Vor der Küste des Jemen hat die amerikanische Marine zwei saudische Kampfpiloten aus dem Meer gerettet. Jetzt, so denkt der gelernte deutsche Medien-Konsument, jetzt werden die zwei aber vor einem internationalen Gerichtshof landen. Denn ihr Einsatz zur Bombardierung von Zielen im Jemen war natürlich völkerrechtswidrig. Auch wundert sich der gleiche Medien-Verbraucher, dass die arabische Militäroffensive im Jemen noch keinerlei Sanktionen zur Folge hatte. Und da wäre ordentlich was zu sanktionieren: Neben den Saudis sind es weitere neun arabische Länder, die sich an den Luftangriffen im Jemen beteiligen. Was der arme Mensch - immer bestens von der SÜDDEUTSCHEN oder der ARD informiert - nicht begreift: Der Jemen ist nicht die Ukraine. Und Saudi-Arabien ist nicht Russland.

Wenn demnächst die ersten deutschen Leopard-Panzer von den Saudis zu einer geplanten Bodenoffensive in den Jemen geschickt werden - an der Grenze zum Jemen stehen sie schon seit Tagen - dann wird der deutsche Außenminister wahrscheinlich erneut Verständnis zeigen: "Die demokratisch gewählte Regierung des Jemen ist von den Huthi-Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben und jetzt auch in Aden angegriffen worden. Staatspräsident Hadi hat das Nachbarland Saudi-Arabien angesichts dieser akuten Bedrohung um Hilfe gebeten. Vor diesem Hintergrund habe ich Verständnis für das saudische Vorgehen.“ Der neue Präsident des Landes ist gerade "demokratisch" gewählt worden: Mit 99,8 Prozent der Stimmen. Mitten in einer Bürgerkriegs-Situation. Nun wissen wir was Steinmeier unter demokratischen Wahlen versteht.

Was der deutsche Medien-Konsument runterschlucken muss, ist deshalb ein gewisses Verständnis, weil auf der Seite der Saudis nicht nur die lupenreinen Demokratien Ägypten, Kuwait, Katar und andere Kunden der deutschen Waffen-Industrie stehen, sondern auch die zutiefst demokratischen Militärmächte Großbritannien und USA. Mit denen ist Deutschland gemeinsam in der NATO und solidarisch in der Ukraine-Front. Und schließlich, so ist zu lesen und wird gesendet, geht es im Jemen um einen Konflikt zwischen den demokratischen Saudis und den undemokratischen Iranis. Da kann uns Steinmeier In der BILD-Zeitung aber beruhigen: "Ich glaube nicht, dass die Schlüsselspieler (Saudi Arabien und Iran) an einem solchen Szenario (einer direkten Konfrontation) irgendein Interesse haben.“ So isser, der Global-Schlüssel-Player aus dem Auswärtigen Amt, immer einen weltläufigen Spruch auf den Lippen.

Die Briten waren lange Zeit Kolonialmacht im Süd-Jemen: Schon 1839 besetzten sie die strategisch wichtige Stadt Aden, um sich dann später, nach dem Zusammenruch des Osmanischen Reiches, ein nettes kleines Protektorat aus dem Jemen zu schneiden, das immerhin bis 1967 Bestand hatte. Die USA waren in den letzten Jahren primär mit ihren Drohnen im Jemen vertreten. Mal erwischten sie eine komplette Hochzeitsgesellschaft, dann wieder war es ein Herr Mutmaßlich, dieser mutmaßliche Terrorist, der, ob er einer war oder nicht, ohne Anklage und Urteil vom Leben zum Tod befördert wurde. Diese Lynchjustiz übten und üben die USA von deutschem Boden aus: In Ramstein. Dort unterhalten die Freunde von Frau Merkel einen Militärstützpunkt, ein Zentrum des amerikanischen Drohnen-Krieges.

Weil das Beispiel der NATO-Freunde Deutschlands die Merkel-Gauck-Steinmeier-Gruppe offenkundig zur Intensivierung der deutschen "Verantwortung" reizt, hat der Bundestag vor ein paar Tagen die Fortsetzung des deutschen "Engagements" im Rahmen der European Union Training Mission Somalia (EUTM SOM) beschlossen. Dieser engagierte missionarische Einsatz steht im engen Zusammenhang mit der "Operation Atalanta". Mit der versucht die Bundes-Marine mittels diverser Kriegs-Schiffe ehemalige somalische Fischer von deren Piraten-Karriere abzuhalten. Folgt man dem aktuellen Lagebericht der Bundeswehr befinden sich deutsche Soldaten außerdem in Mali, im Senegal, in Zentralafrika, am Horn von Afrika, in der Westsahara, im Sudan und im Südsudan. So intensiv in Afrika engagiert wie die ehemaligen Kolonial-Mächte ist Deutschland noch nicht. Aber auch die Engländer haben mal klein angefangen. Und jetzt sind sie immerhin die anerkannt wichtigsten Wasserträger der USA.


EIN NOTWENDIGES PS ZUM ARD-MEDIEN-KRAMPF
aus dem TAGESSCHAU-Forum

Da schreibt ein kluger Zuschauer einen korrekten Kommentar:

"Am 29. März 2015 um 15:00 von Agent lemon (an Die Tagesschau)
@TS

"Es ist falsch zu behaupten, das die Houthi sich 2004 gegen die Armee wandten. Richtig ist , das ein Teil der Armee kampflos zu den Houthi ueberlief und dann gemeinsam die US gestuetzte Restarmee bekaempfte. Zudem kontrollieren die Houthi Sana seit Januar OHNE massive Gewalt.
Hadis Amtszeit als UEBERGANGSPRAESIDENT mit fragwuerdigem Hintergrund (Alleinkandidat) lief im Januar aus. Und ER loeste dann das Parlament auf. Immer bei der Wahrheit bleiben. Al- Houthi gilt als gemaessigt saekulaer und hat derweil grossen Rueckhalt in ALLEN Teilen der Bevoelkerung. Der Angriff der Koalition unter Saudischer Fuehrung ist voelkerrechtlich ein Verbrechen. Meine Analyse."

Da ist die ARD, die mal wieder einseitig berichtete, aber schnell auf dem Rückzug:

"Am 29. März 2015 um 15:25 von Moderation
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Immer wieder fällt mir bei diesen verkommen Typen wie Merkel, Steinmeier, Obama usw.usf. Theodor Adorno ein.

Wozu bedarf es noch der Faschisten, wenn wir solche "Demokraten" haben ??? ! ! !

Und an den Maler mit Urberliner Schnauze Max Liebermann...

Immer wieder fällt mir bei diesen verkommen Typen wie Merkel, Steinmeier, Obama usw.usf. Theodor Adorno ein.

Wozu bedarf es noch der Faschisten, wenn wir solche "Demokraten" haben ??? ! ! !

Und an den Maler mit Urberliner Schnauze Max Liebermann muss ich dabei auch immer denken: " Ick kann jar nich so ville fressen, wie ick kotzen möchte!"

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Aleksander von Korty
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Hans Jon:"Sag mir wo Du stehst ...?" und ich sage Dir welche KRIEGS-Partei Du "gerecht" findest!
"Nie wieder Krieg!" ... ist längst wieder "unmodern"!

Hans Jon
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Völkerrecht? Zumindest solange die terroristische Supermacht noch am Werk ist, sollte man in Washington so freundlich sein und die jeweils neueste Version bekannt geben. UNO, HiWis und Mitmacher könnten sich daran orientieren und somit größeren...

Völkerrecht? Zumindest solange die terroristische Supermacht noch am Werk ist, sollte man in Washington so freundlich sein und die jeweils neueste Version bekannt geben. UNO, HiWis und Mitmacher könnten sich daran orientieren und somit größeren Scherereien aus dem Weg gehen.

Zumindest im Reich, in dem Hitler es zu nichts gebracht hat, ist man auf dem laufenden und hat der Ösifunk verlautbart, dass die saudischen Luftangriffe von Washington genehmigt worden sind, sodass hierzulande Rechtssicherheit besteht.
Unseren nördlichen Nachbarn ist wieder einmal ihr Land zu klein, der Tatendrang zu groß und das Wunschdenken zur Realität geworden. Welt, wir kommen! Das letzte Mal haben wir es immerhin bis Stalingrad geschafft, also macht euch auf etwas gefasst!

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Klaus Madersbacher
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Da sich zunehmend die Erkenntnis einstellt, daß der fulminante Schwachsinn des Berliner und teilweise weltweiten Polittheaters ebenso wenig kurierbar ist wie der innerhalb der MSM, stellt sich folgerichtig die Frage, ob es sinnvoll ist Energien...

Da sich zunehmend die Erkenntnis einstellt, daß der fulminante Schwachsinn des Berliner und teilweise weltweiten Polittheaters ebenso wenig kurierbar ist wie der innerhalb der MSM, stellt sich folgerichtig die Frage, ob es sinnvoll ist Energien dafür einzusetzen, ein totes Pferd reiten zu wollen. Die Roßtäuscher dürften sich angesichts dieser absehbar aussichtslosen "Therapieversuche" höchst erfreut zeigen und sich die Hände reiben.

Radikal und unmißverständlich die Dinge beim Namen nennen, kurz und bündig, und primär bemüht sein Alternativen auf Kiel zu legen und umzusetzen. Beim konsequenten NEIN, der Verweigerung des Einzelnen fängt es an. Anders dürfte weder das Individuum noch die Gesellschaft aus diesem Schlamassel rauskommen!

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curti curti
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Die Gesichter dieser spezialdemokratischen Kabinettsmitglieder möchte mensch keinem morgendlichen Spiegel zumuten.

Johannes M. Becker
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Nun seien Sie nicht so kleinlich. Aden hat schließlich den einzigen Tiefseehafen ganz Südarabiens. Bislang darf er von NATO-Kontigenten nicht genutzt werden. Für den Kampf gegen den Terror muss man schon Kompromisse machen. Und ob das...

Nun seien Sie nicht so kleinlich. Aden hat schließlich den einzigen Tiefseehafen ganz Südarabiens. Bislang darf er von NATO-Kontigenten nicht genutzt werden. Für den Kampf gegen den Terror muss man schon Kompromisse machen. Und ob das Nuklearabkommen mit Iran kommt, ist schließlich auch noch nicht gewiss...

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Ihsan al Maher
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Ihr Artikel ist - wie immer - blendend recherchiert. Aber den Zusatz zur Tagesschau-Fälschung finde ich besonders spannend: Die ARD fälscht, aber die Zuschauer wehren sich, das macht Hoffnung. Können Sie dieses Medien-PS nicht ständig machen?

Lea Wegener
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Ich versuch´s mal, so kluge Zuschauer hat man auch nicht alle Tage. Aber die Zahlen jener, die sich wehren wächst.

Uli Gellermann
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Danke für diese Analyse!
Die verwes(t)liche Wertegemeinschaft ist in weit fortgeschrittener Verwesung. Entsprechend zombiehaft sind die Gedanken-Konstrukte und die Sprechblasen der Polit-Darsteller.
- Danke für den Hinweis auf die Machenschaften...

Danke für diese Analyse!
Die verwes(t)liche Wertegemeinschaft ist in weit fortgeschrittener Verwesung. Entsprechend zombiehaft sind die Gedanken-Konstrukte und die Sprechblasen der Polit-Darsteller.
- Danke für den Hinweis auf die Machenschaften der ARD-"Moderation" auf tagesschau.de!
Die sind seit Beginn der Kriegs-Propaganda-Welle zu beobachten:
Da tagesschau.de sehr viele den Machthabern unliebsame Meinungen abzuwehren hat, greifen die Zensoren zu folgenden Maßnahmen:
- Manchmal wird die Kommentarfunktion nach wenigen Kommentaren geschlossen, wenn sie abzeichnet, daß die Propaganda-Meldung auf zu massive Gegenwehr stößt.
- Manchmal wird die Kommentarfunktion bei besonders kontroversen Themen garnicht erst freigeschaltet.
- Und dann werden noch massiv unerwünschte Leser-Meinungen totalzensiert (verschwiegen, verschwinden gelassen).
"Eine Zensur findet nicht statt?"
Eine Dokumentation von etwa 50 kurzen Leserbriefen, die der Total-Zensur auf tagesschau.de zum Opfer fielen, findet sich hier:
http://www.publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=34&t=149&sid=03f5aa1f589473e9c9594b778b0a5b02

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Benny Thomas Olieni
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Ich schliesse mich Lea Wegener vollinhaltlich an - die Entlarvung der ARD-Methoden war das Beste!
Aber: Kommentare stoppen reicht ja nicht aus.
Man darf gespannt sein, mit welch neuem Format künftig die "russische Propaganda" gekontert wird, um die...

Ich schliesse mich Lea Wegener vollinhaltlich an - die Entlarvung der ARD-Methoden war das Beste!
Aber: Kommentare stoppen reicht ja nicht aus.
Man darf gespannt sein, mit welch neuem Format künftig die "russische Propaganda" gekontert wird, um die Mainstream-"Wahrheit" vehementer in die Köpfe zu drücken!

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Wera Blanke
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"Love means never having to say you´re sorry. - Liebe bedeutet, nie um Verzeihung bitten zu müssen."
Diesen Spruch fand ich in der aufschlussreichen Lektüre "Amerikanisch für Angeber" der Autoren Gerald Drews und Pat Lauer. Und zu Recht bekennen...

"Love means never having to say you´re sorry. - Liebe bedeutet, nie um Verzeihung bitten zu müssen."
Diesen Spruch fand ich in der aufschlussreichen Lektüre "Amerikanisch für Angeber" der Autoren Gerald Drews und Pat Lauer. Und zu Recht bekennen die Autoren, diesen Spruch nie ganz verstanden zu haben und fragen: "Bedeutet der Satz, ich muss fürs Lieben nicht um Verzeihung bitten? Oder für mein Verhalten? Oder für einen Rülpser in Gesellschaft? Und wer muss nicht um Verzeihung bitten: der Liebende oder der Geliebte? Und überhaupt - warum muss ich um Verzeihung bitten? Weil Liebe unzurechnungsfähig macht? Weil sowieso keiner zuhört? Weil ich ein Rüpel bin?"
Ja, Revolverheld John Wayne ist wieder unter uns. Eigentlich war er niemals weg, der schießfreudige Kommunistenjäger, der sich lang vor dem Mauerfall auf westberliner Seite vor dem Panzerdenkmal der Berlinbefreier fotografieren ließ, als hätte er den T-34 mit seinem Colt zum Stehen gebracht.
John Wayne wälzte sich einst zu Dreharbeiten im kontaminierten Sand der "Dirty-Harry-Bombe". Es war das kernspaltungsreichste Monstrum, das auf US-amerikansichem Boden explodiert war: das brutalste Eigentor, das sich je ein Staat zugefügt hat. Die Verantwortlichen wussten um die Gefahr des nuklearen Niederschlags. Warum hätten sie sonst auf die "günstige" Windrichtung gewartet? Lieber ein paar Farmer und deren Kühe und Schafe verseuchen, als aus der "strahlendsten Metropole des Goldenen Westens" ein nuklear verstrahltes Las Vegas zu machen.
Die Stadt St. George im US-Staat Utah hatte eine gewaltige Ladung abbekommen. Und eine Vorwarnung hatte es nie gegeben. Im Gegenteil. Die AEC - die Atomic Energy Commission tönte: "No Danger! Keine Gefahr für die Gesundheit!" Sogar die nuklear verseuchte Milch der befallenen Kühe war weiter nach Las Vegas geliefert worden. Das US-Verteidigungsministerium erfand den Satz: "Das Land, in dem die gigantischen Pilze wachsen!" Klar, dass der Satz eines Farmers kaum Verbreitung fand, aber deshalb eingerahmt gehört: "Unser Land hat uns zugefügt, was die Russen nicht geschafft haben!" Und so nutzte die Kosmetikwerbung die Gelegenheit und schrieb: "Nicht die Bombe ist dein ärgster Feind, sondern die Sonne!" - Es gibt ein Zeitungsfoto, das John Wayne und dessen zwei Söhne mit einem Geigerzähler zeigt. Ein wichtiges Dokument dieser Desinformation damals, ein Jahr nach der Explosion von "Dirty Harry". Als der Geigerzähler aufgeregt zu knistern begann, soll Wayne das Ausschlagen des Zeigers als Hinweis auf das Vorhandensein einer Erzmine gedeutet haben. - Produzent Howard Hughes wollte für spätere Studioaufnahmen alles besonders "echt" haben und ließ den nuklear verseuchten rötlichen Navajo-Sand tonnenweise aus dem Canyon nach Hollywood schaffen. Von den zweihundertzwanzig Mitarbeitern an diesem Film waren nach dreißig Jahren neunzig Personen an Krebs erkrankt und bis zum Jahr 1981 schon sechsundvierzig der Beteiligten verstorben. Der Schauspieler Dick Powell war der erste aus der Crew, der starb. Bereits neun Jahre nach Beginn der Dreharbeiten in Utah. Dann Susan Hayward im Jahr 1975. Ein Jahr später Howard Hughes. Und schließlich auch John Wayne, der angesichts seines eigenen Todes dennoch der Lügenmaschine das Getriebe ölte, indem er verkünden ließ, dass seine Krankheit dem hohen Zigarettenverbrauch geschuldet sei und nicht der Bombe.
Bezeichnend für Amerika, dass erst Hollywoodstars sterben mussten, um dem Durchschnittsamerikaner bis in den letzten Winkel der Staaten die tödliche Gefahr der Kernspaltung nahezubringen. Das US-Boulevardmagazin "Star" hatte 1979 die Geschichte enthüllt. Doch der "aufrechte" Wayne - nur noch mit einem Lungenflügel - hatte weiterhin widersprochen und sich lieber mit der Tabakindustrie angelegt. - Wayne war Anhänger des rechtsorientierten Hardliners Barry Goldwater, hasste Schwarze, hasste Rote, wobei anzunehmen ist, dass sein Hass auf die Kommunisten noch stärker war als jener auf die Indianer.
Der langen Rede kurzer Sinn: Es hat sich nichts geändert im "Land of the Free".
Und so versteht Steinmeier die Saudis, aber keineswegs die Russen. Und die Mainstreet-Presse nennt, wenn sie sich gar nicht mehr gegen objektive Wahrheiten zu retten weiß, jeden einen Populisten, der es wagt, der verordneten Sicht zu widersprechen. Und so möge der Satz des eifrigen Kolumnisten Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der stern-Chefredaktion, für diesen Gefälligkeitsjournalismus gelten, der am 26. März 2015 schrieb: "Denn ideologisch aufgeladene Dilettanten, Maulhelden und Falschspieler sind das Schlimmste, was einem Land passieren kann."
Und so erlaube ich mir die Frage, wie dieser Jörges sich wohl selber sieht, wenn er - obwohl dieser Fernsehausschnitt längst als Fälschung erwiesen - immer noch vom "Stinkefinger-Auftritt" des "Kaffeehaus-Kommunisten Varoufakis schreibt und verkündet, dass Europa alles tun müsse, um Griechenland im Euro zu halten - "eher sollte die Syriza-Regierung zum Scheitern gebracht werden". Danke für diesen unverhüllt gegen Links gerichteten "Zwischenruf aus Berlin", Herr Jörges.
Gern lasse ich mir den Vorwurf gefallen, weit weg vom Thema vom Hundertsten ins Tausendste gelangt zu sein, wenn es nur hilft, den Verfehlungen auf die Spur zu kommen, die, fast wie eine Denkmalspflege von Bonn nach Berlin getragen, von den regierenden Parteien gehegt und gepflegt werden. Fast möchte ich in einen alten Song von mir einstimmen, dem ich seinerzeit folgende Refrainzeile gab: "Das ist die alte Platte, die schon meine Oma hatte!"

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Lutz Jahoda
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