Hat sie ihren Baseball-Schläger auf den Tisch geknallt? Oder ihre Knarre gezogen? Oder nur die 7. US-Flotte über ihr Handy geordert? Denn dieser Satz von Trumps UN-Botschafterin Nikki Haley „Der Präsident hat mich beauftragt, ihm die Länder zu nennen, die gegen uns stimmen. Wir werden uns jedes einzelne Votum in dieser Sache merken“ stammt natürlich aus dem Arsenal der räuberischen Erpressung. Dieser Satz bedrohte kurz vor Weihnachten jene mehr als 180 Staaten der UN-Vollversammlung, die dem Boss der US-Gang in seiner Jerusalem-ist-die-Haupstadt-Israels-Forderung nicht zu Willen waren. Die Haley sieht gar nicht so hässlich aus, kann aber weder über die hässlichen Handlungen der USA noch über das sonderbare Äußere von Donald Trump hinwegtäuschen: Der hässliche Amerikaner trumpft wieder auf. Jener „Ugly American“, der seit seinem politischen und literarischen Debüt rund um den Vietnamkrieg das Synonym für amerikanische Außenpolitik ist: Immer von einer militärischen Drohung begleitet, immer brutal, immer erpresserisch.

Mister Amerika-First, der Mann, der schon mehr als einen internationalen Porzellan-Laden zertrampelt hat, schob der Klarheit wegen hinterher: „Sie nehmen Hunderte Millionen Dollar und sogar Milliarden von Dollar, und dann stimmen sie gegen uns“, schimpfte Trump über die UN-Staaten. Das werde aufhören. „Lass sie nur gegen uns stimmen, wir werden viel sparen. Ist uns egal.“ Wer gehofft hatte, dass Trump nur die Finanz-Bazooka rausholen würde, sah sich kurze Zeit später getäuscht: Nur kurz nach dem Tritt in die Magengrube der UN-Mitglieder verkündete das US-Außenministerium, die Ukraine mit "erweiterten Verteidigungskapazitäten" auszustatten. Im Jargon des Militärisch-Industriellen Komplexes wird natürlich jede aggressive Drohung als „Verteidigung“ ausgegeben. Aber nur wirklich Blöde fallen auf diesen alten Trick noch rein. Die einzig wesentliche Bedrohung für das friedliche Zusammenleben der Ukrainer unterschiedlicher Sprachen heißt Petro Poroschenko. Den aktuellen Präsidenten der Nach-Maidan-Ukraine werden selbst die USA kaum mit den Panzerabwehrraketen wegräumen wollen, die in der angekündigten US-Lieferung enthalten sind. – Wahrscheinlich werden die Waffen zur Zeit mit kleinen Tannenzweigen geschmückt.

Wer nach den jüngsten US-Drohungen – die nicht nur in der UN sondern auch und gerade im Verhältnis zu Russland den Weihnachtsfrieden gefährden – auf die Web-Seiten des deutschen Außenministeriums oder des Kanzleramtes geht, kann mal wieder feststellen, dass die Ämter nicht wissen, wo die Weihnachtsglocken hängen. Der Außenminister erklärt: „Deutschland steht zu seinem Versprechen, Afghanistan auch in Zukunft zu unterstützen“. Na klar, Gabriel war zum üblichen Weihnachtsbesuch im deutschen Feldlager in Masar-e-Sharif, hat Lametta abgeworfen und den stummen Weihnachtsmann gespielt: Kein Wort darüber, wieviel Jahrzehnte die deutsche Armee noch den Knecht Ruprecht der US-Außenpolitik in Afghanistan spielen will. Immerhin kann man auf der Site des Merkel-Amtes die Nachricht über einen Anruf der Kanzlerin bei Putin lesen: Er solle doch seine Militärberater in das "Gemeinsame Zentrum für Kontrolle und Koordination (JCCC), zurückkehren lassen. Das JCCC ist jene Einrichtung, in der die Umsetzung der Minsker Vereinbarung zur Deeskalation des Bürgerkrieges in der Ukraine ständig scheitert, weil die Kiewer Regierung nicht mit den Separatisten reden will. – Weder aus den Kanzleramt noch aus dem Außenministerium ein Wort zur Verschärfung der internationalen Lage durch die USA. Als ob die ewigen Weihnachtsferien ausgebrochen wären und der „Friede auf Erden“ nicht ein haltloses Versprechen sei, solange die USA einseitig die Regeln des Krippenspiels bestimmen.

Wer sich die Zeit nehmen möchte, deutsche Medien-Reaktionen auf die hässlichen Weihnachtsbotschaften zu prüfen, der wird von SPIEGEL Online über die „Rheinische Post“ bis zur BILD-Zeitung die süßliche Nachricht über das nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando (NORAD) bemerken, das pünktlich zum Fest den Weihnachtsmann sucht. Die tapferen Soldaten des Zentrums betreiben das Projekt, "NORAD verfolgt Santa" (NORAD tracks Santa). Sie orten angeblich seit 62 Jahren Santa Claus im Weltraum und finden ihn später an den Gabentischen amerikanischer Kinder. Und genau so lange wird diese süßlich-falsche Weihnachtsmelodie in den deutschen Medien nachgespielt. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit bis der hässliche Amerikaner den Weihnachtsmann trifft. Wahrscheinlich mitten zwischen die Augen. Und wenn NORAD ihn nicht erwischt, dann wird ihn General Robert B. Neller sicher erledigen. Der US-General war gerade bei einem Truppenbesuch in Norwegen und hat den Streitkräften des Marinekorps der Vereinigten Staaten dringend zugerufen, sie sollen sich auf einen "verdammt großen Kampf" („bigass fight") vorbereiten. "Ich hoffe, dass ich falsch liege. Aber es wird Krieg geben. Vergesst nicht, warum ihr hier seid", bellte der oberste General der Marinestreitkräfte in Norwegen die 300 Soldaten bei einem Truppenbesuch an. So ist der große Arsch der USA doch immer bereit andere Völker zu bescheißen.

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Einsam wacht . . . der vortreffliche Uli Gellermann. Stille Nach allerseits!

Rike Kantmann
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"'NORAD verfolgt Santa' (NORAD tracks Santa). Sie orten angeblich seit 62 Jahren Santa Claus im Weltraum." - Da finden sie ihn aber nicht.

Santa Claus kommt nämlich aus der Stadt North Pole, Alaska. Das ist eine kleine Stadt von 2.000 Einwohnern....

"'NORAD verfolgt Santa' (NORAD tracks Santa). Sie orten angeblich seit 62 Jahren Santa Claus im Weltraum." - Da finden sie ihn aber nicht.

Santa Claus kommt nämlich aus der Stadt North Pole, Alaska. Das ist eine kleine Stadt von 2.000 Einwohnern. - Die amerikanischen Kinder schicken ihre Wunschliste zur Weihnachten an: 'Santa Claus, North Pole, Alaska'. - Und die kommt da auch an.

Die Post wird dann an die Soldaten der US Basen in Alaska weitergeleitet, die den Kindern antworten. - Sie haben sonst ja nichts zu tun.

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Klaus Bloemker
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Sie haben ja sonst nichts zu tun. Außer sie morden gerade wieder im Irak, in Libyen oder per Drohne aus Deutschland.

Uli Gellermann
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Aber Herr Gellermann! Können Sie denn nicht mal eine Weihnachtspause machen?

Rob Heuvel
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"Der hässliche Amerikaner trumpft wieder auf. Jener 'Ugly American', der seit seinem politischen und literarischen Debüt rund um den Vietnamkrieg das Synonym für amerikanische Außenpolitik ist: Immer von einer militärischen Drohung begleitet,...

"Der hässliche Amerikaner trumpft wieder auf. Jener 'Ugly American', der seit seinem politischen und literarischen Debüt rund um den Vietnamkrieg das Synonym für amerikanische Außenpolitik ist: Immer von einer militärischen Drohung begleitet, immer brutal, immer erpresserisch."
... da wäre noch eine Kleinigkeit zu ergänzen:
"und immer 'Haltet den Dieb' herumschreiend."
Und die Verblödeten, die noch immer Ausschau nach dem Dieb halten:-))

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Klaus Madersbacher
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Zuallererst die herzlichsten Weihnachtsgrüße an den Galeristen und seine Mannschaft! Dank für die Ausdauer und Leidenschaft, mit der sie uns mit ihrem Hintergrundwissen und ihren Recherchen die Zuversicht geben, daß noch nicht alles verloren ist....

Zuallererst die herzlichsten Weihnachtsgrüße an den Galeristen und seine Mannschaft! Dank für die Ausdauer und Leidenschaft, mit der sie uns mit ihrem Hintergrundwissen und ihren Recherchen die Zuversicht geben, daß noch nicht alles verloren ist. Und Dank auch an die vielen Kommentatoren, die doch zumeist ebenfalls Durchblick und Menschverstand publizieren. Und dann Schande über die Politik, die uns immer wieder zeigt, wie sie doch abhängig ist und gesteuert wird vom großen Kapital, von der Rüstungswirtschaft und dem dicken Geld, wie sie nach Pfründen giert, wie auch das kleinste Bakschisch sogar die Linken von ehemals großen heren Zielen ablenkt. Statt unter den 180 Staaten der Weltgemeinschaft, die sich ja ohnehin regelmäßig treffen endlich mal Konsens zu erzeugen und Uncle Sam den Mittelfinger zu zeigen nach dem Motto, so geht es nicht weiter wird immer wieder eingeknickt. Um immer weiter auf dem Weg in die nächste große Katastrophe voranzuschreiten. Es gab mal in der seinerzeitigen Friedensbewegung den Ruf "Schwerter zu Pflugscharen". Wenn man heute auf deutschen Bahngleisen bestimmte Strecken entlang fährt, dann sieht man diese Pflugscharen, die versehen mit amerikanischen Hoheitszeichen, verladen auf polnischen Güterwagen gen Ostland rollen. Offensichtlich galt dieser Ruf seinerzeit nur für den Warschauer Pakt, denn heute hört man ihn nicht mehr. Und der zitierte Ausruf des Marinegenerals scheint auch niemanden zu erschüttern, wo sind wir nur hingeraten!

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Otto Bismark
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Von Freunden, denen ich die Rationalgalerie als Quelle von Realitätsbeschreibungen nannte, erreichte mich die Botschaft, dies sei aber alles gar zu negativ und es fehlten positive Ausblicke auf erfreuliche Entwicklungen.

Nicht dass ich selbst...

Von Freunden, denen ich die Rationalgalerie als Quelle von Realitätsbeschreibungen nannte, erreichte mich die Botschaft, dies sei aber alles gar zu negativ und es fehlten positive Ausblicke auf erfreuliche Entwicklungen.

Nicht dass ich selbst nicht auch gerne solch erfreuliche Kunde vernähme; aber leider versagt die globale Wirklichkeit zunehmend als Quelle dafür. Trotzdem zieht sich eine beängstigend große Mehrheit auf ihr privates, sorgfältig isoliertes Idyll zurück und konsumiert den Zuckerguss, den die Mehrheitsmedien reichlich über ihren Nachrichtenkuchen verteilen. Und es bedarf immer größerer Mengen an Zuckerguss, damit man den verbrannten bitteren Boden nicht schmeckt.

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Karl Heinz Bernhart
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Lieber Uli Gellermann,

egal ob die Typen des US-Regimes schön oder häßlich sind, sie sind abgrundtief verrottete und verkommene Figuren in einem tatsächlichen Failed State.
Zum Trost können wir ja im vorliegenden "Jerusalem" Fall noch davon...

Lieber Uli Gellermann,

egal ob die Typen des US-Regimes schön oder häßlich sind, sie sind abgrundtief verrottete und verkommene Figuren in einem tatsächlichen Failed State.
Zum Trost können wir ja im vorliegenden "Jerusalem" Fall noch davon ausgehen, dass 123 Staaten gegen die Gringos gestimmt haben. Aber insgesamt ist es schon enttäuschend, dass dieser Verbrecherstaat immer noch sich aufführen kann wie der Elefant im Porzellanladen. Da genau müsste auch angesetzt werden: es muss eine Bewegung geben, die ständig und unaufhörlich über diesen Verbrecherstaat informiert und dazu auffordert, die Beziehungen zu diesem Regime abzubrechen. Das sollten auch Massenweise einzelne Bürger tun. Davon darf niemals abgelassen werden. Und es muss ständig darauf hingewiesen werden, dass das ganze Dollarregime nichts anderes als ein Falschgeldspiel ist. Diese Währung ist so dreckig und bei dem Schuldenstand ohne jeden realen Gegenwert, dass man damit eigentlich nur in Bordellen, Spielkasinos und ähnlichen Einrichtungen etwas erwerben können sollte.

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Alois Blanke
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@ Rob Heuvel:
"Aber Herr Gellermann! Können Sie denn nicht mal eine Weihnachtspause machen?"

"Weihnachtspause" nutzt dem 'Kind in der Krippe' kein bisschen.
Es schreit seit Jahr und Tag: 'Holt mich raus aus diesem Stall!' ;-)

Ute Plass
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NUR KEINE SCHEU:
AUS ALT WIRD NEU!

Don´t be in fear,
let us look clear,
it´s not an error:
Denkfabrik-Kerle,
rings um Herrn Perle,
lieben den Terror!

Wo keiner ist:
Selbst für die Trägen,
ist es ein Kinderspiel,
welchen zu legen.

Brüder und Schwestern,
Vers...

NUR KEINE SCHEU:
AUS ALT WIRD NEU!

Don´t be in fear,
let us look clear,
it´s not an error:
Denkfabrik-Kerle,
rings um Herrn Perle,
lieben den Terror!

Wo keiner ist:
Selbst für die Trägen,
ist es ein Kinderspiel,
welchen zu legen.

Brüder und Schwestern,
Versteckspiel war gestern.
Die neueste Nachricht:
Schluss mit der Nachsicht
und Schluss mit versöhnlich!
Von nun an legt Trump
die Bomben persönlich!

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Lutz Jahoda
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Lieber Uli,
nun sei mal nicht so streng mit NORAD
https://de.wikipedia.org/wiki/North_American_Aerospace_Defense_Command
dessen Auftrag lautet
" In close collaboration with homeland defense, security, and law enforcement partners, prevent air...

Lieber Uli,
nun sei mal nicht so streng mit NORAD
https://de.wikipedia.org/wiki/North_American_Aerospace_Defense_Command
dessen Auftrag lautet
" In close collaboration with homeland defense, security, and law enforcement partners, prevent air attacks against North America, safeguard the sovereign airspaces of the United States and Canada by responding to unknown, unwanted, and unauthorized air activity approaching and operating within these airspaces, and provide aerospace and maritime warning for North America."
http://www.norad.mil/About-NORAD/
Dieser Auftrag wird nach den verbindlichen Standardprinzipien in allen NATO-Ländern durchgeführt
" NATO Air Policing is a peacetime mission which aims to preserve the security of Alliance airspace. It is a collective task and involves the continuous presence – 24 hours a day, 365 days a year – of fighter interceptor aircraft, which are ready to react quickly to airspace violations and infringements."
https://www.nato.int/cps/en/natohq/topics_132685.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationales_Lage-_und_F%C3%BChrungszentrum_f%C3%BCr_Sicherheit_im_Luftraum#Vorgehensweise
Am 11. September 2001 hat sich NORAD um das amerikanische Vaterland verdient gemacht, indem es dafür sorgte, dass die vier gekaperten Maschinen ihr Werk unbehelligt vollenden konnten, damit endlich der War on Terror anfangen konnte, von dem wir Europäer und unsere Sicherheit ja immerhin auch profitieren.
Also ich finde, dass NORAD dann auch mal eine süßlich-falsche Weihnachtsmelodie spielen darf.

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Jochen Scholz
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