"Menschen warten viel zu lange auf Frieden", zitiert die Tagesschau
Außenminister Heiko Maas und verbirgt hinter diesem Säusel-Ton die
harten Fakten. Denn die ukrainische Regierung, die der Herr
Außenminister besucht hatte, will immer noch nicht das Minsker Abkommen
erfüllen, das sie selbst unterzeichnet hat. Auch an das Abkommen, das
den Zugang zum Asowschen Meer durch die Straße von Kertsch regelt,
hatte die ukrainische Regierung nicht eingehalten. Deshalb sind ein paar
ukrainische Matrosen inhaftiert, deren Freilassung von Maas gefordert
wurde. Aber mit den harten völkerrechtlichen Fakten will sich die
Tagesschau nicht aufhalten, da zwitschert sie lieber von Freiheit.

Auch die andauernden SPD-Trauerspiele, der unansehnliche Tod der alten
sozialdemokratischen Partei findet bei der Tagesschau keine saubere
Berichterstattung: Statt über Inhalte schwätzt die wichtigste deutsche
Nachrichtensendung lieber über das permanente Personalkarussell der
SPD. Von der Agenda 20/10, dem Abbau sozialer Gerechtigkeit in Programm
und Handeln der SPD, kein Wort. Obwohl wirklich jeder weiß, dass es die
Änderung der SPD-Inhalte waren, die deren Absturz in der Wählergunst
verursacht haben. Wer das verschweigt, bringt keine Nachrichten, der
zwitschert dummes Zeug in den Äther und durch die Kabel.

Einen Höhepunkt leistete sich die ARD-Redaktion mit dieser Überschrift:
"75 Jahre D-Day - Ein Geschenk der Geschichte". Statt Gebrauchslyrik
abzuliefern, hätte die Tagesschau Nachrichten bringen müssen. Zwar
wurde von den Feiern zum D-Day berichtet, aber dass von den vier
Alliierten der Anti-Hitlerkoalition nur drei in Portsmouth, dem Ort von
dem aus die Invasion in die Normandie damals gestartet war, anwesend
waren, erwähnt die Tagesschau nicht: Die Russen waren nicht eingeladen. Obwohl sie in den großen Schlachten rund um Moskau und am Kursker Bogen mit riesigen Verlusten den Erfolg der "zweiten" Front erst ermöglicht hatten.

Zwar mochte die Tagesschau noch berichten, dass die deutsche
Bundeskanzlerin als neue vierte Alliierte in England auftrat, aber
Zusammenhänge wollte sie mal wieder nicht vermitteln. Weder stellte die
ARD die Frage, warum denn die Russen nicht eingeladen wurden, noch mochte
sie die echten deutschen Alliierten gegen Hitler, den deutschen
Widerstand, erwähnen. Zwar war der nur klein und sicher nicht
entscheidend für den Sieg gegen die Nazis, aber allein seine moralische
Größe wäre schon eine Erwähnung wert gewesen. Im Beitrag der
"Macht-um-Acht" werden einige wenige jener tapferen Frauen und
Männer namentlich erwähnt, die ähnlich wie die jungen Soldaten der
Alliierten im Kampf gegen Hitler ihr Leben riskiert haben.

Wer einer schrecklichen Wiederholung der Geschichte vorbeugen will, der
kann sich nicht mit Gesäusel begnügen. Erkenntnisse verlangen
Hintergründe und Zusammenhänge. Die liefert die Hamburger
Nachrichtensendung nur ungenügend. Die "Macht-um-Acht", die Alternative
zur Tagesschau bringt sie.

Hier geht es zum Video:
https://kenfm.de/die-macht-um-acht-28/