Seit März 2025 liegt der havarierte Tanker „Eventim“ vor Sassnitz östlich der Insel Rügen in der Ostsee. Der deutsche Zoll, Dienstherr ist Lars Klingbeil (SPD), hat den Tanker beschlagnahmt. Der Tanker sei angeblich Teil einer „Schattenflotte“. Das internationale Seerecht kennt den Begriff „Schattenflotte“ nicht. Laut Seerecht gilt in internationalen Gewässern allerdings die friedliche Durchfahrt.
Fall der Eventin: Piraterie
Weil der deutsche Zoll behauptet, dass es sich um einen Tanker mit russischem Öl handelt, hat er das Schiff beschlagnahmt. Die EU hatte die Eventin am 24. Februar als Schattentanker gelistet. EU-Recht bricht deutsches Recht. Aber dass EU-Recht neuerdings auch internationales Recht bricht, stimmt schlichtweg nicht. Tatsächlich handelt es sich im Fall der Eventin um Piraterie. Früher wurde ein solcher Akt mit dem Tode bestraft. Heute sollte Klingbeil mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden.
Bei starker Sturmflut: Ölpest
Noch handelt es sich beim Fall Eventin „nur“ um Piraterie. Aber in einem "Worst-Case“, bei Wetterlagen vergleichbar der starken Sturmflut im Oktober 2023 vor Rügen, könnte das Öl der Eventin innerhalb kurzer Zeit die nahegelegene Küste erreichen und das bei Bedingungen, unter denen eine frühzeitige Ölbekämpfung kaum möglich wäre. Dann käme auf See und Küste die Ölpest zu.
Piraterie abwehren
Ständig wird Russland verdächtigt, Deutschland mit Krieg zu bedrohen. Und doch ist es Deutschland, das neben seinem Propagandakrieg mit echter Piraterie Schritte in den Krieg unternimmt. Mit der European Union Naval Force – Somalia (EU NAVFOR Somalia) – Operation Atalanta ist zum Beispiel eine militärische EU-Formation gegen Piraterie unterwegs. Was sollte die Russen abhalten, diesem Beispiel der EU zu folgen? Sie wären nicht nur im Recht, sondern würden auch der Umwelt Gutes tun.
Putin behält Nerven und Übersicht
Die Regierung Putin behält bisher Nerven und Übersicht. Man will in Moskau die Grenzen zum Weltkrieg nicht überschreiten. So viel Nachdenken ist dem Westen fremd: Die USA haben unter dem Vorwand, Drogenschmuggler zu verfolgen, zwischen dem 1. September und dem 9. November insgesamt zehn Boote in der Karibik angegriffen. Hinter dem Vorwand: Dem brutalen Oligarchen Donald Trump gefällt der aktuelle Präsident Venezuelas nicht. Zudem will der US-Dealer das venezolanische Öl stehlen.
Brutale Fratze des Westens
Piraterie, Bomben gegen Fischerboote, riskierte Ölpest: Der Westen zeigt seine brutale Fratze. Obwohl man in der Ukraine schon auf russischen Granit gebissen hat, hat der Westen nicht begriffen, wo die Grenzen russischer Geduld liegen. Es ist fraglich, wie lange die russische Regierung sich noch mehr Zögern leisten kann.