitern von Pflegediensten, sollten den Kontakt zu den Isolierten aufrechterhalten, ebenfalls Beschränkungen unterliegen und möglichst täglich auf das Coronavirus getestet werden.

Die detaillierten Vorschläge wurden nach Darstellung des Guardian im Kabinett ernsthaft diskutiert. Gesundheitsminister Matt Hancock habe ihre Durchführung nicht ausgeschlossen, hieß es weiter. Letztlich scheiterten die Ideen der Arbeitsgruppe anscheinend daran, dass konservative Abgeordnete und liberale Aktivistengruppen gleichermaßen die damit verbundene Diskriminierung ablehnten.

Verwirklicht wurde aber ein anderes Modell, das sehr viel weniger Menschen betraf und mehr oder weniger auf Freiwilligkeit basierte: Insgesamt 2,5 Millionen Personen wurden aufgrund der Unterlagen des staatlichen Gesundheitsdienstes PHE als „Hochrisiko-Patienten“ identifiziert, die im Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus vermutlich eine Behandlung im Krankenhaus benötigen könnten. Das betraf, wie schon aus der Zahl hervorgeht, nicht generell alle älteren Menschen. Als Gefährdete mit eventuell besonders schwerem Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion wurden insbesondere Personen mit Organtransplantationen, Krebskranke mit laufender Chemotherapie, schwangere Frauen mit Herzleiden und Menschen mit schweren Atemproblemen eingestuft. 

Soweit möglich wurden alle diesen Gruppen zugeordneten Personen persönlich angesprochen, in der Regel durch ihre Hausärzte. Ihnen wurde dringend „empfohlen“, nicht zur Arbeit zu gehen, nicht selbst einzukaufen, keine Freunde zu treffen und die Wohnung möglichst gar nicht zu verlassen. Bei der Verwirklichung dieser Anforderungen, insbesondere bei der Versorgung mit Lebensmitteln, wurden die Betroffenen amtlicherseits unterstützt.

Die wochenlange Isolierung dieser Menschen wurde in England und Wales erst am 2. Juni ganz vorsichtig und partiell gelockert, blieb jedoch in Nordirland und Schottland vorläufig bestehen. In England dürfen Betroffene seither einmal am Tag die Wohnung in Begleitung einer Person ihres Haushalts verlassen. Alleinlebende dürfen sich mit einer anderen Person bei Wahrung eines Zwei-Meter-Abstands treffen. Verboten bleibt unter anderem, zu arbeiten, einzukaufen oder Besuche bei Freunden in deren Wohnung.

Was im Vereinigten Königreich am Anfang teilweise als freiwillige Selbstbeschränkung dargestellt wurde, hat dort offenbar Züge eines kleinlich gängelnden Zwangsregimes bekommen. Zwischen Ratschlägen der Regierung und individuell begründeten haus- oder fachärztlichen Empfehlungen einerseits und amtlichen Anordnungen andererseits wurde nicht mehr deutlich genug unterschieden. Das schlug sich in den Nachrichten der am meisten verbreiteten britischen Medien so nieder, dass die am 2. Juni in Kraft getretenen Lockerungen als „Erlaubnis“ zum Verlassen der eigenen Wohnung dargestellt wurden und leitende Mediziner im Regierungsapparat die Betroffenen „dringend ermahnten“, „einen sensiblen und verhältnismäßigen Gebrauch von der Freiheit zu machen, die wir ihnen geben möchten“.

Gott schütze uns vor diesen Schützern!

In Deutschland ist der Ton der Bundesregierung, der von der Kanzlerin vorgegeben und bis zur Ebene mittlerer Beamter nachgeahmt wird, ähnlich bevormundend, gönnerhaft und immer wieder direkt beleidigend. Das herrschende, in seltener Einmütigkeit von nahezu allen Medien verbreitete Narrativ besagt, dass die verordnete wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Vollbremsung, deren verheerende Auswirkungen und nachhaltige Folgen erst allmählich sichtbar werden, vornehmlich dem „Schutz der Verletzbarsten, Ältesten und Schwächsten“ diene. Das drängt die als „Risikogruppen“ Stigmatisierten – bisher noch in der Regel unausgesprochen - in die Rolle der Sündenböcke, wenn es zu einer unvermeidlichen Aufarbeitung der Corona-Krise und der von nahezu allen Regierungen der Welt angeordneten Maßnahmen kommt.

Über das administrativ angeordnete und organisierte Wegsperren und „Abriegeln“ von mehreren Millionen Menschen, die aus irgendwelchen Gründen, hauptsächlich natürlich ihres Alters wegen, den „Risikogruppen“ zugerechnet werden, ist während der ersten Phase dieser noch keineswegs definitiv beendeten Krise nur vereinzelt und anscheinend unsystematisch gesprochen worden. Aber dass das Thema in ungezügelter Offenheit, Unbefangenheit und faktenfreier Leichtfertigkeit „diskutiert“ wurde und dass offenbar kein einziger Befürworter von derart drastischen und umfangreichen, in der europäischen Nachkriegsgeschichte beispiellosen, in ihren sozialen und psychischen Auswirkungen unverantwortlichen Zwangsmaßnahmen Schaden an seiner beruflichen und politischen Laufbahn genommen hat, stellt als solches einen Zivilisationsbruch dar.

Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer zog sich zwar einige wenige Tage lang weich formulierte, praktisch folgenlose und ganz schnell wieder vergessene Kritik zu, nachdem er am 28. April im SAT1-Frühstücksfernsehen gelästert hatte: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“. Aber sein aus demselben menschenverachtenden Ungeist stammender Vorschlag in der Welt vom 24. März, Menschen über 65 Jahren und Angehörige anderer „Risikogruppen“ bis zum Ende der Corona-Seuche in ihren Wohnungen einzusperren, hatte kaum Empörung ausgelöst

Besucherregelung wie im Hochsicherheitstrakt

Schon während der ersten Phase der Corona-Krise im März, April und Mai wurden weltweit Millionen alter Menschen „zu ihrem Schutz“ monatelang zwangsweise isoliert.  Für Deutschland hieß das, dass in allen deutschen Alten- und Pflegeheimen ein totales Besuchsverbot über alle Bewohnerinnen und Bewohner verhängt wurde, ohne dass es darüber auch nur Ansätze einer gesellschaftlichen Diskussion gab. Das betraf nach unterschiedlichen Angaben 800.000 oder 810.000 Menschen.

Damit entfiel für mehrere Wochen auch die regelmäßige Beobachtung der Zustände in den Heimen durch Verwandte und Freunde der dort lebenden Personen. Was in den Aufbewahrungsanstalten für alte Menschen an zusätzlichen Freiheitsberaubungen – neben dem totalen Besuchsverbot – praktiziert wurde, blieb in dieser Zeit der Wahrnehmung durch Außenstehende entzogen und interessierte die regierungstreu aufgestellten deutschen Mainstream-Journalisten anscheinend auch gar nicht. Aus dem benachbarten Österreich zum Beispiel gab es Berichte, dass manche Heimbewohner durch das Abschrauben der Türklinken am „eigenmächtigen“ Verlassen ihrer Zimmer gehindert wurden.

Von Amts wegen regelrecht eingesperrt wurden die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen des grün regierten Bundeslandes Baden-Württemberg durch die Verordnung des dortigen Sozialministeriums „zur Untersagung des Verlassens bestimmter Einrichtungen zum Schutz besonders gefährdeter Personen vor Infektionen mit Sars-CoV-2“ vom 7. April. Danach durften sie die Heime nur noch aus eng begrenzten „trifftigen“ Gründen“ wie Arztbesuchen oder Einkäufen „für die Gegenstände des täglichen Bedarfs“ verlassen. Diese Verordnung war zunächst nur bis zum Ablauf des 19. April befristet, wurde dann verlängert und am 3. Mai aufgehoben.

Generell wurden die absoluten Besuchsverbote in allen deutschen Alten- und Pflegeheimen seit der ersten Maiwoche, teilweise aber auch schon ab Mitte April, in kleinen Schritten gelockert – mit zeitlichen und inhaltlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Bundesländern und noch größeren Unterschieden von Heim zu Heim. Grundsätzlich waren die Heimleitungen Herrscher auf ihrem eigenen Territorium. Der NDR Schleswig-Holstein ließ am 5. Mai Mathias Steinbuck vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste mit der stolzen Ansage zu Wort kommen: „Wir werden von unserer Besucherregelung – also der Untersagung von Besuchen – nicht abweichen. (...) Wenn das schiefgeht, steht nachher die Staatsanwaltschaft bei mir.“

Typische Regelungen in der ersten Zeit nach der Lockerung des Besuchsverbots sahen vor, dass überhaupt nur eine einzige frei zu wählende Bezugsperson zu Besuchen berechtigt war, dass Gespräche nur durch eine Trennscheibe erlaubt waren, dass Berührungen verboten waren und dass es äußerst rigide und knappe Regelungen der Zahl und Dauer der Besuche gab. Maßstab war, was die Heimleitungen sich und ihrer Einrichtung „zumuten“ wollten. Der ansonsten manchmal aufdringlich fürsorgliche Staat hielt sich aus dieser Frage raus. Kolonnen journalistischer Weißwäscher beschrieben in süßlicher Tonart Uromas Freude, die Urenkelchen für einige Minuten hinter der Plexiglasscheibe sehen und vielleicht sogar hören zu dürfen.

Wieweit sich das inzwischen gebessert hat, bliebe zu untersuchen. Mit Sicherheit wäre aber in allen deutschen Alten- und Pflegeeinrichtungen sofort wieder Eiszeit, wenn „die Politik“ zur zweiten oder dritten Welle der Seuche blasen würde.

„Gezielter Schutz für die Schwächsten“

Dass der Staat die Angehörigen der sogenannten Risikogruppen „gezielt schützen“ müsse und wolle, ist in der Praxis der Corona-Krise zu einem zynischen oder gedankenlosen Code für Isolieren, Wegsperren, herablassende Vereinnahmung und anmaßende Entmündigung geworden.  Was die Grenze der „Älteren“ nach unten angeht, sind der ausgreifenden Phantasie der aggressivsten Wegsperr-Befürworter kaum Grenzen gesetzt, obwohl das mittlere Alter der Menschen, die durch das Coronavirus tödlich erkranken, nach bisherigen Erkenntnissen bei etwa 80 Jahren liegt.

Ein erheblicher Anteil der Menschen, die nach dieser Philosophie zu ihrem eigenen Schutz für längere Zeit „aus dem Alltag herausgenommen werden“ sollen (Palmer), ist zum Verkauf seiner Arbeitskraft gezwungen, weil er das gesetzliche Rentenalter noch gar nicht erreicht hat oder weil sich von der Rente allein nicht leben lässt. Die Chancen der zu „Risikogruppen“ erklärten Menschen auf dem Arbeitsmarkt werden gewiss nicht besser, wenn ständig damit gerechnet werden muss, dass sie plötzlich wegen „besorgniserregender neuer Fallzahlen“ oder wegen eines immer wieder heftig ausschlagenden, aber sachlich irrelevanten „R-Werts“ für ein paar Wochen oder Monate in den nächsten Hausarrest geschickt werden könnten.

Klar und einfach gesagt: Diese Art von aufgezwungenem Schutz erhöht für viele direkt Betroffene die Gefahr der Altersarmut – und damit auch die individuellen gesundheitlichen, sowohl physischen als auch psychischen Risiken. Aber für eine „Öffentlichkeit“, die seit bald fünf Monaten wie gebannt auf „Fallzahlen“ und „R-Werte“ starrt, ist das kein Anlass zur Beunruhigung und zu einer umfassenderen Art des Nachdenkens und der Debatte.

Zweifellos ist die Gefahr der Ausbreitung von Infektionen in Alten- und Pflegeheimen groß.

Eine Schande  unserer Zivilisation

Aber erstens wäre es eine Schande und eine Bankrotterklärung unserer Zivilisation, wenn zur Minimierung dieser Gefahr keine anderen Modelle entwickelt würden als die totale Isolierung aller Betroffenen mit den damit verbundenen Leiden, die in den Wirkungen lebensverkürzend sind, aber von der „Öffentlichkeit“ ignoriert werden können, weil sie kein Gegenstand stündlicher Alarmmeldungen in den Staatsmedien sind.

Zweitens bietet die Trennung von Verwandten und Freunden den Bewohnern solcher Einrichtungen keinen ausreichenden Schutz vor Infektionen. In den meisten europäischen Ländern ereigneten sich zwischen 40 und 60 Prozent der schweren Erkrankungen und Todesfälle durch COVID-19 in Alten- und Pflegeheimen. Die wohl wichtigsten Ursachen seien an dieser Stelle nur stichwortartig genannt: Die mangelhafte Ausstattung des Personals mit zuverlässiger, also qualitativ guter Schutzausrüstung. Die vielfach fehlende oder unzureichende Ausbildung des Personals im Umgang mit dieser Ausrüstung. Arbeitsmäßige Überlastung des Personals schon in Normalzeiten, zusätzlich forciert durch Ausdünnung wegen zahlreicher Quarantänefälle. Häufige Wechsel von Pflegekräften zwischen mehreren Einrichtungen. Schlecht gehandhabte Verschiebungen Betroffener zwischen Pflegeeinrichtung und Krankenhaus.

Drittens lebt nur ein ganz geringer Teil der Menschen, die pauschal und mit willkürlich zusammengeschusterten Kriterien als „besonders gefährdet“ deklariert werden, in Alten- und Pflegeheimen. Wenn man beispielsweise eine mittlere Zahl von 20 Millionen Menschen annimmt, die in Deutschland den „Risikogruppen“ zugerechnet werden können, sind nur vier Prozent von ihnen Heimbewohner.

Die meisten Angehörigen sogenannter Risikogruppen leben völlig selbstständig und reagieren auf ihre „besondere Gefährdung“ individuell sehr unterschiedlich. Einerseits ängstigen sich viele tatsächlich und nehmen angeordnete Einschränkungen und sogar die staatliche Bevormundung als alternativlos notwendig und fürsorglich wahr. Andererseits gibt es aber auch viele, die gern selbst darüber entscheiden würden, ob sie sich von ihren Kindern „nur zu eurem Besten“ die Begegnung mit ihren Enkeln und Urenkeln vorenthalten und verbieten lassen wollen. Je niedriger manche aggressiven Wegsperr-Befürworter das Alter ansetzen, ab dem die „besondere Gefährdung“ beginnen müsse, um so mehr empfinden viele Betroffene diese ungebetene „Fürsorge“ als Diskriminierung und Gängelei. Schließlich fühlen sich vermutlich die meisten 70- und sogar 80Jährigen heute deutlich „jünger“ als ihre Eltern und Großeltern im gleichen Alter.

Menschen in diesem Alter sind, sogar besser als wesentlich Jüngere, meist sehr wohl in der Lage, Risiken einzuschätzen und selbstbestimmt mit ihnen umzugehen. Außerdem hindert diese Gesellschaft letztlich niemand daran, seine Gesundheit und schlimmstenfalls sogar sein Leben bei Extremsportarten, beim Autofahren oder einfach beim Essen und Trinken zu riskieren. Letzten Endes geht es bei dem Gerede über die „Risikogruppen“ auch gar nicht in erster Linie darum, Betroffene vor einem Risiko für sich selbst zu schützen. Gefürchtet wird vielmehr, das wurde besonders in der ersten Phase dieser Kampagne – also im März und April – immer wieder offen und brutal betont, um die Belastung, die „ältere“ Menschen und „Vorerkrankte“ für das Gesundheitssystem darstellen könnten.

 Die Wegsperr-Option bleibt auf dem Tisch

Als die Bundesregierung die ersten umfassenden Beschränkungen und Verbote anordnete hieß es in den extra leicht verständlich formulierten „Regeln zum Corona-Virus vom 22. März 2020“: „Alle müssen für ein paar Wochen auf viele Dinge verzichten“. Das traf allerdings die Besitzer von Villen mit 1000-Quadratmeter-Grundstücken nicht ganz so hart wie die Mieter von Kleinstwohnungen ohne Balkon. Nachträglich wurde in den bewusst frühkindlich gehaltenen Text noch eingefügt: „Die Regeln gelten bis zum 19. April. Das hat die Bundes-Kanzlerin am 1. April gesagt.“

Für Zweifelnde, die einen Aprilscherz russischer Trolle vermuten, ist auf der Website des Kanzleramts der vollständige Text zu finden:

Aprilscherz russischer Trolle

https://www.bundeskanzlerin.de/bkin-de/aktuelles/22-maerz-2020-regeln-zum-corona-virus-1733310

Zumindest stand er dort noch in den frühen Morgenstunden des 29. Juli.

Schon vor dem Ablauf der anfangs genannten Geltungszeit korrigierte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: "Wir werden unser altes Leben lange nicht leben können" (Spiegel, 17. April).

Was heißt in diesem Zusammenhang „lange“? Laschet sagte damals dem Hamburger Nachrichtenmagazin, er rechne mit „Einschränkungen bis ins Jahr 2021“. Zu jener Zeit geisterte in den Politikersprüchen noch das Phantom eines zeitnah zu erfindenden, sofort in riesigen Mengen verfügbaren Impfstoffs herum. Inzwischen hat man sich an Prognosen gewöhnt, dass bis dahin noch drei, fünf oder schlimmstenfalls zehn Jahre vergehen könnten. Sogar die Möglichkeit, dass es einen nachhaltig wirksamen Impfstoff gegen das „neuartige“ Coronavirus vielleicht niemals geben wird und dass auch die Immunität von Menschen, die die COVID-19-Erkrankung durchgestanden haben, nur von kurzer Dauer sein könnte, wird heute freimütig in Betracht gezogen. Und schon bevor die globale Menschheit mit diesem Virus wirklich fertig ist, können jederzeit andere Pandemien auftreten.

Dass wirtschaftliche Zusammenbrüche des gegenwärtigen Ausmaßes nicht beliebig oft wiederholbar sind und dass der weltweit dominierenden kapitalistischen Gesellschaft kein endloser Stop-and-Go-Modus zuzumuten ist, kann als eindeutig und allgemein anerkannt gelten. Die Idee, nicht der gesamten Bevölkerung, sondern hauptsächlich den „Risikogruppen“ eine stark reduzierte Lebensweise zu verordnen, wird deshalb voraussichtlich mit der Zeit immer attraktiver werden. Dieses Konzept wird mit höchster Wahrscheinlichkeit – ebenso wie beispielsweise viele totalitäre Überwachungsideen, die in der „ersten Welle“ der Corona-Krise als unpopulär fallengelassen wurden – bei nächster Gelegenheit wieder auf den Tisch gelegt werden.

Beispiele aus Israel

Für diese These zwei aktuelle Beispiele aus Israel, wo die „zweite Welle“ anscheinend gerade zu echten Kapazitätsproblemen für das Gesundheitssystem führt.

- Am 19. Juli meldete die Times of Israel, dass Prof. Dov Schwartz, der einem interdisziplinären Team an der Ben Gurion University in Beerscheba angehört, gefordert habe, alle Bürgerinnen und Bürger über 67 Jahren sollten in den nächsten 30 Tagen ihre Wohnungen nicht verlassen dürfen. Die Jüngeren sollten zwar zur Arbeit gehen, aber an Freizeitaktivitäten weitgehend gehindert werden. Um das durchzusetzen, verlangt Schwartz eine nächtliche Ausgangssperre ab 18 Uhr an allen Wochentagen und einen vollständigen Lockdown an den Wochenenden. Alle Orte, deren „Harmlosigkeit“ nicht „bewiesen“ sei, müssten geschlossen werden. Ausdrücklich nannte Schwarz Freibäder, Restaurants, Synagogen und Fitness-Studios. (YNetNews.com, 21. Juli)

- Prof. Eran Segal vom Weizmann Institute of Science in Rechovot – kein Fachmediziner, sondern ein Computerbiologe und Ernährungswissenschaftler, der „an der Entwicklung quantitativer Modelle für alle Ebenen der Genregulation“ arbeitet – befürwortet die „vollständige Isolierung der Risikobevölkerung“, für die er als konkretes Beispiel lediglich „diejenigen“ nennt, „die 60 Jahre oder mehr alt sind“. Das „beseitigt die Gefahr eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems, weil 80 Prozent aller ernsthaft Erkrankten älter als 60 sind“. Zusammen mit einem allgemeinen Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen würde die vollständige Isolierung der „Risikogruppen“ es laut Prof. Segal erlauben, „die Wirtschaft offenzuhalten“ und sei daher „eine weniger schlimme Alternative zum kompletten Lockdown“. (YNetNews.com, 19. Juli)

Israel hat, um die Tragweite von Segals Vorschlag richtig zu ermessen, kein wesentlich geringeres gesetzliches Rentenalter als Deutschland. Es liegt für Männer bei 67 Jahren, für Frauen allerdings schon bei 62. Tatsächlich arbeiten israelische Männer, da auch dort die meisten Renten nicht reichen, im Durchschnitt bis zum Alter von 69,3 und Frauen bis zum Alter von 66,5 Jahren.

Von den mit derartigen Vorschlägen verbundenen Folgen für die Entwicklung der Altersarmut war schon die Rede.

TAZ SCHREIBT WIE GESCHMIERT

„Am Wochenende wollen die Organisatoren tausende Verschwörer, Impfgegner und Rechte in Berlin auf die Straße bringen.“ - So ruft das Blatt zu Regierungs-Aktion gegen die Demokratie auf. Schon klar wer die taz schmiert. Jetzt erst recht:

AKTION FÜR DAS GRUNDGESETZ!


DEMOKRATISCHER WIDERSTAND

Für uns beginnt es am Freitag ab 17:30 Uhr auf der Wiese vor dem Bundestag gemeinsam mit Ärzte für Aufklärung, der Redaktion unserer Wochenzeitung Demokratischer Widerstand und, als vertrauter Gastredner, Michael Ballweg von den Querdenkerinnen und Querdenkern aus Südwestdeutschland — und weiteren noch Anzukündigenden.
Am Samstag, den 1. August 2020 ab 10:30 Uhr vor dem Brandenburger Tor schließen wir uns dem Tag des Friedens an — und freuen uns auf einen absolut freundlichen Tag für die Aufklärung, Republik, Gewaltenteilung, Föderalität, Wissenschaftlichkeit und Demokratie.

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Die Alten sind an Corona gestorben, WEIL sie in Einrichtungen "eingesperrt" sind! Sie stecken nicht andre an, sondern wurden vom Personal angesteckt. In Nord-Italien, wo im Norden starke Luftverschmutzung herrscht(wie in Wuhan und Madrid, also...

Die Alten sind an Corona gestorben, WEIL sie in Einrichtungen "eingesperrt" sind! Sie stecken nicht andre an, sondern wurden vom Personal angesteckt. In Nord-Italien, wo im Norden starke Luftverschmutzung herrscht(wie in Wuhan und Madrid, also chron. Bronchitis als Vorerkrankung) und viele chinesische Gastarbeiter in der Industrie arbeiten, hat man, weil viele Krankenhäuser privatisiert sind, bei der Corona-Überbelegung von den nicht privatisierten Krankenhäuser die CORONA-Patienten IN FREIE BETTEN VON SENIORENHEIMEN GELEGT, keine TESTS beim Personal(Putzfrau, Essensausgabe usw), keine Schutzkleidung zum Wechseln, wenn man aus Coronazimmer zu Seniorenzimmer geht. Der Erfolg: 60 Alte starben, aber sie verstopften nicht Beatmungsstationen, sondern starben vor Ort; es starben auch Arzt und Leiter der Einrichtung. Das Interview gab der Nachfolger. Natürlich starben sie alle ziemlich gleichzeitig, weshalb in den Medien die Engpässe bei Särgen und Beerdigungen gezeigt wirden. Zu den für Laien erschreckenden Todeszahlen wurden nie die an dem Tag zu erwartenden Todeszahlen dazu genannt. Sie lagen die längste Zeit in der Norm! Das GLEICHZEITIGE Sterben durch gleichzeitiges anstecken von Personal auf 'eingesperrte' Alte war das Problem! Abgesehen davon liegen unter der Beatmung vorwiegend ADIPÖSE(ACE-Andockstellen sind massenhaft im Fettgewebe, von Coronaviren genutzt, die sich dort massenhaft vermehren und die Krankheit verschlimmern). Seit in Berlin seziert wird(vorher vom RKI abgelehnt, das von einem Tierarzt geleitet wird), ist kein Corona-Patient ohne Vorerkrankungen dabei gewesen. Wobei ich persönlich finde, daß Adipositas und Nikotinsucht als Vorerkrankung in den Medien und Fachberichten zu wenig erwähnt werden. Dr. Karin Ritter-Pichl (ich bitte den 2. Bericht zu entschuldigen, diesmal geht es ja nicht um mich,80. Bei meinem ersten Bericht hatte ich Pakistan vergessen zu erwähnen, wo ich als eigentlich Wegzuschließende mit über 70 nach d Flutkatastrophe in Zelt oder unter freiem Himmel u.a.massenhaft Malaria und Dengue versorgte)

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Dr. Karin Ritter-Pichl
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@Klaus Bloemker

Unsere Staatsmedien benutzen die seltsame und zuvor ungehörte Wortprägung:
"mit oder an" bzw. "im Zusammenhang mit Corona" gestorben.
______________
Sie meinen also, die Coronainfektion hat nur nebenbei eine Rolle gespielt?


Sie...

@Klaus Bloemker

Unsere Staatsmedien benutzen die seltsame und zuvor ungehörte Wortprägung:
"mit oder an" bzw. "im Zusammenhang mit Corona" gestorben.
______________
Sie meinen also, die Coronainfektion hat nur nebenbei eine Rolle gespielt?


Sie zitieren es doch selbst: Es sind die Behörden, das RKI und unsere Leitmedien, die sich dieser ungewöhnlichen Wortwahl bedienen und damit klare kausale Zuordnungen verschleiern. Wer diese Krankheit ernst nimmt, fordert aber genau diese ein. Wie wäre daher Ihr im übrigen unüberbietbar debil-infames Beispiel richtig konstruiert?

Sie zeigen nicht nur mit diesem, sondern mit allen Ihren Kommentaren in diesem Blog, dass Sie weder lesen, noch denken können.

Wenden Sie Ihren Blick bitte nach oben, in die Titelzeile des Blogs: da steht RATIONALGALERIE, nicht ROTZGALERIE.

Weiterlesen
Oirad
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Ich bin 80. Ich habe bis 72 als Ärztin gearbeitet, nach meiner Pensionierung mit 66 dann in den Slums von Afrika, Indien, in Nikaragua und auf Mindanao zT auf Pferden unterwegs. Während der letzten Monate war ich dringend für die Betreuung der...

Ich bin 80. Ich habe bis 72 als Ärztin gearbeitet, nach meiner Pensionierung mit 66 dann in den Slums von Afrika, Indien, in Nikaragua und auf Mindanao zT auf Pferden unterwegs. Während der letzten Monate war ich dringend für die Betreuung der Enkel (6,1) erforderlich, da Schulen und KiTas zu waren. Da Sport erlaubt war, bin ich täglich 20-30, bei IPPNW-Aktionen am Brandenburger Tor auch über 50 Km Rad gefahren(morgen bin ich an 4000 Km Rad seit März vorbei). Ich bin weder adipös noch Raucher und ich habe mich für den Fall von "italienischen Verhältnissen" in Berlin für täglich von 18-23" (also wenn die Kinder im Bett sind) als Aushilfe im nächstgelegenen Krankenhaus registrieren lassen. Ich versorge mich selbstverständlich selbst und war ringsum beschäftigt, Corona-deprimierte ehemalige Patienten, Freunde und Angehörige zu unterstützen. Ich gehöre also weggesperrt!?

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Dr. Karin Ritter-Pichl
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Es ist unfassbar was ich eben lese, Klaus Bloemker ! Sie sollten sich wirklich schämen. Den üblen Vergleich in der Rationalgalerie, wo Antifaschisten, Demokraten und Leute zu Wort kommen die über die Welt und über die politischen Zustände im Land...

Es ist unfassbar was ich eben lese, Klaus Bloemker ! Sie sollten sich wirklich schämen. Den üblen Vergleich in der Rationalgalerie, wo Antifaschisten, Demokraten und Leute zu Wort kommen die über die Welt und über die politischen Zustände im Land meist kluge Antworten und Beiträge schreiben ist das sowas von daneben.
Als Tochter eines KZ-Häftlings (Kommunisten) der schwerkrank in den letzten Jahres seines Lebens gewesen ist als Folge von Haft, Folter und Demütigungen starb verwahre ich mich auf Schärfste gegen einen Vergleich der mir dien Haare zu Berge stehen lässt.
Die Gräueltaten des deutschen Faschismus mit ihren Helfers- und Helfers Helfen ist eine Zäsur in der gesamten Menschheitsgeschichte und diese hat ihr Urteil in Nürnberg auf immer gefällt.
Es verbietet sich nur in die Nähe der Relativierung zu kommen.

Lieber Uli, es ist wirklich egal was du mit dem Text machst. Es musste aber raus.

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Ulrike Spurgat
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Die Diskussionist ist in diesem Strang beendet.

Uli Gellermann
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Ein entsetzlich deutlicher Artikel, der mich fassungslos macht und eine Zeit ausstrahlt, die ich glaubte, die es nie mehr geben würde - nämlich die des Gesundheitswahns! Alles erbkranke und ungesunde hat elimniniert zu werden! Galten diese Regeln...

Ein entsetzlich deutlicher Artikel, der mich fassungslos macht und eine Zeit ausstrahlt, die ich glaubte, die es nie mehr geben würde - nämlich die des Gesundheitswahns! Alles erbkranke und ungesunde hat elimniniert zu werden! Galten diese Regeln lediglich nur für Menschen jüdischen Glaubens,also Juden, die Erzfeinde des Christentums und geistig und körperlich Behinderten, sind es heute alle Menschen ab 60 Jahren aufwärts!

Wer jetzt noch nicht merkt, dass sich in DE und dem Rest der Welt ein Krieg abspielt, der sich sich gegen alles Alte und Kranke richtet, hat den Knall immer noch nicht gehört. Ein Krieg von Jung gegen Alt! und gegen alles Menschliche so und überhaupt! DAS ist DAS, was diesen Gesundheitsfanatikern so Angst macht - Das Menschliche!

Als die Anti-Reklame gegen das Rauchen begann, schwante mir schon Schlimmes. Diese aggressiven Bilder auf den Verpackungen sollten abschrecken und Angst erzeugen gegen eine Lust, gegen ein Vergnügen welches Entspannung und Erholung für einen kurzen Augenblick versprach: Nicht gleich in die Luft gehen, rauch lieber eine Zigarette. Natürlich ist das auch eine Verführung - aber sie hat mir in manchen Situationen geholfen, nicht an die Decke zu gehen sondern Nerven zu bewahren. Raucher bekommen in den seltensten Fällen Lungenkrebs. Von der Psychosomatik her liegen die Ursachen wo ganz anders.

Aber die Hatz und Hetze gegen diese Personengruppe waren der Anfang. Schon Kinder wurden infiziert, als sie diese abschreckende Anti-Raucher-Kampagne zu sehen bekamen. Auch sie wurden und werden mit Angst infiziert, wenn sie Mutter oder Vater haben die rauchen. Sie leben in Angst, ob diese nun krank werden könnten.
Jetzt sehen wir das Ende auf uns zu kommen in diesem Höhepunkt der Angst-und Panikmache vor einem lächerlichen Virus vor dem es sowieso keinen Schutz gibt und zwar in jeder Altersgruppe! Nicht die Alten sind die Überträger, sondern die Luft durch die es schwebt.

Dachte ich immer, dass das Virus" Nationalsozialistische Reinlichkeitslehre- und Kultur" doch halbswegs aus den Köpfen der Menschen verschwunden sei - so ist auch dieses Virus nicht weg, sondern mutiert und gebiert noch Schlimmeres.

Wo ist der Sinn dieser weltweiten Panik gegen ein Virus, das nächstes Jahr wieder ganz anders aussieht? Ist China mit der ungeheuren Disziplinierung der Bevölkerung plötzlich ein Vorbild für Demokraten geworden,die keine Böcke mehr auf Demokratie haben von Freiheit, Selbst-und Mitbestimmung, Menschenrechten und selbstbestimmtem Leben? Durchzogen von Großzügigkeit, Mitmenschlichkeit=Solidarität und offen für alle Lebensentwürfe? ( In China ist in manchen Städten die Luft so verpestet, ohne Virus, dass die Menschen aus diesen Gründen freiwillig diese Masken tragen.)

Warum werden nicht die ungesunden, genmanipulierten Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen, die schon lange keine Mittel mehr zum Leben mit guter Gesundheit sind?

Warum werden nicht die pornografischen Werbefilme nachts aus dem TV verbannt, in denen Frauen sich nackt herumwälzen und Sexszenen gezeigt werden, die Kinder und Jugendliche so richtig tief gehend in ihren Seelen verderben und kalt für die Liebe machen, sodass sie immer mehr brauchen und am Ende, als Erwachsene vor Missbrauch an Kindern keine Unrechtsgefühle mehr kennen?

Warum wird der Missbrauch an Arbeitsplätzen und die Ausbeutung nicht verboten, die die Menschen längerfristig kränker machen als dieses Virus, dessen Infektiösitiät bei guter Ernährung und einem gesunden, starken Selbstbewusstsein und massenhaften Glückshormonen gegen Null geht - was Immunität genannt wird? Gleiches gilt auch für die Alten und Kranken! Doch so, wie es jetzt aussieht, fallen viel zu viele Menschen unter das Niveau eines Tieres, wie es in Kriegen meistens der Fall ist. Und dann Gnade uns Gott.

Das lachende Gesicht des Raubtier-Kapitalismus zeigt uns nun, dass er in der Lage war in kleinen Dosen die Herzen und Hirne unserer politischen Führungskräfte so zu entseelen, dass sie nicht mehr Recht vom Unrecht unterscheiden können. Sie sind Zombies geworden wie die großen Volkswirtschaften und haben nichts mehr mit dem sie menschlich sein könnten.
Auf die Dramen, die sich derzeit in Alten-und Pflegeheimen mit Besuchsverbot abspielen, verzichte ich, bin auch eine Betroffene und darf eine schwerkranke Freundin nicht besuchen und ihr Sohn darf nur 1 mal/Woche für eine 1/2 Std. völlig vermummt seine Mutter besuchen...Das ist Gewalt! Und die Führungskräfte in den Regierungen, die uns so was als Fürsorge verkaufen, sind entweder psychisch krank oder uninformiert und moralisch/ethisch verbohrt und verkommen! Sie haben keine Ahnung von Gesundheit und Krankheit und deren Ursachen und Behandlungen. Sie sind Verbrecher!

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Karola Schramm
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@ Oirad
Bei 9.200 Toten (in Deutschland) sei Covid-19 als hauptsächliche oder wesentliche
Todesursache festgestellt worden. Das ist mitnichten der Fall.

Unsere Staatsmedien benutzen die seltsame und zuvor ungehörte Wortprägung:
"mit oder an"...

@ Oirad
Bei 9.200 Toten (in Deutschland) sei Covid-19 als hauptsächliche oder wesentliche
Todesursache festgestellt worden. Das ist mitnichten der Fall.

Unsere Staatsmedien benutzen die seltsame und zuvor ungehörte Wortprägung:
"mit oder an" bzw. "im Zusammenhang mit Corona" gestorben.

______________
Sie meinen also, die Coronainfektion hat nur nebenbei eine Rolle gespielt?

Was ich jetzt sage, sage ich ungern. Aber die Coronaleugner haben ne gewisse Ähnlichkeit mit den Holocaustleugnern. - Diese Leute sagen, die meisten Juden seien doch nicht direkt 'an den Nazis gestorben', sondern nur 'im Zusammenhang mit denen'. (Es gab halt Typhus in einem KZ.)

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Klaus Bloemker
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@ Klaus Bloemker: "So, hat diese Logik jemand begriffen?"

Aber ja doch. Die Logik der 'Gesundheitssystemrettung' handelt nach der Devise:

"Das Leben gefährdet die Gesundheit"

Also ganz einfach, schränken wir das Leben ein oder schaffen es...

@ Klaus Bloemker: "So, hat diese Logik jemand begriffen?"

Aber ja doch. Die Logik der 'Gesundheitssystemrettung' handelt nach der Devise:

"Das Leben gefährdet die Gesundheit"

Also ganz einfach, schränken wir das Leben ein oder schaffen es gleich ganz ab.

Und darüber nicht den Humor verlieren:
https://www.saiten.ch/und-alles-ohne-auferstehung/

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Ute Plass
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1. Die Gegner des Corona-Regimes sind keine Leugner, Viren kann man nicht leugnen.
2. Wer die Regime-Skeptiker in die Nähe der Holocaust-Leugnen rückt, der spielt das widerliche, primitiv Spiel der Einheitsmedien.
3. Die Diskussion ist in...

1. Die Gegner des Corona-Regimes sind keine Leugner, Viren kann man nicht leugnen.
2. Wer die Regime-Skeptiker in die Nähe der Holocaust-Leugnen rückt, der spielt das widerliche, primitiv Spiel der Einheitsmedien.
3. Die Diskussion ist in diesem Strang beendet.

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Uli Gellermann
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Einen großen Dank an Knut Mellenthin für diesen profunden Beitrag und an Uli Gellermann für dieses hervorragende Forum!

Zu Mellenthin nur eine korrigierende Kleinigkeit: er schreibt, bei 9.200 Toten sei Covid-19 als hauptsächliche oder...

Einen großen Dank an Knut Mellenthin für diesen profunden Beitrag und an Uli Gellermann für dieses hervorragende Forum!

Zu Mellenthin nur eine korrigierende Kleinigkeit: er schreibt, bei 9.200 Toten sei Covid-19 als hauptsächliche oder wesentliche Todesursache festgestellt worden.

Das ist mitnichten der Fall. Die ärztlichen Regeln der Leichenschau (mit gewissen landesrechtlichen Abweichungen) schreiben für einen lege artis ausgefüllten Totenschein die Aufführung der jeweiligen zum Tode führenden Kausalfaktoren vor, in Deutschland bei natürlichen Todesursachen in der Regel ein Triplett vom Grundleiden bis zum auslösenden Faktor. Letzterer ist überaus häufig eine Lungenenzündung. Das verwundert nicht, ein durch eine oder mehrere Vorerkrankungen geschwächter Körper wird schnell Opfer viraler oder bakterieller Superinfektionen.

Das RKI und unsere Staatsmedien benutzen hier (wenn auch nicht durchgängig) die seltsame und zuvor ungehörte Wortprägung: "mit oder an" bzw. "im Zusammenhang mit Corona" gestorben. Das ist verdächtig und klingt nach Rückversicherung. So, als ob später einmal vorgetragen werden soll, eine ärztlicherseits vorgeschriebene Kausalzuordnung sei damit keineswegs behauptet worden!

Wie absurd ein solches Begriffsschema ist, macht man sich klar, wenn man für Corona Herpes einsetzt oder Humanpapillomviren (findet sich bei über 99,9% aller Menschen): "gestorben mit oder an oder im Zusammenhang mit Herpes oder HPV"!

In Großbritannien wurde in der Vor-Corona-Zeit eine Lungenenzündung als finaler lebensbeendender Faktor auf dem Totenschein überhaupt nicht eingetragen, sofern ernste Grunderkrankungen vorlagen, sondern ausschließlich letztere! Erst mit Corona hat der Chief-Coroner des UK (ein Pendant in D gibt es nicht, entspräche etwa einem Bundesamt für Gerichtsmedizin) diese Regel geändert. Desgleichen wurde die Regel einer Zweitbegutachtung durch einen weiteren Mediziner abgeschafft. Die sinnvolle Regelung, die Feststellung des Todes durch den behandelnden und einen pathologisch versierten Arzt feststellen zu lassen, gilt in Großbritannien (und einigen anderen Ländern) also nicht mehr. Folge? Seit Beginn des Jahres 2020 werden alle Toten, bei den seit Februar Corona festgestellt wurde als Covid-19-Tote gezählt, ungeachtet des zeitlichen oder kausalen Zusammenhangs zwischen Eintritt des Todes und Feststellung der Sars-Cov-2-Positivität. Lehrreich hierzu:

https://www.cebm.net/covid-19/why-no-one-can-ever-recover-from-covid-19-in-england-a-statistical-anomaly/

Zu dem Ganzen sehr informativ in verschiedenen Artikeln im Spectator John Lee, Chef-Pathologe in Oxford.

Das wird nur noch von den immer wieder geänderten Zählweisen der US-Amerikaner übertroffen (testlose Erhöhung der Corona-Infektionen durch Addition des 16(!)-Fachen an "Verdachtsfällen" zu jeweils einem "bestätigten" Fall, Corona ist eine überaus fantasieanregende Erkrankung:

https://www.fox35orlando.com/news/fox-35-investigates-florida-department-of-health-says-some-labs-have-not-reported-negative-covid-19-results.

Für uns gibt es daraus nur eine rationale Schlussfolgerung: die vom RKI genannten und von unseren Leitmedien ungeprüft übernommenen Angaben zur Zahl der Corona-Toten werden nicht in Betracht gezogen. Und zwar solange nicht, bis kausale Zuordnungen, welche auf lege artis durchgeführten pathologischen Untersuchungen basieren, vorliegen.

Im übrigen ist auf die Sentinel-Untersuchungen des an das RKI angegliederte Referenz-Zentrum Influenza, welches sämtliche Atemwegserkrankungen, also auch Corona, überwacht, zu verweisen. Die von 1% aller niedergelassenen Ärzte in Deutschland eingesandten Proben weisen seit Ende April keine Sars-Cov-2-positiven Proben mehr auf. Wer es nicht glaubt, rufe die entsprechenden Seiten des RKI auf (S.12, Absatz oben, seit 16 KW keine Sars-cov-2-Aktivität mehr feststellbar):

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-07-02-de.pdf?__blob=publicationFile

Für die gravierenden Abweichungen zwischen den von der politischen Führungsebene des RKI publizierten und von den im eigenen Institut angestellten Fachwissenschaftlern ermittelten Zahlen lässt sich u.a. anführen, dass RKI-intern hochwertigere RTq-PCR-Tests zur Anwendung kommen, die den marktüblichen überlegen sind, vor allem aber, dass die von jedem (!) Anbieter von PCR-Tests vorgeschriebenen und von politischen Führungsebene des RKI unter fadenscheinigen Gründen abgelehnten zweiten Bestätigungs-Tests auch durchgängig angewendet wurden. Das macht einen erheblichen Unterschied bei diesem für die Feststellung von Virenlasten als Indikator von echten Infektionen nicht geeigneten übersensitiven Test.

Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen:

Knut Mellenthin verweist vollkommen zu Recht auf die in gespensterhafter Weise ausbleibenden gesellschaftlichen Debatten im Zusammenhang mit den von Regierung und Behörden verhängten absurden, kontraprodukten, zerstörerischen, bevormundenden und grundrechtskorrodierenden Maßnahmen.

Risiko-Stratifzierung? Ressourcen-orientierte Pandemiesteuerung? Evidenzbasierte Medizin? Solche Begriffe erscheinen nicht in unseren Staatsmedien. Es würden aber heuristische Leitprinzipien dienen, die verantwortliche, zielgerechte und vor allem dem Risiko angemessene verhältnismäßige Maßnahmen bei einem relativ breitem gesellschaftlichen Konsens anleiten könnten. Die Zeit dazu war auch bei Beginn der Pandemie vorhanden, entsprechende Notfallpläne liegen Regierung und Bundestag seit 2012/13 vor.

Bei einer solchen breiten Debatte unter Beteiligung von Fach-Experten aller tangierten Bereiche und der Öffentlichkeit hätte sich die als starre Obergrenze definierte maximale Kapazität unseres Gesundheitswesens doch recht schnell als Fiktion herausgestellt. Sie ist und war flexibel und das in einem erheblichen Maß!

Nehmen wir als Beispiel das von der Regierung verhängte Operationsverbot. In der unmittelbaren Lockdown-Zeit wurden über eine Million Operationen aufgeschoben, die Krankenhäuser standen leer, auch die Intensivstationen, auf die man in kürzester Frist hunderte Intensivbeatmungsstationen eingerichtet hat, 150.000 Betten standen leer! siehe Bericht des Präsidenten Garß der deutschen Krankenhausgesellschaft. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hätte eine Pandemie solche tabula-rasa-Verhältnisse in den Kliniken noch überfordert?

Bei den Älteren und Risiko-gruppen (und wie um Himmels Willen will man hier zu gerichtsfesten rechtsbegrifflichen Definitionen kommen) wäre eine Option gewesen: ob und inwieweit die Betreffenden sich Schutz- oder Quarantänemaßnahmen unterwerfen, überlassen wir ihnen. Wenn sie Schutzmaßnahmen ablehnen, können sie aber nicht - bitte Formschreiben des Landesgesundheitsamt ausfüllen und unterschreiben- Priorität bei einer Notfallbehandlung beanspruchen, sofern das Gesundheitssystem tatsächlich überlastet wäre.

Dieser wichtige Zweck von politischen Debatten und Diskussionen bei globalgesellschaftlich relevanten Ausnahmesituationen: Fall-Lösungen unter dem Wettbewerb konkurriender guter, zielführender Ideen zu finden, zu vermitteln und umzusetzen, dieser Zweck wurde von unserer Regierung, den beteiligten Behörden und den Staatsmedien vollkommen verfehlt. Debatten wurden unterdrückt, ja erstickt bis heute, unter diensteifriger Beteiligung der öffentlich-rechtlichen und leitmedialen pawlowschen Kläffer. Wer aufbegehrt oder es wagt, Fragen zu stellen, muss sich infantil beschimpfen lassen unter Auslassung jeden Ansatzes von Sachargumenten.

Diese Republik hat sich unwiderruflich besudelt und beschmutzt. Die Flecken sind nicht mehr zu tilgen.

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Oirad
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Das Argument , dass man die Gesundheitssysteme nicht "überlasten" will heißt doch im Klartext nichts anderes, als das durch die elende Privatisierung Milliarden in dunklen Kanälen derer verschwinden, die sich hier und anderswo sich die...

Das Argument , dass man die Gesundheitssysteme nicht "überlasten" will heißt doch im Klartext nichts anderes, als das durch die elende Privatisierung Milliarden in dunklen Kanälen derer verschwinden, die sich hier und anderswo sich die Gesundheit der Menschen gekapert haben. u Klar, geht es ums Gesundheitssystem, dass man kaputtgespart hat und das soll niemandem auffallen, deswegen diese erzieherischen Maßnahmen. Es könnten ja Fragen gestellt werden....wo denn nur die ganze Knete der Beitragszahler bleibt ? Die Kosten für den Heimplatz liegen mittlerweile (also der Eigenanteil des Bewohners/Angehörigen) bei über 2000Euro pro Person und Monat. Die Pflegekasse verdoppelt in etwa den Betrag. Kaum zu glauben aber wahr. Man könnte mit den 4000 Moppen auf Kreuzfahrt mit Chefarztversorgung gehen. Das irre aber ist, dass die Pflegehilfsmittel, wie der Rollator, die Spezial Matratze, die Medikamentenzuzahlung usw, usw. anteilmäßig alles noch oben drauf kommt. Nur ein Arzt ist nicht vor Ort, aber die Fußpflege und der Friseur oder die Physiotherapie haben sich in den Heimen eingemietet. Die Fahrten in die Krankenhäuser mit dem Rettungswagen liegen bei ca. 350 - 500 Euro pro Fahrt. Wieviele unnütze Fahrten gemacht werden gehen lassen sich nur schätzen, auch da ein Mangel an Kontrollen. Meist sind die Mitarbeiter in den Heimen wegen mangelnder Qualifikation bei einigen der Bewohner so überfordert, dass die den Krankenwagen rufen und dann geht die Odyssee für den geschwächten Menschen erst so richtig los. Meist wird Dehydrierung vom Arzt festgestellt und der Bewohner wird wieder zurückgekarrt in sein Elend. So geschehen und so i geschieht es weiterhin. Millionen gehen so verloren die den Bewohnern in den Heimen dann wieder an anderer Stelle fehlen.
Der mickrigste Posten, die leibliche Versorgung steht in den Verträgen, die die Bewohner, dessen Angehöriger oder ein Betreuer mit dem Betreiber schließt steht an allerletzter Stelle. Für den ganzen Monat sind ca. 200 Euro für die Versorgung, also die Nahrungsaufnahme vorgesehen. Sogenannte Investkosten, die kürzlich noch bei ca. 500 Euro monatlich lagen, pro Bewohner, obwohl in den Kosten für den Heimplatz, bereits die Miete mit den Nebenkosten enthalten ist sind bislang wohl gesetzlich möglich zu fordern. Auf Nachfragen gibt es reichlich schwammige Antworten von seiten der Betreiber. Das wird sich nur gerichtlich klären lassen. Wieder nur eine von den vielen Momentaufnahmen des Alltags in der Pflege.

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Ulrike Spurgat
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@ Uschi Peter
das Todesurteíl für Millionen Menschen. Aber will man wirklich alle Alten beseitigen?

Kompletter Nonsens. Handelsblatt, siehe oben:

Notwendig sei dies (Isolierung der Alten) als „Vorbeugung gegen eine Überlastung des...

@ Uschi Peter
das Todesurteíl für Millionen Menschen. Aber will man wirklich alle Alten beseitigen?

Kompletter Nonsens. Handelsblatt, siehe oben:

Notwendig sei dies (Isolierung der Alten) als „Vorbeugung gegen eine Überlastung des Gesundheitssystems“, um „vor allem diejenigen aus dem Infektionsgeschehen möglichst herauszuhalten, die im Fall einer Infektion die Ressourcen des Gesundheitssystems voraussichtlich am häufigsten und am intensivsten beanspruchen“.

Und Israel:

Prof. Eran Segal vom Weizmann Institute of Science in Rechovot ... befürwortet die „vollständige Isolierung der Risikobevölkerung“ ... „die 60 Jahre oder mehr alt sind“. Das „beseitigt die Gefahr eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems, weil 80 Prozent aller ernsthaft Erkrankten älter als 60 sind“

So, hat diese Logik jemand begriffen?

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Klaus Bloemker
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Diese „Logik“ heißt: Wegsperren, isolieren, aussondern. Die Folgen für die geistige und körperliche Gesundheit kommen einem Verbrechen gleich, werden aber vom Corona-Marketing als gesund verkauft.

Uli Gellermann
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