Auf der jüngsten bundesweiten Christen-Konferenz hat der neue Innenminister, Hans-Peter Friedrich (CSU), den Beginn einer gezielten Kampagne bekannt gegeben. Er forderte von den christlichen Glaubensgemeinschaften eine "Sicherheitspartnerschaft". In einem Interview erläuterte Friedrich seine Postion:
Warum fordern Sie eine "Sicherheitspartnerschaft" von den Christen?
Sehen Sie, in letzter Zeit wurden mehr und mehr Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Umfeld der christlichen Kirchen entdeckt. Häufig sind diese Fälle von faktischem Terror gegenüber Jugendlichen erst Jahre später bekannt geworden. Dem will ich mit aller Kraft entgegenwirken. So lange ich Minister bin, sollen solche Fälle gnadenlos aufgedeckt werden!
Das beträfe also die Vergangenheit. Was visieren Sie denn für die Zukunft an?
Im Mai will ich einen Präventionsgipfel einberufen, da werde ich mich mit allen christlichen Religionsgemeinschaften an einen Tisch setzen, um dem Missbrauch vorzubeugen. Mein Ministerium plant eine Anti-Missbrauchs-Kampagne unter dem Motto "Gemeinsam gegen Missbrauch - Gemeinsam für sichere Kinder". Wir wollen, mit Plakaten und Broschüren, das christliche Umfeld zum Thema sensibilisieren.
Aber Herr Minister, es gibt doch Millionen Christen, die sich nie an Kindern vergriffen haben. Ist diese "Sicherheitspartnerschaft" nicht eine Art Vorverurteilung?
Ich bitte Sie! Wer in die Schmuddeleien nicht verwickelt war, der kann sich doch von diesem Vorwurf durch meine Maßnahme prima reinwaschen, wenn er meinem Ministerium Verdachtsmomente gegen die Schänder liefert. Ich will nur das Umfeld der Täter zur Mitarbeit aufrufen:Wenn die Christen selbst darauf achten, ob sich jemand in ihrer Umgebung verdächtig macht, dann kommen sie nur ihren staatsbürgerlichen Pflichten nach. Das ist der erste Schritt zur Integration der Christen in einen laizistischen Staat.
Bisher sind die bekannt gewordenen Fälle im wesentlichen im Umfeld von Klöstern und christlichen Schulen anzusiedeln. Sollte man sich bei der Beobachtung nicht auf diese Orte beschränken?
Natürlich sind die Klöster Zentren des Missbrauchs, um die kümmern wir uns ganz besonders. Warum verschleiern sich zum Beispiel die Nonnen? Die haben was zu verbergen! Warum tragen die Mönche keine Hosen? Ich will hier nicht auf die sexuellen Einzelheiten eingehen, die können Sie sich selbst vorstellen.
Nun gibt es doch christliche Glaubensgemeinschaften, die haben gar keine Klöster . . .
. . . Sie müssen sich doch nur mal die christlichen Glaubensbekenntnisse anschauen. Zum Beispiel "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Da stecken doch jede Menge Sauereien dahinter, sowas muss bekämpft werden!
Ist Ihre Kampagne denn das letzte Wort in dieser Sache?
Keineswegs. Als nächstes nehmen wir uns mal das Verhältnis der Christen zu den Frauen vor. Zum Beispiel hat einer ihrer Propheten gesagt "Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland." Das widerspricht eindeutig dem Gleichheitsgebot des Grundgesetzes. Und nicht zuletzt: Alle, die in dieser Religion was zu sagen haben, sind Männer: Jesus, die Jünger, die Evangelisten. Ich kann nur sagen, die Christen werden wir demnächst gendern, dass ihnen Hören und Sehen vergeht!
Herr Minister, ich danke Ihnen für das Gespräch.