Das Berliner Wetter war auf der Seite der Herrschenden: Schneidend kalt war es, als drei, vierhundert Menschen sich am am Brandenburger Tor versammelten. „Die Gedanken sind frei“, so klang das alte Lied. Einen neuen Text zum immer gleichen Thema lieferten Ken Jebsen und Uli Gellermann. In in einer fulminanten Rede griff Ken Jebsen die Zunft der Rechtsanwälte an: Jene, die das Recht zum Broterwerb gemacht haben, aber bisher keinen juristischen Finger für das Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen rühren. Uli Gellermann attackierte die Journalisten: Jenen Mainstream in den Medien, die seit langem den tapferen Journalisten Assange buchstäblich zu Tode schweigt. Denn keiner weiß, wie lange der in einem englischen Militärgefängnis inhaftierte australische Journalist die Isolationshaft überleben wird.

Beklommen und wütend rührten die Versammelten am Brandenburger Tor die Hände: Zum Applaus für den Inhaftierten und um Geld aus den Taschen zu holen: In kurzer Zeit kamen mehr als 2.000 Euro zur Unterstützung des Gefangenen zusammen. Das klingt nicht großartig. Und doch ist auch die Aktion am Brandenburger Tor ein Schritt zum großen Ziel: Free Assange! Free Julian! – Ausgehend von den Mahnwachen im Land hat der Kampf zur Solidarität mit Julian erst begonnen. Zwar heißt es im alten Lied „Und sperrt man mich ein - In finstere Kerker“ wissen wir doch, dass man die Gedanken nicht auf ewig einsperren kann. Die Gedanken der Freiheit auch jener, die von Pressefreiheit denken. Denn wenn die Pressefreiheit stirbt, wenn die Meinungsfreiheit stirbt, ist der Tod der Gesellschaft nicht mehr fern.

Ein Video von der Solidaritäts-Wache am Brandenburger Tor:
https://kenfm.de/kenfm-am-set-candles4julian-uli-gellermann/

Die neue Website der Mahnwachen:
http://candles4assange.de/#start