"Sehnsucht“, wertet das Wörterbuch, als „Krankheit des schmerzlichen Verlangens“. Diese Krankheit will Frau Baerbock den Deutschen ins Gemüt quasseln: "Wir spüren so eine Sehnsucht, die wir wahrscheinlich lange nicht, die vielleicht meine Generation noch nie so richtig gespürt hat: Eine Sehnsucht nach Sicherheit." Wie üblich muss man den Politik-Sprech ins Deutsche übersetzen. Dann landet man unverzüglich bei einer „Nationalen Sicherheitsstrategie“; für die hatte die Barbock bei einer Auftaktveranstaltung im März im Auswärtigen Amt den Startschuss gegeben.

National Security Strategy

Wie üblich schreibt man in den Büros deutscher Politbürokraten alles Wesentliche bei den USA ab: National Security Strategy heißt die Nummer dort und stammt ursprünglich aus der Grundlagendoktrin der „United States Air Force“, dem aggressivsten Instrument US-amerikanischer Raub-Politik. Da könnte sich der unbefangene Zuschauer fragen, wie kommen denn die eher pazifistischen GRÜNEN an die Grundlagendoktrin der „United States Air Force“? Nun ist es mit dem praktischen Pazifismus der GRÜNEN seit dem Jugoslawienkrieg vorbei. Aber vielleicht gibt es doch einen theoretischen?

Die NATO leidet

Wer dann in das Grundsatzprogramm der GRÜNEN schaut, der findet dort deren Praxis theoretisch fundiert: „Die NATO leidet unter divergierenden sicherheitspolitischen Interessen innerhalb der Allianz bis hin zur gegenseitigen militärischen Bedrohung“. Die GRÜNEN leiden mit der NATO mit. Deshalb schreiben sie weiter über die NATO, dass „sie aus europäi­scher Sicht neben der EU unverzichtbare Akteurin (…) ist, die die gemeinsame Sicherheit Europas garantieren kann“. Sieh mal an: Die NATO hat also bei den Überfällen auf Afghanistan, den Irak und Libyen die Sicherheit Europas garantiert? Viel verlogener steht es auch im AfD-Programm nicht.

Nationale Strategie ist transatlantisch

Nach einem „Experten-Treffen“ zur „Nationalen Sicherheitsstrategie“ im Bendlerblock legte das Verteidigungs- in Abstimmung mit dem Außenministerium ein Papier vor, das der kranken Sehnsucht der Baerbock gerecht wird: „Das transatlantische Verteidigungsbündnis ist der wichtigste sicherheitspolitische Orientierungsrahmen für Deutschland, das strategische Konzept der Referenzrahmen auch für die Nationale Sicherheitsstrategie“. Man lässt die nationale Strategie doch lieber vom transatlantischen NATO-Bündnis bestimmen.

Rücken frei gegen China

Die US-Orientierung ist der Strategie in die Haut tätowiert, so liest man im Papier: „Doch auch China und die Entwicklung im Indo-Pazifik dürfe nicht aus den Augen verloren werden, so die Expertenrunde. Die USA werden sich zukünftig stärker im Indo-Pazifik engagieren.“ Und weil die USA sich im Indo-Pazifik gegen China „engagieren“, müssen die Deutschen ihr den Rücken frei halten: „Deutschland komme dabei eine Vorreiterrolle als Rückgrat der europäischen Verteidigung zu“. Das ist doch schön, dass der Vorreiter ein Rückgrat haben soll. Aber natürlich nicht bei der Verteidigung deutscher Interessen sondern als Erfüllungsgehilfe der US-Außenpolitik: "Sicherheitspolitik ist mehr als Militär plus Diplomatie", sagt Baerbock. Das beste Beispiel dafür sei der Versuch, sich schnell aus der Abhängigkeit von russischem Energielieferungen zu befreien.

Konfliktmanagement in den Nachbarregionen Europas

Wer dachte, dass Joschka Fischer mit seiner Auschwitz-Lüge im Vorfeld des Jugoslawien-Kriegs nicht zu übertreffen sei, der kennt die Baerbock nicht. Deren „Sehnsucht nach Sicherheit“ führt sie stracks zur Ukraine, zum „Konfliktmanagement in den Nachbarregionen Europas“. Ihr Sicherheits-Gephrasel lässt die Ministerin während ihrer Sommerreise ab; diese Reise führt auch durch das Ahrtal. Durch jenes Flutgebiet, dem man 30 staatliche Milliarden Euro für den Wiederaufbau versprochen hatte. Aber, so der FOCUS: „Die Regierenden lassen die Region ein zweites Mal absaufen – in der Papierflut. Familien, die in der Flutnacht vom 14. Juli 2021 so gut wie alles verloren haben, müssen wie Löwen kämpfen, um vom Staat versprochene Hilfs- und Fördergelder zu bekommen.“

Den NATO-Status wird das Ahrtal nicht erreichen

So geht GRÜN, so geht die Ampelregierung: Statt im Konflikt-Gebiet Ahrtal aktiv zu werden, will man sich lieber um europäische Konfliktregionen kümmern. Für die Ukraine hat die deutsche Regierung bereits Waffenlieferungen für 350 Millionen Euro genehmigt. Geliefert wird umgehend. Aber die Ukraine soll ja bald NATO-Land werden. Diesen gehobenen Status wird das Ahrtal so schnell nicht erreichen.

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Das sie uns ausgerechnet Annalena Blödbock als Aussenministerin vor die Nase gesetzt haben, hat sogar eine gewisse traurige Komik. SIe halten uns den Spiegel vor, schaut her, wir können hier jeden Dummkopf installieren und ihr könnt gar nichts...

Das sie uns ausgerechnet Annalena Blödbock als Aussenministerin vor die Nase gesetzt haben, hat sogar eine gewisse traurige Komik. SIe halten uns den Spiegel vor, schaut her, wir können hier jeden Dummkopf installieren und ihr könnt gar nichts dagegen machen. Eine ausgewiesene Zeugnisfälscherin mit Wortfindungsstörungen ist da noch direkt harmlos. Sie hätten uns auch ein grenzdebiles Wrack wie Biden aufpflanzen können. Der könnte gar keine eigenen Gedanken mehr fassen und würde nur noch vom Teleprompter ablesen, was ihm Stoltenberg und andere Mundschenke der amerikanischen Agenda dort aufschreiben würden. Da bringt uns Annalena wenigstens noch zum Lachen und vor allen Dingen zum Fremdschämen. Denn leider ist sie an Kompromiss und Dialog in ihrem Amt nicht interessiert, daher entfernen wir uns mit ihr momentan immer weiter vom internationalen Parkett als zuverlässiger Verhandelspartner. Sie kann bestenfalls in einer Bananenrepublik mit ihrem Gestammel noch Punkte sammeln, aber wohl auch nur, wenn sie den Einwohnern ein paar neue Handys als Gastgeschenk mitbringt. Die Big Player auf der Welt dürften spätestens nach ihrem Auftritt beim G20 und als Coronahyäne in der Bild- Fotostory aus Sri Lanka festgestellt haben, so jemanden kann man unmöglich ernst nehmen. Eine Kuh hat mehr Expertise im Eierlegen als diese Dame von internationaler Diplomatie. Man muss ja schon froh sein, wenn sie mehr als drei Sätze halbwegs gerade rausbekommt. Aber wie bestellt, so geliefert. Ein Kabarettist hat einmal gesagt, der Grünenwähler ist im Grundsatz eher links, wohnt in Vororten, bevorzugt im Eigenheim und ist natürlich Besserverdiener. Meine eigene Analyse dazu lässt schlussfolgern, er ist dazu auch noch unfassbar dämlich, das er sich von solch drittklassigen Seelenverkäufern wie Habeck und Blödboch einwickeln lässt.

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Ingo Czichowski
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Eine politisch unpolitische Außenministerin mit Barbie Qualitäten ist brandgefährlich. . ......Studium Politische Wissenschaft mit Vordiplom (Universität Hamburg).....und blablabal ist auf der Seite der Bundesregierung zu lesen. Richtig aber...

Eine politisch unpolitische Außenministerin mit Barbie Qualitäten ist brandgefährlich. . ......Studium Politische Wissenschaft mit Vordiplom (Universität Hamburg).....und blablabal ist auf der Seite der Bundesregierung zu lesen. Richtig aber heißt es: Diplomstudiengang Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Also hat es zum Diplom nicht gereicht, denn das Vordiplom ist nichts anderes als eine Qualifaktion für das Hauptdiplom, dass am Ende des Studiums mit einer 60minütigen Verteidigung der selbstverfassten Diplomarbeit endet. Legal, illegal, scheißegal !
Deutschland in der Traditionslinie von 1871, allerdings mit schwachen Politikern, und so lässt es sich doch zunächst angenehm und gemütlich unter dem Rock der USA verweilen, während an anderer Stelle im NATO FÜHRER Hauptquartier die Messer gegen den ewigen Iwan Feind gewetzt werden.
Sie ist nicht die hellste Kerze auf der Geburtstagstorte. Hat ihr eben genua dieses hat den Posten der Außenministerien beschert, und das ohne Weihnachten. Monatlich geht die mit 16.600 Euro an Bezügen nach Hause, und die Schlaftablette Scholz greift jährlich über 300 000,- Euro ab usw usf.
Der Farbbeutel der dem Fischer um die Ohren geflogen ist war die Antwort auf die Kriegspolitik der GRÜNLINGE.
Barbie befindet sich in illustrer Runde, hat doch Madeleine Albright(amerikanische Außenministerin) - die mittlerweile ins Gras gebissen hat- und enge Busenfreundin von Joschka Fischer in einem denkwürdigen Interview am 12. May, 1996 auf die Frage, "ob es den Preis Wert gewesen ist, dass 500 000 irakische Kinder dem us-amerikanischen Embargo gegen den Irak zum Opfer gefallen sind so geantwortet, dass es das Wert gewesen sei dieser Teufel in Menschengestalt schmort hoffentlich bis zum Sankt Nimmerleinstag in der Hölle !
Baerbocks Sprüche, wie "die Ukraine muss den Krieg gewinnen", und Russland muss "bezahlen" ist die Unfähigkeit zur historischen Wahrheit, verbunden mit der grausamen geschichtlichen Erkenntnis wozu Menschen fähig sind vermeidet man seit Jahrzehnten, denn es gibt bis heute keinen Friedensvertrag, aus gutem Grund wie man sieht. Somit bleibt die Schuld und das Leid der Völker nach 1945 ungesühnt. Kein Wort über die 27 Millionen ermordeter Sowjetmenschen....., und der Feind bleibt Rußland. Baerbock macht den Faschisten alle Ehre in ihrer Unfähigkeit zur Trauer, die kleine Mitläuferin die sich ihre Befehle bei den Kriegstreibern abholt. Zu blöd, das die ein Schwein beißt.
Von 1961...."Die erste und wichtigste Aufgabe der künftigen Strategie Amerikas ist die Erhaltung und Festigung unseres politischen Systems, und diese Aufgabe ist wichtiger als die Erhaltung des Friedens......Wir können nicht zulassen, dass das dem unseren entgegengesetzte politische System am Leben bleibt." (R.Strausz-Hupe/W.Kittner/St.T.Possony, "A Forward Strategy for America", New York 1961, S. 402)
"Es gibt bedeutendere Dinge, als im Frieden zu sein." (USA, Außenminister Haig vor dem amerikanischen Senat, 9.1.1981)
Kreide können sie fressen, und Falken können plötzlich Friedentaube..., nichts hat sich bis zum heutigen Tag geändert, umso drängender wird: Nie wieder Faschismus und Krieg !
Unverzichtbar ist und bleibt die Galerie mit ihrem fleißigen und mutigen Herausgeber ! Vielen Dank für die umfassende Recherche und den heutigen Artikel.

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Ulrike Spurgat
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Ich vermute ,daß man in den deutschen Politbüros nicht abschreibt sondern die Anweisungen direkt erhält.
Diese Aussage ist mir unklar :"Viel verlogener steht es auch im AfD-Programm nicht."
Was steht im AfD Programm ?

Manfred Caesar
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Aus dem AfD-Programm:
"Die Mitgliedschaft in der Nato entspricht den außen- und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands, soweit sich die Nato auf ihre Aufgabe als Verteidigungsbündnis beschränkt."

Uli Gellermann
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Wieder im Kern getroffen, danke, lieber Uli Gellermann.

Uschi Peter
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Ich nenne Sie im Bekannten- und Freundeskreis, der mir nach der Plandemie verblieben ist, nur noch Anal Lena. Weil, die ist wirklich für den Arsch.

Karsten Isenberg
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Die logische Entwicklung der ABZ - gut trainierte Young Global Leaders funktionieren perfekt.
Les jeux sont faites...lieber Uli Gellermann, Sie sind unverzichtbar in dieser Zeit! Danke für alle Ihre Artikel.

Christa Kustka
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GesinnungskameradInnen von Baerbock verliehen ihrer Kriegspolitik mit Worthülsen wie "feministische Aussenpolitik" so etwas wie höhere Weihen.

Damit ist mir der Begriff Feminismus ziemlich verleidet.

Ute Plass
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Das ist der Kernsatz: "Aber die Ukraine soll ja bald NATO-Land werden. Diesen gehobenen Status wird das Ahrtal so schnell nicht erreichen", danke.

Lena Huber
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Ich spüre das schmerzliche Verlangen, dass mir das Geschwafel von Frau Baerbock und ihrer Parteifreunde bald erspart bleibt. Es besteht der Eindruck Die Grünen haben sich zu einer schlagkräftigen Truppe von US-Interessen entwickelt. Wenn Sie...

Ich spüre das schmerzliche Verlangen, dass mir das Geschwafel von Frau Baerbock und ihrer Parteifreunde bald erspart bleibt. Es besteht der Eindruck Die Grünen haben sich zu einer schlagkräftigen Truppe von US-Interessen entwickelt. Wenn Sie wenigstens eigene Gedanken und Erkenntnisse entwickeln könnten, aber man hat den Eindruck wenn Frau Baerbock oder andere Funktionäre der Grünen den Mund aufmachen hat man gerade neue Instruktionen aus den USA bekommen und auswendig gelernt. Für die Prägung des Begriffs "US-amerikanische Raub-Politik" verdient der Rationalgalarist die Auszeichnung mit einem der höchstdotierten Preise des unabhängigen Journalismus.

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Alexander
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Falls Deutschland und mit Deutschland auch Europa eine Zukunft hat, in der noch denkende Menschen sich mit dem Verständnis der Vergangenheit beschäftigen; wie wird dann über diese Zeit, über „uns“, über die von „uns“ geduldeten politischen...

Falls Deutschland und mit Deutschland auch Europa eine Zukunft hat, in der noch denkende Menschen sich mit dem Verständnis der Vergangenheit beschäftigen; wie wird dann über diese Zeit, über „uns“, über die von „uns“ geduldeten politischen „Eliten“ geurteilt werden?

Der dystopische Albtraum, in dem wir jeden Morgen erneut aufwachen und der von Woche zu Woche totalitärere Züge annimmt, was die Zerstörung der Gesellschaft in Deutschland angeht – in ihm zeigt sich völlig klar, wozu es einer „Plandemie“ bedurfte: Es wurde der Boden bereitet für die vollkommen verblödete und aussichtslose Politik, die Europa in Verdorbenheit und Zukunftslosigkeit hineinmanövriert – nur, um dem Hegemon USA noch ein paar weitere Jahre Gnadenfrist zu erkaufen, in denen sich die dortige Oligarchie als Beherrscherin der Welt aufspielen kann.

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Des Illusionierter
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