In diesen Tagen kann man schnell Freunde verlieren. Freunde, mit denen man lange Lebenswege gegangen ist. Freunde, an deren Intelligenz man nicht zweifelte. Freunde, mit denen man gemeinsam opponierte. Gegen ungerechte Kriege, gegen ein ungerechtes Sozialgefälle, gegen die Einschränkung demokratischer Freiheiten. Aber gerade jetzt, wo hinter dem Vorwand der Gesundheit eine kranke Angstmache die Unterwerfung unter das Corona-Regime verlangt, gerade jetzt, wo die Solidarität der Demokraten ratsam wäre, wo eine starke Opposition nötiger ist als zuvor, gerade jetzt spaltet sich die deutsche Opposition in FÜR das scheinbare Gesundheitsregime und GEGEN den Angriff auf die Grundrechte.

Der geheimnisvolle Gleichklang der Medien

Ein exemplarischer Fall wird gerade bei der BERLINER COMPAGNIE exerziert. Die COMPAGNIE ist das alternative Tournee-Theater aus Berlin. In den 80er Jahren von Helma Fries und dem Schauspieler Jean-Theo Jost gegründet, hat das Theater die Bundesrepublik um Stücke wie „Jedem das Seine (kein Stück über Südafrika)“, „Die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch“ oder „Das Bild vom Feind. Der geheimnisvolle Gleichklang unserer Medien“ bereichert.

Teilnahme an Aktionen für Grundrechte verboten

Dem Mitgründer des Theaters, Jean-Theo Jost, wird in diesen Tagen von der Prinzipalin Helma Fries und der Regisseurin des Ensembles, Elke Schuster, das Versprechen abverlangt, auf keinen Fall an Demonstrationen für die Grundrechte teilzunehmen, andernfalls dürfe er im neuen Stück nicht mitspielen. Jean-Theo Jost, der mit der Figur des „Pater Theo“ und dessen Agitation gegen Rechts die Berliner Aktionen für das Grundgesetz begleitet hatte, lenkt ein. Eine Mischung aus alter Freundschaft und dem Wunsch, einem guten Stück auf die Bühne zu helfen, ringt ihm eine Zusage ab.

Wer sich nicht an den offiziellen Corona-Kurs hält darf nicht auf die Bühne

Nach dem Zugeständnis, auf sein demokratisches Recht zu verzichten, kommen die Daumenschrauben: Ob der Schauspieler denn auf der Tournee in Bus und Bahn immer seine Schutzmaske tragen würde? Auch dem stimmt er zu. Privat sagt er, privat trage er die Maske allerdings nicht. Denn Jean-Theo Jost hält die Regierungsmaßnahmen für ungesund und unverhältnismäßig. Elke Schuster ist empört. Selbst Josts Zusage während der Tournee die Maske zu tragen, kann die Sprechpuppen von Spahn und Merkel nicht besänftigen: Wer sich nicht an den offiziellen Corona-Kurs halte, der dürfe nicht auf die Bühne. Jost: „So endet also meine jahrzehntelange Arbeit bei der Berliner Compagnie.“

Gleichklang der Medien hat Urheber

Von der parlamentarischen Opposition konnte und kann man keinen Zweifel am Corona-Kurs der Regierung hören. Ihre medialen Vertreter von TAZ bis Junge Welt fügen sich sogar der Regierungs-Sprachreglung: Wer an den Grundrechts-Aktionen teilnähme, sei Rechts oder Verschwörungstheoretiker, mindestens aber ein Feind der Volksgesundheit. Das alles war auch in den Mehrheitsmedien zu hören und zu lesen. „Der geheimnisvolle Gleichklang unserer Medien“, von dem ein Stück der BERLINER COMPAGNIE erzählt, war natürlich nie geheimnisvoll. Nicht nur die Theaterleute, alle Menschen, die bei Verstand waren, wußten, wer den Gleichklang orchestrierte: Die Besitzer der Medien und jene, die in Staat und Gesellschaft bis in das letzte Funkhaus das Sagen hatten und haben. Und doch wurde dieser neue, erweiterte Gleichklang auch bei bisher harten, eindeutig Oppositionellen offenkundig nicht bemerkt.

Wort von der Querfront durch die Köpfe

Mal wieder geistert in der LINKEN das Wort von der Querfront durch die Köpfe und über die Lippen. Ein Wort, das einen rechten Furz zum neuen Hitler aufbläst und so ein Rüchlein zum Giftgasangriff dämonisiert. Was mag der Verfassungsschutz einem rechten Provokateur zahlen, der auf einer Demo erscheint, um dann als Beleg für eine imaginäre Querfront benutzt zu werden? Wenn das Amt ihn aus dem eigenen V-Leute-Stall rekrutiert, wird er preiswert sein. Noch billiger wird es, wenn LINKE ihren eigenen Fantasien und Ängsten erlegen sind: Ihrer Angst vor dem eigenen Tod, über die man nicht redet und die flugs in Angst vor Rechts umgewandelt wird. Oder auch die Angst, nach all den Jahren in der Opposition wieder mal allein zu sein: In der Gegnerschaft zum Corona-Regime. Da wird man dann doch lieber einen Verschwörungstheoretiker entdecken. Die Verschwörung der Regierung gegen die Freiheit und gegen die geistige und körperliche Unversehrtheit der Bevölkerung will man lieber nicht aufdecken.

In Corona-Zeiten lässt man das Opfer lieber sterben

Es ist ausgerechnet der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuz, Professor Dr. Peter Sefrin, der das neue Un-Gesundheitswesen auf den Punkt bringt: „Im Rahmen einer Reanimation . . . zum Beispiel, sollte man deshalb die andere Person nicht beatmen." Weil man sich ja vielleicht, eventuell, möglicherweise anstecken könnte. Täglich sterben fast 200 Menschen in Deutschland an einem Herz-Kreislaufstillstand. Wer sofort hilft, kann zum Lebensretter werden. Bewährt hat sich eine Mund-zu-Mund-Beatmung. In Corona-Zeiten lässt man das Opfer lieber sterben. Die erkrankte deutsche Demokratie kann an den neuen Einschränkungen verrecken. Aber wer bei einer Reanimation des Grundgesetzes einen Rechten trifft, der kann sich anstecken, sagt der ungesunde Gleichklang der Medien. Viele Redaktionen werden für diese Diagnose bezahlt. Diese bezahlte Botschaft zu glauben macht blöd.