Eine Serie von Anschlägen in London hat Tote und Verletzte zur Folge. Ein erster Verdacht richtet sich gegen Islamisten. Falls sich dieser Verdacht bestätigen sollte, ist das weitere Szenario abzusehen: Die englische Regierung wird den »Kampf gegen den Terror« intensivieren, die englische Bevölkerung, bisher eher skeptisch gegenüber der englischen Beteiligung am Irak-Krieg, wird sich hinter ihre Regierung stellen und das Töten wird weiter gehen. Falls die Terroristen dieses mörderische Ziel erreichen wollten, haben sie gewonnen.

Bush und Blair wollten mit der Besetzung des Iraks »...dem Terror ein Ende bereiten.« Vernunft und Erfahrung sagten voraus, dass Militäraktionen gegen Terroristen nicht zur Lösung jener sozialen und politischen Probleme führen, die den Boden für Terrorismus bereiten. Die Anschläge von London sind ein weiterer, trauriger Beweis dafür.

Aber es gibt immer Leute, die von Kriegen profitieren. Obwohl die amerikanische Firma Halliburton, Hauptlieferant der US-Armee im Irak, unter Betrugsverdacht steht, bekommt sie einen neuen Auftrag in Höhe von fünf Milliarden Dollar. Jeder Tag der Kriegsverlängerung lässt die Kasse des Unternehmens klingeln. Dick Cheney, US-Vizepräsident und Bush-Vertreter, war früher Chef des Halliburton-Konzerns. Aber Cheney ist ein ehrenwerter Mann und die Kriege im Irak und in Afghanistan sind Friedenseinsätze.