Was nun? Schmocka? Schmöckin? Erstmalig erwirbt eine Frau den Titel »Schmock des Monats«, und zu recht. Sie kennen die Bundesfamilienministerin nicht? Nun, das ist die,deren Grinsen zwischen den Wangenknochen festgenäht ist und die, mit der Hilfe eines ganzen Personalensembles, Kinder und Beruf so prima in Übereinstimmung bringt.

Jetzt will die Dame ein »Bündnis für Erziehung« ins Leben rufen und hat deshalb jede Menge katholischer und evangelischer Funktionäre zusammengerufen. Denn: »Die christlichen Werte sollen wieder zum Fundament der Erziehung werden.« Ach du lieber Heiland, seit dem Bismarckschen Kirchenkampf ist ein solcher Unsinn nicht mehr gehört worden.

Großzügig übersieht die Ministerin, dass im deutschen Grundgesetz Religionsfreiheit vorgesehen ist, dass also jeder glauben kann was er will, sogar gar nix darf er glauben und bleibt doch Kind der Verfassung des deutschen Staates. Aber warum soll eine Ministerin das Grundgesetz kennen, ihre männlichen Kollegen kennen es ja auch nicht, so viel Gleichberechtigung muss sein.

Wenn es um Erziehungsfragen geht, darf man natürlich auf keinen Fall mit der Lehrergewerkschaft oder anderen Erzieherverbänden reden. Weil die, das zeigt uns ja die tägliche Praxis, von Erziehung ohnehin nichts verstehen. Pikant ist auch, dass andere Religionsgemeinschaften nicht eingeladen wurden. Die Islamis nicht, weil man ja weiß, dass die keine Werte kennen und ohnehin nichts wert sind und die Juden nicht, weil es davon ja kaum noch welche gibt, die haben dem letzten großen deutschen Erziehungsversuch einfach nicht standgehalten.

Das »Bündnis für Erziehung« ist die logische Fortsetzung der »Allianz für die Familie« gegründet von der vormaligen Erziehungsministerin Renate Schmidt. Deren Bündnis umfasste so erlauchte Personen wie Liz Mohn, der Bertelsmann-Chefin, von der man annahm, sie könne lesen und Roland Berger, den von der Wegrationalisierungsfirma Berger, von dem jeder wußte, er kann den Schulabsolventen keine Lehrstelle verschaffen, aber er kann sie rauswerfen. Jetzt, in der großen Koalition, sollen die Bischöfe dazu stoßen.

»Respekt vor den anderen, Aufrichtigkeit und Verantwortung für Schwache« seien, so Frau von der Leyen, die christlichen Werte, die reaktiviert werden müssen. Da hätten wir mit dem Intensivchristen George W. Bush eine leuchtendes Erziehungsvorbild anzubieten: Niemand sonst kennt so viel Respekt vor anderen Völkern, völlige Aufrichtigkeit ist bei ihm gesichert, wenn er zum Beispiele über das Waffenpotenzial des Irak berichtet, und sozial Schwache kennt er in seinem Land ganz viele. Bravo, Ursula, nur religiöse Fundamentalisten sind noch liberaler als du.