Es war Julian Assange, der den USA den Spiegel vor ihr verzerrtes Kriegs-Gesicht hielt: Mit der Hilfe von Chelsea Manning konnte Wiki-Leaks der Welt genau berichten, welche Verbrechen die USA im Irak und in Afghanistan angerichtet hatten. Dafür soll der Mann, der sieben Jahre lang in der Londoner Botschaft Ecuadors in einem engen Exil leben musste, jetzt weiter büssen: Das britische Regime, offenkundig in Absprache mit der neuen Regierung Ecuadors, hat den tapferen Julian aus der Botschaft werfen lassen, um ihn umgehend zu verhaften.

Eine Freundin von Assange, die kanadische Schauspielerin Pamela Anderson kommentierte diesen Vorgang umgehend und treffend: "Wie konntest du, UK? Natürlich - du bist Amerikas Schlampe und du brauchst eine Ablenkung von deinem idiotischen Brexit-Dreck". Als ob die britische Premierministerin Theresa May den Protest von Pamela Anderson gehört hätte, fiel ihr zur Verhaftung und der drohenden Auslieferung von Assange an die Mörder-USA nur dieser charakteristische Satz ein: Assanges Festnahme zeige, dass niemand über dem Gesetz stehe. Als ob May, fraglos eine willige Schlampe der USA, irgend etwas von Gesetz und Menschenrechten wissen will.

Auf den deutschen Regierungsbänken eisiges Schweigen: Kein Tweet, kein Ton, keine Erklärung zur Inhaftierung von Assange. Denn willig ist diese Regierung gern und immer, wenn es um den Willen der USA geht. Doch Ehrenrettung naht: Die deutsche Linkspartei ruft zu einer Protestkundgebung für Julian Assange auf:

Kundgebung für Assange
Freitag, 12. April ab 11.30 Uhr
Botschaft Großbritannien, Berlin Wilhelmstrasse/Unter den Linden
Es sprechen Heike Hänsel (Die LINKE)
und Sevim Dagdelen (Die LINKE)

Rund 200 Menschen waren dem Aufruf für Assange gefolgt.
Die Reden von Heike Hänsel, Sevim Dagdelen, Gesine Lötzsch und Diether Dehm forderten am 12. April unter Beifall Freiheit für Assange und die Medien.

Nur die Ex-Piratin Anke Domscheit-Berg durchbrach
die Solidarität. Sie forderte die Ausweisung Assanges nach Schweden. Teilnehmer rieten ihr zu verschwinden.

Ein kluges Link zum Hintergrund:
https://kritisches-netzwerk.de/forum/die-7-jahre-der-luegen-ueber-julian-assange-werden-jetzt-nicht-aufhoeren

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"Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein begangenes Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert" (Edward Snowden)

Peter Lutz
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Mein Respekt! Sooo schnell. Mein Dank auch an die LINKE!

Petra Wegener
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Bravo Gellermann! Bravo LINKE!

Rainer Scheer
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Ich komme! Und bringe noch Leute mit. Danke für das schnelle Handeln.

Jan Behringer
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Gerade hier sehen wir mal wieder was eine Staatsbürgerschaft heutzutage wert ist: Nichts! Es sei denn ein Staatsbürger bewirft seinen Vaterstaat mit Dreck dann hat er es auch nicht anders verdient ausgeliefert zu werden!

R. R.
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Ich schließe mich dem Aufruf an: Kommt!

Jana Kemper
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Liebe Leute,

dieses Schreiben habe ich an Amnesty International geschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren von amnesty,
auch wenn es sich in den letzten Tagen abzeichnete: Ich bin bestürzt und entsetzt über die Festnahme Julian Assanges....

Liebe Leute,

dieses Schreiben habe ich an Amnesty International geschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren von amnesty,
auch wenn es sich in den letzten Tagen abzeichnete: Ich bin bestürzt und entsetzt über die Festnahme Julian Assanges. Erstaunlich schnell erfolgte die Verurteilung durch die britische Justiz. Die Anklage aus den USA lautet auf Verschwörung mit Chelsea Manning, was es wohl den britischen Behörden erleichtern soll, Assange auszuliefern. Die Gefahr, dass er in den USA später wegen Spionage angeklagt und zum Tode verurteilt wird, ist dennoch gegeben.

Wir alle haben Julian Assage sehr viel zu verdanken. Durch die mutige Veröffentlichung von Kriegsverbrechen der USA und viele weitere Enthüllungen zu Korruption, Ungerechtigkeit und Gewalt wurde die Weltöffentlichkeit auf zahlreiche Menschenrechtsverletzungen aufmerksam und konnten die 'mentalen Weichen' für Veränderungen gestellt werden. Nicht vergessen ist auch, dass er derjenige war, der auf sehr geschickte Weise Edward Snowden zur Flucht verhalf. Zahlreiche renommierte Medien haben ihre Quellen in den Veröffentlichungen von WikiLeaks.

Ich bitte Sie eindringlich: Unterstützen Sie Julian Assange! Setzen Sie sich öffentlich dafür ein, dass er als Journalist behandelt und nicht kriminalisiert wird!

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Sophia
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Am 11. April 2019 schrieb R. R.:
"Es sei denn ein Staatsbürger bewirft seinen Vaterstaat mit Dreck dann hat er es auch nicht anders verdient ausgeliefert zu werden!"

Verehrter R.R., vielleicht haben Sie nur nicht begriffen, dass Staatsbürger ihren...

Am 11. April 2019 schrieb R. R.:
"Es sei denn ein Staatsbürger bewirft seinen Vaterstaat mit Dreck dann hat er es auch nicht anders verdient ausgeliefert zu werden!"

Verehrter R.R., vielleicht haben Sie nur nicht begriffen, dass Staatsbürger ihren "Vaterstaat" nur mit dem Dreck bewerfen können, den er selber anrichtet! Wer Verbrechen deckt, der macht sich mitschuldig!

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Harald Risch
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So frei ist die "freie Welt," die einen Mann seit Jahren verfolgt, der die Mickey mouse als das entlarvt hat, was sie sind: Kriegstreiber, Verbrecher, Piraten, Mörder, Lügner, Unterdrücker und Verfolger von Andersdenkenden. Das ist in Deutschland...

So frei ist die "freie Welt," die einen Mann seit Jahren verfolgt, der die Mickey mouse als das entlarvt hat, was sie sind: Kriegstreiber, Verbrecher, Piraten, Mörder, Lügner, Unterdrücker und Verfolger von Andersdenkenden. Das ist in Deutschland nichts Neues. (1933- 1945) Und nach 1945 ? KPD Verbot 1956 und 1972 Radikalenerlass (Berufsverbote)
Schnell und effektiv reagiert, lieber Galerist, Danke dafür. Die Fackel der Meinungs- und Pressefreit wird verlöschen, wenn ein reaktionäres, krankes, selbstbezogenes, auf Ego und WEttbewerb fixiertes System, mit denen im Schlepptau, die mit dem Kerzenstummel hinterher wackeln sich jedes Recht der Welt heraus nimmt zu tuen was es will und jeder, der sich ihnen in den Weg stellt wird zum Feind der "Freiheit" erklärt hat mit drakonischen Strafen zu rechnen. Das ist nicht die Freiheit, die ich meine.
Ein Aufschrei aller freiheitsliebenden Menschen muß über alle Kontinente gehen und es denen zeigen die die Welt, also uns beherrschen wollen was Internationale Solidarität bedeutet: Einzustehen, kompromisslos für den Frieden, die Freundschaft zwischen den Völkern und für Julian Assange jetzt, weil es besonders wichtig ist, aber auch für all die, die weggesperrt sind und unsere Solidarität brauchen, die dürfen nicht vergessen werden. Julian Assange, kämpfe weiter, du bist nicht alleine und Danke für deinen einsamen und selbstlosen Kampf und was du alles bereit warst auf dich zu nehmen und zu ertragen. Ganz viel Erfolg wünsche ich der Veranstaltung für Julian Assange und Hut ab, dass das so kurzfristig auf die Beine gestellt werden konnte.

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Ullrike Spurgat
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Die Art und Weise, wie diese Verhaftung nach einem so langen Zeitraum ablief, nämlich zackig und zügig koordiniert, und der politische Hintergrund dazu, zeigt eigentlich den ganzen pathologischen Hass der Staatsmächte und die pathologische...

Die Art und Weise, wie diese Verhaftung nach einem so langen Zeitraum ablief, nämlich zackig und zügig koordiniert, und der politische Hintergrund dazu, zeigt eigentlich den ganzen pathologischen Hass der Staatsmächte und die pathologische Unterwürfigkeit ihrer Handlanger.
Hier gehts weder ums Recht und erst recht nicht um Inhalte, hier soll ein Exempel statuiert werden, daß jedem Untertanen zeigen soll:
mach das Maul auf und die bekommst ohne Gnade eins aufs selbige.

Man wird auch mit Sicherheit NICHTS mehr darüber erfahren, was wikileaks denn so im Detail an Kriegs- und Menschenerechtsverbrechen der USA geleakt hatte. Es ist lange her und beim Bürgerlein längst vergessen. Woran jedoch sofort erinenrt wurde, z.B: bei 3SAT ist der Hinweis, daß Assange ja auch schon wegen Vergewaltigung juristisch verfolgt wurde und daß nun irgendein Russe den Staat Ecuador gefährdert habe.
Das lenkt schön ab und man erinnert sich nicht mehr z.B. an die Aktion des durchgeknallten Hubschrauberpiloten, der ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten bei einer medizinischen Rettungsaktion samt Journalisten mit Teleobjektiv niedergemetzelt hatte.

Nationalisten, Faschisten und Nazis werden aber auch das noch zu rechtfertigen wissen mit den üblichen Sprüchen...

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Ernst Blutig
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