In der Kantine des CNN, des Cable News Network, einem Nachrichten-Sender in Atlanta/Georgia, saßen sie bei einem frühen Absacker, als einer der Redakteure laut und deutlich furzte. „Ein Anschlag!“ rief der Chef, und alle lachten pflichtschuldigst. „Ein Anschlag, ein Anschlag!“, echote es in der Runde. Und als sich dann der üblich-üble Geruch ausbreitete, kam noch das Wort „Giftgas“ dazu, und mitten im verstärkten Lachen sagte einer der Propaganda-Spezialisten: „Der Russe wars!“. Und aus dem weiteren Lachen kam die Idee, aus dem Furz eine Meldung zu machen „Russland könnte doch eigentlich einen Anschlag auf den Chef von Rheinmetall geplant haben.“ Der Furz wurde dann von der CNN-Nachrichten-Maschine weltweit verbreitet, und weil er aus den USA kam, dem Land der Herrscher, haben die Beherrschten in Deutschland ihn gern verbreitet.

Die Meldung stinkt

In der Tagesschau lautet der Furz dann so: „Die russische Regierung plante laut dem Sender CNN die Ermordung von Rheinmetall-Chef Papperger“. Der Rest wurde noch mit dem Lügenwort „offenbar“ garniert. Im ZDF wurde das üble Gerücht mit diesen Worten verkleidet: „Einem Bericht zufolge ist ein mutmaßliches Attentat auf den Rheinmetall-Chef Armin Papperger von einem deutschen Geheimdienst verhindert worden.“ Zufolge, mutmaßlich: Die Meldung stinkt.

Furz wird zum Explosionsstoff

Das ZDF kann es noch besser: „CNN: Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt“. Das ist genial: Der Anschlag, den es nie gab, wurde sogar vereitelt. Der Furz nimmt langsam eine feste Konsistenz an. Und damit auch der Blödeste weiß, wo es runter geht, kommt noch dieser Satz hinterher: „Der Verdacht fällt auf Russland“. Der Verdacht fällt! Wer mag ihn geschubst haben? Da kann die „Süddeutsche“, angeblich ein Intelligenz-Blatt, nicht abseits stehen: „Geplantes Attentat: Russland ist ein Terrorstaat“. Der Furz wird zum Explosionsstoff.

Aus einem Furz wird blauer Dunst

Der Geruch lässt dem SPIEGEL keine Ruhe: „US-Medienbericht - Russland plante offenbar Anschlag auf Rheinmetall-Chef“. Vom Wort „offenbar“ zum journalistischen Offenbarungs-Eid ist eindeutig nur ein kleiner Schritt. Die einst ziemlich journalistische BERLINER ZEITUNG hat ein Herz für Fürze: „Bericht: Russischer Anschlag auf Rheinmetall-Chef verhindert“. Ein Bericht? Es gab nie einen Bericht, aber das Wort klingt so seriös. Aber die Autorin der BERLINER ZEITUNG, eine Eva Maria Braungart, findet, der Furz sei noch nicht aufgeblasen genug und bläst nach: „Die Amerikaner erfuhren CNN zufolge zuerst von den Plänen, Papperger zu ermorden. Daraufhin sei Deutschland informiert und der Anschlag auf den Rheinmetall-Chef verhindert worden. Ein hochrangiger deutscher Regierungsvertreter habe gegenüber dem Sender bestätigt, dass Berlin von den USA vor dem Komplott gewarnt wurde.“ ZUFOLGE! Ein grandioses Wort, um aus einem Furz blauen Dunst zu machen.

Papperger fühlt sich sicher!

Die ZEIT, das Blatt der Hochschüler, kann den Furz nicht halten und gibt ihn weiter: „Was über die Anschlagspläne gegen den Rheinmetall-Chef bekannt ist“ titelt sie. Und dann kommt der Beweis: „Russland soll ein Attentat auf Armin Papperger geplant haben. Der Schutz um den Rheinmetall-Chef soll so hoch sein wie beim Bundeskanzler. Er sagt, er fühle sich sicher.“ Das ist der erstickende Beweis für ein Attentat, das nie geplant war: Armin Papperger fühlt sich sicher! Es lebe der Furz!

Handbuch „Wie man Fürze verhindert“

Die FAZ, noch schlauer als die ZEIT, bläht nach: „Die Nachricht war so spektakulär wie beunruhigend: Armin Papperger, seit 2013 Vorstandsvorsitzender des Rüstungskonzerns Rheinmetall, war offenbar Ziel eines vereitelten Anschlags.“ Die Zeile ist fraglos aus dem Handbuch „Wie man Fürze verhindert“.

Konjunktiv zu Tode reiten

Der Sender DEUTSCHE WELLE, vom Steuerzahler finanziert und von der Regierung geliebt, reitet den Konjunktiv zu Tode: „US-Geheimdienste hätten ihre deutschen Partner vor einem russischen Plan zur Ermordung des Rheinmetall-Chefs Armin Papperger gewarnt. Er soll nicht die einzige Zielperson sein“. Hätten, solle, beinah Darmverschlingungen gehabt, gewesen wäre. Kaum jemand furzt so schön wie der FOCUS: „Russisches Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt - er wird ständig bewacht“. Der FOCUS gehört dem Milliardär Hubert Burda, sein Verlag wurde durch die Arisierung reich. Braune Fürze sind in Deutschland geruchsbefreit, wenn sie nur genug Geld haben.

Nicht niedlich sondern mörderisch

Die „Neue Zürcher Zeitung“, von der man wegen ihrer Schweizer Herkunft annehmen könnte, sie sei neutral, kommt zu folgendem Schluß: Wenn Russland einen Anschlag auf den Chef von Rheinmetall plant, bestätigt es bloss die Wichtigkeit der Ukraine-Hilfe für die Sicherheit des Westens.“ Ein nie geplanter Anschlag mutiert zur Notwendigkeit der Ukraine-Hilfe. Die Schweizer Rüstungskonzerne sind unter den Top-Hundert in der Weltrangliste. Auch wenn der „Laibwind (Furz)“ auf Schwyzerdütsch niedlich klingt: Der Schweizer Rüstungskonzern Oerlikon Contraves gehört längst Rheinmetall. Das ist nicht niedlich sondern mörderisch.

Giftgas des Russen-Hass

Kurz vor dem Krieg fallen alle Masken: Medien, die gestern noch ihre Neutralität und Unabhängigkeit beteuerten, furzen längst im Takt der Kriegstreiber. Es ist das Giftgas des Russen-Hass, das den Anständigen den Atem raubt; es stinkt nicht nur, es bringt um.

Kommentare (27)

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Hallo, Herr Gellermann,

die Kantinen-Szene erinnerte mich an eine Story von project veritas, die am Kneipentisch heimlich die Worte eines der Chefs einfing, damals ging's um ein anderes Thema.

Dass Leute in der Kantine mal blödeln, passiert...

Hallo, Herr Gellermann,

die Kantinen-Szene erinnerte mich an eine Story von project veritas, die am Kneipentisch heimlich die Worte eines der Chefs einfing, damals ging's um ein anderes Thema.

Dass Leute in der Kantine mal blödeln, passiert fast überall. Den Gag zur "echten" Meldung zu machen, zumal mit so einer brisanten Aussage, ist/wäre kriminell.

Ich möchte gern wissen, woher Sie die Story mit dem Furz in der Kantine haben. Ohne Quelle würde sie mir jeder um die Ohren wedeln: "Fake-News!".

Danke und viele Grüße,

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Kathrin Besser
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Ich hätte „Satire“ dran schreiben sollen.

Uli Gellermann
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Lieber Uli Gellermann,

ich danke Ihnen für das intellektuelle Vergnügen, das mir Ihre vom Geist der Aufklärung beseelte Satire auf das im medialen Blätterwald so erbärmlich und nachhaltig zum Himmel stinkende Presstituierten-Gefurze bereitet...

Lieber Uli Gellermann,

ich danke Ihnen für das intellektuelle Vergnügen, das mir Ihre vom Geist der Aufklärung beseelte Satire auf das im medialen Blätterwald so erbärmlich und nachhaltig zum Himmel stinkende Presstituierten-Gefurze bereitet hat. Leider ist Ihr literarisches Kabinettstück allzu realistisch gelungen, als dass sich bei mir ein befreites Lachen einstellen wollte. Die Angst, die zum Himmel aufsteigenden mephitischen Dünste könnten die Balken des Firmaments biegen und auf mich herabstürzen lassen, saß mir zu fest im Nacken und lähmte ein wenig meine Lachmuskeln.

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Horst Kaiser
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Blendend und sehr schön sarkastisch zusammengetragen. Aber - nichts für Ungut - etwas zu viel Worte für eine Propagandaflatulenz.

Andreas Frielinghaus
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"ach wissen sie was herr hartmann gucken sie einfach selbst nach auf der nach endlosen liste, der brutalen völkerrechstwiirigen angriffskriege der guten, die wir ja nun mal sind"
Ja, Sie haben noch den Angriffskrieg der NATO in Afghanistan in den...

"ach wissen sie was herr hartmann gucken sie einfach selbst nach auf der nach endlosen liste, der brutalen völkerrechstwiirigen angriffskriege der guten, die wir ja nun mal sind"
Ja, Sie haben noch den Angriffskrieg der NATO in Afghanistan in den 80er Jahren vergessen, und wie die NATO Aleppo dem Erdboden gleich gemacht hat.

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Volker Hartmann
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@volker hartmann

"der völkerrechtswidrige brutale Angriff Russlands auf die Ukraine"

ich bin ja immer wieder begeistert von der konsequenz deutscher und insbesondere der grünen politik.

ich kann mich ganz genau daran erinnern, wie die brd...

@volker hartmann

"der völkerrechtswidrige brutale Angriff Russlands auf die Ukraine"

ich bin ja immer wieder begeistert von der konsequenz deutscher und insbesondere der grünen politik.

ich kann mich ganz genau daran erinnern, wie die brd sadam hussein bei dem brutalen völkerrechtswidrigen angriffskrieg der usa gegen den irak beigestanden hatt. beispiel gegebend waren die panzerlieferungen und natürlich die sanktionen von deutschland gegen die usa wegen des brutalen völkerrechtswidrigen angriffskrieges der use gegen den irak.

noch besser war das mit dem brutalen völkerrechstwidirgen angriffskrieg der nato gegen die bundesrepublik jugoslawien. auch hier hat deutschland panzer und raketen an serbien geliefert, damit sich serbien gegen den brutalen völkerrechtswidrigen angriffskrieg der nato wehren konnte. auch hier gab es richtig fette sanktionen von deutschland gegen alle nato staaten wegen des brutalen völkerrechtswidirgen angriffskrieges, also sogar sanktionen von deutschland gegen deutschland. joschka fischer musste seine rabattkarten abgeben.

und dann natürlich der brutale völkerrechstwidrige angriffskrieg der nato gegen lybien. was hat deutschland da für waffen an gaddafi geliefert damit der sich gegen den brutalen völkerrechtswidrigen angriffskrieg der nato wehren konnte. bin nicht sicher, aber ich glaube der grüne langhardackel war sogar selbst im kampfeinsatz.

und dann natürlich der brutale völkerrechstwidrige angriffskrieg gegen....
ach wissen sie was herr hartmann gucken sie einfach selbst nach auf der nach endlosen liste, der brutalen völkerrechstwiirigen angriffskriege der guten, die wir ja nun mal sind.

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Jord Fara
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Die Rheinpfalz hat in der heutigen Ausgabe die Katze aus dem Sack gelassen:
Damit wir uns zukünftig nicht auf amerikanische Geheimdienste verlassen müssen, wird nun endlich die Vorratsdatenspeicherung gefordert.
Na, wird aber auch Zeit.

Elke Buschmann-Förster
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Kein Problem. Kommt jeden Tag im Fernsehen wie man richtig furzt. Kaum macht man die Glotze an oder irgendeinen Sender, schon hat man diese quietschenden Geräusche im Ohr. In Fernsehen wird auch gezeigt wie man richtig auf dem Klo sitzt bzw. wie...

Kein Problem. Kommt jeden Tag im Fernsehen wie man richtig furzt. Kaum macht man die Glotze an oder irgendeinen Sender, schon hat man diese quietschenden Geräusche im Ohr. In Fernsehen wird auch gezeigt wie man richtig auf dem Klo sitzt bzw. wie man am Besten dahin kommt und welche Mittelchen da notwendig sind.
Und falls Sie es noch nicht wussten, die Furz-Steuer gibt es schon seit der Antike. Von wegen also die Dänen hättens erfunden.

Danke Galeria Ratio -- Selten so gefurzt ;)

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Flatus Edulis Muscaridis
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Genauso werden Nachrichten aus den Werte Westen über die übrige Welt gekübelt.

Lothar Richter
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Wie es der Zufall will hat meine Frau vor wenigen Tagen das Buch " Wie man brutal furzt" entdeckt und gekauft. Hier erfährt man alles was man über Fürze wissen muss. Hier erfährt man zB dass es Furz-Werbung, Furz-Streiche und Furtz-Yoga gibt und...

Wie es der Zufall will hat meine Frau vor wenigen Tagen das Buch " Wie man brutal furzt" entdeckt und gekauft. Hier erfährt man alles was man über Fürze wissen muss. Hier erfährt man zB dass es Furz-Werbung, Furz-Streiche und Furtz-Yoga gibt und dass Furtz-Witze äusserst beliebt sollen. Nach dem Artikel von Herrn Gellermann befürchte ich, der Autor muss seinem Buch ein weiteres Kapitel über Furz-Journalismus und
Furz-Politik hinzufügen.

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Alexander
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Ab 6 Uhr wird zurück gefurzt. Köstlich Herr Galerist, köstlich.
Und wären da nicht die weiteren vielen Fürze aus den Kanonenrohren einer völlig verblödeten und kriecherisch untertänigen Journalie würde ich sogar herzhaft lachen.
Leider wirken...

Ab 6 Uhr wird zurück gefurzt. Köstlich Herr Galerist, köstlich.
Und wären da nicht die weiteren vielen Fürze aus den Kanonenrohren einer völlig verblödeten und kriecherisch untertänigen Journalie würde ich sogar herzhaft lachen.
Leider wirken die üblen Angriffe auch auf das Hirn vermeintlicher Intellektueller. Wie Sie, erlebe ich das ebenso täglich, und das hier im Ausland.
Der Flugzeug u. Raketenträger USS Deutschland ist dem Untergang geweiht, da ist nix mehr zum löten. Die freie Presse als auch der freie Geist in dem Land sind bereits abgesoffen, bis auf karge Reste in kleinen Booten auf feindlich gesinnten Meer. Zu denen gehört zweifellos ihre Galerie, und dafür gebührt Ihnen tausend mal Dank!

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Joachim Henke
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