Wer mag schon Holländer? Wenn in ein paar Jahren deren Land untergegangen ist, dann muss man nur auf eins aufpassen: Dass die Holländer uns nicht überfluten! Mit den Malediven ist das anders, da sollte man noch mal eben hin, bevor die weg sind, ist eine Empfehlung der UNO, gibt es vielleicht Rabatt drauf. Und die von der UNO angekündigte Dürre, die Versteppung, die Verwüstung? Betrifft wahrscheinlich nur die Afrikaner, die sind doch Hitze gewohnt. Bleibt der Wintersport: Entweder St. Moritz, die Gegend gilt für die nächsten zehn Jahre als schneesicher, bisschen exklusiv, aber da geht einem dann der Pisten-Pöbel nicht so auf die Nerven, oder Schneekanonen. Ab heute wird zurückgeballert! Soll das Klima sehen wo es bleibt, machen wir eben unser eigenes! So sieht das, Gott sei Dank, auch unsere Kanzlerin.

Kaum meldet sich die UNO mit ihrer Klima-Warnung, muss sich die Europäische Union auch wichtig machen, die Abgas-Werte will sie senken. In Deutschland, dem Land der Dichtungen und Lenker, hier soll ein Volk mit ohnehin wenig Kofferraum weiter eingeengt werden. Demnächst werden sie wieder vom Tempolimit reden. Aber diesen Schlag gegen die Freiheit wird die Merkel nicht hinnehmen. Es geht schließlich um Arbeitsplätze. Denn zum Beispiel die BMW-Flotte, die liegt an der automobilen europäischen Spitze der Abgase, mit 192 Gramm Kohlendioxyd pro Kilometer, dicht gefolgt von Mercedes und Audi. Eine eindeutige Polposition. Die will uns dieser griechische Sprit-Sparkommissar kaputt machen. Na klar, die stehen in Athen immer im Stau und deshalb meint der, er kann uns zur Schnecke machen. Auf 120 Gramm pro Kilometer will er die Autoabgase runterwürgen. Also ich bremse nicht für Griechen.

Einhundertzwanzig lächerliche Gramm: Das würde nur fünf Liter auf hundert Kilometer bedeuten. Und wie bitte sollen wir damit unsere Achtzylinder bewegen? Da kann man ja gleich schieben. Wer dahinter steckt? Die Franzosen natürlich, erst bringen sie diese Rußpartikelfilter auf den Markt und schädigen so den deutschen Diesel, dann wollen sie unsere Autos über die Abgaswerte kastrieren. So isser der Franzose: Kommt selten ins Ziel, aber andere behindern. Oder die Italiener: Deren Fiats bringen es im Durchschnitt nicht mal auf 139 Gramm, keine sechs Liter, die Schwächlinge. Ganz klar, dass die Merkel "mit aller Härte" gegen die neuen EU-Abgaspläne vorgehen will. Schließlich sei die Vielfalt "das Kennzeichen Europas", sagt sie und jetzt ist erstmal die Gleichmacherei vom Tisch.

Nachdem die Merkel ein Machtwort gesprochen hat, kann Mercedes zum Beispiel intern verrechnen: Also so ein Mercedes-Dickschiff braucht im Schnitt fünfundzwanzig Liter Sprit auf hundert Kilometer, der nächste "Smart", im selben Konzern gebaut, braucht nur fünf. Damit wären die 120 Abgas-Gramm erreicht. Jetzt baut Daimler-Chrysler fünf "Smarts". Die werden auf Halde gelegt, wer will schon so eine Null-Verbrauch-Kiste kaufen, außerdem braucht der Konzern die ja zum Verrechnen. Das Dickschiff wird verkauft, die "Smarts" in den Preis des Achtzylinders reingerechnet und dieser EU-Kommisssar mit seinem Klima-Tick kann sehen wo er bleibt. Das ist Vielfalt! Denkbar ist auch der gute alte Emissionshandel: Die kleinen Italiener verbrauchen so gut wie nix, bekommen also eine Gutschrift, sagen wir mal pro Auto 30 Abgasgramm. Die Gutschriften kauft BMW und kann dann den Kohlendioxyd-Austoss seiner Flotte noch erhöhen! Der Italiener als solcher versteht doch was vom Ablasshandel oder muss denen der deutschen Papst das auch noch beibringen?

Sicher, wir werden auf Dauer auf so manchen Küstenstrich verzichten können. Aber je nach dem wo Sie wohnen, haben Sie demnächst das Meer vor der Haustür, das kann nicht nur ihr Grundstück wertvoller machen, das bringt am Wochenende auch kürzere Wege und das allein spart schon Sprit ohne Ende. So eine Flut schweisst auch zusammen. Denken Sie nur daran, wie vor Jahren die Oder über die Ufer trat, wenn man da am Fernseher saß, das war mal ein Gemeinschaftsgefühl, das bringt höchsten noch eine Weltmeisterschaft zustande. Wie unsere Soldaten Tag und Nacht die Säcke schleppten! Und endlich eine Einsatzmöglichkeit für den deutschen Schwimmpanzer. Wenn die Spritsparer in Brüssel wüssten, was alleine der verbraucht, die würden mit uns keinen Krieg anfangen. Eine letzte Warnung der Bundeskanzlerin an die EU sollte wohl reichen: »Wir werden verhindern, dass es eine generelle Reduktion gibt".