Dass Außenministerin Baerbock, Wirtschaftsminister Habeck und Ministerpräsident Söder internationale Konferenzen besuchen, ist normal. Wenn zum Beispiel die UNO oder die EU Konferenz-Termine ansetzen, können die Politprofis kaum Nein sagen. Bei aller Kritik kann man zum Beispiel den Tagungen der Europäischen Union eine gewisse Transparenz und demokratische Verfassung nicht absprechen. Wenn deutsche Minister, die ja, wie auch immer, gewählt wurden und dem Wähler mehr oder minder rechenschaftspflichtig sind, am allgemeinen Konferenz-Auftrieb teilnehmen, ist eine öffentliche Auswertung, trotz aller Hinterzimmer-Absprachen, halbwegs gesichert.

Transparent wie ein Kohlenkeller

Wenn aber in diesen Tagen Habeck und Baerbock auf Steuerzahlerkosten nach Davos reisen, um dem Herrn Schwab, dem König des Weltwirtschaftsforums, ihre Referenz zu erweisen, dann ist das so transparent wie ein Kohlenkeller ohne Lichtschalter und so demokratisch wie die CIA. Diese düstere Beziehung der deutschen Polit-Promis zu Herrn Schwab wird in den üblichem deutschen Medien nicht hinterfragt. Stattdessen leisten sie, wie zum Beispiel die Tagesschau, flankierende Verschleierungshilfe, indem sie Schwab und seine Multi-Millionäre zum unschuldigen Ziel von VerschwörungsTheorien verklären und Klaus Schwab zum Opfer einer Hasskampagne stilisieren.

Eintrittspreis von 190.000 Euro

Das Weltwirtschaftsforum ist ein Club, der für einfache Mitglieder einen Eintrittspreis von 190.000 Euro verlangt. Für eine Premium-Mitgliedschaft muß man rund 900.000 Euro hinlegen. Unternehmen wie Google, Nestlé und Siemens können solche Preise problemlos zahlen und dürfen mitreden und mitstimmen. Zum Auftakt hat EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen betont, dass das diesjährige Treffen wichtiger denn je sei. Ob der Eintritt in Davos für Frau von der Leyen von der EU, also dem Steuerzahler, bezahlt worden ist? Diese Frage gilt bei den Applaus-Medien als unhöflich. Auch warum denn und für wen das Treffen in diesem Jahr wichtiger ist als je, fragen Akklamations-Sender natürlich nicht; man will doch nicht in den Verdacht eines anständigen Journalismus geraten und vom nächsten Wichtigtuer-Buffet ausgeschlossen werden.

Profit-Verschwörung?

Wenn so viele wichtige Leute zu wichtigen Themen zusammentreffen, will der demokratische Reflex natürlich wissen, wer diese hochrangige Runde delegiert hat und vor allem, wer sie kontrolliert. Aber ein Meeting, bei dem der Proto-Ukrainer Selenskyj gesetzt ist und Larry Fink - Blackrockchef der weltgrössten Vermögensverwaltung - weiß jetzt bereits: „Ich bin überzeugt, wenn der Krieg in der Ukraine vorbei ist, wird das Kapital ins Land fliessen“. Blackrock glaubt, dass man in diesem Land „faire und gute Renditen“ einfahren könne. „Diejenigen, die an den Kapitalismus glauben, werden Geld in der Ukraine anlegen“. Wer diese Aussage für eine Profit-Verschwörung hält, der ist ganz sicher ein Veschwörungstheoretiker und wird nie zum Weltwirtschaftsforum eingeladen werden. Er könnte ja mal hinter die Kulissen gucken und darüber reden.

Gesetz der freien kapitalistischen Wildbahn

Demokratie mag ja ganz nett sein, aber in Davos findet sie nicht statt. Warum auch? Baerbock und Habeck haben zwar geschworen, ihre „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen“, aber Davos liegt ja nicht in Deutschland, also außerhalb des Geltungsbereich des Grundgesetzes, da gilt nun mal das Blackrock-Gesetz der freien kapitalistischen Wildbahn, also das ökologisch einwandfreie Gesetz des Stärkeren.

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Solange die kleinen Leute lieber bei Amazon, E-Bay und dergleichen kaufen, wächst der Reichtum der Superreichen. Auch wenn Sie versuchen stets beim Neusten dabeisein zu müssen, freut sich das Kapital der Wohlhabenden.
Was diese Leute nicht...

Solange die kleinen Leute lieber bei Amazon, E-Bay und dergleichen kaufen, wächst der Reichtum der Superreichen. Auch wenn Sie versuchen stets beim Neusten dabeisein zu müssen, freut sich das Kapital der Wohlhabenden.
Was diese Leute nicht bedenken, daß damit das Kapital abwandert, und zwar in die Taschen, die sie verurteilen. Ich gönne den Reichen und Superreichen ihr Vermögen, denn der Schaden der durch das Geld entsteht, ist bei den Armen bestimmt nicht geringer als bei den Reichen. Von daher ist mir auch Davos und wer dort verkehrt egal, denn mein Leben betrifft das nicht. Vor dem Geheule sollte man erst einmal überlegen, was man selbst dazu beiträgt, worüber man heult. Wo die Schwarzarbeit blüht, wächst auch das Vermögen der kleinen Leute. Nur haben wir heute das Problem, daß die breite Bevölkerung nichts mehr anzubieten hat, was der Andere gebrauchen kann. Die Gesellschaft ist durch ihren „Wohlstand“ zur Unselbständigkeit degradiert und das ist das eigentliche Problem.

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Roland Scheib
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Davos das Spiegelbild der heutigen Gesellschaft. Brot und Spiele und das Volk schaut zu. Durch Abschaffung des Dialogs und Begrenzung auf eine Meinung für oder gegen Putin in den Medien wirken Politiker nur noch wie Schauspieler des Kapitals....

Davos das Spiegelbild der heutigen Gesellschaft. Brot und Spiele und das Volk schaut zu. Durch Abschaffung des Dialogs und Begrenzung auf eine Meinung für oder gegen Putin in den Medien wirken Politiker nur noch wie Schauspieler des Kapitals. Waffen für Frieden eine Tragödie.

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Alois
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Davos, wo auch sonst sonst treffen Macht, Geld, Dekadenz in illustrer Runde obszön und verlogen zusammen. Ein Schmierentheater, wo Barbie und der Pleitegeier Habeck nicht fehlen dürfen.
Seit der Finanzkrise 2008/9 hat sich die Zahl der...

Davos, wo auch sonst sonst treffen Macht, Geld, Dekadenz in illustrer Runde obszön und verlogen zusammen. Ein Schmierentheater, wo Barbie und der Pleitegeier Habeck nicht fehlen dürfen.
Seit der Finanzkrise 2008/9 hat sich die Zahl der Milliardäre weltweit nahezu verdoppelt schreibt Oxfam und prangert wie jedes Jahr den obszönen Reichtum einiger Weniger an. Auf der Welt gibt es derzeit rund 2.200 Milliardäre. Das Vermögen der 2.200 Blutsauger ist um 900 Milliarden US-Dollar gewachsen, um 2,5 Milliarden pro Tag! Dagegen sank das Vermögen ? der ärmsten Hälfte der Menschheit, insgesamt 3,8 Milliarden Kinder, Frauen, Männer ,um 11%.

Nur 26 der menschlichen Geldmaschinen besaßen soviel wie diese 3,8 Milliarden Menschen.
Die Reichen werden zwar mehr, aber im Verhältnis zu den rasch wachsenden Armen immer weniger.

In der BRD hat sich die Zahl der Milliardäre seit 2008 ebenfalls verdoppelt. Ein Prozent der Weltbevölkerung , besitzt 10% der Milliardäre. In deutschen Landen ist der Reichtum fest in Kapitals Hand. Das reichste Prozent der Deutschen verfügt über ebenso viel Vermögen, wie die 87 Prozent der deutschen Bevölkerung. Im europäischen und internationalen Vergleich zählte Deutschland zu den Industrienationen mit der größten Vermögensungleichheit. Auch die Ungleichheit der Einkommen ist seit Jahren anhaltend hoch......und jedes fünfte Kind gilt als arm.

Die tiefen Widersprüche drastisch aufzuzeigen ist das Verdienst , die ursprünglich von den Quäkern 1942 ins Leben gerufene Oxfam-Bewegung, die eine lange Tradition von sozialem Engagement als konkrete Hilfe zur Linderung menschlichen Leids im Kapitalismus hat. Wie jedes Jahr setzt man auf die Kraft von Fakten und guten Beispielen, wie das Leid beseitigt werden könnte, z.B. durch Besteuerung der Reichen.
Nur werden die Reichen freiwillig nichts angeben...... Den letzten Ausweg der Reichen: Rüstung und Krieg, blenden sie in ihrer Studie aus. Die kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten in der Entwicklung der Gesellschaften lassen sie völlig außer acht.... Ungleichheit ist eine politische Entscheidung wird dort behauptet. Somit ließen sich Teile der sozialen Probleme lösen.

Der große deutsche Gelehrte stellte dazu fest: "Das Gesetz (...) bedingt eine der Akkumulation von Kapital entsprechende Akkumulation von Elend. Die Akkumulation von Reichtum auf dem einen Pol ist also tzgleich Akkumulation von Elend, Arbeitsqual, Sklaverei, Unwissenheit, Brutalisierung und moralischer Degradation auf dem Gegenpol. d. h. auf der Seite der Klasse, die ihr eigenes Produkt als Kapital produziert."
(Karl Marx, Das Kapital, Bd. 1. MEW Bd. 23, S. 674 f.)

Möge ihnen in Davos der vergoldete Kaviar im Hals stecken bleiben !

Die soziale Frage und die Frage Krieg und Frieden zwingt zum Nachdenken. Entschieden wird dieser Kampf auf den Straßen. Friede den Hütten, Krieg den Palästen ! Nie wieder Faschismus und Krieg.

Und der rollende grüne Panzer weiß noch nicht einmal die Durchschnittsrente in unserem Land, rollt aber munter gen Osten.

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Ulrike Spurgat
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zu Herbert Wolf:

Schwab "umgibt sich" nicht mit Habeck , Bärbock und Konsorten - er ( gemeinsam mit weiteren "Eliten") dirigiert! Und dafür sind solche Marionetten grade recht!

Anna Lyse
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Würde die Steuerfahndung funktionieren, wäre EU-Uschi ein Fall für sie. Sie hätte zu prüfen, ob die 190.000+X € dienstlich veranlasste Spesen wären oder privat zu versteuernder geldwerter Vorteil. Möglichst ausdauernd und möglichst öffentlich: um...

Würde die Steuerfahndung funktionieren, wäre EU-Uschi ein Fall für sie. Sie hätte zu prüfen, ob die 190.000+X € dienstlich veranlasste Spesen wären oder privat zu versteuernder geldwerter Vorteil. Möglichst ausdauernd und möglichst öffentlich: um über öffentlich über Sinn und Zweck solcher Teilnahmen zu debattieren. Und überhaupt: Sind Privateinladungen neuerdings keine „konspirativen Treffen“? In diesem Fall der weltweiten tätigen „Raffia“? Okay, nur so eine Vision …

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Winnie Schneider
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Es lässt einen Hoffnung schöpfen, dass "Nosferatu" (P. Escobar) Schwab sich mit Geistesgrößen wie Bärbock und Habeck umgibt. Das muss ja schief gehen!

Herbert Wolf
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@Christian Bauer
„…was macht der Sozialismus (oder Kommunismus)? Er verspricht, genau wie Schwab, dass alle das Gleiche haben (nämlich nichts) und dennoch glücklich sind.“

Die Vorstellung, Schwab sei Sozialist oder Kommunist, ist völlig absurd....

@Christian Bauer
„…was macht der Sozialismus (oder Kommunismus)? Er verspricht, genau wie Schwab, dass alle das Gleiche haben (nämlich nichts) und dennoch glücklich sind.“

Die Vorstellung, Schwab sei Sozialist oder Kommunist, ist völlig absurd. Der Kommunismus à la Karl Marx, für den er zeitlebens kämpfte, bedeutet eine Gesellschaft ohne Klassenunterschiede und ohne Ausbeutung. Jegliche Produktion unter kapitalistischen Verhältnissen ist profitorientiert und hat den Menschen immer nur Knechtschaft, Leid und Armut gebracht, ihnen ihre Würde genommen. Im Kommunismus gibt es kein reich und arm wie bei Schwab und Co., sondern individuelles Eigentum auf Arbeit gegründet.
Versprechen das etwa Klaus Schwab und seine Weltenlenker???

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Brigitte Breidenbach
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Im Gegenteil: Schwab ist als Treiber der Impfkampagne ein Agent der fraglos kapitalistischen Pharma-Industrie.

Uli Gellermann
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Können wir die 190.000 € Eintrittsgeld von der Steuer absetzen?

Stefan Meyer
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Das einzige was die hiesige Lokalzeitung über Davos zu berichten hatte war, dass es in der Ukraine einen Frieden zu den Bedingungen der Ukraine geben werde. Selensky hätte diesen Friedensplan vorgelegt, und nachdem die 80 "wichtigsten" Länder der...

Das einzige was die hiesige Lokalzeitung über Davos zu berichten hatte war, dass es in der Ukraine einen Frieden zu den Bedingungen der Ukraine geben werde. Selensky hätte diesen Friedensplan vorgelegt, und nachdem die 80 "wichtigsten" Länder der Erde damit einverstanden wären, hätte Russland gar keine andere Möglichkeit mehr, als diesen zu unterzeichnen.
Jeder Kommentar erübrigt sich.

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Robert Rieder Thum
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Hoffentlich wird das Bärböckchen nicht mit dem Escortservice verwechselt..
Und der Habeck, wird er dort Fachliteratur verkaufen ?

Burkhard Bielski
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