Da sind sich die US-Oligarchen einig: Ob Trump oder Biden, sie wollen Nicolás Maduro, den Präsidenten von Venezuela verhaften. Trump wollte für dessen Festnahme im Jahr 2020 eine Prämie von 15 Millionen zahlen. Biden hatte das Kopfgeld auf 25 Millionen Dollar erhöht. Seit diesen Tagen warten die US-Kenner auf einen Putsch in Venezuela.

Karibik als US-Hinterhof

Seit Jahr und Tag betrachten die USA die Karibik als ihren Hinterhof: Dort dürfen nur Vasallen regieren. Dass Venezuela und Russland im Jahr 2024 ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit vertraglich vertieften, war den USA ein Dorn im Auge: Auch mit diesem Vertrag wurden die Sanktionen gegen Russland durchbrochen, das hätte die imperialen Ansprüche der USA durchkreuzen können.

Eher Krieg als Razzia

Jetzt haben die US-Kopfgeldjäger ihren Einsatz erhöht: Unter dem Vorwand gegen den Drogenhandel zu kämpfen, haben die USA eine maritime Streitmacht gegen Venezuela aufgeboten, die eher nach einem Krieg als nach einer Razzia aussieht: Insgesamt umfasst allein diese „Eingreiftruppe“ etwa 4.500 Besatzungsmitglieder. Zusätzlich ist die 22. Marine Expeditionary Unit mit mehr als 2.000 US-Marines in der Region unterwegs, dazu mindestens ein Seeaufklärer-Flugzeug vom Typ "P-8" und ein U-Boot der "Los Angeles"-Klasse.

Konkurrenten Russland bedrohen

Selbst für den theatralischen Donald Trump ist dieser „Einsatz“ eher ein Schlag, der den Russen und dem Rest der Welt klarmachen soll:
Venezuela gehört uns und wer unsere Sanktionen gegen Russland mißachtet wird bestraft! Nahtlos knüpft dieser „Einsatz“ an den Versuch an, eine US-NATO-Präsenz in der Ukraine aufzubauen, um den Konkurrenten Russland zu bedrohen und letztlich auszuschalten.

Parteichef Xi Jinping: Gemeinsamen Handel weiter ausbauen

Natürlich gilt der „Einsatz“ auch dem Konkurrenten China. Für die Entwicklung der Beziehungen mit Lateinamerika will China 66 Milliarden Yuan (rund 8,2 Milliarden Euro) zur Verfügung stellen. Nach chinesischen Angaben hat Peking in der Region bereits mehr als 200 Infrastrukturprojekte ins Leben gerufen. Parteichef Xi Jinping kündigte an, den gemeinsamen Handel weiter auszubauen.

Zeichen der Zeit

Der anachronistische Kopfgeldjäger Trump kann die Zeichen der Zeit nicht erkennen: Ihm stehen die imperialen Interessen der USA im Weg.
Trump und seine Follower in der EU hoffen immer noch, auf eine Weltordnung, die weiterhin von den USA bestimmt ist. Spätestens seit dem Gipfeltreffen der "Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit" bestimmt eine multipolare Welt die Zukunft. Dieser Zukunft will Trump mit seiner Neuauflage der Kanonenbootpolitik des 19. Jahrhunderts verhindern. Vergeblich.