Ein freundlicher, älterer Herr blickt einem aus dem Foto lächelnd in die Augen: Hans-Peter Uhl, der CSU-Sicherheits-Experte sieht gar nicht so aus wie einer, der jüngst den Datenschutzbeauftragten Peter Schaar anblaffte. "Still sein! Mund halten!", sprühte es aus dem Mund des Innenpolitikers, weil der Datenschutzbeauftragte die schwarz-gelbe Koalition kritisierte, die ihm zu wenig für den Datenschutz tut. Der nur scheinbar nette Uhl will unbedingt die Anti-Terror-Gesetze und die Vorratsspeicherung von Daten verlängern. Da ist ihm Schaar im Weg.

Und wenn einem Mitglied einer schlagenden Verbindung jemand im Weg ist, dann schlägt er eben zu. Uhl ist Mitglied der "Arminia-Rehnania", einer Verbindung die ganz entzückende rote Tellermützen trägt aber bis heute von "bedingungslosem loyalen Zusammenhalt" schwätzt und dem Fechten immer noch bescheinigt, dass es für "Freiheit und Wehrhaftigkeit" stünde. Für Freiheit steht diese abgestandene Formation keinesfalls. Eher steht ihre Geschichte für Brutalität, Demokratiefeindlichkeit und Nazi-Sympathie.

Schon 1919 beteiligten sich Studenten der Verbindung, der Uhl angehört, an den Kämpfen der Mörderbanden, die sich "Freikorps" nannten, gegen die Münchner Räterepublik. Dass sie nach dem zweiten Weltkrieg 18 Mitglieder der inzwischen verbotenen Kameradschaft "Albert Leo Schlageter" aufgenommen haben, war dann nur folgerichtig. Denn Schlageter, von den Nazis zum Märtyrer erhoben, war aktiver Teilnehmer des Kapp-Pusches gegen die Weimarer Republik und wurde bei Straßenkämpfen im Ruhrgebiet als Arbeiterschlächter bekannt. Da die junge Bundesrepublik solche Nazi-Nachfolgeorganisationen nicht verbieten mochte, konnte sich in den studentischen Verbindungen der Juristennachwuchs der Republik sammeln. Unter ihnen der schmissige Herr Uhl.

"Deutsche Ehre, Deutsche Treue, Deutscher Sang" lautet der Wahlspruch der Verbindung Arminia-Rhenania, aber von Ehre ist dem Uhl nichts anzumerken, wenn er, im Zusammenhang mit jüdischer Zwangsarbeit, die "Stigmatisierung die Deutschen" reklamiert und sie so den jüdischen Opfern des deutschen Mordrausches gleichstellt. Ob es deutscher Sang ist, wenn er die Mitglieder des Chaos-Computer-Clubs als "moralisch verkommen" diffamiert und Gegnern des neuen BKA-Gesetzes "linkes Gerülpse" hinterher schreit, ist wegen der schrillen Dissonanz zweifelhaft. Die Treue zu seinen rechtsradikalen Überzeugungen sind in seiner Ablehnung der Schwulen-Ehe zu erkennen und in seinem Wunsch nach Senkung des Mindestalters der Datenspeicherung von 16 Jahren auf 14 oder zwölf Jahre. Damit, so Uhl, soll die „bessere Überwachung von terrorverdächtigen Minderjährigen“ erreicht werden.

Uhl ist notorisch: Mal will er Sozialleistungen für Schulschwänzer kürzen, dann verlangt er, dass ein Minarett kleiner sein muss als ein Maibaum, und natürlich ist der tapfere Täter hinter dem Schreibtisch auch für die Erhöhung des deutschen Truppenkontingentes in Afghanistan. Hans-Peter Uhl ist ein Sicherheitsrisiko für die deutsche Demokratie. Solche wie er sollten verwahrt werden, damit die Sicherheit der anständigen Deutschen gewahrt bleibt.