Wer deutsche Medien nutzt, findet überall und immer wieder die Behauptung, Russland würde über diesem oder jenem Land Drohnen fliegen lassen. Natürlich in böser, böser Absicht. Die Meldungen sind dann von dieser Qualität: „Der Experte erläuterte, dass die Drohnen beispielsweise von der russischen Exklave Kaliningrad aus gesendet worden sein könnten – auch wenn die Entfernung von dort nach Oslo groß ist. Das könnte vielleicht wahrscheinlich machen, dass sie von einem Schiff aus gestartet wurden, sagte der Militäranalytiker. Auch er hält es derzeit für wahrscheinlich, dass Russland dahintersteckt“. Der Text aus der „Frankfurter Rundschau“ schreibt von „wahrscheinlich“, von „sein könnte“ und zitiert einen ungenannten „Militäranalytiker“. Da soll der Konjunktiv die Kriegskonjunktur beleben.

Drohnen aus der Ukraine

Dass die jeweiligen Drohnen aus der Ukraine kommen könnten, das darf in deutschen Medien nicht mal erwogen werden. Obwohl die ukrainische Aeroroswidka („Luftaufklärung“) mit der R18-Drohne eine eigene Waffe entwickelt hat. Mit 100.000 Dollar pro Stück ist diese Drohne vergleichsweise billig.

Farbe bekennen?

Die früher seriöse Berliner Zeitung beginnt mit einem Fragezeichen: „Steuerte Russland Drohnen absichtlich nach Polen?“ Das ist natürlich nur ein Alibi-Fragezeichen. Hauptsache, man hat „Drohnen“ und „Russland“ in einer Überschrift untergebracht. Die Tagesschau erledigt den Fall so nebenbei:„Der Vorfall wird als Provokation aus Moskau verstanden“. Wer versteht was, warum? Das will der angebliche Tagesschau-Journalist nicht sagen, er müsste ja Farbe bekennen.

Das kann man gar nicht erst ignorieren

Einen echten Höhepunkt liefert der Westberliner „Tagesspiegel“, wenn er die dänische Ministerpräsidentin zitiert: „Ich kann überhaupt nicht zurückweisen, dass es Russland ist“. Das hat die skurrile Qualität von Karl Valentin: „Das kann man gar nicht erst ignorieren!“ Leider ist die dänische Ministerpräsidentin nicht komisch, sondern liefert einen Beitrag zur Hetze gegen Russland, den der „Tagesspiegel“ brav apportiert.

So macht man Vor-Krieg!

Aber während die üblichen Medien nur im agitatorischen Vorfeld gefährlich sind, ist der Präsident der USA leider mit allen militärische Möglichkeiten ausgestattet, wenn er auf eine Reporterfrage, ob er denn die baltischen Staaten verteidigen würde, antwortet: „Ja, das würde ich. Das würde ich.“. Die Aktion ist deshalb Teil der Hetze gegen Russland, weil Russland die baltischen Staaten nicht bedroht.

So kann man auch am Krieg verdienen

Der gefährliche Herr Trump genießt leider bei manchen alternativen Medien immer noch Vertrauen, wenn dort von „Trump‘s Weg aus der Ukraine-Sackgasse“ geschwafelt wird. Wer den Russen mit einer „Verteidigung“ droht, obwohl sie die baltischen Staaten nicht angreifen, der baut an einer Autobahn nach Moskau, auf der er prima Panzer rollen lassen kann. Es war der Zeitungs-Tycoon Randolf Hearst, der zum medialen Auflagen- und Quoten-Konzept sagte: "You furnish the pictures. I'll furnish the war." („Sie liefern die Bilder. Ich liefere den Krieg.“) Auch so kann man am Krieg verdienen.

Klartext-Trump

Trumps Wortschwall muß häufig übersetzt werden. Aber in diesen Tagen redet er Klartext. Bei einem Treffen mit Selenskyi schwenkte er auf die alte Linie der USA ein: Die Ukraine könnte nicht nur ihr besetztes Land zurückerobern, sondern "wer weiß, vielleicht sogar noch weiter gehen“. Schließlich nannte er Russland einen „zahnlosen Tiger“ und machte sich selbst Mut: "Ich denke, dass die Ukraine mit der Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und die gesamte Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzugewinnen." Trump führt nicht aus der Sackgasse, Trump ist die Sackgasse.