Sie haben so eine nette Königin, da in England. Und so schöne Traditionen. Und eine der ältesten Demokratien. Great Britain ist einfach nur great. So ungefähr lässt sich das öffentliche deutsche Verhältnis zu dem Land zusammenfassen, das nach den neuesten Meldungen den Journalisten Julian Assange seinen potentiellen Mördern ausliefern will: Den USA. Die ihn wie einen Kriminellen behandeln, weil er die kriminellen Machenschaften der Staaten öffentlich gemacht hat.

Deutschland und Großbritannien sind beide Mitglieder des Europarates, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der OECD und der NATO. Viel enger können Staaten kaum verbunden sein. Doch die derselbe Regierung, die so gern Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern beklagt, schweigt im Fall der Folter, die man dem mutigen Journalisten Assange antut und über den geplanten Mord im Falle seiner Auslieferung.

Scheinbar liegt die letzte Hoffnung für Julian Assange in den Händen der britischen Innenministerin Patel, die könnte eine Begnadigung aussprechen. Patel ist keine Hoffnung: Über Jahrzehnte war die Rechts-Konservative olitikerin eine Verfechterin der Todesstrafe. Sie ist eine gute Freundin jenes Polizeigesetzes, das Demonstranten mit langjährigen Haftstrafen bedroht, falls sie ein „schweres Missbehagen“ auslösen. Von diesem Thatcher-Verschnitt ist keine Hoffnung zu erwarten.

Als die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Kofler noch Menschenrechtsbeauftragte war, konnte sie zu folgender Erkenntnis kommen: „Menschenrechtliche und humanitäre Aspekte einer möglichen Auslieferung dürfen nicht übersehen werden. Der körperliche und psychische Gesundheitszustand von Julian Assange muss bei der Entscheidung über die Auslieferung in die USA unbedingt Berücksichtigung finden. Großbritannien ist hierbei an die Europäische Menschenrechtskonvention gebunden, auch mit Blick auf das mögliche Strafmaß und die Haftbedingungen.“

Wieder schweigt die Bundesregierung: Bis zum Tod von Julian Assange. Das Schweigen der deutschen Regierung befördert den Akt der Völker- und Menschenrechtsverletzungen gegen jenen Journalisten, der seinen Kollegen ein Beispiel sein sollte. Ohne die weltweite Solidarität hätte die britische Regierung, den USA sklavisch ergeben, den Journalisten längst schon ausgeliefert. Der Kampf geht weiter. Wann, wie und wo kann man unter diesem Link erfahren:

https://www.freeassange.eu/#aktionsuebersicht

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Das passt auch gut zu der allgemeinen Russlandhetze die nicht enden will,die Kriegstreiber haben Hochkonjunktur und haben den zweiten Weltkrieg vergessen und warten auf den Dritten und Letzten.
Ein deutsches Gericht verurteilt die russische...

Das passt auch gut zu der allgemeinen Russlandhetze die nicht enden will,die Kriegstreiber haben Hochkonjunktur und haben den zweiten Weltkrieg vergessen und warten auf den Dritten und Letzten.
Ein deutsches Gericht verurteilt die russische Regierung wegen Auftragsmord... Wo leben wir eigentlich ???

Heute trifft unsere faszinierende neue Aussenministerin Gospodin Lawrow und sucht schon verzweifelt, aber vergeblich in ganz Moskau nach einer Leiter, die sie auf Augenhöhe mit dem klugen Diplomaten bringen könnte...

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Burkhard Bielski
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Die Huffingtonpost France (im Gegensatz zu ihren angloamerikanischen Schwestermedien) bringt einen Artikel, der ausführlich die Twitter-Reaktionen französischer Persönlichkeiten aus Politik und Medien dokumentiert, darunter Jean-Luc Mélenchon, La...

Die Huffingtonpost France (im Gegensatz zu ihren angloamerikanischen Schwestermedien) bringt einen Artikel, der ausführlich die Twitter-Reaktionen französischer Persönlichkeiten aus Politik und Medien dokumentiert, darunter Jean-Luc Mélenchon, La Libération, Le Monde, Amnesty International France ...

https://www.huffingtonpost.fr/entry/julian-assange-menace-dextradition-macron-pousse-a-agir_fr_61b3694ee4b04ae319fe8b6c

#FreeJulianAssange #UE2022
#Assange
#Lanceurdalerte
#Wikileaks
#DontExtraditeAssange

Ein Viertel der Abgeordnetenkammer Frankreichs fordert politisches Asyl für Assange in Frankreich

"Mi novembre, des députés avaient plaidé pour que le fondateur de WikiLeaks bénéficie de “l’asile politique” en France, afin d’échapper aux poursuites des États-Unis. ..."

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Dagmar Brandt
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Gerade war zu lesen, Julian Assange hätte im Kerker von Belmarsh bereits einen leichten Schlaganfall erlitten. Dann muss man ja von Seiten der britischen Justiz jetzt in höchster Alarmbereitschaft sein, denn wenn man nicht aufpasst, dann hat man...

Gerade war zu lesen, Julian Assange hätte im Kerker von Belmarsh bereits einen leichten Schlaganfall erlitten. Dann muss man ja von Seiten der britischen Justiz jetzt in höchster Alarmbereitschaft sein, denn wenn man nicht aufpasst, dann hat man niemanden mehr den Ausliefern und somit den Amerikanern zum Frass vorwerfen kann. Nur hier werden sie in Berlin und in den Redaktionsstuben frohlocken, endlich ist er Weg, er, dessen Namen niemand nennen will. Ein ekelhaftes Trauerspiel dieser schweigenden Bücklinge. Übrigens die selben schmierigen Schreiberlinge die Folter schreien, wenn sich ein Nazi wie Nawalny beim Küchendienst im Knast in den Finger schneidet. Und das von der Regierungsbank nichts kommt, verwundert nach den Jahren auch niemanden mehr. Diese Sorte Menschen die dort sitzt, outet sich ja regelmässig als Menschenverächter, bei den wöchentlichen Coronaverschärfungen. Ist vielleicht auch besser so, denn wer würde sich nicht in Grund und Boden schämen, wenn eine Annalena Blödbock mit ihren Wortfindungsstörungen auch noch in dieser Sache auf die Weltpresse losgelassen werden würde. Und dann vielleicht noch in Englisch. Grauenhaft.

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Ingo Czichowski
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Diese "Regierung" tut was sie am besten kann, "rote Linien" überschreiten und demokratische Grundsätze immer dann verleugnen, wenn es unbequem wird.

Personell ist sie hierfür bestens gerüstet und in bester Gesellschaft.

Christian B.
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...das ist der Punkt beim Zerquetschen eines Schmetterlings: niemand kann ihn schreien hören... Julian Assange - ein Fanal für unsere "westliche Wertebasis"

christa kustka
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SORRY, aber ich kündige hiermit an, dass ich NIE WIEDER etwas mit US-AmerikanerInnen zu tun haben will + werde, sollte Julian Assange tatsächlich 'dort drüben' zu Tode gequält, "gebarschelt" / "geheisigt" / "gemöllemannt" / "gehaidert" ( =...

SORRY, aber ich kündige hiermit an, dass ich NIE WIEDER etwas mit US-AmerikanerInnen zu tun haben will + werde, sollte Julian Assange tatsächlich 'dort drüben' zu Tode gequält, "gebarschelt" / "geheisigt" / "gemöllemannt" / "gehaidert" ( = er-"selbst"-mordet oder ver-"unfall"-nichtet) oder ganz offiziell "hingerichtet" (ergo: staatlich sanktioniert ermordet) werden !!!

Es sei denn, der/die betreffende einzelne AmerikanerIn, der/die mit mir in Kontakt treten möchte, macht mir zweifelsfrei plausibel & glaubhaft, AKTIV gegen die faschistoiden Verbrechen des US-Establishments "unterwegs" d. h. tätig zu sein !!

Ich weiß, diese (Tod-ernst gemeinte) Ankündigung meinerseits ist weder "politisch korrekt" noch genügt sie den besinnungslos "gutmenschelnden" Antirassismus-Wahnvorstellungen linker oder gar linksextremer 'Hohlbirnen'; und sie wird von mir darüber hinaus sehr schwer "durchzuhalten" sein, einfach, weil ich Woche für Woche an etlichen internationalen Kultur-Stammtischen teilnehme, an denen auch im Durchschnitt viele US-AmerikanerInnen hier in München teilhaben.

===> ABER: Ich WERDE das DURCHZIEHEN........ !!!! <====

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Achimlein
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"Wenn die USA erfolgreich sind, wird das alarmierende Konsequenzen für die Pressefreiheit haben. Bei diesem Fall geht es nicht nur um Assange, sondern um das Recht aller Journalisten, ihre Arbeit zu tun, und um das Recht der Öffentlichkeit, sich...

"Wenn die USA erfolgreich sind, wird das alarmierende Konsequenzen für die Pressefreiheit haben. Bei diesem Fall geht es nicht nur um Assange, sondern um das Recht aller Journalisten, ihre Arbeit zu tun, und um das Recht der Öffentlichkeit, sich zu informieren", sagte die Londoner Vertreterin von Reporter ohne Grenzen, Rebecca Vincent, die das Verfahren eng begleitete.

Dier deutschen Meadien beriuchten: Kühlm hakbwegs sachlich. Von einem Potest, einbem Engagement für Assange ist nichts zu spüren.

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Gert Wildung
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Wenn denn schon das Demokratieverständnis der ‚Five-Eyes-Staaten‘, USA, UK, CAN, AUS, NZ eher zweifelhaft ist, hätte ich da mal einen Vorschlag: Wir haben da doch jetzt eine neue Regierung, die sich immer wieder für ‚freedom and democracy‘...

Wenn denn schon das Demokratieverständnis der ‚Five-Eyes-Staaten‘, USA, UK, CAN, AUS, NZ eher zweifelhaft ist, hätte ich da mal einen Vorschlag: Wir haben da doch jetzt eine neue Regierung, die sich immer wieder für ‚freedom and democracy‘ einsetzt. Bitten wir doch deren kompetente Mitglieder um ihre Hilfe. Claudia Roth als neue Staatsministerin für ‚culture‘ hat sich doch schon bei ihrer Klientel für eine Hilfe für Edward Snowdon eingesetzt. Jetzt kann auch die neue Aussenministerin ihre Eigenständigkeit beweisen und sich für Julian Assange einsetzen. Und die Stabilität der Gesundheit von Julian Assange überwacht unser qualifizierter Gesundheits-minister. Währenddessen lässt der neue SPD-Generalsekretär, Kevin Kühnert, die Parteimitglieder über einen Antrag zur Hilfe für beide abstimmen. Natürlich digital, weil es so schneller und ehrlicher geht.

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Ralph Höpfner
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"Wieder schweigt die Bundesregierung: Bis zum Tod von Julian Assange."
ich fürchte, dass sie dann sogar stählern schweigen, so wie jetzt eisern. Hoffentlich hält er irgendwie durch!

Cetzer
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Wer wie ich den 2. WK überlebt hat weiß, wie es ist, dem Tod ins Auge zu sehen. Deshalb erfaßt mich ein ungeheurer Zorn darüber, daß sich unsere angeblich demokratische Regierung nicht für diesen zutiefst ehrenwerten Mann einsetzt.
Eines muß ich...

Wer wie ich den 2. WK überlebt hat weiß, wie es ist, dem Tod ins Auge zu sehen. Deshalb erfaßt mich ein ungeheurer Zorn darüber, daß sich unsere angeblich demokratische Regierung nicht für diesen zutiefst ehrenwerten Mann einsetzt.
Eines muß ich im sonst großartigen Artikel allerdings korrigieren: Die Briten sind den USA nicht sklavisch ergeben, sondern Mittäter. Ohne die finanzielle Unterstützung von England und den USA hätte Hitler nie seinen Krieg führen können, und Europa wäre unsägliches Leid erspart geblieben.

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Hildegard Hardt
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