Was glaubst Du?“ – „Ich glaube, dass ein Kilo Rindfleisch eine gute Brühe macht!“ Dieser alte Spruch aus dem Volksmund wird Ende Mai auf dem Magdeburger Parteitag der Linkspartei neu verhandelt. Natürlich wortreicher, feiner, parlamentarisch ziseliert. Und während sich die linke Partei weitgehend aus den gesellschaftlichen Debatten, wenn sie denn nicht in Parlamenten stattfinden, verabschiedet hat, blitzt in zwei Anträgen des Parteitages noch einmal ganz kurz eine Ahnung von Grundsätzen, von der Wirklichkeit außerhalb der Parlamente auf: Der sächsische Landesverband will die „konsequente Trennung von Staat und Religionen in der Bundesrepublik“ per Antrag erreichen und der linksparteilich mächtigen Bodo Ramelow, unterstützt von Petra Pau und anderen, will statt dessen die „Einsetzung einer religionspolitischen Kommission des Parteivorstandes.“

So machen es die herkömmlichen Parteien seit Jahr und Tag: Liegt ein Antrag auf einem Parteitag irgendwie quer, basteln die herrschenden Parteikreise schnell einen eigenen Antrag, der einen kleinen Kompromiss verheisst, die ganze Sache einer Kommission zuschiebt und den Burgfrieden in der Organisation wieder herstellt. Dass der Thüringer Linksparteichef und Ministerpräsident Bodo Ramelow die Parteikreise zunehmend beherrscht, ist an einem anderen Ritual des linken Parteitages zu erkennen: Der Mann darf als Zweiter sprechen. Nach dem männlichen Parteivorsitzenden Riexinger und vor der weiblichen Chefin Kipping. So macht denn die Parteitagsregie auch klar, wo die Reise hingehen soll: Hie und dort Wahlen gewinnen, dann, wenn ein Wahlgewinn auf den anderen folgt, mit der SPD und den GRÜNEN koalieren, eine Bundesregierung bilden und dann aber, ja aber dann! Ja, was dann eigentlich? Zumal auch die rosigste Brille in nächster Zeit eher eine CDU-AfD-Regierungs-Koalition erblicken lässt und auch das mähliche Verschwinden der SPD aus den Parlamenten eine Vorahnung auf das Verblassen der Linkspartei ist.

Doch immerhin der LINKEN-Landesverband Sachsen, inspiriert vom Landtagsabgeordnete André Schollbach, erstrebt mit seinem Parteitagsantrag eine „Freiheit der Religionslosigkeit”, erinnert daran, dass die „Konfessionslosen inzwischen die größte Konfession bilden“ und spielt einen klugen Doppelpass: „Die Laizität ist somit auch ein klares Stoppsignal an religiösen Fanatismus und Fundamentalismus.“ Um zu einer Reform-Forderung zu kommen, die in der Republik der faulen Kompromisse geradezu revolutionär anmutet: „Wir setzen uns dafür ein, alle Formen von direkter und indirekter staatlicher Finanzierung von ausgewählten Religionsgemeinschaften zu beenden.“ Wer sich mal das Geld ausrechnet, das in Form von staatlich finanziertem Kirchensteuereinzug, von staatlichem Religionsunterricht, für amtliche Seelsorge bei Polizei und im Justizvollzug sowie für kirchliche Jugendarbeit und Kulturdenkmale bis hin zur teuren aber für die Kirchen kostenlosen Sendezeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, auf dem staatlichen Gabentisch für die beiden großen Religionsgemeinschaften landet, der weiß wie viel Geld für soziale Projekte frei werden könnte. So kommt es denn logisch zu diesem unfrommen Wunsch des Schollbach-Antrages „Wir wollen eine Bundesrepublik, die sich explizit und konsequent als säkularer, laizistischer Staat versteht“ dessen Erfüllung der Republik durchaus gut täte, und der die Linkspartei zum ersten Mal seit längerem in eine nützliche Weltanschaungs-Debatte verwickeln könnte.

Mit dem zweiten Antrag zu Thema, dem Ramelow-Pau-Kontra-Papier, soll das Plädoyer der Sachsen für den säkularen Staat abgewehrt werden: „Zum Verhältnis der LINKEN zu Religionsgemeinschaften“ lautet die Überschrift scheinbar neutral. So will man offenkundig das in der Internationale besungene „höhere Wesen“ vor dem Zugriff der Atheisten schützen. Das kann man als Linksparteiler allerdings nicht so sagen, selbst wenn man Ramelow heißt, und deshalb schwiemelt der Antrag folgenden Satz daher: „Angesichts der gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen, der sozialen, politischen, kulturellen und weltanschaulichen Ausdifferenzierung der Gesellschaft bekommt eine präzisere Bestimmung der LINKEN in ihrem Verhältnis zu den Religionsgemeinschaften und eine Konkretisierung ihrer religionspolitischen Forderungen eine besondere Bedeutung.“ Da ist sie wieder, die Rolle der Bedeutung, die fast immer eine Rolle rückwärts einleiten soll.

Damit nur ja die Privilegien der Kirchen in Deutschland erhalten bleiben, bastelt sich die Ramelow-Pau-Fraktion schnell ein eigenes Grundgesetz, das für Artikel 4 behauptet: „Anerkannt wird damit, dass Religion nicht bloß Privatsache ist, sondern auch eine öffentliche Angelegenheit.“ Das steht natürlich nicht im Grundgesetz, da steht nur, dass jeder glauben kann was er will. Im Artikel zur Meinungsfreiheit steht ja auch nur, dass man eine Meinung haben darf und nicht, dass sie als „öffentliche Angelegenheit“ gefördert und subventioniert wird. Sonst wäre ja die Forderung nach Agnostik-Unterricht in den Schulen und ein antireligiöses „Wort zum Freitag“ aus dem Gesetz abzuleiten. Damit die Fälschung des Grundgesetzes im Antrag bei Ramelow & Co. nicht so auffällt, folgt dann ein seltsame Poesie zu den „großen Religionen“ in denen angeblich „die Ideen der Aufklärung und des Humanismus: Soziale Gerechtigkeit, Frieden, Nächstenliebe, Solidarität“ wurzeln sollen. Klar: Bei den Katholiken wurzelt besonders mächtig die Aufklärung über die Rolle der Frau, die soziale Gerechtigkeit wuchert geradezu bei beiden Kirchen, die den Angestellten in ihren Tendenzbetrieben das Streiken verbieten, und deren Bemühen um Frieden ist besonders gut bei der Militärseelsorge in Afghanistan zu beobachten. Und die „große Religion“ des Islam wird sicher als höchster Ausdruck des Humanismus begrüßt, weil die in der hanafitischen Mehrheitsauslegung des Koran homosexuellen Geschlechtsverkehr (liwāṭ, siḥāq) als zu bestrafendes Vergehen brandmarkt.

Die Brühe, die auf dem Magdeburger Parteitag der LINKEN gekocht werden soll kann besonders durchsichtig werden, wenn der sächsische Antrag verworfen und der von der Parteivorstandsmehrheit favorisierte Ramelow-Antrag angenommen werden sollte. Nicht, dass die Parteivorstandsmehrheit sonderlich religiös wäre. Aber sie glaubt, dass man zum gewinnen von Wahlen mit dem Strom schwimmen muss. Und der Gewinn von Wahlen geht doch allemal über Inhalte. – Magdeburg liegt an der Elbe. Wer am Morgen nach dem Parteitag der LINKEN im Fluss viele Fische abwärts treiben sieht, der weiß wie die Antragsdebatte ausgegangen ist: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

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Sehr treffend formuliert Herr Gellermann !
Nachdem die SPD für mich unwählbar geworden ist ,( seit Schröder ) sympathisiere ich mit der Linkspartei ,habe sie auch gewählt allerdings mit Bauchschmerzen. Weil wenn man manchen Genossen aufmerksam...

Sehr treffend formuliert Herr Gellermann !
Nachdem die SPD für mich unwählbar geworden ist ,( seit Schröder ) sympathisiere ich mit der Linkspartei ,habe sie auch gewählt allerdings mit Bauchschmerzen. Weil wenn man manchen Genossen aufmerksam zuhört merkt man wohin sie die Linkspartei hinsteuern möchten , Stichwort "Regierungsfähigkeit " . Daher bin ich überzeugt das auch die Linkspartei den Weg gehen wird den die Grünen gegangen sind ,und auch so enden wie die Grünen .

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Ewald Dieter Tünderligeti
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Herr Galerist,
Ihr heutiger Artikel lässt durchblicken, dass sie Atheist sind. Nun das ist Ihre Privatangelegenheit, da will ich Ihnen nicht hinein reden.
Aber dass sie Frau Pau und Herrn Ramelow dafür kritisieren, dass die Beiden sich nun wieder...

Herr Galerist,
Ihr heutiger Artikel lässt durchblicken, dass sie Atheist sind. Nun das ist Ihre Privatangelegenheit, da will ich Ihnen nicht hinein reden.
Aber dass sie Frau Pau und Herrn Ramelow dafür kritisieren, dass die Beiden sich nun wieder auf ihre eigenen Wurzel besinnen und sich endlich auf den Boden des christlich-abendländischen Kulturkreises besinnen, ist doch lobenswert Verbauen sie den Beiden doch nicht alle Chancen, doch noch in den Himmel zu kommen. Und wenn die SPD tatsächlich marginalisiert, bleibt doch immer noch die Möglichkeit es zukünftig in einer Koalition mit der Christlichen Partei zu schaffen. Um an die Regierungstöpfe zu gelangen. Da könnte dann Herr Ramelow mit einem zusätzlichen Abendstudium der Theologie auch noch in späten Jahren den Job des jetzigen Gau(c)k´lers übernehmen und Frau Pau könnte Frau Schawan am Heiligen Stuhl in Rom ersetzen.
Also seien Sie ein bisschen nachsichtig und üben sie als Gottloser ein wenig christliche Demut. Gönnen sie diesen beiden Minderbemittelten ihre letzte Chance. Sie wissen doch, schon in der Bibel steht: "Selig sind die im Geiste armen, denn ihrer ist das Himmelreich!

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Aleksander von Korty
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Ach, Herr Gellermann...
Ich kannte mal einen Friesen, der mir zu vorgerückter Stunde verriet, dass er es als die einzige historisch bedeutsame Leistung seines Volkes betrachtet, jenen Bonifatius, der da mit freundlicher Unterstützung fränkischer...

Ach, Herr Gellermann...
Ich kannte mal einen Friesen, der mir zu vorgerückter Stunde verriet, dass er es als die einzige historisch bedeutsame Leistung seines Volkes betrachtet, jenen Bonifatius, der da mit freundlicher Unterstützung fränkischer Spezialkräfte vor Ort aufrauschte, einfach totgeschlagen zu haben.
Soviel zum Thema "soziale, politische, kulturelle und weltanschauliche Ausdifferenzierung".
Aber auch dem alten nordischen Brauch, sich missionierender Eiferer zu bemächtigen, um sie dem nächstbesten Meistbietendem als Sklaven zu verkaufen, dürfte angesichts "gravierender gesellschaftlicher Veränderungen" einiges abzugewinnen sein“.

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Kristoffer Henrik Ahrens
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Dein Kommentar zum Sachsenantrag ist zwar meinungsstark, aber doch recht ahnungslos.
Beispiel: Du schreibst: „… spielt einen klugen Doppelpass: „Die Laizität ist somit auch ein klares Stoppsignal an religiösen Fanatismus und Fundamentalismus.“...

Dein Kommentar zum Sachsenantrag ist zwar meinungsstark, aber doch recht ahnungslos.
Beispiel: Du schreibst: „… spielt einen klugen Doppelpass: „Die Laizität ist somit auch ein klares Stoppsignal an religiösen Fanatismus und Fundamentalismus.“ Was hier klug genannt wird, ist völlig ahnungslos. Bekanntlich stammen die religiösen Fanatiker von Paris und Brüssel aus Ländern, die religionspolitisch laizistisch sind. In Frankreich und Belgien gibt es eine Debatte darüber, ob man nicht der Laizismus ursächlich für den Islamismus sei. Es mehren sich die Stimmen, die eine Religionspolitik wie in Deutschland befürworten. Diese Diskussion sollte man zur Kenntnis nehmen. Der Integrationsbeirat für Migration hat vor wenigen Tagen darauf verwiesen, dass es keinen Grund zur Änderung der Religionspolitik in Deutschland gibt. Gauland von der AFD nennt seine Partei eine laizistische. Und Die Front national ist in Frankreich schärfste Verteidigerin der Laizität. Warum wohl? Bei Demonstrationen der Pegida traten Vertreter der Französischen Laizität auf. Man kann seinen Islamhaß gut kaschieren mit der Laizität. Blöd nur für die Linke in Sachsen, dass die AFD ihr den Schneid abgenommen hat. Beide Parteien wollen Religion zur Privatsache machen. Sie argumentieren dabei nur mit den bürgerlichen Menschenrechten und gegen den Pakt für zivile Menschenrechte. So kann man unbekümmert die religionspolitischen Positionen des 19. Jahrhundert übernehmen, ohne zu merken, dass sich die religionspolitische Landschaft verändert hat. Peinlich nur, wenn AFD und Linke in Sachen Religionspolitik mittlerweile in einem Atemzug diskutiert wird. Dahin gerät man, wenn man ahnungslos und meinungsstark ist. Und im Übrigen geht es bei der Laizität gar nicht um das Verhältnis zur Religion, sondern darum wie ein Staat sein Verhältnis zu Religionsgemeinschaften organisiert. Das ist doch wohl ein Unterschied. Es fehlt in der Linken nicht an unreflektierte Ressentiments gegen Religionen, wohl aber an einer theoretisch fundierten Religionskritik! Diese meint man mit der Laizität erledigen zu können.

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Franz Segbers
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Ahnungsvoll lese ich diesen Satz von Dir: "Sie argumentieren dabei nur mit den bürgerlichen Menschenrechten und gegen den Pakt für zivile Menschenrechte.“ Zu den „bürgerlichen“ Menschenrechten gehört die Egalität, ein umfassender politischer und...

Ahnungsvoll lese ich diesen Satz von Dir: "Sie argumentieren dabei nur mit den bürgerlichen Menschenrechten und gegen den Pakt für zivile Menschenrechte.“ Zu den „bürgerlichen“ Menschenrechten gehört die Egalität, ein umfassender politischer und sozialer Ansatz, bisher nirgendwo erfüllt, den Du als „nur“ bezeichnest. Das schwiemelt so wie der Ramelow-Pau-Antrag: Ungenau, oberflächlich und angepasst.

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Uli Gellermann
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Aus einem Kilo Rindfleisch gibt es, wenn es richtig gekocht ist eine gute Suppe.--
Angesichts drängender sozialer Fragen in Deutschland und der Welt sollte es die Aufgabe der LINKEN sein , nicht nur die Missstände aufzudecken, zu benennen, sondern...

Aus einem Kilo Rindfleisch gibt es, wenn es richtig gekocht ist eine gute Suppe.--
Angesichts drängender sozialer Fragen in Deutschland und der Welt sollte es die Aufgabe der LINKEN sein , nicht nur die Missstände aufzudecken, zu benennen, sondern Alternativen aufzuzeigen. Das sind einige der Gründe für mich gewesen die LINKEN zu wählen.
Sie lassen sich vor den Karren spannen der neoliberalen Kräft, und davon hat es mehr als genug; besonders im Deutschen Bundestag.
Wie ein zahnloser Tiger wird die LINKE in Teilen der Bevölkerung wahrgenommen.
Sie kreisen um sich selber, schreiben Bücher, und basteln wie die Anderen an ihren "Karrieren". Nicht alle, aber immer mehr.
Wo sind die Antworten auf die immer mehr geschliffenen Arbeitnehmerrechte ?
Gleichberechtigung, KInderarmut, Chancengleichheit, Rentenniveau, Rechtsruck; nicht nur in Deutschland, Das Korsett des Neoliberalismus, das die Möglichkeit von Entfaltung, gesellschaftlicher Entwicklung, Mitbestimmung usw. in die Tonne tritt und immer mehr verhindert muss mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden. Liebe LINKE, du kannst machen und beschließen was du willst in diesem System.
Es hat sich durchgesetzt, dass die europäischen Völker wählen können was sie wollen, sie wählen immer Austerität und Bankenrettung. Griechenland führt uns immer wieder vor, wie nicht gewählte Vertreter von Banken und Wirtschaft den Völkern zeigen wo der Hammer hängt.
Eine Opposition die ihren Namen verdient braucht es mehr als dringend.
Keine Regierungsbeteiligung; aus den genannten Gründen. Einsetzen für eine Systemänderung ohne wenn und aber.
Trennung von Kirche und Staat muss wesentlich differenzierter sein.
Die Kirchen mischen sich doch immer mehr in Belange ein, die sie nichts angehen sollten.
Und der bekennende Christ Ramelow ist doch in einer anderen Partei besser aufgehoben ? Da hab ich so meine Zweifel.
Die soziale Frage und die Macht- und Kräfteverhältnisse ist von der LINKEN mit allen Konsequenzen zu stellen; und das bei jeder anstehenden Frage, die eine Antwort haben will.
Sie tuen nicht das, wofür sie gewählt wurden.
Die falschen Rücksichtnahmen, die Konsenssoße, die keiner braucht, die aber gelöffelt werden soll.
Wo ist der Internationalismus ?
Spanien, Frankreich, Belgien, Griechenland .
Große Teile der Bevölkerungen gehen endlich wieder auf die Straßen ihrer Länder.
Und Deutschlands LINKE ?
Eh ich mich in Rage rede........
Heinrich Heine
Aufstand der schlesischen Weber 1844
Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch-
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch, dem GOTTE, zu dem wir gebeten in Winterskälte und Hungersnöten.
Wir haben vergebens, gehofft und geharrt, er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt-
Wir weben, wir weben.
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, den unsere Not nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpresst und uns wie Hunde erschießen lässt.-
Wir weben, wir weben.
Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt,-
Wir weben, wir weben!
Das Schiffchen webt, der Webstuhl kracht-
Wir weben emsig Tag und Nacht-
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!
Habe mit großem Interesse den Artikel gelesen.

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Ulrike Spurgat
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Schade, das wäre doch mal eine Gelegenheit gewesen, an die ewigen biblischen Grundwerte zu erinnern: http://www.bibel.com/faq/offener-brief-an-dr-laura.html

Toni Brinkmann
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Ich empfehle den Vordenkerinnen und Vordenkern der Partei die Linke dringend einen Blick in Fabian Scheidlers "Das Ende der Megamaschine - Geschichte einer scheiternden Zivilisation". Was sie dort im 4. Kapitel unter dem Zwischentitel "Einspruch...

Ich empfehle den Vordenkerinnen und Vordenkern der Partei die Linke dringend einen Blick in Fabian Scheidlers "Das Ende der Megamaschine - Geschichte einer scheiternden Zivilisation". Was sie dort im 4. Kapitel unter dem Zwischentitel "Einspruch gegen das Ende der Welt: die Jesus-Bewegung" lesen können, ist von einer Aktualität, die von Fritz Glunk bei der Sommer-Akademie 2013 des Instituts Solidarische Moderne in diese Wort gefasst wird: "Das revolutionäre Potenzial der christlichen Botschaft ist wieder neu zu entdecken, und diese Wiederentdeckung ist ohne Berührungsscheu auch von der Linken zu fordern und zu unterstützen."
Jesus ist von den Mächtigen seiner Zeit als Sozialrebell verstanden worden und als solcher von der damaligen Besatzungsmacht und ihren einheimischen Kollaborateuren ans Kreuz geschlagen worden. Wer heute diese Nachfolge antritt, muss das wie Mahatma Gandhi angehen. Gewaltfrei viele Menschen hinter sich versammeln. Und bei der heutigen Führungsmacht einen Begriff davon erzeugen, dass ihre Auslegung (Wir sind God´s own country) eine Lästerung dessen ist, von dem der Goldman-Sachs- Manager Lloyd Feinstein sagt, dass er zu denen gehört, die "Gottes Werk auf Erden" verrichten.

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Heinrich Triebstein
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Ausgezeichnet, dieser Artikel! An der "Linken" kann man heute leider studieren, wie die Konzentration auf den Parlamentarismus die Grundsätze verwischt. Und wer verwischt sie vornweg? Die Spitzen der Partei. Man wünscht sich mehr Persönlichkeiten...

Ausgezeichnet, dieser Artikel! An der "Linken" kann man heute leider studieren, wie die Konzentration auf den Parlamentarismus die Grundsätze verwischt. Und wer verwischt sie vornweg? Die Spitzen der Partei. Man wünscht sich mehr Persönlichkeiten wie Sahra Wagenknecht, die sich an den Grundsätzen orientieren und nicht nach der "Regierungsbeteiligung". Es ist ein falscher Weg, den Parteispitze heute geht. Die Grünen haben es seinerzeit vorgemacht. Lernt endlich daraus! Auf diese Weise werdet ihr sonst auch die letzten Anhänger einer sozialistischen Gesinnung verlieren, die erwarten, dass ihr für die Menschen Politik macht und nicht für Eure Posten!

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Klaus Buschendorf
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Lieber Uli, chapeau! Wie ein vorzüglicher Essay über ein die republikanischen Fundamente unterspülendes Problem aussieht, das zeigt dein Beitrag über den bevorstehenden Kongress der Linkspartei beispielhaft. Der Text sollte Pflichtlektüre im...

Lieber Uli, chapeau! Wie ein vorzüglicher Essay über ein die republikanischen Fundamente unterspülendes Problem aussieht, das zeigt dein Beitrag über den bevorstehenden Kongress der Linkspartei beispielhaft. Der Text sollte Pflichtlektüre im Ethikunterricht jeder Schule sein. So bündig zusammengefasst und präzise formuliert liest man selten über das kirchliche Krebsgeschwür, von dem das aus dem GG ableitbare Neutralitätsgebot gegenüber religiösen Gemeinschaften angefressen ist; und selten auch liest man so Entschiedenes über die Kompromisslerei der sich selbst befriedigenden und bedienenden Kaste der parteipolitischen Funktionäre. Dass die PDL diesbezüglich kein Stück besser ist als ihre Konkurrenten, ist zwar keine neue Erkenntnis. Aber darüber so sauber und argumentationsstark formuliert zu lesen war ein reines Vergnügen.

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Volker Bräutigam
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REQUIESCAT IN PACE - ODER WAS?

Gehe ich recht in der Annahme, dass Sahra und Oskar leiden werden? - Ich leide bereits seit geraumer Zeit. Zuletzt litt ich schriftlich am 25. Januar 2016 unter der Zeile "Das Imperium jubelt und singt" mit den...

REQUIESCAT IN PACE - ODER WAS?

Gehe ich recht in der Annahme, dass Sahra und Oskar leiden werden? - Ich leide bereits seit geraumer Zeit. Zuletzt litt ich schriftlich am 25. Januar 2016 unter der Zeile "Das Imperium jubelt und singt" mit den Worten:

Uneinig einig, das haben wir gern,
hauptsächlich unter den Linken.
Heute noch sehn wir den Sowjetstern
wodkaschwer versinken.

Uneinig einig, das alte Rezept,
ließ uns bis heut überleben.
Schön zu sehen, wie Deutschland stept.
Fein, wie die Leimruten kleben!

Wohl weiß ich und hab verstanden, zu welchem Schachzug Die Linke sich entschlossen hat. Den Strategen erscheint dies in gegenwärtiger Lage als der einzige Weg, ein wenig zumindest mitreden zu können.
Meine Zeitung ist die "junge Welt". Ihr wünsche ich Verbreitung, weil sie sich keiner Kosmetik bedient, ebenso wie die RATIONALGALERIE, der ich für die Standhaftigkeit danke.

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Lutz Jahoda
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