Anders als die Getöse-Debatten der politischen Rechten vermuten lassen, findet die Auflösung des deutschen Staates weniger an seinen Grenzen statt. Auch wenn die Grenzen des Nationalstaates Teil seiner Legitimation und seines Handelns sind. Doch wer zur Zeit die Auseinandersetzung der EU-Staaten und ihres Führungs-Landes Deutschland mit den Trump-USA um die Zoll-Grenzen erlebt, der weiß, dass die von den Libertären gepredigte grenzenlose Freiheit in der Porno-Industrie ganz gut läuft, aber ansonsten zur Zeit drastisch ihre Grenzen findet.

"Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet." Nach diesem Kernsatz aus dem kommunistischen Manifest scheint sich der deutsche Staat weitgehend zu richten. Gemütlich sitzt der Leiter der VW-Abteilung "Internationale und Europäische Politik", Jens Hanefeld, im Auswärtigen Amt. Draussen zittern die betrogenen Käufer von Diesel-Autos vor Fahrverboten, vor Wertverlusten und Notverkäufen. Drinnen sitzt ein VW-Konzernvertreter, wie die Made im Staats-Speck. Vielleicht hat genau er der Kanzlerin diesen schönen Satz zum Plappern aufgeschrieben: "Es ist unsere Aufgabe, der Industrie zu sagen: Ihr müsst verloren gegangenes Vertrauen selber wieder gut machen. Das ist nicht die Aufgabe der Politik."

Für Vertrauen in den Staat ist natürlich Frau Merkel zuständig. Denn die Wirklichkeit karikierend hält sich in der Bevölkerung hartnäckig die sozialdemokratische Hoffnung auf einen "fürsorglichen Staat". Natürlich ist der Wohlfahrtsstaat eine Schimäre. Aber diese Mischung aus Täuschung und Selbsttäuschung wird dringend gebraucht: So gilt Hartz Vier als soziale Hilfe und nicht als das was es ist: Ein Zwangssystem zur Zähmung der Ausgegrenzten. Aber Herr Hanefeld von VW schreibt keine Kanzler-Reden. Er sitzt im Vorstand des Forum Ebenhausen: Das Forum ist der Freundeskreis der Stiftung Wissenschaft und Politik e.V. Ein Verein, der sich den strategischen Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zum Ziel gesetzt hat. Wie zufällig heißt der Vorstandsvorsitzende Eckart von Klaeden (Cheflobbyist des Daimler-Konzerns, ehemals enger Vertrauter von Angela Merkel, Staatsminister und CDU-Abgeordneter). So verwaltet der Staat an dieser Stelle die "gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse." An der Dieselfront hat der Staat frech die Tarnung der Wohlfahrt aufgegeben: Scheiß auf die Gesundheit der Bevölkerung, Scheiß auf Verantwortung gegenüber den Verbrauchern.

An anderer Stelle ist diese Preisgabe des sozialen Tarnanstrichs noch brutaler: Im Pflegebereich, in dem es längst nicht mehr um die Pflege alter Menschen geht, wie mancher immer noch glaubt, sondern um den Profit einer Industrie, die mit der Verwahrung welken Fleisches dealt. Gerade erst kursiert ein offener Brief von Angehörigen und Betreuern an die Führung der Vitanas-Pflegekette: "Schmutzige Flure und Zimmer, verdreckte Balkone, Reparaturen, die nicht mehr erledigt werden", darüber hinaus "immer weniger Betreuungspersonal, unwissendes, täglich wechselndes Leasingpersonal". Im August 2017 wurde der kleine Vitanas-Pflegekonzern (zu der Zeit 4.400 Mitarbeiter) an die "Oaktree Capital Management" verkauft. Was so romantisch nach Eichenlaub klingt, ist eine knallharte Profitmaschine von 82 Milliarden US-Dollar Anlagekapital. Patienten werden als Renditeobjekte begriffen. Die Angestellten der Heime, die der "Oaktree" gehören, gelten als Akkord-Arbeiter zur Produktion von Profit. Der schönste Merkel-Satz zum Pflegenotstand: "Es wird mehr Standard da reinkommen.“ Aus dem Merkelschen ins Deutsche übersetzt: Scheiß auf die Verantwortung gegenüber den Alten und Kranken. – Das ist der wahre Standard.

Wer seine Tarnung als fürsorglicher Staat aufgibt, der muss mit dem Aufmucken der Nicht-Versorgten rechnen. Die erste und bewährte Methode zur Prophylaxe gegen Aufmucken ist der "Äußere Feind". Wer einen äußeren Feind hat, der darf im Inneren Ruhe verlangen: Ein bedrohtes Land soll die Reihen schließen. Spätestens seit der "Krim-Krise" ist es die bewährte, imaginäre russische Bedrohung, die schon den Nazis, später auch der jungen Bundesrepublik zur Formierung nach innen gedient hat. Zwar gibt es keine russischen Truppen an den deutschen Grenzen, es gibt auch keinen Wirtschaftskrieg mit Russland, selbst der alte ideologische Krieg zwischen einer sozialistischen Sowjetunion und dem kapitalistischen Lager sollte sich eigentlich nach deren Ende erledigt haben. Aber so ein über Jahrzehnte aufgebautes Feind-Bild wirft man nicht einfach weg: DER RUSSE ist immer noch als Schreckgespenst zu gebrauchen.

Erst jüngst musste das alte Gespenst erneut zur Propaganda herhalten: "Die Bundeswehr baut in Ulm ein neues Kommandozentrum für die Nato auf. Mit der Aufrüstung reagiert das Bündnis auf die expansive russische Außenpolitik der vergangenen Jahre.". So tutet der Sender "ntv" in das alte Horn um neuen Schrecken zu verbreiten. In einem Moment, in dem die von Trump geführte USA total expansiv die Welthandels-Bedingungen zu ihren Gunsten ändern will, kann nur die verstärkte Anbetung der NATO von den transatlantischen Wirren ablenken. Und es klappt: Keines der gängigen Medien fragt wo und wann denn die russische Außenpolitik die Grenzen der üblichen Diplomatie überschritten hat. Denn die ehrliche Antwort wäre, dass die Russen uns „unsere“ Krim und „unser“ Syrien abgenommen haben. So viel Ehrlichkeit vertrügen nicht mal die Opfer von "Tagesschau" und "BILD" ohne innere Verwerfungen. Und um die Bedrohungslüge weiter zu illustrieren, will die NATO mal wieder eine neue Eingreiftruppe schaffen: 30.000 Soldaten soll sie umfassen, die bei einer Krisensituation innerhalb von 30 Tagen verlegt werden können. Die mehrfache magische DREI kommt auch in bösen Märchen vor. Selbstverständlich soll Deutschland eine führende Rolle in dem neuen Bereitschaftskontingent spielen. So greift die Eingreiftruppe mit Vorliebe in die Steuertaschen der Deutschen und soll ihnen zugleich das Gefühl von Wichtigkeit verleihen.

Natürlich verlangt der böse äußere Feind auch mehr innere Sicherheit. Die Justiz, so macht die Propaganda weis, ist total unabhängig. Deshalb hat das unabhängige Bundesverwaltungsgericht jüngst die Staats-Sicherheit entscheidend verschärft: Der Auslandsgeheimdienst BND darf weiter in Deutschland an einem privaten Internetknoten, am "Deutschen Commercial Internet Exchange (DE-CIX), Daten ohne Ende abgreifen. Wer seinen Blick vom Begriff "Auslandsgeheimdienst" tatsächlich ins Ausland lenken lässt, der guckt in die falsche Richtung. Nicht nur weil mit dem Begriff "Putin-Versteher" längst der innere Feind zum Agent des äußeren mutiert ist. Sondern auch, weil dieser vom Bundesverwaltungsgericht gefällte Spruch eigentlich in das Fach des Bundesverfassungsgerichtes fiele. Wenn es einer anriefe. Doch schweigen Regierung und Parlament. Zu schön ist die Datenmenge, über den der dubiose Dienst demnächst grenzenlos verfügen darf.

Durch den Datenknotenpunkt fließen jeden Tag mehr als fünf Terabyte pro Sekunde, in Form von E-Mails, WhatsApp-Nachrichten, Chats, Social Media Posts – von über 700 Internetdiensteanbietern aus mehr als 60 Ländern. Aus Russland genauso wie aus dem Nahen Osten, aus Asien wie auch aus Deutschland. Das muss man Massenüberwachung – also eine Überwachung ohne konkreten Verdacht. Damit wird der Artikel10 des Grundgesetzes – "Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich" – mal eben in die Tonne getreten.

Der im Manifest markierte Ausschuss für die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse funktioniert fast reibungslos. Der soziale Tarnanstrich blättert zwar ab, aber die Kapitalverwertungs- und Schutzmaschine namens Deutschland bekommt ein neues, schimmerndes Blechkleid: Eine prima Rüstung zum Schutz vor dem äußeren Feind.

Ein Video zum deutschen Medienzirkus und zum äußeren Feind:


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Ihr Rückgriff auf Marx und Engels ist schön antik. Aber völlig sinnlos: Das will keiner mehr wissen.

Karin Fischer
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Der Tarnanstrich funktioniert doch: Die Mehrheit der Hartzer wählt immer noch genau die Parteien, die ihnen ihnen das System eingebrockt haben. Ihr Video beweist außerdem, dass der "äußere Feind" alle Zweifel überlagert: Die "Auferstehung" ist...

Der Tarnanstrich funktioniert doch: Die Mehrheit der Hartzer wählt immer noch genau die Parteien, die ihnen ihnen das System eingebrockt haben. Ihr Video beweist außerdem, dass der "äußere Feind" alle Zweifel überlagert: Die "Auferstehung" ist doch medial gelungen.

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Ede Cyslak
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Nachdenklich über Karin Fischers Kommentar gesessen. Das stimmt: es will keiner mehr wissen.

Marx' Theorien z.B. über die "systemimmanente Kapitalakkumulation" waren über weite Strecken gespenstisch präzise. Ähnlich auch das Szenario, das der...

Nachdenklich über Karin Fischers Kommentar gesessen. Das stimmt: es will keiner mehr wissen.

Marx' Theorien z.B. über die "systemimmanente Kapitalakkumulation" waren über weite Strecken gespenstisch präzise. Ähnlich auch das Szenario, das der Club Of Rome schon in den 70er Jahren über den Zustand der heutigen Welt zu prognostizieren im Stande war.

Wir aber wollen auch diesen Sommer mit dem Kerosinbomber in Urlaub fliegen, schön viel Auto fahren, Strom aus der Steckdose, Überversorgung mit möglichst billigen Nahrungsmitteln, die nur durch industriellen Raubbau mit dieselbetriebenen Schwermaschinen in diesen Mengen von den Feldern zu holen sind. Dass von dieser Sorte Dummheit die Veranstalter unermesslich reich werden, ihr Umfeld fast unbemerkt verarmt, die Bevölkerung der beraubten Länder und zuletzt auch der kleine, gefühlt reiche Teil der Menschheit verrecken wird, ist unerträglich. Die Analyse ist da. An Lösungen für die wahren Probleme arbeiten viel zu wenige. Auch deshalb "will das keiner wissen": weiter so ist eben viel einfacher.

Vielleicht finden unsere Kinder ja die verstaubte Literatur, die uns schon heute zur Verfügung steht und wollen wissen, wieso das alles keiner von uns wissen, erst recht nicht ändern wollte.

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Andreas Schell
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Nur nichts anstauben lassen: Da Manifest ist ein gesellschaftliches Werkzeug. Zu seiner Pflege gehört die Nutzung.

Uli Gellermann
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Lieber Uli Gellermann,
bist Du weiterhin damit einverstanden, dass wir Deine Emails mit den Links und den Verweisen zu Deinen interessanten und "den Nagel auf den Kopf treffenden" Beiträgen auf Rationalgalerie.de in der bisherigen Form auf...

Lieber Uli Gellermann,
bist Du weiterhin damit einverstanden, dass wir Deine Emails mit den Links und den Verweisen zu Deinen interessanten und "den Nagel auf den Kopf treffenden" Beiträgen auf Rationalgalerie.de in der bisherigen Form auf Ostsee-Rundschau.de veröffentlichen dürfen?
Wenn ja, würde es uns einerseits sehr freuen und andererseits würden wir es auch gerne tun!

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Eckart Kreitlow
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Aber gern: Über weitere Verbreitung meiner Artikel freue ich mich.

Uli Gellermann
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Dein anfang ist gut.
"Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet."

Aber der schluss:
".. Kapitalverwertungs- und Schutzmaschine namens Deutschland .."
Was soll das denn...

Dein anfang ist gut.
"Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet."

Aber der schluss:
".. Kapitalverwertungs- und Schutzmaschine namens Deutschland .."
Was soll das denn sein. Staat gibt es nicht. Staatsgewalt ist eine fiktive deklaration fuer Gewalt Instanzen. Jede person kann erklaeren, sie arbeitet beim "Staat", oder fuer ihn oder sonst was. Das ist ja wie im Christentum, die rennen in ein haus mit einem penis davor und beten zu einem gott, den es nicht gibt.

Im kopf ja, klar, da koennen wir alles generieren. Aber real? Wo wohnt der Staat, wie sieht er aus? Ich habe noch keinen gesehen. So ist es auch mit den goettern.

Die staatskonstruktion, eine kopfgeburt, kommt aus dem roemischen reich und wurde dort theoretisch begruendet. Cicero. Aehnliches gab es schon vorher. Archaischer.

Es geht also nach wie vor um sklaverei. Und solange die sklaventreiber und deren treiber machen koennen, was sie wollen, machen sie es. Religionen sind da sehr gut dafuer. Der Schein truegt. Auch der Geldschein oder die zahlen im computer.

4 grosse religionen haben wir: Geld, Staat, Nation und die Goetter. Und irgendwie funktioniert es auch bei dir. Seltsamer weise.

Was ist Deutschland? Eine region in West-Europa, die Deutschland genannt wird. mehr nicht.

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willi uebelherr
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Dass es den deutschen Staat nicht gibt wird Länder wie Afghanistan oder Mali erstaunen. Wo mag denn die Bundeswehr herkommen?

Uli Gellermann
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"Aus dem Merkelschen ins Deutsche übersetzt: Scheiß auf die Verantwortung gegenüber den Alten und Kranken. ? Das ist der wahre Standard."

und sie sitzt breitbeinig in der Runde hübscher junger Sportler als könnte es ihr nix anhaben, dass auch...

"Aus dem Merkelschen ins Deutsche übersetzt: Scheiß auf die Verantwortung gegenüber den Alten und Kranken. ? Das ist der wahre Standard."

und sie sitzt breitbeinig in der Runde hübscher junger Sportler als könnte es ihr nix anhaben, dass auch ihre Jugend längst vergangen und dass ihr gehabe nichts nützt, auch sie hat ein Verfallsdatum ...

wenn sie nun zu ihrer fehlerhaften Flüchtlingspolitik in Bezug auf das Bamf zur Kasse gebeten wird, muss sie damit rechnen, dass es eng um sie wird. Der Nebel wird gelüftet....

auch der "äußere Feind" wird ihr nicht helfen

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marie becker
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Nachdem ich den Artikel von Uli Gellermann
zum unbeschränkten Abgreifen der Mails und Posts durch unsere Sicherheitsdienste heute gelesen habe beschleicht mich schon ein mulmiges Gefühl beim Kommentieren auf dieser Seite. Ich bin nämlich Merkel -...

Nachdem ich den Artikel von Uli Gellermann
zum unbeschränkten Abgreifen der Mails und Posts durch unsere Sicherheitsdienste heute gelesen habe beschleicht mich schon ein mulmiges Gefühl beim Kommentieren auf dieser Seite. Ich bin nämlich Merkel - und Regierungskritisch..
Aber Spaß muss sein.
An diesem Fall konnte man wunderbar die pavlovsche Reaktion der Staats- und Konzern-Medien bewundern, denn sobald nur das Wort Russland fällt tropft denen sofort der Geifer aus den Lefzen. Schöner konnten unsere MSM sich nicht blamieren. Das alles geschah auch noch zu Zeiten als unser Präses Steinmeier bei seien
Freunden in Kiev weilte und unser Riesenstaatsmann Heiko Maas quasi im Anflug auf Kiev war. Insbesondere von Herrn Maas bin ich schwer enttäuscht, hatte ich doch mit der sofortigen Ausweisung russischer Diplomaten
gerechnet, aber anscheinend war die Zeit zum
Reagieren zu kurz. Dafür blieb für Herrn Maas
aber noch die Zeit für einen Helikopterflug zur Grenze nach Lugansk und Donetzk um schon mal das Aufmarschgebiet der Bundeswehr zu inspizieren. Ich glaube Willi Brandt hat den schönen Satz geprägt: Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört.

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Alexander Kocks
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"4 grosse religionen haben wir: Geld, Staat, Nation und die Goetter"

mir gefällt die Reihenfolge, jedoch alle 4 gibt es nicht.
unser geld ist amerikanisches bedrucktes papier ohne jeden wert wenns ernst wird
unseren staat gibt es nicht, es gibt...

"4 grosse religionen haben wir: Geld, Staat, Nation und die Goetter"

mir gefällt die Reihenfolge, jedoch alle 4 gibt es nicht.
unser geld ist amerikanisches bedrucktes papier ohne jeden wert wenns ernst wird
unseren staat gibt es nicht, es gibt uns als angehörige (eigentum) dieses staates, es ist nicht unser staat sondern umgekehrt
nation (deutsche ) gibt es nicht, es ist eine marketing-idee des 19 Jh. die bewohner deutschlands sind mitnichten nativ miteinander verwandt.
und gott, na ja ,der ruht sich aus

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Guenther Mann
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Sehr geehrter Herr Gellermann,

Ich heiße Elmar Widder und arbeite in der Redaktion des Demokratieblogs, einem kleinen Online-Blog aus Bayern in Deutschland (https://www.der-demokratieblog.de). In unserer Rubrik ?Gastkolumne?, die erst vor kurzem...

Sehr geehrter Herr Gellermann,

Ich heiße Elmar Widder und arbeite in der Redaktion des Demokratieblogs, einem kleinen Online-Blog aus Bayern in Deutschland (https://www.der-demokratieblog.de). In unserer Rubrik ?Gastkolumne?, die erst vor kurzem ins Leben gerufen wurde, veröffentlichen wir Artikel, die nicht von unseren eigenen Redakteuren verfasst wurden.

Da wir Ihren Artikel "Ein Staat gibt seine Tarnung auf", der heute in der Rationalgalerie und auf KenFM erschienen ist, toll finden, wollten wir fragen, ob wir ihn in unserer Gastkolumne weiterverbreiten dürfen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns diese Veröffentlichung erlauben würden und falls Sie im Gegenzug an einem unserer Artikel interessiert sein sollten, dann würden wir uns selbstverständlich erkenntlich zeigen .

Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich bereits im Voraus und versichere Ihnen meine vorzügliche Hochachtung.

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Elmar Widder
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Bitte bedienen Sie sich.

Uli Gellermann
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Medienkritik, die Prioritätensetzung in der Galerie schafft den Spagat zwischen Politik, Kapital, Wirtschaft und gesamtgesellschaftlichen Interessen, die schonungslos der POlitik und all denen, die die Medien für ihre verkommenen Interessen...

Medienkritik, die Prioritätensetzung in der Galerie schafft den Spagat zwischen Politik, Kapital, Wirtschaft und gesamtgesellschaftlichen Interessen, die schonungslos der POlitik und all denen, die die Medien für ihre verkommenen Interessen nutzen können, mit einer besonderen Fähigkeit, die Buchse (Hose) runterzieht.
Was mich wirklich freut ist, dass die so oft vergessenen Themen, und damit sind all die Menschen gemeint, die in den Pflegeheimen, in der ambulanten Alten- und Krankenpflege zu Hause betreut werden einen Moment der dringenden Aufmerksamkeit hier bekommen, und dafür danke ich mehr, als in Worte zu fassen geht. Es sind dramatische Situationen, in denen sich unsere Alten und Kranken befinden. Meine Kollegen, die wirklich ernstzunehmen sind berichten von Mißständen, die mich vom Hocker hauen, und das nach längjährig konkret an der Basis arbeitend.
Sie berichten von verdünntem Schampoo und Duschgel, um zu sparen. Zeit, die Bewohner bei der Nahrungsaufnahme zu unterstützen haben sie nicht. Bewohner nehmen ab, weil sie nicht ausreichend Nahrung zu sich nehmen, nicht ausreichend trinken, aus Angst, dass niemand mit ihnen zur Toilette geht, weil sie das nicht mehr alleine können, und die Einsamkeit, das Alleinsein, sich abgeschoben fühlen, und die Angehörigen sind meist voll berüfstätig, oder aber leben in einer anderen Stadt, die mangelnde Ansprache, dass Zurückziehen auf sich selbst kann zutiefst isolierendes Verhalten zur Folge haben: Angst, Rückzug, Schwermut und die Trauer über die Zeiten,die nie mehr zurückkommen werden. Ein Bewohner erzählt mir bei einem meiner Besuche: "Wir warten auf den Tod." Wie erschütternd, und todtraurig sind solche Aussagen.
Der Krankheitsstand der Pflegekräfte ist um ein Drittel höher, als in den Krankenhäusern, wo fast 30% mehr an Gehalt möglich ist.
Sie kämpfen in vorbildlicher Weise meine Kollegen, nicht nur um die Würde des Menschen, sondern auch um bessere Arbeitsbedingungen, und um qualifizierte Mitarbeiter.
Eine Frühschicht in einem mir bekannten Pflegeheim eines privaten Betreibers zeigt sich folgendes: 56 sogenannte Bewohner, davon 25 schwerstpflegebedürftig, mit anderen Worten; bettlägerig, und in jeder Beziehung auf Hilfe angewiesen: Körperpflege, Essen, Bewegung, Betten beziehen, Medikamenteneinnahme. Eine Fachkraft, ein Praktikant und ein Altenpflegeschüler. Das wars, und das alles in einer dafür vorgegebenen Zeit, die aber die Dokumentationsmappe beiinhalten, weil dort jeder Furz notiert werden muss, um den Betreiber abzusichern, und die Kollegen zu kontrollieren. Und wenn Kollegen krank werden, müssen die die da sind die Arbeit mit übernehmen. Ein Doppelzimmer, ca. 24 qm. durch einen Vorhang getrennt kostet pro Bewohner, je nach Pflegegrad bis 1900 Euro, und damit ist nicht alles abgedeckt. Es gibt keine zur Verfügung stehenden Ärzte in den Heimen, begründet mit der freien Arztwahl. Die 13000 neuen Stellen, mit denen der Spahn hausieren geht, ist wenn die Kollegen Glück haben vielleicht eine Stelle mehr pro Einrichtung, was ich allerdings bezweifel.
Eine Gesellschaft, die die Alten und Kranken alleine sterben lässt, weil die Zeit nicht ist, die Hand zu halten, im sterbenden Menschen, den Menschen zu erkennen, und einfach für ihn da sein, und dem Leben ein würdevolles Ende zu geben, und dem Tod so ein wenig seines Schreckens zu nehmen versagt, wieder und wieder.
Vielen Dank für diesen Artikel, der wie ich finde ein ganz besonderer ist.

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Ulrike Spurgat
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