Seit Tagen und Wochen tun die höfischen deutschen Medien so, als wäre die CDU auf dem Weg zur Merkel-Nachfolge in einem extrem spannenden Rennen. Das verschaffte der Partei sogar einen schönen Zuwachs in der Sonntagsfrage. Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz Merz und Jens Spahn – die durchaus auf jedem Jahrmarkt als politische Drillinge hätten auftreten können – wurden öffentlich als echte Alternativen präsentiert. Echter könnten auch Klone nicht sein: Von den Dreien kein sauberer Ton zur von der SPD geerbten Agenda 20/10, kein anständiges Wort zu den grundgesetzwidrigen Auslands-Einsätzen, kein ehrlicher Satz zu den Ursachen der internationalen Fluchtbewegungen in Richtung Deutschland.

Erkennbar wurde in den Medien der Vertreter der Finanzspekulanten, der Bierdeckel-Merz, favorisiert. Dieser kräftige Finanzdruck wurde bis kurz vor den Wahlen deutlich, als das ZDF den Kandidaten Friedrich Merz bereits am Tag zuvor voreilig zum Sieger erklärte und die Zuschauer dazu eingeladen hatte, ihre Fragen an ihn ans ZDF zu schicken. Da war wohl der Wunsch der Vater atlantischer Gedanken. – Es wurde dann doch ein Mädchen: Annegret Kramp-Karrenbauer, das Mittelmaß einer imaginären Mitte, wird die Nachfolge von Angela Merkel antreten.