Die VATICAN NEWS schreiben darüber. Die SOS-Kinderdörfer wissen davon. GRAND TOURISME, das Magazin für Politische Kultur und Mobilität, kann nicht dazu schweigen: Die saudi-arabische Armee verheizt im anscheinend unendlichen Krieg im Jemen Kindersoldaten. Eisern schweigt die TAGESSCHAU. Das zentrale Nachrichten-Instrument der ARD tut so als wäre nichts. Doch Ladislaus Ludescher vom Germanistischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg hat diese Grabesstille kühl und wissenschaftlich dokumentiert: In seiner Langzeitstudie "Vergessene Welten" mit Daten zur Berichterstattung der Tagesschau im Jahr 2018 stellt er nach einer Auswertung von 4.000 Tagesschau-Sendungen fest: "Dass sich in der wichtigsten Nachrichtensendung im deutschsprachigen Raum, die täglich durchschnittlich von bis zu 10 Mio. Zuschauern verfolgt wird und für viele Menschen zu einem nicht unerheblichen Teil die politische Wahrnehmung der Welt bestimmt, die Berichterstattung stark auf den sog. Westen und Nahen Osten konzentriert, wodurch zahlreiche blinde Flecken entstehen. - Dazu gehört die von den Vereinten Nationen als aktuell schlimmste humanitäre Krise der Welt bezeichnete Situation im von Cholera und Hunger geprägten Bürgerkriegsland Jemen."

Dass die saudischen Kindersoldaten im Jemen nicht selten mit dem deutschen Export-Schlager, dem Gewehr G3 von Heckler & Koch ausgerüstet sind, ist kommt in der TAGESSCHAU nicht vor. Auch der Bau einer Waffenfabrik nach deutschem Muster im finsteren Königreich wird von der ARD-Nachrichten-Schleuder konsequent beschwiegen. Die staatseigene saudische Rüstungsfirma MIC produziert dort das deutsche Sturmgewehr G-36 in Lizenz. Heckler & Koch ist in einer Lage, in der öffentliche Aufmerksamkeit eher stören könnte. Denn immer noch bemüht sich die gern romantisch "Waffenschmiede" genannte Todes-Fabrik um einen Auftrag für das neue Standardgewehr der Bundeswehr. Als Ablösung für das bisherige Modell G36. Man ist in Konkurrenz mit anderen Wettbewerbern. In einem vertraulichen Schreiben des Beschaffungsamtes der Bundeswehr hieß es, dass keines der von verschiedenen Herstellern angebotenen Sturmgewehre die Anforderungen erfüllt habe. Den Unternehmen wurde eine Frist bis zum 15. Februar 2019 gesetzt, um die Probleme zu beseitigen. Da will man keinesfalls in die Schlagzeilen geraten.

Die Öffentlichkeit scheut auch Andreas Heeschen, der Mehrheitsgesellschafter bei Heckler & Koch. Das einzige bekannte Foto des Finanzjongleurs zeigt ihn auf einem Pressetermin im Bundestagswahlkampf 2009 in der Heckler-&-Koch-Zentrale in Oberndorf bei Rottweil. Da begrüßte der Schattenmann den Strippenzieher der CDU, Volker Kauder, damals Chef der Unions-Bundestagsfraktion, und auch den einstigen Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Rechts von Heeschen saßen die Gäste aus Berlin. Links von ihm stand ein Maschinengewehr. Auf Fotos aus dem jemenitischen Kampfgebiet kann man das Maschinengewehr 4 (MG4) erkennen: Eine neue Waffe. Sie wurde erst seit 2005 bei den deutschen Streitkräften eingeführt. Heckler & Koch wirbt in Hochglanz-Prospekten gern mit der Feuerkraft des Mordgerätes: "Die große Kampfkraft und Kampfreichweite, die optimale Feuergeschwindigkeit und die einfache Handhabung machen es zu einer Waffe, die ihresgleichen sucht." Seinesgleichen sucht auch das konsequente Schweigen deutscher Medien über den Krieg im Jemen. Das stellte auch die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) fest.

Die INA ist ein Zusammenschluss von Medienwissenschaftlern und Journalisten, die die Öffentlichkeit auf Themen und Nachrichten aufmerksam macht, die von deutschen Massenmedien vernachlässigt werden. Unter den "Top 10 der vernachlässigten Themen im Jahr 2017" rangierte der Krieg im Jemen weit vorne. Die Initiatoren des Berichts gehen von der Prämisse aus, dass es in der deutschen Medienwelt ein ausgeprägtes „Rudelverhalten“, Themenkonjunkturen und notorisch ausgeblendete Themen gibt. Fraglos ist der Leitwolf des Rudels die TAGESSCHAU.

Jüngst erst hat die Bundesregierung einen Kriegsschiff-Export nach Ägypten bewilligt. Das Land ist Teil der von Saudi-Arabien geführten Koalition gegen die sogenannten Huthi-Rebellen im Jemen. Und die ägyptische Luftwaffe war auch an Bombardements im geschundenen Land beteiligt. Davon kein Wort in der TAGESSCHAU und in den ihr folgenden Subsystemen. Die Fregatte aus der Werft von Thyssen Krupp Marine Systems kostet rund 500 Millionen Euro. Das ist ein ganz ordentliches Schweigegeld. Auch wenn es nicht unmittelbar in die Redaktionen fließt. Schließlich schweigt auch die deutsche Regierung zu den saudischenm Verbrechen. Obwohl in den Staatsverträgen der öffentlich-rechtlichen Sender nicht verankert ist, dass sie nur das senden, was der jeweiligen Regierung genehm ist, handeln sie doch so. Der arme deutsche Medien-Konsument wird zu VATICAN MEDIA wechseln müssen, wenn er über die Rüstungs-Seilschaften informiert sein will.