Die General-Linie dieser Zeitung, die der Chefredakteur Huth nochmal durchexerziert, ist, ein Virus - das „neuartige“ Virus, das „humanpathogene Virus SARS-CoV-2“ - zum Subjekt der Geschichte zu machen.

Das ist für eine marxistisch sich nennende Zeitung schon eine Ungeheuerlichkeit – die zu begründen einem Chefradakteur gut angestanden hätte.

Subjekt der Geschichte ist bisher unbestritten der Mensch, die Menschen - in ihrer gesellschaftlichen Organisiertheit, ihren „Verhältnissen“, kapitalistischen immer noch.
Aber man muss gar nicht zu den Sternen des Marxismus greifen, nach der Kritik der Religion durch die Aufklärung, die Gott als Subjekt der Geschichte entthront hat, ist dies allgemein gesicherte Gewissheit (aller Sozialwissenschaften), und selbst die aktuelle Politik des Corona-Regimes zeigt diesen Subjekt-Anspruch, indem sie durchaus unterschiedliche und unterschiedlich konsequent durchgesetzte Maßnahmen „gegen das Virus“ – wie sie behauptet - ergreift, in Wirklichkeit sich des Virus als Argument bedient.1
Das Virus zum Subjekt zu machen ist auch nicht „wissenschaftlich“ zu begründen, sondern „politisch“: das wirkliche Subjekt kann damit aus dem Schußfeld der Kritik gezogen werden. Nichts wäre für eine „marxistisch“ sich nennende Zeitung leichter, als in einer „Krise“ das Subjekt der Krise vorzuführen: der Kapitalismus „entlarvt“ sich selbst! Nirgends und niemals zeigt er sich in seiner Menschen verachtenden, irrationalen Weise augenfälliger als in der Krise: das gesamte soziale kulturelle Leben bricht zusammen, Existenzen werden vernichtet, Menschen sterben an mangelnder medizinischer Hilfe oder fehlendem menschlichen Kontakt – doch nicht weil das Virus alles zerstört?

Das Virus sei verantwortlich für alles, was wir derzeit an Elend erfahren müssen: Ist das alles, was Ihr an Analyse zu bieten habt? Ist die Kritik an der Privatisierung und damit Verstümmelung der medizinischen Versorgung und Forschung vergessen? Ist vergessen, dass die Vernichtung von Existenzen durch die krebsartige, quasi „imperialistische“ Ausbreitung der großen wirtschaftlichen Konglomerate zum Prinzip der kapitalistischen Konkurrenz um die Profite gehört, ist vergessen, dass das kulturelle Leben dem „Markt“ untergeordnet ist, letztlich die „marktkonforme Demokratie“ als Mantra der Kanzlerin vorangetragen.
In einem Beitrag im „Freitag“ vom 14. Mai 2020 über Juli Zeh, die 2009 mit „Corpus Delicti“ einen Roman über eine „Gesundheitsdiktatur“ veröffentlicht hat, die „wie eine Antizipation unserer coronösen Gegenwart“ erscheine, stellt der Rezensent ungläubig fest „interessant auch, dass die Maßnahmen zur Etablierung einer umfassenden Gesundheitsdiktatur weder auf Pandemie- und Seuchenschutzgründe noch auf konspirative Machenschaften finsterer Hintermänner, sondern auf gesellschaftliche Krisenerscheinungen zurückgeführt werden.“

Solches Erstaunen überkommt den Redakteur einer linken Tageszeitung schon gar nicht mehr. Für ihn ist es immer nur „Corona“, wo er Corona-Regime sagen müsste: das Regime, das seine Maßnahmen mit „Corona“ legitimiert. Diese plötzliche Umkehrung allen Denkens, ist es das, was von linker „Radikalität“ übriggeblieben ist?

Man kann einwenden: ganz so radikal ist die Wende, jedenfalls bei Huth, nicht: Immerhin schreibt er einschränkend, nicht das Virus ist allein Ursache der Krise, sondern „das Virus trifft auf eine krisengebeutelte Weltökonomie. Bereits vor Beginn der Pandemie mehrten sich die Zeichen für eine langanhaltende, tiefe Rezession, gab es branchenübergreifend Absatzprobleme infolge von Überproduktion“. Das ist nicht sehr präzise ausgedrückt: es „mehrten“ sich nicht „die Zeichen“, sondern die Krise war seit 2008 real. Es ist, wie Varoufakis etwas zu mechanisch sagt, die „Krise des Kapitalismus“: „Was jetzt in den Zeiten von Corona passiert, ist Ausdruck dessen, was seit 20 Jahren in Europa geschehen ist. Die Welt hat sich [...] nicht wirklich verändert, vieles kommt nur jetzt deutlicher zum Vorschein.

Und in einem erweiterten Verständnis ist diese Krise auch die Krise der „monetaristischen“ „Krisenbewältigungspolitik“. Aber die jetzigen Bewältigungsversuche ziehen daraus keine Konsequenz, sondern verdecken nur ihr Scheitern. Man könnte sagen: sie übernehmen die „Aufgabe“ der Krise: sie zerstören die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Existenzen, die Menschen, noch bevor die Krise das zu Ende gebracht hat. Und man könnte sagen, dies stelle den Versuch dar, die Krise in den Formen der bisherigen Produktions- und Herrschaftsstruktur zu halten. Dafür suspendieren sie die bürgerliche Verfassung und zerstören wirtschaftliche Existenzen. Für diesen ungeheuerlichen Eingriff brauchen sie eine ungeheure Rechtfertigung, so etwas wie einen übergesetzlichen Notstand, einen Grund jenseits ihrer Verantwortung, ein Subjekt aus dem Jenseits.

Und weil sie sich bei alledem nicht sicher sind, greifen sie zur „Vorwärtsverteidigung“, indem sie diejenigen diffamieren, die sich mit diesem Taschenspielertrick nicht übertölpeln lassen wollen und unbeirrt weiter nach dem cui bono fragen. Ihnen wird das Totschlagargument der „Verschwörungstheorie“ entgegengehalten – und mit „Verschwörungstheorie“ landet man innerhalb der Linken in der rechten Ecke. Auch das hat Tradition: „Rechtsabweichung“ war bereits in den 20er Jahren ein vernichtender Vorwurf. Heute wird man damit zum Idioten und Spinner abgestempelt. Beispielhaft definiert das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Corona ist ein Plan C, wird durch 5G- Strahlen übertragen und am Ende lässt Bill Gates uns alle chippen. So oder so ähnlich klingen die seit Wochen verbreiteten und – wie sie großmäulig, aber zu Unrecht behaupten: „vielfach widerlegten“ - Verschwörungsmythen zur Corona-Pandemie“. Belegt, zumindest mit Zitaten wird das in keinem Fall, braucht das auch nicht zu werden, denn bereits die Behauptung genügt, sie wirkt, auch und gerade, weil sie nicht mit Argumenten zu widerlegen ist. Die „dunklen Mächte“ sind alles andere als dunkel, sie agieren im hellen Licht des Parlaments und der Medien, man braucht ihnen keine „5G- Strahlen“ anzudichten, es genügen die Ausstrahlungen der Fernsehsendungen und die Verteilung der Printmedien und Gates verkündet in aller Öffentlichkeit seine Pläne – „nur“ seiner Behauptung, dass sie notwendig und alternativlos seien, darf nicht widersprochen werden, wenn man nicht als „Verschwörungstheoretiker“ vom Platz gejagt werden will.

Unglaublich diese Skrupellosigkeit, mit der die Produkte der eigenen Phantasie den anderen unterschoben werden, wie mit anmaßender Geste pathologisiert und kriminalisiert wird, was dem eigenen verängstigten Knechtsgeist widerspricht. Unglaublich wie in schändlicher Weise das Elend verharmlost wird, das das Corona-Regime hinterlassen hat und weiter hinterläßt. Unfassbar die völlige Kritiklosigkeit gegenüber den leichtfertigen Einschränkungen der bürgerlichen Freiheitsrechte - entgegen dem ausdrücklichen Recht des Artikel 8 des Grundgesetzes, sich »ohne Anmeldung oder Erlaubnis« zu versammeln.

Wie Rechtsanwältin Gabriele Heinecke, Mitglied im Bundesvorstand des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins e. V. (RAV) im Gespräch mit der jungen Welt feststellt, hat erst Mitte April 2020 das Verfassungsgericht erfreulicherweise sehr deutlich darauf hingewiesen, dass auf Versammlungen immer noch Artikel 8 GG anzuwenden ist und pauschale Erwägungen der allgemeinen Gesundheitsgefährdung für ein Verbot nicht ausreichend sein können“.

Mit Gabriele Heinecke kommt endlich in der jungen Welt einmal eine andere, eine staatskritische Stimme in Sachen Corona zu Wort, das ist sehr erfreulich, zugleich auch etwas verwunderlich - denn der Interviewer Markus Bernhardt ist ja gar nicht einverstanden und hält sich mit aggressiv-empörten Interventionen nicht gerade zurück. Es ist bewundernswert, wie selbstverständlich und entschieden die Anwältin Heinecke das Verfassungsrecht verteidigt, auch gegen Gesundheitsschutz, so die Versammlungsfreiheit, Demonstrationsfreiheit und Meinungsfreiheit. Und das muss für sie auf der Straße zum Ausdruck kommen. Sie will nicht zulassen, dass „Grundrechte unter dem Eindruck der Seuche ihre Bedeutung verlieren“. Sie benennt sehr richtig die Einschränkungen der Grundrechte „quasi Notstandsregelungen“, „autoritäre Restriktionen“. „Man kann eine Demokratie nicht dadurch vor einer Seuche retten, indem man sie mit verfassungsrechtlichen Zumutungen erwürgt.“ Genau diese Anliegen aber verfolgen die, in der jungen Welt, bei antideutschen Antifas und überall so geschmähten und als rechts diffamierten „Hygienedemos“. Es ist daher besonders schade, dass Gabriele Heinecke selbst in diesen Schmäh einstimmt, völlig vorurteilsbelastet. Es kann schon sein, dass diese Behauptung sich irgendwann erfüllt - aber eben, weil die gesamte Linke einfach nicht präsent ist. Stattdessen sich eine unglaubliche Verrohung der Formen im Umgang mit Andersdenkenden erlaubt. Der Preis für den Wechsel auf die andere Seite der Barrikade.

Gestern, Samstag, 16.Mai 2020 in Berlin, eine Straßenkreuzung weiter neben dem Rosa-Luxemburg- Platz hielten junge Leute, untertänigst den Maulkorb vorgeschnallt, Sprüche hoch wie „Wer Verschwörungstheorien hat, hat auch Vernichtungstheorien!“ und „AfD, KenFM, Nazis vernichten!“ und dabei brüllten sie lauthals: „Antifascista!“ Verwirklicht sich bereits, was Bandelt prognostiziert hat: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus!‘. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus!‘“. Den „Vernichtungswillen“, den Adorno und Horkheimer 19448 dem Faschismus bescheinigt hatten, zeigen sie bereits.

Kommentar zu:

Katalysator Corona von Stefan Huth, und zum Interview mit Rechtsanwältin Gabriele Heinecke von Markus Bernhardt, junge Welt vom 16.05.2020
Mal so eben ein Verfassungsrecht weggefegt. Gespräch mit Gabriele Heinecke. Interview: Markus Bernhardt. Junge Welt 16.05.2020, Wochenendbeilage

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"Die Intention (???) des JW-Interviews ist also sauber zitiert und wortgetreu wiedergegeben worden. Lesen will gelernt sein. "

herr gellermann, wie kann man eine INTENTION zitieren oder wiedergeben, die nur SIE unterstellen??? alles, was sie dem...

"Die Intention (???) des JW-Interviews ist also sauber zitiert und wortgetreu wiedergegeben worden. Lesen will gelernt sein. "

herr gellermann, wie kann man eine INTENTION zitieren oder wiedergeben, die nur SIE unterstellen??? alles, was sie dem kollegen blutig antworteten, sind zitate von dieser RA heinecke!!! selbst der titel des interviews ist ein zitat und als solches gekennzeichnet!!
der interviewer stellt durchaus interessante fragen, die z.z. konträr "diskutiert" werden und auch die antworten sind lesenswert, weil sie eben mehrere seiten incl. des verfahrensweges und urteilsbegründungen betrachten und aber auch persönliche meinungen als solche gekennzeichnet sind!! die RA berichtet von ihren versuchen, den GG-freunden juristisch zu helfen - und/aber unterstellt bei misserfolgen nicht die degeneration zur diktatur oder regime, wie es andere tun!!
intentionen lese ich in diesen worten der autoren:
"Mit G.H. kommt endlich in der jungen Welt einmal eine andere, eine staatskritische Stimme in Sachen Corona zu Wort, das ist sehr erfreulich, zugleich auch etwas verwunderlich - denn der Interviewer ... ist ja gar nicht einverstanden (wo lesen das die autoren und wieso wäre widerspruch verboten??) und hält sich mit aggressiv-empörten Interventionen nicht gerade zurück."
kein wort davon, dass RA heinecke per JuWe auf das beispiel kerala kam, kein wort von ihrer kritik und diistanzierung von vielen demos, kein wort davon, dass es für demos auch andere, insb. sozialökonomischen oder arbeitsrechtliche einschnitte und forderungen gäbe und dafür die strasse genutzt werden sollte!!

@die "autoren"
"Die General-Linie dieser Zeitung, ..., ist, ein Virus.... zum Subjekt der Geschichte zu machen. Das ist für eine marxistisch sich nennende Zeitung schon eine Ungeheuerlichkeit...."

können sie bitte erklären, wie sie auf basis des artikels "Katalysator Corona" auf ihre behauptung (subjekt der geschichte) kommen!!
die JuWe beschreibt wohl nicht ähnlich wie die autoren die schon andauernde krise des systems?? sagt ihnen das wort "katalysator" was?
tödlich für die JuWe ist wohl wieder nur, dass sie bei der bewertung der krankheit anders liegt und sich nicht gerade als "freund der pseudodemokraten" outet;)
man sollte deren dünnhäutigkeit mal zum thema machen, und ob diese GG-konform ist!!

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altes Fachbuch
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Vor dem Schreiben einfach mal nachdenken:
INTENTION bedeutet „Tendenz, Zielsetzung“. Wer, wie die JW-Redaktion, eine Überschrift formuliert, der gibt einem Artikel eben eine INTENTION. Tja, was mag denn diese Überschrift (»Mal so eben ein...

Vor dem Schreiben einfach mal nachdenken:
INTENTION bedeutet „Tendenz, Zielsetzung“. Wer, wie die JW-Redaktion, eine Überschrift formuliert, der gibt einem Artikel eben eine INTENTION. Tja, was mag denn diese Überschrift (»Mal so eben ein Verfassungsrecht weggefegt« für eine Tendenz haben? Na, nachgedacht? Richtig: Dass die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen das GG hinwegfegt. Siehste: Nichts anderes sagen die Autoren, nicht anderes schreibt Gellermann.

Auch hier hilft lesen, die JW behauptet im Huth-Artikel:
„Die durch das neuartige Virus SARS-CoV-2 ­dynamisierte weltweite Entwicklung ist im Begriff, eine historische Zeitenwende einzuleiten.“ Also dynamisiert laut JW ein Virus eine gesellschaftlicher Entwicklung. Es handelt also, das Virus. Sicher wird die JW bald ein Interview mit dem dynamisierenden Virus machen. - Marxismus? Nö, Subjektivismus.

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Uli Gellermann
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"Wie Rechtsanwältin Gabriele Heinecke, Mitglied im Bundesvorstand des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins e. V. (RAV) im Gespräch mit der jungen Welt feststellt, hat erst Mitte April 2020 das Verfassungsgericht erfreulicherweise sehr...

"Wie Rechtsanwältin Gabriele Heinecke, Mitglied im Bundesvorstand des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins e. V. (RAV) im Gespräch mit der jungen Welt feststellt, hat erst Mitte April 2020 das Verfassungsgericht erfreulicherweise sehr deutlich darauf hingewiesen, dass auf Versammlungen immer noch Artikel 8 GG anzuwenden ist und pauschale Erwägungen der allgemeinen Gesundheitsgefährdung für ein Verbot nicht ausreichend sein können“."

Halb wiedergeben heisst falsch wiedergeben. EIne Methode, die gerne mal die "Mainstreammedien" einsetzen - das kann ihnen Herr Gellermann gerne ausführlich erklären. Zur Not auch Herr Müller. ^^

Frau Heinecke hat in diesem Artikel sehr deutlich gesagt, daß man sehr gut begründen müsse, falls es zu Einschränkungen des Artikel 8 käme. Als professionelle Juristin wird sie garantiert nicht einen Grundgesetzartikel gegen den anderen ausspielen oder gar in irgendeiner Form die Artikel in unterschiedlichen Wertungen gewichten.
Wie schon im Artikel 14 steht auch im Artikel 8 die Möglichkeit, daß Gesetze die Versammlungsfreiheit BESCHRÄNKEN können (siehe Art 14 (2) Art 8 (2).

Ob diese Begründungen nun schlecht oder gar nicht begründet, weil zu "pauschal", sind oder gut begründet ist kein Gegenstand einer entweder-oder Entscheidung zwischen Freigabe bzw Verbot von Versammlungen. Die Entscheidung muss gut begründet sein. Es handelt sich um "Beschränkungen" der Versammlungsfreiheit.

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Ernst Blutig
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Lesen will gelernt sein, Überschrift JUNGE WELT:

„Mal so eben ein Verfassungsrecht weggefegt“ - dann Zitat aus dem Artikel der JW:
„Sowohl die Behörden als auch die Gerichte stellen die Versammlungsfreiheit auf den Kopf und finden das richtig...

Lesen will gelernt sein, Überschrift JUNGE WELT:

„Mal so eben ein Verfassungsrecht weggefegt“ - dann Zitat aus dem Artikel der JW:
„Sowohl die Behörden als auch die Gerichte stellen die Versammlungsfreiheit auf den Kopf und finden das richtig und gut. Nicht das Grundrecht, sondern eine Verordnung – die steht im Rang noch unter einem Gesetz – soll die Versammlungsfreiheit mit einem generellen Verbot belegen, von dem eine Ausnahme erbeten werden muss. Artikel 8 des Grundgesetzes, GG, garantiert aber ausdrücklich das Recht, sich »ohne Anmeldung oder Erlaubnis« zu versammeln.“ - „Mitte April 2020 hat das Verfassungsgericht erfreulicherweise sehr deutlich darauf hingewiesen, dass auf Versammlungen immer noch Artikel 8 GG anzuwenden ist und pauschale Erwägungen der allgemeinen Gesundheitsgefährdung für ein Verbot nicht ausreichend sein können.“

Die Intention des JW-Interviews ist also sauber zitiert und wortgetreu wiedergegeben worden. Lesen will gelernt sein. Aber wer auf der Seite der Merkel-Spahn-Regierung steht, der liest eben gern auf der Seite der Herrschenden.

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Uli Gellermann
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Erst einmal vielen Dank für die Schweißperlen, die der Text auf die Stirn getrieben hat. (Kleiner Scherz am Rande). Tatsächlich war es sehr schwierig und nur mit kompetenter Hilfe möglich das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden zu...

Erst einmal vielen Dank für die Schweißperlen, die der Text auf die Stirn getrieben hat. (Kleiner Scherz am Rande). Tatsächlich war es sehr schwierig und nur mit kompetenter Hilfe möglich das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden zu können. Ein akrobatischer Hirn-Akt könnte man sagen. "Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden." (Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, S. 115 - 123 in Karl Marx/Friedrich Engels Werke, Band 8, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1972
Eigentlich ist damit alles gesagt, wenn da nicht das Unverständnis bliebe und die erschreckende Unkenntnis, historischer Zusammenhänge eines Chefredakteurs einer Zeitung, die ich zugegebener Maßen sehr selten lese. Nun habe ich den Artikel doch gelesen und suche immer noch danach, was sich marxistisch zuordnen lässt: Nix !
Durch die Arbeit, und eben nicht nur durch die abstrakte-geistige Arbeit, sondern die praktische Tätigkeit , die Produktion materieller Güter , schafft sich der Mensch , entwickelt er sein Wesen , umgibt er sich durch die Veränderung der Natur, mit dem - durch die Arbeit entstandenen - vergegenständlichten Wesen seiner selbst. Dadurch auch schafft er sich selbst, seine menschlichen Sinne.
Karl Marx schrieb:
"Wie erst die Musik den musikalischen Sinn des Menschen erweckt , wie für das unmusikalische Ohr die schönste Musik keinen Sinn hat..., weil der Sinn eines Gegenstandes für mich.... gerade so weit geht, als mein Sinn geht, darum sind die Sinne des gesellschaftlichen Menschen andere Sinne, wie die des ungesellschaftlichen, erst durch den gegenständlich entfalteten Reichtum des menschlichen Wesens wird der Reichtum der subjektiven menschlichen Sinnlichkeit ,.....werden erst menschlicher Genüsse fähige Sinne....teils erst herausgebildet, teils erst erzeugt. Denn nicht nur die fünf Sinne, sondern auch die sogenannten geistigen Sinne, die praktischen Sinne (Wille, Liebe etc.) , mit einem Wort, der menschliche Sinn, die Menschlichkeit der Sinne wird erst durch das Dasein seines Gegenstandes , durch die vermenschlichte Natur. Die Bildung der fünf Sinne ist eine Arbeit der ganzen bisherigen Weltgeschichte........
Das schafft kein Virus und sei es noch so "intelligent."
Es hat etwas verstörendes, wenn man Viren einen solchen Stellenwert einräumt, wie Herr Huth das tut und dabei den Menschen ins Abseits schiebt, ins Horn derer bläst, die uns den letzten Rest des selbständigen Denkens klauen wollen. Da komme ich zum Schluss mit Immanuel Kant, der seine volle Berechtigung in der Geschichte hat. Und somit bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit, bitte um Nachsicht, bei vielleicht einigen nicht vollständig zu Ende gedachten Gedankengängen, sowie den Rechtschreibfehlern und bediene mich meines eigenen Verstandes weiterhin.
Dank dem Galeristen für diesen interessanten und wichtigen Text.

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Ulrike Spurgat
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WELT IN NOT - UMSTELLT VON DIEBEN
NICHT ALLES AUF CORONA SCHIEBEN

Diktatur der Vernunft? Schwer zu verdauen.
Besonders für gierige "Demokraten".
Nur eines im Sinn: nach Profiten zu schauen,
Sich selbst Paradiese aus Gold zu bauen,
Auf Kosten der...

WELT IN NOT - UMSTELLT VON DIEBEN
NICHT ALLES AUF CORONA SCHIEBEN

Diktatur der Vernunft? Schwer zu verdauen.
Besonders für gierige "Demokraten".
Nur eines im Sinn: nach Profiten zu schauen,
Sich selbst Paradiese aus Gold zu bauen,
Auf Kosten der Menschheit, mit Tod auf Raten.

Den Tod auf Raten des Blauen Planeten,
Mit Maß und Verstand noch auszubremsen,
Hat kaum noch Chance aufgrund dieses steten
Verzichts auf Säen und Auszujäten.
Menschen sind Menschen und keine Gemsen.

Weiterlesen
Lutz Jahoda
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Es ist ein Trauerspiel wenn eine einstmals marxistische Zeitung den Verstand verliert. Der Virus wird zum Subjekt der Geschichte, heiliger Bimbam! Wie blöde darf man denn als JW-Redakteur sein?

Henner Szymanski
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