AUS GEGEBENEM ANLASS INTERVIEWT PROFESSOR KLAUS-JÜRGEN BRUDER SICH SELBST.

Sie beschäftigen sich schon lange mit der Frage, warum und Herrschaft stabil ist und bleibt. Hat es Sie überrascht, dass die vom Staat wegen der Coronakrise angeordneten Maßnahmen so weitgehend widerspruchslos akzeptiert wurden?

Ich bin natürlich entsetzt, wie schnell und ohne Infragestellung auch in den maßgebenden Medien alle möglichen einander widersprechenden Erklärungen und Maßnahmen angenommen wurden und in der breite, in der sie durchgesetzt und gegen die leisesten Bedenken und Kritik mit Zähnen und Klauen, unter Missachtung selbst des geringsten Respekts verteidigt werden. Dieses Ausmaß hat mich überrascht und zeigt, wie stabil die Herrschaft ist und wie tiefgehend sie internalisiert ist – vor dem Hintergrund von Angst allerdings. Selbstverständlich wird die CDU der große Gewinner sein.

Andererseits hat es mich nicht überrascht, wenn wir die größere Zeitperspektive der Entwicklung seit ´68 ins Auge fassen, wie Schritt für Schritt die Infragestellung von Herrschaft, („unnötiger Unterdrückung“) aufgegeben worden ist (zum „ewig gestrigen“ geschlagen), wie das Selbstbewusstsein verschwunden ist, wie die Haltung des Abfindens mit dem Gegebenen sich breit gemacht hat, oder gar sich einen Platz auf Kosten anderer zu erobern durchgesetzt hat. 
Von dem Punkt, an dem wir auf der Linie dieser Entwicklung heute angekommen sind aus betrachtet überrascht es mich nicht.

Ich bin auch enttäuscht, dass die Bewegungen, die sich in den letzten Jahren gebildet haben, besonders FfF, Antifas usw. sich so wenig zu Wort gemeldet haben. Es hätten kritische Diskussionen organisiert werden müssen, die die Verantwortlichen in Politik und Medien dazu aufzufordern, über die Versäumnisse und falschen Entscheidungen in der Gesundheitspolitik (Abbau der Krankenhäuser, Bettenzahl, Personal, letztlich auf Grund der jahrelangen Privatisierungswelle) und in der Präventionspolitik (Vorräten an Schutzmaterial und Schutzmitteln, Abbruch der pharmakologischen Forschungsprojekte im Gebiet der Pandemien, usw) Rechenschaft abzulegen. Ebenso wären Diskussionen mit unterschiedlich ausgerichteten Expertinnen über die Fragen der Gefährlichkeit des Virus, der Diagnose und Behandlung zu fordern gewesen. Und es fehlt weitgehend die Sorge darüber, wie notstandsgesetzmäßig bürgerliche Rechte außer Kraft gesetzt werden

Das alles hat nicht stattgefunden und so werden die extrem einschneidenden zerstörerischen Maßnahmen widerspruchslos akzeptiert. Das hat mich dann nicht mehr überrascht: was soll die Bevölkerung tun, wenn sie von denen im Stich gelassen wird, die sich bisher als Opposition angeboten hatten?

Welche Mechanismen kommen hier psychologisch zur Geltung? Ist das Angst vor der Krankheit oder der Sanktionierung, Wunsch nach Konformität, Gruppendruck?

Ja, die Angst vor der Ansteckung, bzw. Krankheit spielt ganz sicher eine Rolle, vielleicht die wichtigste, während die anderen Angst-Gründe weniger ins Gewicht fallen.

Dabei ist wichtig, dass diese Angst eine Antwort auf die Darstellung der Gefährlichkeit des Virus durch die Verantwortlichen ist, die medial vermittelt und dabei verstärkt wird. Die Form und Qualität dieser Darstellung ist verantwortlich für das Ausmaß und die Verbreitung dieser Angst.
Es wurden ja pausenlos und in Dauerberieselung die Gefahren eingehämmert und dadurch die Angst in Panik getrieben. Die Panik zeigt sich u.a. daran, dass andere Sichtweisen niedergeschrien wurden sowie an den tausend Gerüchten darüber, was alles gefährlich sein soll und was man alles machen müsse, um sich zu schützen.

Angst ist nicht einfach „natürlich“! Hier mischt sich sogen. Realangst mit neurotischer Angst. Angstmache wird immer wieder als Herrschaftsmittel eingesetzt. Das wurde nachweisbar spätestens mit Bekanntwerden der „Verschlußsache“ aus dem BMI, in dem dieses Mittel Angsterzeugung direkt vorgeschlagen bzw. vereinbart worden sind. 
Beispiel: Bild eines traurigen niedergeschlagenen Kindes mit dem erklärenden Text: ich habe mein Oma angesteckt, ich bin schuldig an ihrem grausamen Tod, das werde ich nicht mehr los mein ganzes Leben.

Es ist wie die Warntafel vorm schwarzen Mann am Eingang zu Kinderspielplätzen. Die Ironie dabei: der häufigste „Täter“ war der Vater, Stiefvater, Onkel, nicht der Fremde, der aus dem Busch vorspringt.

Wer ist bei dieser jetzigen Panikmache der Stiefvater, der dieses Mal sich hinter dem Täter aus dem Busch versteckt?

Wir werden ja schon wieder durch lautes Wispern von einer verheerenden Wirtschaftskrise, Rezession vorbereitet.
Außer Angst muss man einen anderen psychologischen Mechanismus annehmen: im Befolgen der Maßnahmen steckt Autoritarismus, weil nicht nachgefragt wird, wie sinnvoll diese Maßnahmen eigentlich sind, wie angemessen. Diesen Mechanismus kann man als den Versuch sehen, den Konflikt zwischen dem bewussten Ich, das die Kontrolle der Situation unter Wahrung der eigenen Interessen verfolgt, und dem unbewussten Überich, das die Forderungen der Vertreter der „äußeren Realität“ repräsentiert, zu „lösen“, indem das Ich sich dem Überich unterwirft. Man kann davon ausgehen, dass diese Lösung von der Stärke des Ich mitbestimmt wird: je schwächer das Ich, desto weitergehender die Unterwerfung unter die Autorität und Ihre Forderungen. Daher ist Herrschaft so stabil.

Halten Sie die Maßnahmen denn selbst für angebracht oder überzogen?

Es hat etwas erschreckend Totalitäres: eine Krankheit, einen Virus ausrotten wollen, egal was es kostet, Wir kennen doch den Sarkasmus: Operation geglückt – Patient tot
Nach diesem Rezept scheinen die Regisseure derzeit vorzugehen.
Dass sie nicht von „Krieg“ sprechen wollen, überrascht nicht: sie kennen schließlich ihre Bevölkerung, das Wort Krieg müssen die Herren und Damen vermeiden
Man würde ja auch andere gesellschaftliche Säuberungsmaßnahmen nicht Krieg nennen wollen, zurzeit sind die Etiketten „Fürsorge“, „Rücksicht“, und „Egoismus“, „Rücksichtslosigkeit“ im Umlauf, und wie wir bereits aus der Kriegsvorbereitungspropaganda kennen: Kriege vorbereiten ist „Verantwortung“ und Verantwortungslosigkeit sich nicht „engagieren“ wollen – immer steht das Menetekel der Gemeinschaft im Hintergrund, auch ein Wort, dessen unsägliche Bedeutung wir noch aus der unseligen deutschen Vergangenheit kennen und das diese wieder zurückholt.
Überhaupt erinnert so manches an damals. Aussonderung, Sonderbehandlung bestimmter Gruppen aus der Bevölkerung, auch der Ruf nach dem Gefängniswärter ist schon ertönt: „Sperrt uns ein!“ sollen manche Alte gerufen haben. Vielleicht kommt ihnen im Alter die Erinnerung an die schöne Jugend wieder.

Das Totalitäre liegt uns vielleicht doch „im Blut“ (und im Boden). Es steckt auch in der Säuberung in der Architektur und im Städtebau der Zeit: im „Neoklassizismus“. Kein Park zumindest in der Hauptstadt ist davor verschont, leer gefegt zu werden von kuscheligen Ecken, alle Wegen mit Platten belegt, alles von weitem zu durchblicken, als ob die Zielfernrohre nichts störendes behindern dürfe, wenn es mal so weit ist.

Das Vokabular der gegenwärtigen Virus-Bekämpfung ist selbstverständlich medizinisch, aber die Art wie die Medizin hier auftritt, so mit Kommandogewalt, läßt eine zweite Bedeutung dahinter vermuten: die Abstandsregeln eignen sehr gut zu Disziplinierung, die Ansteckungsgefahr ist selbstverständlich auch soziologisch zu verstehen: Massen sind der bürgerlichen Soziologie wegen ihrer Ansteckungsgefahr verdächtig, die Kontaktsperre macht konspirative Treffen fast unmöglich, die gleichzeitige Beschränkung der Kommunikation auf Smartphone und Internet wird nicht mehr zurückgenommen: sie setzt die offensive, aggressive Digitalisierung aller Bereiche der Gesellschaft endlich unaufhaltsam durch: dass sie auch vom Gesundheitsministerium gepuscht worden war, wird jetzt klar, sie macht auch die Vorbereitung von Prostest überwachbar, politische Äußerungen, Versammlungen, Protest werden hier ausgeschlossen.

Dass das Coronavirus eine Gefahr ist, lässt sich doch kaum bestreiten. Oder glauben Sie, dass da übertrieben wird?

Ich erkläre mir diese Maßnahmen als „Schockstrategie“ im Sinne von Naomi Klein. Ich bin kein Experte, aber es gibt weltweit Experten, die anderer Meinung sind, als die uns vorgeführten, die der Meinung sind, dass die Gefährlichkeit nicht höher ist als bei bekannten Grippe-Formen.
Wieso werden keine Zahlen genannt, die das widerlegten? Weil es die nicht gibt, es gibt nur Zahlen, die belegen, dass es bei dieser Krankheit bisher weniger Tote gibt, als bei den vorangegangenen Formen, erst recht weniger als die Millionen, die angenommen worden waren.
Deshalb komme ich dazu, dass das Virus gemäß der Schockstrategie dafür herhalten muss, andere Ziele durchzusetzen: Digitalisierung aller Bereiche der Gesellschaft, Marktbereinigung, Abschaffung des Bargeldes, Überwachung der Bevölkerung, Einübung in die Niederschlagung sozialer Kämpfe, die angesichts der Wirtschaftskrisen in den nächsten Jahren noch entstehen werden.

Was halten Sie von der Behandlung des Themas durch die Medien?

In die Augen sticht die Linientreue der Meinungsbildenden Medien, wie wir sie auch in anderen Fragen kennen, wie bei der Kriegspolitik, aber hier noch totaler, rigoros nur eine Linie zulassend, die Behandlung des Themas in immer der gleichen Richtung, Dauerbeschallung, Desinformation, Hofberichterstattung. Alles dies dient der Angststeigerung und der Förderung des Autoritarismus.
Anders bei den sogen. Sozialen Medien: dort und nur dort findet man kritische Auseinandersetzung und es kommen kritische Experten zu Wort. Die Form der Verurteilung, Diffamierung, des unsachlichen Niveaus, man muss schon sagen „unter der Gürtellinie“, wenn nicht sogar von lebensbedrohlicher Einschüchterung erinnert an die übelsten Seiten von Religionskriegen.
Was bedeuten die Einschränkungen wie die Kontaktsperre für Menschen mit psychischen Erkrankungen, etwa für Depressive? Wie wirkt sich das Klima auf eher angstvolle Charaktere aus?
Für sehr viele Menschen sind die Maßnahmen verheerend, nicht nur für Menschen mit psychischen Problemen. Die Gefahr der Hoffnungslosigkeit ist groß. Man braucht sich nur klar zu machen, dass diese Menschen dringend auf den Kontakt räumlich anwesender Personen, nicht nur Therapeuten, sondern auch anderer Menschen ihres persönlichen Umfelds angewiesen sind, um sich das Ausmaß ihres zusätzlichen Leids vorstellen zu können.

Vor dem Virus müssen ja vor allem Alte und Vorerkrankte Angst haben? Dennoch klagen viele abgesicherte Mittelschichtler über Probleme im Homeoffice oder dass Sie ihr Geld vom Reiseveranstalter nicht zurückbekommen. Sind das nicht Luxussorgen?

Luxussorgen würde ich das nicht nennen, Eingesperrt-Sein zu Hause, Mangel an wichtigen Kontakten sind nicht nur für Menschen mit psychischen Problemen belastend, sondern erzeugen solche Probleme auch, erst recht wenn dann noch Home schooling dazu kommt, die unbeschäftigten Kinder sind unerträglich, Spannung und Gewalt in Familien nimmt zu.

*Klaus-Jürgen Bruder ist Psychoanalytiker, Professor für Psychologie an der Freien Universität Berlin, Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie mit der er seit 10 Jahren interdisziplinäre Kongresse organisiert, sowie unter anderem Herausgeber der Schriftenreihe »Subjektivität und Postmoderne« im Gießener Psychosozial-Verlag. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte der Psychologie, Psychoanalyse, Pragmatismus, Postmoderne, Jugendkultur, Geschlechterbeziehungen, Diskurs der Macht

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Das Abheben auf die Mechanismen der Angstmache via Manipulation der EU- und des BRD -Machtkartells , das Bruder hier vorführt, entschlägt sich leider einer neo m a r x i s t i s c h e n Analyse von realer kapitalistisch-krisenbedingter...

Das Abheben auf die Mechanismen der Angstmache via Manipulation der EU- und des BRD -Machtkartells , das Bruder hier vorführt, entschlägt sich leider einer neo m a r x i s t i s c h e n Analyse von realer kapitalistisch-krisenbedingter Angsterfahrung , die v o r und neben dem, was er Machtdiskurs nennt, zur Herrschaftskonstitution durch die neoliberal-kapitalistischen Fetische. e.g. allzeit direkt und indirekt erfahrene Übermacht des nationalen und Internationalen Finanzkapitals beiträgt.
.Es fehlen bei Bruder in diesem Selbsinterview(eine durchaus hübsche Publikationsidee) die von vielen Hartz-4 lern in der BRD , aber auch EU-weit von Millionen Menschen (Süd-Ost EU,Süd-EU etc.) schon längst vor der
Corona-Seuches ständig gemachten realen neoliberal-kapitalistisch erlittenen Krisenerfahrungen .


Mit diesen aber sind die mit der Coronaseuche aufgekommenen und weiter aufkommenden Krisenerfahrungen und also daraus erwachsenen Ängste tief verschränkt und wirksam. Sie werden ,darin hat Bruder recht, durch Teile der kapitalistischen Machtkartellle -besonders in gewissen Medien, politischen Klüngeln systematisch aktiviert um durch gewisse Notstandsübungen in Herzen und Hirne der manipulierten Massen introjiziert.

Aber die Virus-Angst war und ist auch eine gewisse natürliche Angst, im Konnex zu sehen mit den Heideggerschen Angst und Furcht.
Die seit Ende der 70. Jahre immer öfter stattfindenden kapitalistische Realkrisen (Mexiko, Argentinien,, Dotcomkrise - schließliich die neoliberale Gigakrise 2007ff)-Lehman etc) haben eine durchaus nicht nur neurotische , eher materialistisch-handfeste Existenzangst in weiten Teilen der davon direkt Betroffenen oder auch nur medial vermittelten Gefährdungen des normale "Alltagslebens" von Millionen Menschen erzeugt. Die Abstiegsangst der Mittelklassen , die von immer mehr bürgerlichen VWLern systematisch schon v o r Corona erkannten , durchaus auch panikfizierten Warnungen vor der demnächst ausbrechenden Giga-Finanzkrise
sind keineswegs, wie es Bruder hier m.E. insinuiert, reine Manipulation: Nein, die Krisen-Angst sogar der Ottes, Henrik- Müllers ,Roubinis ist selbst eine Art Realangst, wenigstens teilweise.

Diese Vor-Corona-Krisenangst bedürfte m.E. einer coolen Entschärfung durch wertkritische neomarxistiscche Krisenanalyse, wie sie bei Exit !Krise und Kritik der Warengesellschaft etwa Böttcher, Hüller vorgelegt haben.
Auch Lohoff und Begemanns Kritik am "identitären Klassenbegriff" des heutigen Proletariats möchte ich da erwähnen. Des dazu notwendigen Neormarxismus hat sich m.E. die BRD-Linke größtenteils entschlagen- leider auch der von mir als Anhänger Peter Brückners sehr geschätzte Klaus-Jürgen Bruder-Die entökonomisierte
Kritik von Machtdiskursen, Maniipulationen führte daher nicht zu einer prinzipiellen Negation des
"automatische Subjekts"- Mausfeldsche Diskurskritik stellt das Profitsystem halt nicht prinzipiell in Frage.

Mt einer via Re-Marxisierung möglichen relativen "Entängstigung"-eigentlich ökonomisch-ausgelösterAngstbereitschaften ,kann m.E. auch die apriori damit verklumpte und teilweise von Anfang an manipulativ gesetzte Corona-Panik historisch-materialistisch in ihrer schlimmen Totaltitä transparent gemacht und dadur ch relativ "entängstigt" werden ,Somit würden statt bedenklichen Personalisierungen(Bill Gates ) für eine radikale Linke neo-marxistische in fertilem Konnex mit
neo-brücknerscher Denke Macht und Ohnmacht neoliberaler und-oder regressiv-reagierender Re-Nationalisierungen von Kapitalzentren (USA ec.) und darin unbedingt der riesigen Pharma-Konzerne als Z i e l e weltweiten linken Widerstandes in den Blick gelangen.-

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Galeano
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Applaus, Klaus-Jürgen Bruder! Wenn es sich bei dem Interview um dasselbe handelt, dessen Veröffentlichung von der jW ablehnt wurde, wird durch die Ablehnung bekräftigt, was im Interview zu lesen ist: "In die Augen sticht die Linientreue der...

Applaus, Klaus-Jürgen Bruder! Wenn es sich bei dem Interview um dasselbe handelt, dessen Veröffentlichung von der jW ablehnt wurde, wird durch die Ablehnung bekräftigt, was im Interview zu lesen ist: "In die Augen sticht die Linientreue der Meinungsbildenden Medien, wie wir sie auch in anderen Fragen kennen, wie bei der Kriegspolitik, aber hier noch totaler, rigoros nur eine Linie zulassend, die Behandlung des Themas in immer der gleichen Richtung, Dauerbeschallung, Desinformation, Hofberichterstattung. Alles dies dient der Angststeigerung und der Förderung des Autoritarismus."

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rudolph bauer
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Mich selbst als "bürgerlich" bezeichnend, im Gegensatz etwa zu "proletarisch", sehe ich hier eine ziemlich einmalige und überraschende Chance, dass sich (wirkliche) Liberale und systemkritische, tendenziell marxistische Kräfte zusammentun, um...

Mich selbst als "bürgerlich" bezeichnend, im Gegensatz etwa zu "proletarisch", sehe ich hier eine ziemlich einmalige und überraschende Chance, dass sich (wirkliche) Liberale und systemkritische, tendenziell marxistische Kräfte zusammentun, um dieser unglaublichen Frechheit der putschartigen Abschaffung von Freiheit und Eigenverantwortung unter dem Vorwand der "Fürsorge" für unser aller Gesundheit entgegenzutreten. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass auch in der Wolle gefärbte Marxisten - das unterstelle ich mal einfach dem Autor - plötzlich zur Erkenntnis gelangen, dass staatliche "Fürsorge" nicht notwendigerweise zum Vorteil des Individuums und seiner Wünsche der Selbstentfaltung ausgeübt wird. Vielleicht nimmt man das zum Anlaß, das Konzept der Heiligsprechung staatlicher Interventionen mal zu überdenken!?
However, bis dahin und einstweilen, solange die unsäglich frechen Ausgangssperren und Versammlungsverbote unter scheinheiligen Gründen aufrechterhalten werden, könnten wir uns zusammenfinden, um dagegen vorzugehen. Dazu müßten die Herren Marxisten aber nun mal eine Zweckkoalition mit der Opposition im Bundestag eingehen - und zwar mit der stärksten Oppositionspartei AfD. Da, so fürchte ich, wird die Allianz schon wieder auseinanderfallen, oder? Dabei könnte man aus meiner Sicht einfach mal sozusagen projektbezogen für eine Weile zusammengehen, um etwas wirklich Wichtiges zu erreichen. Wird wohl ein Traum bleiben :(

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Wolfgang Rösner
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Dass der Mensch ist ein soziales Wesen ist, vertraten die Marxisten bereits, als die Bürgerlichen hinter ihrem Kaiser her in den Krieg liefen. - Eine Partei wie die AfD, die für die Nato eintritt und deren Führer Gauland die Nazizeit als...

Dass der Mensch ist ein soziales Wesen ist, vertraten die Marxisten bereits, als die Bürgerlichen hinter ihrem Kaiser her in den Krieg liefen. - Eine Partei wie die AfD, die für die Nato eintritt und deren Führer Gauland die Nazizeit als „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte einordnet, ist nicht bündnisfähig.

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Uli Gellermann
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Inhaltlich habe ich mit dem Beitrag länger beschäftigt und greife bei einer Antwort auf Jahrzehnte Lebens- und Berufserfahrung zurück. (Jugendarbeit, Missbrauch und Gewalt von Heimkindern in der alten BRD, therapeutische Hilfe und Unterstützung...

Inhaltlich habe ich mit dem Beitrag länger beschäftigt und greife bei einer Antwort auf Jahrzehnte Lebens- und Berufserfahrung zurück. (Jugendarbeit, Missbrauch und Gewalt von Heimkindern in der alten BRD, therapeutische Hilfe und Unterstützung bei alten Menschen im Alltag, wenn ihnen ihr Leben "auf den Kopf" fällt und die Hoffnungslosigkeit, die reale Angst vor dem nahenden Tod sie beschäftigen. In vielen Gesprächen, Einzel- und Gruppengesprächen war Angst ein wichtiges Thema, allerdings meist auf konkretes bezogen, wie z.B. die Angst vor Arbeitslosigkeit in einer brutalen Leistungsgesellschaft. Angst im Almosenbezug zu landen und die Angst nicht "mithalten" um nur einige zu benennen. Angst wird unterschiedlich wahrgenommen. Gehe ich davon aus, dass der Mensch ein gesamtgesellschaftliches, soziales Wesen ist, dass auf Kooperation, Miteinander und Entwicklung angelegt ist bedeutet die Kategorie Isolation verheerende Folgen an Leib und Seele. Nun ist es so, dass mein Herz seit Jahr und Tag für die Schwachen, die Ausgegrenzten, die, die vom System und auch teils von ihren Mitmenschen schlägt, die, die verachtet und ignoriert werden, denn man will sie einer in einer Gesellschaft, in der Glitzer, mehr "Schein als Sein" nicht haben. Der obdachlose Mensch, der ums tägliche Überleben kämpft, die Frauen (Frauenhäuser sind überlaufen, nicht erst seit Korona), die lange bevor das vereinzelte Korona Virus die ganze Welt im Griff hat, in ihrem Zuhause verprügelt werden und wurden, Kinder, wo das Essen nicht reicht, Alte, die die Zwangsisolation als einen Ausnahmezustand beschreiben, der ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die "Luft zum atmen nimmt." Tagelöhner, denen das bisschen Arbeit wegbricht, Niedriglöhner, die sich die Nase wischen können, wenn es um konkrete Hilfen geht, die meist mehrere Arbeiten täglich zu bewältigen haben sind von Ängsten geplagt und die Antworten darauf sind sich sehr ähnlich in ihrer Auswirkungen, sind trotzdem anders einzuordnen als die Ängste von Menschen denen es wirtschaftlich/sozial gut geht. z. B. Schlaflosigkeit, dunkle Gedanken, Rückzug in sich selber, Appetitlosigkeit und die Angst vor dem Morgen hat können sich unterschiedlich auswirken, sind aber eine Antwort auf die bestehenden Unsicherheiten. Der Angestellte der von zu Hause aus arbeitet, dessen Kinder da beschult und versorgt werden müssen, dessen Ängste würde ich anders einordnen, als die Ängste, die Millionen von Menschen in diesem kapitalistischen Land ertragen müssen, da ihr Leben dem eines Schleudersitzes gleicht. "Wir sind wie die Feuerwehr und werden in brennende Häuser ohne Schutzkleidung geschickt." (Altenpflegerin)
Ich war 15 Jahre in der Kranken- und Altenarbeit bei einem ambulanten Pflegedienst bis 2019 tätig und sie dürfen mir abnehmen, dass die ständigen Diskussionen über Personalmangel, über mangelnde Schutzkleidung, über die schlechte Bezahlung, darüber, dass man uns knebelt und dass wir kaum Zeit hatten, den Menschen wirklich zur Seite zu stehen an der Tagesordnung gewesen sind. Selbst das Sterben sollte getacktet werden. Über viele Vorgaben haben wir uns einfach hinweggesetzt, anders wäre es nicht zu ertragen gewesen. Wir haben immer und wieder darauf hingewiesen und die Politik hat uns die Nase gedreht, denn mit uns lässt sich kein Geld verdienen. Privatisiert wurde und wird wie der Teufel es nicht hätte besser machen können. Gewollt ist, dass nach wirtschaftlichen Kriterien die Daseinsfürsorge gestaltet ist. Und nun heulen sie Krokodilstränen, dass der ganze Laden kurz davor steht zusammen zu brechen und dann greift man eben zu systemerhaltenden Maßnahmen. Ob sie Sinn haben sei dahingestellt. Diese unüberlegten Eingriffe in die Freiheits- und Grundrechte wird Folgen haben, womit man es lange zu tun haben wird. Sicherlich könnte man denken, dass es in Kürze rege Zuläufe bei den Psychologen, Therapeuten usw. geben wird.
Abschließend: Seit Jahren kämpfen wir für bessere Arbeitsbedingungen, für eine menschliche Pflege, für eine gute Bezahlung und wir wurden abgebügelt, weil man es den privaten Lappen von Betreibern überlassen hat, wie man am besten die Ware Mensch ausbeutet und auspresst, wie eine Zitrone und ach die so "zivilisierte" Gesellschaft hat zugeguckt. Großkotzige Ankündigen wie die versprochenen 13 000 Stellen für die Pflege ist nicht mal eine Stelle pro Einrichtung. Über die mindestens 20.000 Stellen, die noch fehlen könnte man das nächste Fass aufmachen. Es ist die große soziale Frage, die beantwortet werden will. Korona hat man nun auch vereinzelt. -
Die Gesetze geben das alles her, deshalb müssen die Gesetze und der Pflegebegriff geändert und neu bestimmt werden. Pflegeheime müssen wie Krankenhäuser rechtlich behandelt werden.
Das alles ist politisch gewollt, denn sie haben sich dem Diktat des Kapitalismus, dass auf Ausbeutung von Mensch und Natur beruht,gebeugt und welches Interesse sollten sie denn haben, daran etwas ändern zu wollen ? Das können wir nur selbst und da bin ich wieder bei Marx gelandet.
Vielen Dank für den Beitrag, der mich angeregt hat weiter den Themen verpflichtet zu und darüber nachzudenken.

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Ulrike Spurgat
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Mich erinnert die in dem Interview beschriebene Reaktion der Bevölkerung an das Stockholm-Syndrom. Dazu passt m. E. sehr gut der Kommentar hier von Herrn Bader: "Erfahrungen, die Kindheitstraumata wiederholen, führen oft zu Erstarrung oder...

Mich erinnert die in dem Interview beschriebene Reaktion der Bevölkerung an das Stockholm-Syndrom. Dazu passt m. E. sehr gut der Kommentar hier von Herrn Bader: "Erfahrungen, die Kindheitstraumata wiederholen, führen oft zu Erstarrung oder Flucht, selten zu Kampfverhalten (nur im sicheren Gruppenverband)" und im weiteren Verlauf zu unterwürfigem Anpassungsverhalten.
Die Politik nutzt den Corona-Virus um uns in den Keller zu sperren, da sie bestens mit den Folgen des Stockholm-Syndroms vertraut ist.

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Jürgen Heinbokel
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Klar und gründlich, danke. Wir brauchen die Gellermann "Macht zu jeder zeit".

Herbert Weber
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das Interview ist lesenswert und zum Nachdenken anregend! Vielen Dank, Herr Bruder und Herr Gellermann!
was Angehörige der Antifas und ähnlicher Organisationen anbelangt, habe ich folgende Beobachtungen gemacht: Erfahrungen, die Kindheitstraumata...

das Interview ist lesenswert und zum Nachdenken anregend! Vielen Dank, Herr Bruder und Herr Gellermann!
was Angehörige der Antifas und ähnlicher Organisationen anbelangt, habe ich folgende Beobachtungen gemacht: Erfahrungen, die Kindheitstraumata wiederholen, führen oft zu Erstarrung oder Flucht, selten zu Kampfverhalten (nur im sicheren Gruppenverband) und im Angesicht der Gorgo zu geradezu unterwürfigem Anpassungsverhalten. hinterher ist dann alles anders.
ich befürchte, der sog. Lock-in kann in Zukunft jederzeit mit einem gewissen Medienaufwand wiederholt werden. nächste Station: Impfpnachweis vor Auslandsreisen. Bargeldabschaffung wird in Deutschland schleichend eingeführt: da klebt aber auch was dran an den Moneten, igittigitt!

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Christian Bader
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Wie großartig, dass dieses wichtige und hervorrangende Interview von und mit Klaus-Jürgen Bruder hier veröffentlicht wird!

Frieda Stahmer
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Starker Beitrag. Natürlich gibt es nie eine absolute Wahrheit. Aber hier ist schon sehr viel logisch und nachvollziehbar. Eine gute sachliche Analyse der gegenwärtigen Lage. Die Rolle der Medien ist ekelerregend. Wer sich der vorgegebenen...

Starker Beitrag. Natürlich gibt es nie eine absolute Wahrheit. Aber hier ist schon sehr viel logisch und nachvollziehbar. Eine gute sachliche Analyse der gegenwärtigen Lage. Die Rolle der Medien ist ekelerregend. Wer sich der vorgegebenen Regierungsmeinung nicht anschließt, wird denunziert und verunglimpft. Abweichende Meinungen kann man nur im Netz lesen.
Die Akzeptanz der Maßnahmen durch die Bevölkerung kann tatsächlich nur mit Angst erklärt werden. Ich habe lange darüber nachgedacht, wieso die neoliberalen Eliten ihre eigene Wirtschaft sabotieren. Aber die Konzerne werden die Gewinner sein und kleine Handwerksbetriebe, Selbstständige und andere Überlebenskünstler werden auf der Strecke bleiben. Ein neues Resort an Arbeitslosen wird entstehen, die bereit sein werden Abstriche an Lohn-und Sozialleistungen in Kauf zu nehmen. Die Disziplinierung der Bevölkerung schreitet voran. Und dann diese unsäglichen Staatsmedien, die wir auch noch bezahlen müssen...

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Ronald Wolf
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War das das Interview, das in der JW stehen sollte?

Pia Grundmann
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