Die sagen "Gra-tzi-ass", die Deutschen und dann glauben sie, sie hätten spanisch gesprochen und sich genug integriert, empört sich der Mann von der Inselregierung, vom "Govern des les Illes Balears" und seufzt: Allein auf Mallorca leben ständig an die 80.000 Deutsche, das ist ein höherer Ausländeranteil als in Berlin, und wenn von denen tausend halbwegs Spanisch sprechen können, dann ist das schon verdammt viel. Von den Millionen, die im Sommer unsere Strände überfluten, will ich gar nicht reden. Die gehen ja nach ein paar Wochen wieder nach Hause, aber diese Ständigen, die bilden eine echte Parallel-Gesellschaft. Damit meine ich sowohl die "Residentes", meist ältere Leute, die hier wohnen, als auch die deutschen Ticketeros, die Reklame-Verteiler, die deutschen Elektriker, Klempner und Monteure, die bei uns schnelles Geld verdienen wollen. Und, nicht zuletzt, die deutschen Obdachlosen, die unseren Sozialeinrichtungen auf der Tasche liegen.

Deutsche Bäcker, deutsche Metzger, deutsche Wandervereine, das lasse ich mir ja noch gefallen, aber die vielen deutschen Schulen und Kindergärten auf Mallorca? Das stinkt geradezu nach Integrationsverweigerung. Die wollen unter sich bleiben. Haben sie schon mal gesehen was die essen? Eisbein! Wabbeliges fettes Fleisch, dazu Sauerkraut. Einfach eklig. Multi-Kulti? Dieser Ansatz ist gescheitert. (1) Sie haben ja in Deutschland eine Debatte über Verschleierung, Verhüllung, wir führen eine über Enthüllung. Ihre Landsleute haben einfach kein natürliches Schamgefühl: Zweihundert Kilo Lebendgewicht in Hot Pants auf den Straßen von Palma! Gammelfleisch im Tanga! So rennen die auch in unsere Kirchen. Denen fehlt jeder Respekt vor unserer Leitkultur.

Zur Zeit feiern die Deutschen gerade ihr Oktoberfest. Ja, können die das nicht zu Hause machen, diese elende Sauferei, diese widerliche Krachmusik? Aber wenn es dabei bliebe. Es gibt zwei deutsche Zeitungen und einen Radio-Sender, Dudelfunk unterhalb jeden Niveaus. Aber wer bei uns leben will, von dem erwarte ich Integrationsbereitschaft und Integrationsfähigkeit als zusätzliches Kriterium (2) für die Zuwanderung. Weder sehe ich bei den Deutschen auf Mallorca eine Bereitschaft noch eine Fähigkeit dazu. Dann diese kriminellen Schlägereien: Sobald junge Deutsche und junge Engländer in der selben Kneipe sind, geht es los. Wir haben schon neue Gefängnisse bauen lassen, um diesem Problem zu begegnen. Die Zone um den berüchtigten "Ballermann" ist ganz klar eine No-Go-Area für uns, da herrscht das Unterschichten-Deutschland.

Ich sage Ihnen, wenn man die Sprache des Landes, in dem man lebt, nicht spricht, nutzt das niemandem: Nicht dem Einzelnen, nicht dem Land, nicht der Gesellschaft. (3) Aber kann man diese Erkenntnis vielleicht mal von Frau Merkel hören? Keine Aufforderung an ihre Landsleute sich auf unserer Insel sich zu integrieren. Im Gegenteil: Ein Bundestags-Abgeordneter der Merkelpartei hat Mallorca sogar zum 17. Bundesland erklärt und den Anschluss an Deutschland verlangt. Habe ich eine Entschuldigung der deutschen Regierung gehört? Nein, natürlich nicht. Dieses übersteigerte Nationalbewusstsein der Deutschen ist für uns schwer zu ertragen. Ich kann nur sagen: Deutsche? No, gracias.

1. Angela Merkel auf dem Kongress der Jungen Union in Potsdam

2. Horst Seehofer, Interview mit dem "Focus"

3. Abdullah Gül, Staatspräsident der Türkei, Interview in der Süddeutschen Zeitung