Handy A:
Hier ist Merkel.

Handy B:
Oh, Angie, schön dass Du mich anrufst.

Handy A:
Aber ich habe Dich nicht angerufen, Du hast mich angerufen.

Handy B:
Das wüsste ich, Sweetie, es gibt gerade keinen Militäreinsatz, an dem Deine Germans teilnehmen sollen, kein Handelsabkommen, keine UN-Resolution gegen Terrorismus, also warum sollte ich Dich anrufen?

Handy A:
Aber es hat doch bei mir geklingelt . . .

Handy B:
Ich will ja nicht unhöflich sein, Angie, aber im Alter hat man schon mal so ein Klingeln im Ohr, man nennt es bei uns Tinnitus.

Handy A:
Nun werd mal nicht unverschämt. Auf meinem Display steht Deine Nummer.

Handy B:
Na, dann hast Du doch einen prima Anschluss, wann immer Du auf Empfang drückst, immer hast Du mich dran.

Handy A:
Was soll denn die Europäische Union sagen, die denken, ich suche ständig Deine Nähe.

Handy B:
Wer sich mir anschließt, der kann mit dem Rest der Welt abschließen (lacht).

Handy A:
Kann denn Deine Sicherheitsagentur nicht ein bisschen unauffälliger zuhören? Ich gelte doch sonst als hörig, wenn jeder davon erfährt.

Handy B:
Angie, reg Dich nicht auf, jeder weiß doch, dass Du wild auf mich bist. Auf meine power, mein militärisches Charisma . . .

Handy A:
. . . auf Deine Schulden bin ich nicht so wild . . .

Handy B:
. . . hörig bleibt hörig. Und auch beim Telefonverkehr braucht man eine gewisse Sicherheit, wenn Du verstehst was ich meine.

Handy A:
Hältst Du die NSA für ein Polit-Kondom? Seit Snowdon sind die doch eher eine Agentur für Unsicherheit.

Handy B:
Komm mir nicht so Angie, sonst machen wir es französisch. . .

Handy A:
Du meinst, bei denen hörst du 70 Millionen Mal ab, bei mir ist es exklusiv?

Handy B:
Ich bin nun mal kein Mann nur für eine Nummer.

Handy A:
Na schön, dann geh jetzt mal aus der Leitung.

Handy B:
Ich kann nicht aus der Leitung gehen, ich bin die Leitung. - Tuut, tuut, tuut.