Nach Trumps Gezeter vor laufenden Kameras, nachdem er Selenskyj öffentlich in Grund und Boden gebrüllt hat, gibt es jetzt ein Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine. Den genauen Inhalt kennt außer den Beteiligten niemand. Aber US-Präsident Trump lässt ahnen: „Wir haben eine Vereinbarung getroffen, die unser Geld sichert und uns die Möglichkeit gibt, mit dem Abbau zu beginnen und unsere Aufgaben zu erfüllen“, sagte er am Mittwoch bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Der wichtigste Halbsatz über die Vereinbarung ist: „ (...) die unser Geld sichert.“ Zunächst müssen die US-Hilfen für die Ukraine von ihr zurückgezahlt werden. Laut Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft belaufen sich diese Schulden auf rund 123 Milliarden US-Dollar. 

USA stifteten Ukraine an

Das ist ein bitterer Witz: Die USA stifteten die Ukraine zu einem Krieg mit Russland an, liefern für den Krieg Waffen ohne Ende und präsentieren den Ukrainern jetzt dafür die Rechnung. Ähnlich clever wie Trump ist auch die ukrainische Wirtschaftsministerin, Julia Swyrydenko; sie bestätigte gegenüber Associated Press die Unterzeichnung des Abkommens in Washington - In einem Beitrag auf X erklärt sie: „Gemeinsam mit den Vereinigten Staaten schaffen wir einen Fonds, der globale Investitionen in unser Land locken wird.“ Also darf die Ukraine sogar beim Abbau der eigenen Rohstoff mitwirken. Was von den Erträgen im Land bleibt? Darüber wollen die Beteiligten nicht reden.

„Friedenstruppen“ für die Ukraine

Während die USA an der profitablen Ausbeutung der Ukraine arbeitet, setzen einige europäische Staaten immer noch auf Krieg. Aus der "Koalition der Willigen" rund um England und Frankreich meldet sich der estnische  Regierungschef Kristen Michal. Sein NATO-Land sei bereit, sich an den „Friedenstruppen“ für die Ukraine zu beteiligen. Es gibt sie immer noch, die NATO. Ihre geplante Stationierung in der Ukraine war der Hauptgrund für den Krieg. Das NATO-Land Deutschland äußert sich nicht zum Vorstoß Estlands. Statt zu deeskalieren, zündelt der Beinahe-Kanzler Merz mit der Aussicht auf die Lieferung von Taurus-Raketen in die Ukraine. 

Eisfreier Hafen Russlands

Bisher ist der amerikanische „Friedensplan“ für die Ukraine kaum mehr als Propaganda. Wenn die US- und EU-Seiten ernsthaft Frieden wollten, würden sie als erstes die Sanktionen gegen Russland stoppen: Dann hätten Friedensverhandlungen solide Voraussetzungen. Aber dieser Vorschlag kommt weder von den USA noch von der EU. Auch in der strategisch wesentlichen Krimfrage gibt es kein Angebot: Seit 1783 ist dort die russische Schwarzmeerflotte stationiert. Dort liegt der einzige eisfreie Hafen Russlands, und von dort aus kann die Flotte den Atlantik erreichen. Zwar hat der ehemalige KP-Chef Nikita Chruschtschow die Krim 1954 an die Ukraine „verschenkt“; aber das war zu Zeiten der Sowjetunion. In dieser Zeit konnten innersowjetische Grenzen beliebig und ohne strategische Bedeutung verschoben werden. Aber die Anerkennung der russischen Krim durch die USA steht immer noch aus.

Rüstung im Privatverkauf

Statt ernsthafter Schritte der USA zum Frieden, will Trump, glaubt man der Kiyv Post, dass Verteidigungsgüter an die Ukraine auf direktem Wege kommerziell verkauft werden. US-Rüstungsfirmen könnten dann direkt an die ukrainische Regierung liefern, anstatt über den Umweg staatlicher Lieferungen. So sieht die Wahrheit über Trumps Friedensplan aus: Profite aus Rüstungsverkäufen und aus Rohstoff-Klau.