"Militärschlag" heißt der abrupt gestoppte Überfall der US-Luftwaffe gegen den Iran im Medien-Jargon. Als ob das Militär mal eben irgendjemanden schlagen würde. Fast harmlos. Dass der "Schlag" nicht nur Tod und Verderben mit sich bringt? Lieber nicht erwähnen. Dass der "Schlag" der USA gegen den Iran auch einen Krieg unter Beteiligung der ATOM-Macht Israel auslösen könnte? Besser verschweigen. Dass der erste "Schlag", der Start jener US-Spionage-Drohne vom Typ Global Hawk, die vom Iran über dessen Hoheitsgebiet abgeschossen wurde, vom deutschen Ort Ramstein aus gelenkt wurde? Nur ja nicht drüber reden.

Die Global Hawk war schon im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Zwar gilt sie als unbewaffnet, aber sie dient dem Krieg, sie erkundet und markiert die Ziele für die Bomben und Raketen, mit denen die US-Armee andere Länder und Völker überfällt. Der Todesbote kostet jede Menge Dollar. Solch einen Verlust mag der oberste Kriegsherr der USA nicht einfach abschreiben. Zwar ist die Lage klar und einfach: Der Iran hat mit dem Abschuss der Drohne einen Akt der Selbstverteidigung vollzogen. Aber das Imperium duldet keine Selbstverteidigung, sie könnte ja zur Selbstbehauptung führen.

Der "Schlag" gegen den Iran ist vorläufig gestoppt. Aber die USA sind nur in einem Punkt berechenbar: in ihrem unbedingten Willen auch jenen Teil der Welt zu beherrschen, wo die Öl-Ströme die westlichen Staaten mit Schmierstoff für mobile Energie versorgen. Jener Welt-Ecke, in der Profit wie Manna vom Himmel fällt. Wo der Dollar als Welt-Leitwährung geboren wurde, der bis heute die Wirtschafts-Macht der USA mit der Währungswaffe ausstattet. Der nächste "Schlag" ist möglich.

Angesichts des denkbaren neuen Kriegs muss jedes Geschwätz von Freiheit und Demokratie verstummen. Denn die USA riskieren einen neuen Krieg im Nahen Osten nicht nur zum Ausbau ihrer Macht. Der mögliche Krieg soll auch der finsteren Diktatur der Saudis dienen. Und dem Apartheids-Regime in Israel. Auch darüber spricht am 25. Juni 20.30 Uhr im Berliner Buchhändlerkeller Tsafrir Cohen. Er leitet das Israel-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv.



Israel-Iran-USA: Ein gefährliches Dreieck

Moderation: Uli Gellermann
Am Dienstag
 25. Juni 20.30 Uhr

10623 BERLIN-CHARLOTTENBURG 
CARMERSTRASSE 1, PARTERRE

Kommentare (35)

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Israel-Iran-USA: Ein gefährliches Dreieck !!

mehr ist zu diesem Satz nicht zu
bemerken !

natürlich darf man auch dann , die Schützenhilfe von Frau Merkel nicht vergessen .

Rollnd Kapp
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Uli Gellermann ist mal wieder der Schnellste. Danke!

Marie Wegner
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Ich bin am Dienstag dabei und sehr gespannt.

Rob Dräger
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Ich habe eine Frage zum Artikel: Was sagt das Außenministerium dazu, dass die Spionagedrohne von Ramstein aus gelenkt wurde?

Susanne Kreuzer
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Das AA schweigt dröhnend.

Uli Gellermann
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In dieser Lage ist es besonders wichtig auf die Ramstein-Kampagne hinzuweisen:

https://www.ramstein-kampagne.eu/

Grit Jakobs
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Unbedingt!

Uli Gellermann
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Die Macht um Acht berichtet in gewohnter Manier:
https://www.tagesschau.de/ausland/iran-usa-159.html

Es wird alleine die US-Sicht der Dinge geschildert, das aber ausführlich. Und wenn in anderen Artikeln auch mal der Iran oder z.B. Russland zu...

Die Macht um Acht berichtet in gewohnter Manier:
https://www.tagesschau.de/ausland/iran-usa-159.html

Es wird alleine die US-Sicht der Dinge geschildert, das aber ausführlich. Und wenn in anderen Artikeln auch mal der Iran oder z.B. Russland zu Wort kommt, dann immer erst ganz weit unten und immer ganz kurz und meistens mit Begriffen wie "(der Iran/Russland/China) behauptet...". Im Falle der USA heißt es hingegen: "Für die US-Regierung gibt es keinen Zweifel". Die einzige Frage für die Tagesschau ist, "wie ernst sie (die US-Regierung) es meint mit ihrer Politik des maximalen Drucks auf den Iran".

Im weiteren Verlauf werden dann die von der Tagesschau so geliebten "Demokraten" zitiert. Diese hätten "die Sorge, in einen Krieg zu "stolpern" - als ob das für die "Demokraten je wirklich eine Sorge gewesen wäre. "Ein Krieg gegen den Iran bräuchte die Zustimmung des Kongresses" - das also ist die "Sorge", nicht der Krieg selbst.

Das Schlimmste aber kommt kurz vor Schluss. Dort darf ein "Experte", der Militär-Analyst Cedric Leighton, wer kennt ihn nicht, die US-Version untermauern und dem Iran Absicht unterstellen: "Das war eine sehr bewusste Tat." Es ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben, wie infam die Tagesschau sich - natürlich geschickt und unterschwellig, aber mit einem ganz gezielten Aufbau solcher Artikel - an den Kriegsvorbereitungen beteiligt. Rein überhaupt nichts ist da zu spüren von einer Ablehnung des Vorgehens der USA oder auch nur einer kritischen Betrachtung. Man wartet nur, wie weit gegangen wird und stellt nebenbei noch fest, dass es besser wäre, wenn der Kongress zustimmte.

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Max L.
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Offensichtlich wurde die Drone von einem weiteren US-Flugzeug begleitet; der Iran macht darauf aufmerksam, daß er darauf verzichet habe, es abzuschießen, möglicherweise hat Trump, den bereits beabsichtigten Angriff auf den Iran gestoppt, nun ja,...

Offensichtlich wurde die Drone von einem weiteren US-Flugzeug begleitet; der Iran macht darauf aufmerksam, daß er darauf verzichet habe, es abzuschießen, möglicherweise hat Trump, den bereits beabsichtigten Angriff auf den Iran gestoppt, nun ja, werweiß....https://www.rt.com/news/462387-iran-refrained-shooting-us-plane/

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Helga Schmidt
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Ich verstehe Ihre Kritik an dem Begriff Schlag für einen Überfall durch die USA. Ich nehme an, es ist reine Militärsprache, die kritiklos von der Tagesschau übernommen wurde. Übrigens, die sowjetische Armee hatte einen Angriff als Stoß...

Ich verstehe Ihre Kritik an dem Begriff Schlag für einen Überfall durch die USA. Ich nehme an, es ist reine Militärsprache, die kritiklos von der Tagesschau übernommen wurde. Übrigens, die sowjetische Armee hatte einen Angriff als Stoß bezeichnet, was ja auch reichlich verharmlosend klingt.
Es sind Militärs, es ist ihre "Fachsprache". Was aber nun die Tagesschau damit zu tun hat, wird sich wohl niemandem erschließen. Wir sollen uns ans Militärische gewöhnen, das wird uns unterschwellig damit gesagt.

Die Global Hawk ersetzt die frühere Feindaufklärung durch Soldaten oder Flugzeuge vor einem Angriff. Der Iran hat das völlig richtig gesehen und das einzig Richtige gemacht, den Spion vom Himmel geholt. Es sieht böse aus.

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Hanna Fleiss
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Das Drama in dieser ganzen entsetzlichen Geschichte könnte Deutschland lösen, wenn die deutschen Politiker endlich mal aufwachten und merkten, dass sie sich einfach nur den "trumpel" Forderungen widersetzen müssten, wie das der Oberst Scholz a.D....

Das Drama in dieser ganzen entsetzlichen Geschichte könnte Deutschland lösen, wenn die deutschen Politiker endlich mal aufwachten und merkten, dass sie sich einfach nur den "trumpel" Forderungen widersetzen müssten, wie das der Oberst Scholz a.D. auf KenFN vor ein paar Tagen erklärt.

Deutschland muss das Ausnutzen von Drohnen im Sinne der USA nicht mitmachen. Die deutschen Minister nebst Kanzlerin, Bundestag und Parteien. können jederzeit NEIN sagen.

Warum sie es NICHT tun ist hier die Frage und die Antwort hängt mit Angst und Feigheit zusammen - die aber verdrängt wird und mit Stolz und Zugehörigkeitsgefühlen zum großen Bruder USA zugekleistert wird, denn nur mit dieser Illusion können schwache Charaktäre leben. Dafür tun sie alles - nur nicht die eigenen Ängste eingestehen, die zu einem Umdenken führen könnten.

So schreibt Horst Eberhard Richter einer der ersten in der Friedensbewegung in seinem Buch: "Die Chance des Gewissens -Erinnerungen und Assoziationen" in dem Kaptitel: Umfühlen, feiern, tanzen und standhalten auf Seite 255:"Ohne ein fundamentales Umdenken und Umfühlen, so hat es auch Albert Einstein immer wieder gesagt, würde unser Weg ohnehin in die Katastrophe münden. Eine andere realistische Alternative gibt es also gar nicht. (...) Die Hektik des Hochrüstens ist ja Ausdruck des Gefühls der ewigen Zeitnot: Wenn wir nur einen Augenblick nicht aufpassen und nachlassen, werden wir von dem Gegener zerstört werden. Friedliches Umdenken heißt gerade, dieses Konzept eines auto-destruktiven Wettlauf mit dem Tode zu überwinden."
Es reiche nicht aus, sich auf die jeweils akuten bedrohlichen Maßnahmen zu konzentrieren, denen wir ohnehin immer wieder unterlägen, solange nicht ein "psychischer Abrüstungsprozess" (Alfred Kastler, Atomphysiker, Nobelpreisträger) in genügender Breite in Gang gekommen sei.

Und da liegt das Problem in der deutschen Politik. Der wiederwärtigen Eile und damit verbundenen Aggressivität, mit der Trump seine Forderungen in die Welt posaunt, kann mit Ruhe und Gelassenheit begegnet werden, wenn endlich unsere Minister und die Kanzlerin sich aufrafften mal an unsere Gesetze und Frieden zu denken, statt wie kleine, unmündige Kiner auf Lob von Trump zu hoffen, das sowieso nicht kommt..

Frieden ist also durchaus möglich, wenn sich deutsche Politiker grundsätzlich zu diesem bekennen würden. Erst recht, wenn die USA, wie bisher, nur Kriege wollen.

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Karola Schramm
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Haiku DEUTSCHE MITSCHULD
der "militärschlag"
gegen iran mit drohnen
gelenkt aus ramstein

rudolph bauer
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