Seit Beginn des 20. Jahrhunderts mischen sich die USA in die inneren Angelegenheiten der Länder Süd- und Mittelamerikas ein. Gern führten die Einmischungen zum Sturz der jeweils aktuellen Regierungen und zur Installation von neuen, den USA hörigen Regimes. Diese üblichen Verbrechen gegen das Völkerrecht will US-Präsident Trump unbedingt fortsetzen: Angebliche Drogenschmuggler dienen dem imperialen Gangster auf dem nordamerikanischen Thron als Vorwand für erneute CIA-Einsätze in Venezuela.

Schritt zum Putsch im eigenen Land

Anfang Oktober versammelten US-Kriegsminister Pete Hegseth und US-Präsident Donald Trump nahe Washington D.C rund 800 hochrangige Militärs und stimmte sie auf Einsätze im Innland ein. Dieser Schritt zum Putsch im eigenen Land wird zur Zeit von einem Einsatz im Ausland flankiert: Das Regime provoziert einen Krieg gegen Venezuela. Neben dem Wunsch, die aktuelle, linksorientierte Regierung Venezuelas zu stürzen, ist ein Krieg gegen einen äußeren Feind ein probates Mittel zur Formierung und Unterdrückung der eigenen Bevölkerung: Wer sich mit einem äußeren Feind beschäftigt, der ist davon abgelenkt, dass der Feind im eigenen Land steht.

Der äußere Feind ist nützlich

Ähnlich effektiv ist der „äußere Feind“ für den Zusammenhalt des Militärbündnis NATO. Zwar ist Kolumbien bisher der einzige lateinamerikanische NATO-Partner, aber Argentinien hat ebenfalls einen Antrag auf eine NATO-Partnerschaft gestellt. Der scharf kalkulierende US-Präsident möchte das Herrschaftsinstrument NATO gern als weltweit agierenden Knüppel nutzen. Möglichst von den Europäern finanziert, soll die NATO „äußere Feinde“ der USA anerkennen und gegen sie Front machen.

Weltmachtposition der USA

Fraglos sind im Programm der „äußere Feinde“ der USA die Länder Russland und China als vorrangig eingeordnet: Sie werden als militärische Hauptkonkurrenten begriffen und müssen aus der Trump-Sicht auf die Dauer isoliert oder sogar liquidiert werden. Aber zur Sicherung der aktuellen Weltmachtposition der USA gehört unbedingt auch der „Hinterhof“. Nur wer sich seines Hinterhofes sicher ist, kann in aller Ruhe seine Weltposition weiter ausbauen.

Tarn-Mantel der Antidrogenpolitik

Unter dem Tarn-Mantel der Antidrogenpolitik haben sich die USA mit ihrer Einheit SOUTHCOM eine Plattform geschaffen, deren 76 Militärstützpunkte im Süden des Kontinents und der Karibik verteilt sind. Im Verantwortlichkeitsbereich der SOUTHCOM liegen 31 souveräne Staaten, die vom Militär der USA wie Kolonien betrachtet und im Zweifelsfall auch so behandelt werden.

Politik der Kolonialisierung

Isoliert betrachtet erscheint der USA-Einsatz gegen Venezuela ausschließlich die Souveränität dieses Landes zu betreffen. In Wahrheit ist Venezuela nur ein Stein in einer Mauer, die alle Staaten der Welt und deren Souveränität umschließt: Einzig und allein, um die Herrschaft der USA und deren Politik der Kolonialisierung zu sichern.